DE2161570B2 - Bindemittelzusammensetzung fuer glasfasern - Google Patents
Bindemittelzusammensetzung fuer glasfasernInfo
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Description
Das Verhältnis des Gehalts an bindenden Feststoffen ist das Verhältnis von Feststoffgehalt im Bindemittel
auf Grund des besonderen Lignosulfonats zu den Feststoffen im Bindemittel aus dem vorliegenden
Harz und etwa zusätzlichem Harnstoff. Die nachstehenden Beispiele zeigen genau, wie dieses Verhältnis
errechnet wird und tragen daher zur Definition des Ausdrucks »Verhältnis des Gehalts an bindenden
Feststoffen« bei. Eine Veränderung des Wertes dieses Verhältnisses ermöglicht die Veränderung des Phenol- xo
gehaltes im Bindemittel. Es wurde beispielsweise gefunden, daß bei einem Wert von 0,19 der vorliegende
Phenolanteil 34% betrug, während bei einem Wert von 0,157 der Phenolanteil 47% betrug. Ein Verhältniswert
von 0,157 für den Feststoffgehalt kann z. B. erhalten werden, wenn man ein Harz mit einem Feststoffgehalt
von 15% plus 5 Gewichtsprozent Harnstoff und 15 Gewichtsprozent Lignosulfonat verwendet.
Ein so hohes Verhältnis des Feststoff geh altes wie 0,260 wird bei Anwendung des Harzes plus 15Gewichtsprozent
Harnstoff und 20 Gewichtsprozent Lignosulfonat erhalten.
Die bei Stabhaftungsvergleichsversuchen erhaltenen Ergebnisse zeigen, daß wenig Unterschied zwischen
den verschiedenen Typen von in den Bindemitteln gemaß der Erfindung verwendeten Lignosulfonaten in
rjer Wirkung besteht. Diese Versuche wurden unter Verwendung eines Bindemittels durchgeführt, das auf
Feststoff basis folgende Bestandteile enthielt: Harz 74%, Harnstoff 10% und Lignosulfonat 16%.
Haftung des Bindemittels an Glas
Es wurde zunächst eine 12%ige Bindemittclmischung hergestellt. Dieses ist eine Standardmischung
für die Entwicklung der Harze.
Die Anlage wurde angeschaltet und die Trommel mit einer Umlaufgeschwindigkeit von 3000 Umdrehungen
je Minute in Bewegung gesetzt. Die Temperatur der Anlage durfte so weit ansteigen, daß der Dm chmesser
der Faser etwa 0,1 cm entspricht (wenn der Glasspiegel im Behälter konstant gehalten wird.) Die
Faser wurde dann über einen Weg auf der Trommel geführt und jeder Stab (3000 Fasern) 1 Minute umlaufen
gelassen. Der Weg wurde durch Befeuchten des darauf befindlichen Harzgemisches mit dem Löffel
feucht gehalten. Für jedes Bindemittelgemisch wurden 10 Stäbe umlaufen gelassen. Die Stäbe wurden von
der Trommel entnommen, in die Bindemittelmischung getaucht und dann 1 Stunde abtropfen gelassen. Die
Stäbe wurden dann 5 Minuten in einem Ofen bei 22O0C gehärtet. Anschließend wurden sie in zwei Teile
geteilt, eine Hälfte umgelegt und dann in zwei Hälften zerschnitten. Eine Hälfte wurde untersucht, um die
Bruchfestigkeit der Stäbe zu ermitteln. Es wurden 15 Ablesungen durchgeführt und der Mittelwert errechnet.
Die andere Hälfte der Stäbe wurde 1 Stunde in einem feuchten Raum gelagert. Die Temperatur
dieses Raumes betrug 500C. Eine Mulde im Boden
dieses Raumes enthielt eine gesättigte Lösung von Kaliumsulfat. Die Bruchfestigkeit dieser Stäbe wurde
anschließend bestimmt, wobei wieder 15 Ablesungen durchgefühlt und der Mittelwert errechnet wurde.
Der Prozent-Unterschied zwischen den beiden Bruchfestigkeiten ist bekannt als der Verwitterungsveilust in
Prozent. Die erhaltenen Werte sind nur Vergleichswerte, man kann jedoch aus der nachstehenden
Tabelle erkennen, daß sie alle in der gleichen Größenordnung liegen.
Art des Ligncsulfonats |
Wie hergestellt (g) |
Nach Befeuchtung (g) |
°/„ Verlust |
Ammonium .. Magnesium... Calcium |
528 582 541 |
510 547 529 |
3 6 2 |
Verfahren zur Bestimmung der Gelzeit, wie es in den nachstehenden Beispielen
angewendet wurde.
Die Gelzeit wurde bei Anwendung folgender Mittel bestimmt:
1. Eine thermostatisch geregelte Heizplatte, die bei 1500C gehalten wurde,
2. eine injektionsspritze, die 2 ecm Bindemittel mit
einer Feststoff konzentration von 15% abgab,
3. einen Spatel mit hölzernem Griff, der an der Spitze auf 0,63 cm verjüngt war.
4. eine Stoppuhr.
Vor der Durchführung der Versuche wurden die Harze und Bindemittel auf einen pH-Wert 6 eingestellt.
Eine 2-ccm-Probe des Bindemittels wurde aus der Injektionsspritze in die Mitte der Heizplatte gespritzt.
Die Stoppuhr wurde betätigt, sobald diese Probe mit der Heizplatte in Berührung kam. Das
Bindemittel wurde mit Hilfe des Spatels in der Mitte der Heizplatte gehalten. Nachdem die Masse des Verdünnungswassers
verdampft war, wurde der Spatel auf- und abbewegt, wobei die dünne Spitze des Spatels mit dem erhitzten Rückstand in Berührung
stand. Die Gelzeit ist dann erreicht, wenn der Rückstand Fäden zu ziehen beginnt. Diese Zeit wird auf
der Stoppuhr abgelesen. Es wurden drei Versuche bei jedem Harz durchgeführt und der Mittelweg als Gelzeit
eingesetzt.
Dieses Beispiel erläutert nicht nur eine Bindemittelzusammensetzung
gemäß der Erfindung, sondern auch das Verfahren zur Berechnung des Feststoffgehaltsverhältnisses.
Es wurde ein Mischpolymerharz zur Verwendung in einem Bindemittel gemäß der Erfindung unter Verwendung
der nachstehend angegebenen Molverhältnisse der Reaktionsteilnehmer hergestellt: 1 Mol Phenol;
2,7 Mol Formaldehyd; 1 Mol Harnstoff; 0,05 Mol Polyäthylenglykol mit einem Molekulargewicht von
600; 0,045 Bariumhydroxyd.
Zur Herstellung eines Harzansatzes wurden folgende Mengen der Reaktionsteilnehmer verwendet:
Phenol 871 1
Formaldehyd 37gewichtsprozentig .. 1893 1
Harnstoff 694 kg
Polyäthylenglykol 35,4 kg
Bariumhydroxypentahydrat 136 kg
Schwefelsäure, spez. Gewicht 1,25 ... 83,3 1
Der Reaktionsverlauf war folgender: Der Katalysator wurde zu der Mischung aus Phenol und Form-
aldehyd gegeben. Die Umsetzung verlief bei 46° C und
einem pH-Wert von 8,5 bis 9,2 Stunden. Die Temperatur wurde dann 2 Stunden auf 62,5°C erhöht. Das
Polyäthylenglykol wurde dann zugegeben, die Temperatur auf 74°C erhöht und 1 bis I1/., Stunden bei
diesem Wert gehalten. Der Harnstoff wurde innerhalb einer Viertelstunde zugegeben und bei 74° C weitere
30 Minuten umgesetzt. Das Harz wurde auf 37,8°C gekühlt und mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von
7,2 neutralisiert.
Dieses Harz kann zur Herstellung von Bindemittelzusammensetzungen mit verschiedenen Feststoffgehaltverhäitnissen
im Bereich von 0,150 bis 0,260 verwendet werden.
Eine Bindemittellösung wurde unter Verwendung der folgenden Mengen von Bestandteiien und eines
wie vorstehend hergestellten Harzmaterials hergestellt.
Spalte A gibt die Menge des verwendeten Materials an, Spalte B den Feststoffgehalt in kg und Spalte C
den Massegehalt in kg.
Spalte B gibt den gesamten wirksamen Feststoffgehalt von 173,8 kg an, (das ist ohne Ammoniumsulfat,
Silan und Farbstoff) und Spalte C von 1328 kg (einschließlich von Wasser). Die gesamten bindenden
Feststoffgehalte lassen sich dann errechnen, wobei der Gehalt an emulgiertem Öl von 16,3 kg vernachlässigt
vird, weil 16,3 kg von 174,4 kg abgezogen werden.
Mischpolymeres Harz
(hergestellt wie oben,
spez. Gewicht 1,19
bei 48% Feststoffen)
(hergestellt wie oben,
spez. Gewicht 1,19
bei 48% Feststoffen)
Ammoniaklösung,
spez. Gewicht 0,88 ..
spez. Gewicht 0,88 ..
Ammoniumsulfatlösung, 16,7Gewichts
prozent
prozent
n-zS-Amino-y-aminopropyltrimethoxysilan
Orangesäurefarbstoff
Ammoniumlignosulfonat
Ammoniumlignosulfonat
Harnstoff
emulgiertes Öl, spez.
Gewicht
Gewicht
Aufbereitungswasser
1701 | 118 |
11,41 | — |
3,791 | 0,756 |
141,7 g 0,454 kg |
0,141 0,454 |
23,6 kg 15,9 kg |
23,6 15,9 |
37,91 8201 |
16,3 |
245 11,8
4,54
0,141 0,454
23,6 15,9
40,8
% Gesamtgehalt bindende Feststoffe =
Harnstoffstreckmittelgehalt
Ammoniumlignosulfonatgehalt 1328
15,9
15,9
173,8 - 16,3 23,6
173,8 - 16,3
173,8 - 16,3
100 = 12% 100 = 10% 100 = 15%
Um das Verhältnis des Gehalts an bindenden Fest- keine Bindewirkung ausübt. In diesem Beispiel ent-
stoffen des Feststoffgehalts an Ammoniumlignosulfo- 40 hielten 118 kg Harz 6,8 kg Bariumsulfat, daher wird
nat zum Feststoffgehalt an Phenol, Formaldehyd und das Verhältnis des Gehaltes an bindenden Feststoffen
Hainstoff zu berechnen, wurde das aus dem Kataly- auf folgende Weise berechnet:
sator gebildete inerte Material vernachlässigt, da es
Verhältnis des Gehalts an bindenden Feststoffen
_ 23,6 (auf Grund des Ammoniumlignosulfonats)
23,6 118 (Harz) - 6,8 (Katalysator) + 15,9 (Harnstoff) ~ 127
= 0,19.
Das Verhältnis des Gehalts an bindenden Feststoffen vom Feststoffgehalt an Ammoniumlignosulfonat
zum Feststoffgehalt an Phenol, Formaldehyd und Harnstoff betrug 0,19. Dieses Bindemittel hatte eine
Gelzeit von 186 Sekunden. Die Gelzeit wurde mit dem vorstehend beschriebenen Heizplattentest gemessen.
Ein Mischpolymerharz wurde mit folgenden Molverhältnissen der Reaktionsteilnehmer hergestellt:
Phenol 1; Formaldehyd 2,5; Harnstoff 1; Ba (OH)2
0,045. Bariumhydroxyd liegt als Katalysator vor.
115,71 Formaldehyd (Konzentration 37%), 56,8 1 Phenol, 45,4 kg Harnstoff (in Pulverform) und 9 kg Ba
(OH)2-5 H2O wurden in einen mit einem Rührwerk
versehenen Reaktortopf eingebracht. Die Temperatur der Reaktionsteilnehmer wurde unter Rühren auf
46°C erhöht und 2 Stunden auf diesem Wert gehalten, dann für weitere 2 Stunden auf 58,5°C erhöht und
schließlich 1 Stunde bei 68,5°C gehalten. Das Harz wurde dann auf 37,8° C gekühlt und durch Zugabe
von H2SO4 mit einem spezifischen Gewicht von 1,25
auf einen pH-Wert von 7,2 neutralisiert. Das so erhaltene Harz wurde zur Herstellung eines
Bindemittels verwendet, in dem es mit Harnstoff und Ammoniumlignosulfonat vermischt wurde.
I. Wirkung des Lignosulfonats zur Verkürzung der Gelzeit:
Mischpolymerharz allein Mischpolymerharz + 10% Ammoniumlignosulfonat
Mischpolymerhan: + 12% Ammoniumlignosulfonat Mischpolymerharz + 15% Ammoniumlignosulfonat
4 Minuten
2 Minuten, 55 Sekunden 2 Minuten, 43 Sekunden 2 Minuten. 36 Sekunden
II. Wirkung von Harnstoff/Lignosuifonat bei der Regelung der Gelzeit und zur Ermittlung einer gewünschten
Gelzeit von 3 Minuten, 30 Sekunden.
Mischpolymerharz allein (andere Probe als oben) Mischpolymerhan: + 10% Ammoniumlignosulfonat
+ 5 % Harnstoff
4 Minuten, 40 Sekunden
3 Minuten, 35 Sekunden
3 Minuten, 35 Sekunden
Einfluß von Harnstoff auf die Gelzeitverlängerung und von Harnstoff/Lignosuifonat bei der Regelung der
Gelzeit.
Harz allein 2 Minuten, 33 Sekunden
Harz + 30% Harnstoff 4 Minuten, 10 Sekunden
Harz+ 18% Harnstoff
+ 12% Ammoniumlignosulfonat 3 Minuten
Har/ + 20% Harnstoff
+ 11% Ammoniumlignosulfonat 3 Minuten, 28 Sekunden
Das in die Bindemittelmischung eingetragene Harz wurde wie im Beispiel 2 mit der Ausnahme hergestellt,
daß die Molverhältnisse der Reaktionsteilnehmer folgende waren: Phenol 1, Formaldehyd 3,1, Dicyandiamid
0,11, Harnstoff 0,23, Bariumhydroxyd 0,068.
B e i s ρ i e 1 4
Ein wie im Beispiel 3 hergestelltes Harz wurde zur Herstellung des Bindemittels verwendet.
Die Bindemittelgelzeiten, die bei Verwendung wechselnder Anteile an Harnstoff und Calciumlignosulfonat
mit dem vorstehend genannten Harz erhalten wurden, waren folgende:
7V2% Harnstoff + 13% Calciumlauge bei 12% Binderfeststoff 182 Sekunden
5% Harnstoff + 15% Calciumlauge bei 12% Binderfeststoff 173 Sekunden
10% Harnstoff + 15% Calciumlauge bei 12% Binderfeststoff 207 Sekunden
20% Calciumlauge bei 15% Binderfeststoff 123 Sekunden
5% Harnstoff + 20% Lauge bei 15% Binderfeststoff 133 Sekunden
10% Harnstoff + 20% Lauge bei 15% Binderfeststoff 150 Sekunden
10% Calciumlauge bei 15% Binderfeststoff 201 Sekunden
15% Calciumlauge bei 15% Binderfeststoff 168 Sekunden
5% Harnstoff + 10% Calciumlauge bei 15% Binderfeststoff 231 Sekunden
5% Harnstoff + 15% Calciumlauge bei 15% Binderfeststoff 185 Sekunden
Die unter Verwendung verschiedener Anteile von Harnstoff und Calciumlignosulfonat mit einem Phenol-Formaldehydharz
erhaltenen Bindemittelgelzeiten sind folgende:
27V2 % Harnstoff+ 5% Calciumlauge bei 15% Bindemittelfeststoffe 258 Sekunden
2 % Harnstoff + 10% Calciumlauge bei 15% Bindemittelfeststoffe
2 % Harnstoff + 15% Calciumlauge bei 15% Bindemittelfeststoffe
2 % Harnstoff + 15% Calciumlauge bei 15% Bindemittelfeststoffe
233 Sekunden
208 Sekunden
208 Sekunden
Ein wie im Beispiel 2 hergestelltes Harz wurde zur Herstellung einer Reihe von Bindemittelzusammensetzungen
verwendet, bei denen sich der Einfluß von wechselnden Anteilen an Harnstoff und Magnesiumlignosulfonat
(in Form einer Lauge mit einem Feststoffgehalt von 60%) arf die Gelzeit zeigte. Das Bindemittel
wurde so zusammengesetzt, daß es einen Feststoffgehalt von 15 % hatte, wobei das Verhältnis des
Gehaltes an bindenden Feststoffen in einem Bereich von 0,15 bis 0,260 gewählt wurde. Die erhaltenen Eigebnisse
sind in der nachfolgenden Tabelle erfaßt. Die in der Tabelle angegebenen Zeiten sind Sekunden.
Die Prozentanteile sind Gewichtsprozent ,bezogen aus 100% als Gewicht der bindenden Feststoffe, d.h.,
wenn z. B. Harnstoff 5% und Lignosulfonat 20% beträgt,
dann liegt der Harzgehalt der bindenden Feststoffe bei 75%.
55
60
Magnesium- | 171 | Harnstoff "/„ | 10 |
lignosulfonat | 151 | 226 | |
0 | 118 | 194 | 194 |
5 | 84 | 179 | 161 |
10 | 150 | 131 | |
15 | 126 | ||
Eine Reihe von Stabhaftungsversuche wurde unter Verwendung des gemäß Beispiel 2 hergestellten Harzes
und unter Verwendung eines Magnesmmiignosulfonats
wie im Beispiel 4 durchgeführt Die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle angeführt:
309519/450
Herstellung
Harz | Harnslofi" % |
Magnesium- lignosulfonat °/o |
Wie entstanden g |
Stabhaftung*) g |
Verlust % |
Beispiel 1 | 549 | 507 | 8 | ||
Beispiel 1 | 5 | — | 501 | 478 | 5 |
Beispiel 1 | 10 | — | 535 | 517 | 3 |
Beispiel 1 | — | 5 | 556 | 534 | 4 |
Beispiel 1 | 5 | 5 | 521 | 515 | 1 |
Beispiel 1 | 10 | 5 | 522 | 491 | 6 |
Beispiel 1 | — | 10 | 564 | 533 | 5 |
Beispiel 1 | 5 | 10 | 515 | 472 | 8 |
Beispiel 1 | 10 | 10 | 497 | 443 | 11 |
Beispiel 1 | — | 15 | 490 | 485 | 1 |
Beispiel 1 | 5 | 15 | 531 | 507 | 5 |
Beispiel 1 | 10 | 15 | 475 | 405 | J5 |
nach Feuchtung
Es wurden Versuche wie im Beispiel 3 mit der Ausnahme durchgeführt, daß als Harz ein einfaches
Phenol-Formaldehydharz verwendet wurde, das wie folgt hergestellt war:
1 Mol Phenol: 2,05 Mol Formaldehyd, 0,045 Mol Bariumhydroxydphetahydrat.
Zur Herstellung eines Harzansatzes wurden folgende Mengen der Reaktionsteilnehmer verwendet:
Phenol,
Formaldehyd 37gewichtsprozentig,
Bariumhydroxydpentahydrat.
Zu der Phenol-Formaldehydmischung wurde ein Katalysator gegeben. Die Umsetzung erfolgte bei
1100C, einem pH-Wert von 8,5 bis 9 während 2 Stunden.
Die Temperatur wurde 2 Stunden auf 137°C crhöht, dann 1 Stunde auf 147°C. Das Harz wurde auf
1000C gekühlt und mit Schwefelsäure auf einen
pH-Wert von 7,2 neutralisiert.
Claims (8)
1. Bindemittelzusammensetzung für Glasfasern, 5 lage von Phenol-Formaldehydharz, das üblicherweis«
bestehend aus einem Phenol-Formaldehydpoly- mit einem geeigneten Streckmittel vermischt ist, durcr
meren, -mischpolymeren oder -terpolymeren als das vorzugsweise die Bindeeigenschaften der Zusam·
Harz im Bindemittel und Harnstoff als Mittel zur mensetzung verbessert werden sollen. Es wurde nur
Modifizierung der Absetzzeit des Bindemittels, gefunden, daß durch eine geeignete Auswahl der das
dadurch gekennzeichnet, daß CaI- io Bindemittel bildenden Bestandteile die Gel- oder die
cium-, Magnesium- oder Ammoniumlignosutfo- Erstarrungszeit des Bindemittels eingestellt werden
nate als weitere Mittel zur Modifizierung der können. Es wurde außerdem gefunden, daß die Binde-Bindemittelabsetzzeit
vorliegen, wobei das Ver- mittelzusammensetzung gemäß der Erfindung eine
hältnis des Gehalts an bindenden Feststoffen im größere Wirksamkeit hat, d. h., daß der Prozent-Bereich
von 0,15 bis 0,260 liegt. 15 anteil an Bindemittel, der nach dem Aushärten auf der
2. Bindemittelzusammensetzung nach Anspruch 1, Glasfaser zurückbleibt, erhöht wird. Es wird angedadurch
gekennzeichnet, daß als Harz ein Misch- nommen, daß das auf eine Verringerung des Verlusts
polymeres aus Phenol, Formaldehyd und Harn- an niedermolekularem Material während der Anwenstoff
vorliegt. dung und Aushäitung des Bindemittels zurückzu-
3. Bindemittelzusammensetzung nach Anspruch 2, 20 führen ist.
dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Be- Es wurde gefunden, daß Harnstoff zur Verlängerung
standteile für die Harzherstellung im Molverhältnis der Aushärtungszeit für das Bindemittel verwendet
von 1 Mol Phenol; 2,5 bis 2,7 Mol Formaldehyd; werden kann, während ein Lignosulfonat eine Ver-
1 Mol Harnstoff; 0,045 Mol Bariumhydroxyd kürzung der Aushärtungszeit bewirkt. Die Zugabe
(Katalysator) vorliegen. 25 von Harnstoff zu Bindemittelzusammensetzungen für
4. Bindemittelzusammensetzung nach Anspruch 1, Glasfasern ist bereits bekannt, erst durch die Kombidadurch
gekennzeichnet, daß als Harz im Binde- nation von Harz und Lignosulfonat wird jedoch eine
mittel ein Phenol-Formaldehyd-Harnstoff-Dicyan- Regelung der Gelaushärtungszeit möglich, die bisher
diamidterpolymeres vorliegt. nicht erreicht werden konnte. Die Verwendung dieser
5. Bindemittelzusammensetzung nach Anspruch 4, 3u verhältnismäßig billigen Streckmittel ermöglicht nicht
dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung des nur eine Regelung der Aushärtungszeit, sondern verHarzes
1 Mol Phenol, 3,4 Mol Formaldehyd, ringert auch die Kosten des Bindemittels und den An-0,11
Mol Dicyandiamid, 0,23 Mol Harnstoff und teil des für das Bindemittel erforderlichen Phenols.
0,068 Mol Bariumhydroxydkatalysator verwendet Die Verringerung des Phenolgehalts erlaubt die Verwurden.
35 wendung eines Bindemittels, durch das das Problem
6. Bindemittelzusammensetzung nach Ansprü- der Phenolentfernung aus den Anlagenabzügen kleiner
chen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß während wird.
der Harzherstellung Polyäthylenglykol zugegeben Der Ausdruck »Lignosulfonat« wird zur Bezeich-
wurde. nung eines Materials verwendet, das als Nebenprodukt
7. Bindemittelzittammensetzung nach Ansprü- 40 bei der Digerierung von Holzpulpe anfällt. Während
chen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die rcla- dieser Digerierung mit einem anorganischen Bisulfit
tiven Anteile von Harnstoff und Ammoniumligno- werden Lignosulfonate gebildet und ein Teil der Hemisulfonat
ein Verhältnis des Feststoffgehaltes von cellulose in Kohlenwasserstoffe umgewandelt. Die ge-Ammoniumlignosulfonat
zum Feststoffgehalt von bildete Mutterlauge kann sprühgetrocknet werden, Polymerem und Harnstoffzusatz im Bereich von 45 um ein festes Material zu erhalten, oder zu einer
0,15 zu 0,260 liegen. Mutterlauge mit besonderer Feststoffkonzentration
8. Bindemittelzusammensetzung nachAnspruch 4, eingeengt werden. Das Lignosulfonat in Form der
dadurch gekennzeichnet, daß das Feststoffverhält- Mutterlauge ist au.!i bereits bekannt als behandelte
nis 0,19 beträgt. Abfallsulfitlauge. Lignosulfonate sind in Form von
50 Feststoffen oder Mutterlaugen leicht verfügbar, und
es wurde gefunden, daß es möglich ist, Material zu verwenden, das bei Verfahren anfällt, bei denen Calcium-,
Magnesium- oder Ammoniumbisulfit bei der Pulpe-
Die Erfindung betrifft eine Bindemittelzusammen- herstellung verwendet werden. Die anfallenden Lignosetzung
für die Glasfaserisolierung. 55 sulfonatmaterialien sind bezüglich ihrer Wirksamkeit
Bei der Herstellung von Glasfaserprodukten, wie sie in den erfindungsgemäßen Bindemitteln miteinander
z. B. für Isolierungszwecke verwendet werden, ist es vergleichbar.
allgemein üblich, Glasfasern während ihrer Anord- Gegenstand der Erfindung ist eine Bindemittel-
iiung im Produkt mit einem Bindemittel zu verbinden. zusammensetzung für Glasfasern, die ein Phenol-Bei
einem besonderen Verfahren werden Glasfasern 60 Formaldehyd-polymeres, -mischpolymeres oder -termit
einem Bindemittel besprüht, wenn sie durch einen polymeres als Harz im Bindemittel, Harnstoff und
Abzug auf eine sich bewegende Fördervorrichtung Calcium-, Magnesium- oder Ammoniumlignosulfofallen,
auf der sie eine Matte bilden. Bei einem solchen nate enthält, wobei die relativen Anteile an Harnstoff
Verfahren ist die Erstarr"igszeit des Bindemittels ein und Lignosulfonaten so ausgewählt werden, daß eine
bedeutender Faktor. Wenn die Erstarrungszeit zu kurz 65 gewünschte Aushärtungszeit für das Bindemittel erist,
kann das Bindemittel teilweise erhärten, ehe es auf reicht wird und das Verhältnis des Gehalts an bindenseine
Enddichte zusammengepreßt worden ist. Wenn den Feststoffen (das Verhältnis wird nachstehend erdagegen
die Erstarrungszeit zu lang ist, besteht die läutert) im Bereich von 0,15 bis 0,260 liegt.
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