DE216195C

DE216195C -

Info

Publication number: DE216195C
Application number: DENDAT216195D
Authority: DE

Description

'ueiCt cljci ι cPaivn [α ι η Ib.

KAISERLICHES

PATENTAMT,

KLASSE 45 h. GRUPPE

M. MÜLLER in BRANDENBURG a. H.

Entkupplungsvorrichtung für Stallvieh. Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. November 1908 ab.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Viehentkupplungsvorrichtung, bei der die Entkupplung der Tiere durch Entzündung eines Sprengmittels in der zu den Sperrbolzen- oder -riegeln der Tierketten führenden Rohrleitung .erreicht wird.

Es ist bereits bekannt, zu dem gleichen Zwecke Preßwasser zu benutzen, doch ist dann eine besondere Pumpanlage oder eine ίο Wasserleitung mit entsprechendem Druck sowie eine sorgfältige Abdichtung und Instandhaltung der Leitungen erforderlich. Demgegenüber kann man die Einrichtung gemäß vorliegender Erfindung ganz einfach gestalten und zur Druckerzeugung einfache Patronen bekannter Art benutzen.

In einer besonders praktischen Ausführungsform des Gegenstandes der vorliegenden Erfindung wird eine Leitung, welche den Druck nach den Tierständen fortpflanzt, an ihrem Ende mit einem Patronenlager und einer Abfeuervorrichtung versehen, so daß man durch Abfeuern einer Patrone in einfachster Weise eine Lösung der Befestigungsvorrichtungen für die Tiere herbeiführen kann.

Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes zur Entkupplung durch Abschießen von Patronen.

Fig. χ ist die Vorderansicht einer Vorrichtung zur Entzündung der Pulverladung.

Fig. 2 zeigt einen teilweisen Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 1.

Fig. 3 ist eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der Anordnung in einem Viehstande.

In einem Patronenlager b liegt eine Patrone c mit Pulverladung. Diese kann durch eine Zündnadel d, die unter dem Einfluß einer Feder f steht, entzündet werden. Die Zündnadel d wird durch Aufwärtsziehen des Knopfes η gespannt, wobei der Anschlag p an der schrägen Gleitfläche des Riegels 0 vorbeigleitet und sich über demselben festhakt. Das Patronenlager wird durch den Schieber g verschlossen. Der ganze Apparat ist in einer Art Schloßkasten α mit Schlüsselloch m untergebracht. Soll die Entkupplungsvorrichtung zur Wirkung gebracht werden, so führt man den passenden Schlüssel in das Schlüsselloch m ein und verschiebt durch Drehung desselben den Riegel 0, der dadurch den Anschlag p freigibt, so daß die Zündnadel d unter Einwirkung der Feder f auf den Zündstift der Patrone aufschlägt und diese zur Explosion bringt. Die bei der Explosion entstehenden Druckgase pflanzen sich durch die Rohrleitung r fort bis einem Tierstande. Hier ist die Rohrleitung durch ein Ventil q geschlossen, welches unter dem Einfluß des Druckgases sich öffnet und durch die Bewegung der Ventilspindel eine Zündnadel d¹ auslöst, welche beim Niederfallen die Patrone c¹ abfeuert. Die entstehenden Druckgase treiben den Bolzen h in dem Lauf k vorwärts, so daß dieser aus dem Auge des Bügels i herausgeschoben wird und damit der Bügel i und das an diesen angeschlossene Tier frei wird. Der Bolzen h schlägt mit seiner Spitze unter dem Druck der Pulvergase gegen den Zündstift einer Patrone c² in einer Rohrleitung I, bringt diese zur Entzün-

dung, so daß sich der Vorgang durch die Leitung auf den nächsten Tierstand überträgt.

Zur Vereinfachung der Anlage erscheint es in einer besonderen Ausführungsform zweckmäßig, die Lefaucheuxpatrone c² durch eine Zentralfeuerpatrone zu ersetzen, wodurch dann ermöglicht wird, daß die Rohrleitung in gerader Richtung weitergeleitet wird.

ίο Außerdem erscheint für gewisse Verhältnisse eine besondere Ausführungsform des Ventils q im Rohr r zweckmäßig. Diese Ausführungsform besteht darin, daß in dem Ende des Rohres r ein Kolben geführt wird, der durch die Druckgase aus dem Rohre herausgepreßt und nach Abzug der Druckgase unter dem Druck einer Feder wieder in dieses hineingeschoben wird. . Diese Ausführungsform, welche auch noch in der Weise verändert werden kann, daß durch das Vorbeigleiten des Kolbens seitliche Abzugsöffnungen für die Druckgase geöffnet werden, erscheint dadurch besonders vorteilhaft, daß ein möglichst freier Abzug der Pulvergase und ein energischer Stoß zur Auslösung der Zündnadel d^l entsteht.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Entkupplungsvorrichtung für Stallvieh, dadurch gekennzeichnet, daß in eine zu den Sperrgliedern der Kettenringe führende Leitung Patronen mit explosiven Stoffen oder Gemengen eingesetzt sind, durch deren Entzündung die Entkupplung der Tiere herbeigeführt wird.

2. Entkupplungsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in die Leitung mehrere Patronen hintereinander geschaltet sind, die sich nach Abfeuerung der ersten nacheinander selbst zur Explosion bringen.

3. Entkupplungsvorrichtung nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Patronen unmittelbar auf die Sperrbolzen der Kettenringe einwirken.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.