DE2163147A1 - Vorrichtung zur Durchführung von Gel-Diffusionstests und Verwendung einer solchen Vorrichtung - Google Patents
Vorrichtung zur Durchführung von Gel-Diffusionstests und Verwendung einer solchen VorrichtungInfo
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Description
dr. W. Schalk · dipl.-ing. P. Wirth · dipl.-ing. G. Dannenberg
DR. V. SCHMIED-K.OWARZIK · DR. P. WEI N HOLD · DR. D. GüDEL
6 FRANKFURTAM MAIN
14.12.1971 US S.N. 99 797
PW/ks
Baxter Laboratories, Inc. Morton Grove, 111. 60053
IJ. S. A.
Vorrichtung zur Durchführung von Gel-Diffusionstests und Verwendung einer solchen Vorrichtung
In den letzten Jahren wurde ein unter dem liamen Gel-Diffusion
bekanntes analytisches Verfahren entwickelt zur quantitativen Bestimmung verschiedener Komponenten biologischer
Medien, wie Blutserum, Plasma, Urin und Cerebrospinalflüssigkeit.
Insbesondere ist ein unter der Bezeichnung radiale Immun-Diffusion bekanntes Gel-Diffusionsverfahren mit einer
Einzeldiffusion einer Präcipitation ■ bzw. 3?ällungs-Reaktion
bekannt, bei dem einer der Teilnehmer der Reaktion einer erstarrten Gelmasse einverleibt wird, während der andere
Reaktionsteilnehmer in eine Ausnehmung oder ein Loch eingebracht wird und von dort in das Gel diffundieren kann.
Die radiale Einzel-Immundiffusion wurde wahrscheinlich zuerst von Petri bei seinen Studien über das Wachsen von Bakterienkolonien
auf spezifische Antisera enthaltenden gelierten Medien verwendet, siehe Brit. J. Expt'l. Path 13f 380
(1932). Andere Wissenschaftler entwickelten dieses
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Verfahren weiter, insbesondere Mancini, der mit kinetischen
Studien des Systems einen wesentlichen Beitrag zu diesem Yerr fahren leistete (Immunochemistry 2, 235-254, 1965).·
Bei einer Ausführungsform der radialen Gel-Diffusion wird
eine biochemisch aktive Substanz, z.B. ein Antiserum, in einem flüssigen Geliermittel dispergiert, z.B. geschmolzener
Agar, welches in einem flachen Behälter oder über eine Platte verteilt wird und das man sich dann verfestigen läßt. Soll
eine biochemische Bestimmung gemacht werden, wird die Oberfläche des fest gewordenen Gels in etwa gleichen Abständen
gelocht, so daß kleine zylindrische Löcher oder Bohrungen entstehen. Das zu untersuchende biologische Medium, z.B. eine
Körperflüssigkeit, wie Blutserum, wird dann etwa durch Pipettieren
in die Bohrung eingefüllt. Der Behälter wird dann für eine bestimmte Zeitspanne beiseite gestellt oder inkubiert,
gewöhnlich in einer herkömmlichen feuchten Kammer. Die Oberfläche des Gels wird zu einem bestimmten Zeitpunkt untersucht.
Als Ergebnis der Reaktion zeigt sich um jede der Bohrungen herum eine ringförmige Fläche, in die die Sera oder andere
Körperflüssigkeiten gewandert sind. Die Sera oder anderen Körperflüssigkeiten gelangen nämlich mit den Antikörpern
im Gel in gewisser Weise in Wechselwirkung, wodurch je eine
kreisförmige Zone eines sichtbaren ITiederschlags entsteht. Die an einer geeichten Skala gemessene Größe der Niederschlagszone
ist bezüglich des spezifischen durchgeführten Tests ein Maß für die quantitative Bestimmung.
Dieses immunchemische Testverfahren ist vor allem geeignet
zur quantitativen Bestimmung folgender Blutproteine: menschliches IgG, IgM, IgA, IgD, IgE, Transferin, Ceruloplasmin,
o{ 2-Makroglobulin, Komplement C3(/V"£ (ßi -A-Globulin),
Albumin, Präalbumin·, Hämopexin, Fibrinogen, o( 1-Glycoprotein-
eäure, (Orosomucoid), <λ 1-Antitrypsin, Haptoglobin, q^2-HS-
Glycoprotein, ß> 1-Lipoprotein, β 2-Glycoprotein und C-reaktives
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Protein.
Da die "bei der Gelierung verwendeten Antisera oder Antikörper
relativ teuer sind, wurden Yersuche unternommen, um die Elächengröße
möglichst klein zu halten und dennoch gute Ergebnisse zu erzielen. In Clin. Chim.Acta 21, 517-520 (1968) befürworten
die Autoren Lopez und Golder, Antikörpermaterial dem Gel in kleinen Agar-Scheiben zuzusetzen. Antigen wird in
eine mittlere Bohrung jeder Scheibe gegeben, diffundiert dann durch den Agar und bildet einen konzentrischen Niederschlagsring.
Diese Vorrichtung ist schwer herzustellen, da voneinander getrermtfi Scheiben erforderlich sind; außerdem ist sie
nicht leicht im richtigen Verhältnis und genau zu füllen, da für jede einzelne Scheibe getrennte Gießvorgänge für Gel
und Antisera erforderlich sind.
In einem weiteren Versuch wurde ein auf eine Größe von 2,54 χ 7»62 cm begrenzter flacher Behälter vorgeschlagen. Bei einer
derartigen Torrichtung können sechs im gleichen Abstand angeordnete Löcher für das Antigen angeordnet sein, ohne daß
eine Überlappung der konzentrisch zu den Löchern gebildeten Präzipitations- oder Niederschlagszonen auftritt. Eine derartige
,Vorrichtung ist in einem Bericht von Lou and Shanbrom, J. Amer, Med. Ass'n, Seite 323 (1967) beschrieben.
Schließlich wurde der Behälter in einem weiteren Versuch, eine wirtschaftliche Vorrichtung zu erhalten, durch Trennwände
so ausgestaltet, daß die den Agar enthaltende Fläche nur noch 1,27 χ 7,62 cm groß ist. Eine derartige kleine "Fläche
liefert jedoch bei sechs Bohrungen keine befriedigenden Ergebnisse. Bei dieser Ausführungsform sind die trennwände
in Längsrichtung verlaufende Seitenwände, die parallel
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zueinander und im Abstand von nur 1,27 cm voneinander verlaufen. Dieser relativ geringe Abstand "bewirkt eine konkave,
meiiiskusförmige Gestalt der Agar-Gelatine und eine relative
Dehydrierung der Gelatine, so daß die Ergetniisse des Diffusionstests
verzerrt werden, indem das Antigen nicht-kreisförmige Muster (Hiederschlagszonen) bildet.
Im allgemeinen wurden bei allen bisher verwendeten kleinen
Behältern für radiale Gel-Diffusion verzerrte Diffusionszonen und unbrauchbare Testergebnisse erzielt, oder sie wafc
ren unpraktisch in der Herstellung und im Gebrauch. Bei kleinen Geloberflächen, die durch lineare oder gerade Kanten äußere
oder innere Trennwände - begrenzt sind, treten folgende Probleme auf:
1. Liegen die Löcher zu nahe beieinander, stehen die Reaktionszonen miteinander in Verbindung und verhindern
dadurch die Bildung runder Kiederschlagszonen.
2. Liegen die Löcher weiter auseinander, aber näher an den Kanten des Behälters oder der Platte, geschieht
folgendes:
^ VTo die Zonen nahe den Plattenkanten liegen, werden
™ die Ringe in Richtung zur Trennwand gezogen, bis
die Niederschlagszonen die Trennwand (oder Kante) entweder berühren, oder bis sie an den Stellen
der Ringe, die der Trennwand (oder Kante) am nächsten liegen, eine spitze oder rechteckige Form erhalten.
Bei den bisherigen Ausführungsformen wurde das Kernproblem
noch nicht erfaßt, nämlich so wenig Gel und biochemisch aktive Komponente darin wie möglich zu verwenden und dennoch
au,(3 gezeichne te Ergebnisse zu erzielen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen flachen Behälter zur Durchführung einer Vielzahl radialer Gel- "■
Diffusionstests zu schaffen.
Gemäß der Erfindung beschreiben die längs verlaufenden Seitenwände
des das Gel umgrenzenden und aufnehmenden Behälters eine Reihe von Bogen. Dabei ist jede Seitenwand das Spiegelbild
der anderen Seitenwand. Der flache Behälter ist mit ei-, ner Verschlußplatte versehen.
Die Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnungen beispielsweise
erläutert. Es zeigens
Pig. 1 schaubildlich eine Draufsicht auf die Vorrichtung zur Gel-Diffusion mit aufgesetztem
Deckel;
Pig. 2 eine Darstellung wie nach Pig. 1, wobei jedoch der Deckel von dem flachen Behälter abgehoben
ist;
Pig. 3 eine Stirnansicht der Vorrichtung nach der Erfindung mit aufgesetztem Deckel;
Pig. 4 einen Querschnitt nach der Linie 4-4 der Pig. 1;
Pig. 5 eine Draufsicht auf den flachen Behälter;
Pig. 6 schaubildlich eine Draufsicht auf eine andere Ausführungsform der Gel-Diffusionsvorrichtung mit aufgesetztem Deckel;
Pig. 7 eine Darstellung wie in Pig. 6, wobei der Deckel von dem flachen Behälter abgehoben
ist;
Pig. 8 eine Stirnansicht der Ausführungsform nach
Pig. 7;
Pig. 9 einen Querschnitt nach der Linie 9-9 der
Pig. 6;
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Pig. 10 eine Draufsicht auf die Ausführungsform nach
Fig. 9;
Pig. 11 eine Draufsicht auf den flachen Behälter einer anderen Ausführungsform, und
Pig. 12 eine Draufsicht auf den flachen Behälter einer weiteren abgeänderten Ausführungsform.
Pig. 1 zeigt die Gel-Diffusionsvorrichtung 11 nach der Erfindung.
Unter dem Deckel 13 ragt ein Teil des flachen Behälters 12 hervor. Die Gel-Diffusionsvorrichtung hat in
dieser Stellung eine rechteckige Porm mit relativ gleichmäßiger geringer Höhe. Pig. 2 zeigt den flachen Behälter 12
deutlicher, welcher eine rechteckige flache, plattenförmige Ausbildung aufweist und von dem ein größerer Teil an mehreren
bzw. allen Seiten vorsteht, so daß an jeder Seite eine Schulter 14 gebildet wird. Die sich in horizontaler Richtung
erstreckenden Kanten 15 des fladen Behälters ragen an der
Unterseite über den Verschlußdeekel 13 vor.
Der Verschlußdeckel 13 weist einen verhältnismäßig flachen
obersten Teil 16 auf. Ton diesem obersten Teil 16 aus erstrecken sich Seitenwände 17 und in ähnlicher Weise Stirnwände
18 nach unten und außen. Die nach oben ragenden Seitenwände 19 und Stirnwände 20 des flachen Behälters 12 sind
nach innen geneigt. Die inneren Abmessungen des lichten Querschnitts des Verschlußdeckels sind größer als die Querschnittsabmessungen
des flachen Behälters 12 in seiner Oberfläche, jedoch kleiner als die Querschnittsabmessungen unterlalb
der Oberfläche des flachen Behälters. Aufgrund dieser Abmessungen sitzt der Verschlußdeekel fest auf den betreffenden
Seiten- und Stirnwänden des flachen Behälters. Bei Verwendung eines Verschluß deck eis mit genügend hohen Seiten-r
und Stirnwänden sitzt die Unterseite des flachen oberen Teils 16 nicht fest auf der oberen Oberfläche 21 des flachen
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Behälters, sondern ist vertikal von dieser abgesetzt. Fig. 3 ist eine Stirnansicht und zeigt den Pestsitz des Verschlußdeckels auf dem flachen Behälter, wie-im Querschnitt
nach Pig. 4 noch besser dargestellt ist. Aus Pigur 3 und 4 ist zu ersehen, daß die nach unten gerichteten Kanten des
Verschlußdeckels nicht gegen die Oberfläche der Schulter 14 stoßen.
Pig. 2 und 5 zeigen, daß der flache Behälter 12 eine läng liehe
Aussparung 23 mit einem Boden 22 aufweist. Die Seitenwände 24 der Aussparung besitzen eine Vielzahl im Abstand
angeordneter bogenförmiger Ausrundungen 25. Die bogenförmigen Ausrundungen einer Seitenwand sind genau gegenüber den
bogenförmigen Ausrundungen der anderen Seitenwand angeordnet. Jede der durch die gegenüberliegenden Ausrundungen gebildeten
Bogen bilden etwa Viertelkreisbogen eines imaginären Kreises. Die gesamte Aussparung 23 sieht daher so aus, als
bestehe sie aus einer Vielzahl von kreisförmigen Ausnehmungen mit weggenommenen Zwischenstegen, so daß alle Ausnehmungen
miteinander in Verbindung stehen. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß an jeder beliebigen Stelle der Aussparung
23 flüssiges Gelmaterial eingefüllt werden kann. Da das gelierende Material fließfähig ist, strömt es in die anderen
Bereiche oder Buchten der Aussparung 23, wodurch vermieden wird, daß das gelierende Material in einzelne lestzonen
gesondert gefüllt werden muß.
Die Gel-Diffus lötvorrichtung nach der Erfindung kann aus
Kunststoff hergestellt sein, z.B. einem starren transparenten oder durchscheinenden Kunststoff. In diesem Pail
können der VerSchlußdeekel 13 und der flache Behälter 12 im
Spritzgußverfahren hergestellt sein. Aus Pig. 4 ist au ersehen, daß der flache Behälter entlang seinem Boden hinterschnitten
ist. Bei Verwendung von transpareatem Mats^lal
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kann der Diffusionsgrad während des Tests leicht sowohl durch den Boden als auch durch den Deckel hindurch festgestellt'
werden, ohne daß der Vers&Lußdeckel 13 abgenommen werden müßte,
Geeignete transparente Kunststoffe zur Herstellung der Torrichtung
zur Gel-Diffusion nach der Erfindung sind beispielsweise Polystyrol,- Polycarbonat, Polyäthylen, Methylmethacrylat
oder "TPX" (Methylpentenpolymerisat).
Pig. 6 bis 10 entsprechen den oben beschriebenen Figuren 1
bis 5, zeigen jedoch eine andere Ausführungsform. Die Änderung
liegt vor allem darin, daß zwei parallel zueinander verlaufende Aussparungen 31, 32 vorgesehen sind, von denen jede
wie die Aussparung 23 der Figuren 1-5 ausgebildet sind. Bei der Ausführungsform nach Pig. 6 - 10 ist es vorteilhaft,
den flachen Behälter zur Aufnahme der zwei Aussparungen etwas breiter zu gestalten. Da diese Ausführungsform im wesentlichen
der erstbeschriebenen Ausführungsform entspricht,
braucht sie nicht im einzelnen beschrieben zu werden.
Pig. 11-ist eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform,
bei der der flache Behälter kreisförmig ausgebildet ist und eine Aussparung 35, die wieder bogenförmige Ausbuchtungen
aufweisende Wände besitzt, ringförmig ist. Pig. 12 zeigt eine weitere abgeänderte Ausführungsform, bei welcher eine
Aussparung 41 quadratisch gestaltet ist und einen quer durch die Quadratfläche verlaufenden vertieften Teil 42 aufweist.
Bei dieser Ausführungsform ist gewöhnlich die gesamte Vorrichtung
viereckig, ebenso der Verschlußdeckel. Aus den obigen Ausführungen ergibt sich, daß die das Gelmedium
aufnehmenden Aussparungen in einer Anzahl von Reihen angeordnet sein können und verschiedene andere Ausbildungen
möglich sind.
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Der Vorteil der in Fig. 6-12 dargestellten Ausfünrungsform
liegt darin, daß auf ein- und derselben Platte Kombinationen· einzelner Aussparungen die Durchführung verschiedener Tests
zu verschiedenen Zeiten ermöglichen, ohne daß von früheren Reaktionszonen Stoffe in den auf der Platte befindlichen unbenutzten
Teil des Gels durchsickern. Wenn die Aussparungen also wie in Fig. 6 - 10 in Reihen angeordnet sind, kann zwischen
den Bohrungsreihen keine Wechselwirkung entstehen, weil jede Bohrungsreihe für sich eine gesondert Aussparung bildet.
Wenn die Aussparung kreisförmig auf einer Platte angeordnet ist, wie in Fig. 11, kann in gleicher Weise diagonal über
den Kreis hinweg keine Wechselwirkung entstehen. Zum Vergleich sei erwähnt, daß bei bekannten Platten, die eine Vielzahl
von Bohrungen aufweisen, befepielsweise 24 Bohrungen auf einer einzigen durchgehenden Geloberfläche, nach Gebrauch dieser
Bohrungen einige der übrig bleibenden unbenutzten Bohrungen zur Verwendung nicht mehr geeignet sind, weil eine Wechselwirkung
mit den schon gebrauchten Bohrungen eintreten würde.
Beim Gebrauch wird das durch ein Paar gegenüberliegender bogenförmiger
Ausbuchtungen begrenzte Feld eingestanzt und ergibt so eine einzige Bohrung oder Lochung pro Feld. Die Abmessungen
sind gemäß der Erfindung genau gewählt und liegen
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bei etwa 1,10 cm bis etwa 1,16 cm und vorzugsweise bei
1,14 cm pro Feld. Das Feld hat somit vorzugsweise einen
Durchmesser von etwa 12 mm.
Aufgrund der neuartigen Verwendung der bogenförmigen Ausbuchtungen
der Seitenwände der Aussparung können mit der Gel-Diffusionsvorrichtung
mit den oben erwähnten Feldgrößen genaue Proteinbestimmungen gemacht werden, für welche bisher
Gelmedium-Oberflächen von zwischen 1,61 bis etwa 3»87 cm pro Bohrung erforderlich waren.
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- ίο -
Die Gel-Diffusionszone wird durch die Aktivität und die Menge
des Antigens bzw. der Antikörper oder anderer in dem Gel befindlicher
biochemisch aktiver Substanz und die Konzentration der zugehörigen in je einer Bohrung des Lochsystems enthaltenen
reagierenden Substanz bestimmt. Nach den anerkannten herkömmlichen Verfahren sollen die spezifischen Eigenschaften
des Antigen oder Antikörper enthaltenden Gels Ringe mit einem Durchmesser von mindestens 3 mm bilden, da kleinere Zonen
für genaue quantiative Resultate nicht ausreichen. Diese Erfordernis ergibt sich aus der Verwendung einer Standard-Bohrung
(well) von etwa 2,5 mm im Durchmesser, die auf beiden Seiten der Bohrung einen Radius bzw. radialen Abstand von
wenigstens 0,25 mm um die Bohrung herum für einen Mindest-Diffusionsring
von 3 mm Durchmesser beläßt. Der Durchmesser der Gel-Diffusionszone soll vorzugsweise aber zwischen
3,5 und 9 mm betragen, weil dann die beste Empfindlichkeit
und Genauigkeit der quantitativen Bestimmung erzielt wird.
Ferner ist die Tiefe der Aussparung 23 von Bedeutung, welche zwischen 2 und 3 mm und vorzugsweise 2,5 mm "beträgt, also,
wie oben beschrieben, ziemlich gering ist. Die in Pig. 1-5 dargestellte Aussparung hat gewöhnlich ein Volumen von etwa
1,4 bis 1,6 ml. Bei Verwendung der zweireihigen Ausführungsform nach Pig. 6-10 ist das Gesamtvolumen etwa 2,8 bis 3,2
ml. Bei einem flachen Behälter mit Außenabmessungen von etwa 3,81 χ 9,525 cm können tatsächlich zwei Reihen von Aussparungen
untergebracht werden. Bei den oben erwähnten Abmessungen erhält man im allgemeinen sechs ausgerundete Zonen oder
Felder bei nur einer einzigen Aussparung und 12 Felder bei zwei Aussparungen.
Jede Aussparung des Behälters weist vorzugsweise mindestens vier ausgerundete Felder auf, von denen drei gewöhnlich
für Kontrollproben dreier verschiedener Aktivitätsgrade verwendet werden und eine weitere für eine unbekannte Probe
dient.
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Zur Herstellung des Gelmediums kann jedes herkömmliche Geliermittel
Terwendet werden, etwa Gelatine, Pectin, Silika-" gel, Stärke, Polysaccharide aus Seegras wie Agar, Algen und
Carragenin, gereinigte Agarose, die beispielsweise nach den, Verfahren der US-Patente 3 281 409, 3 335 127 und 3 362 884
gebildet sind, synthetische polymere Geliermittel wie verkettete Polyacrylamide nach dem US-Patent 3 O46 201 und
modifizierte Zellulose nach dem US-Patent 3 360 440 und ähnliche Stoffe.
Das Gel-Material kann geringe Mengen verschiedener Zusätze aufweisen, etwa Puffermittel, Konservierungsmittel, Schutzmittel,
Elektrolyte, oberflächenaktive Stoffe und ähnliche Substanzen, und zwar abhängig von dem spezifischen lest,
der mit der Gel-Diffusionsvorrichtung nach der Erfindung durchgeführt werden soll.
Die hier beschriebene Gel-Diffusionsvorrichtung ist keinesfalls auf einen spezifischen Radialdiffusionstest beschränkt,
sondern kann bei allen derartigen Tests angewendet werden. Die Vorrichtung kann beispielsweise zur quantitativen Bestimmung
kleiner Konzentrationen von Antigenen, Antikörpern, Enzymen, Hormonen, Proteinen, Steroiden, Kohlehydratprodukten,
Protein- und Lipoid-Stoffwechsel» Antibiotika und anderen
Arzneimitteln zur Behandlung von Krankheiten sowie ähnlicher Komponenten biologischer Flüssigkeiten oder fließfähiger
Medien, wie Blutserum, Plasma, Urin und cerebrospinaler
!Flüssigkeit verwendet werden.
Ein Beispiel für die Verwendung der Vorrichtung bei radialen
Diffusionstests sind Hormontests, etwa HOG, wie in der US-PS' 3 171 783 beschrieben, Tests für DPNH-verbundene Enzyme
wie LDH, siehe in der US-Patentanmeldung 693 095 vom 26.
12.67, und hydrolytische Enzyme wie Amylase, siehe in der
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US-Patentanmeldung 55 972 vom 17. Juli 1970, Tests für Blutkoagulierkomponenten
wie Plasmin und Plasminogen nach der deutschen Patentanmeldung P 19 43 882.5 der Anmelderin, und
Thrombin nach der deutschen Offenlegungsschrift 1 943 881
der Anmelderin., ferner Tests für Komplement-fixierende Antikörper
nach der deutschen Offenlegungsschrift 2 037 507
der Anmelderin.
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Claims (1)
- 2I63H713. Dez. 1971 Baxter Laboratories, Inc.PW/ks /3 Morton Grove, 111.US SN 99 797PatentansprücheΛ.) Vorrichtung zur Durchführung von Gel-Diffusionstests, insbesondere mit radialer Gel-Diffusion, dadurch gekennzeichnet , daß sie einen Behälter (12) aufweist, der mindestens eine entlang seiner Oberfläche (21) verlaufende Aussparung (23, 31, 32, 35, 41) besitzt, die an ihren Seitenwänden (24) bogenförmige Ausbuchtungen (25) aufweist, wobei die Ausbuchtungen der einen Seitenwand den Ausbuchtungen der anderen Seitenwand gegenüberliegen und durch diese Zuadnung eine Vielzahl von Feldern begrenzen, von denen jedes mit mindestens einem anderen Feld über Bereiche der Aussparung in Verbindung steht, die schmäler als der größte Abstand der Seitenwände an zwei sich so gegenüberliegenden Ausbuchtungen ist, daß diese ein Feld begrenzen.2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die oberste Oberfläche (21) des Behälters (12) mit Ausnahme der Aussparung (23, 31, 32, 35, 41) eine praktisch ununterbrochen durchgehende Oberfläche ist.3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Aussparung (25, 31, 32) langgestreckte Form hat, wobei je ein Paar einander gegenüberliegender Ausbuchtungen (25) je ein Feld begrenzen.4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparung (35) Kreisform hat.209829/09282163H75. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparung (41) viereckige, vorzugsweise rechteckige oder quadratische Form hat.6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5» dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (12) Wände (19,20) aufweist, die vom Boden aus nach oben ragen und nach innen geneigt sind.7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Deckel (13) vorgesehen ist, der aus einer Deckplatte (16) und Seitenwänden (17) "besteht, die von der Deckplatte nach außen geneigt sind, die auf die schrägen Wände des Behälters (12) passen und solche Abmessungen aufweisen, daß die Unterseite der Deckplatte (16) des Deckels bei aufgesetztem Deckel in Abstand von der Oberfläche (21) des Behälters angeordnet ist.8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß vom Boden des Behälters (12) ein sich von seinen Seitenwänden nach außen erstreckender Plansch (14) vorgesehen ist.9. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8* dadurch gekennzeichnet , daß die Aussparung (23, 31, 32, 35, 41) mit einem Gelmedium gefüllt ist.10. Verwendung einer Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennz e ichne t , daß das Gelmedium aus der aus Agar, Agarose, Gelatine oder Pectin bestehenden Gruppe gewählt ist.209829/09282163H711. Verwendung einer Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet , daß das in jedem PeId enthaltene Gel mit je einer kleinen Bohrung mittig zum PeId versehen ist..12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß der Behälter (12) und der Deckel (13) aus Kunststoff bestehen.13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch "gekennzeichnet, daß der Kunststoff mindestens für den Deckel transparent ist.14. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Gelmediums etwaρ
1,097 bis 1,16 cm pro Feld beträgt.15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet , daß die Tiefe der Aussparung (25, 31, 32, 35, 41) 2 - 3 mm beträgt.16. Verfahren zur Durchführung von Tests mit radialer Gel-Diffusion und mit einer Reihe von biologischen Proben, unter.Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 15, dadurch gekennzeichnet , daß die Proben mit einem Gel, das ein geeignetes, biochemisch aktives Reaktionsmittel für diese biologischen Proben enthält, durch Diffusion je einer Probe von je einem Loch einer Reihe von Löchern aus in Berührung gebracht wird, das in die Oberfläche jeweils des Gelfeldes eingestochen wird, daß zwischen sich gegenüberliegenden Ausbuchtungen (25) der Aussparung (23, 31, 32, 35, 41) Aussparungen der Vorrichtung oder anderweitig in dieser bzw. diesen gebildet wird.Der Patentanwalt: 209829/0928Leerseite
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