DE21609C - Leuchtkörper für elektrische Incandescenzlampen - Google Patents
Leuchtkörper für elektrische IncandescenzlampenInfo
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01K—ELECTRIC INCANDESCENT LAMPS
- H01K1/00—Details
- H01K1/02—Incandescent bodies
- H01K1/04—Incandescent bodies characterised by the material thereof
Landscapes
- Resistance Heating (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
Patentirt im Deutschen Reiche vom l. Februar 1882 ab.
Um die Kohlenfäden von elektrischen Incandescenzlampen
vor allmäligem Zerstäuben zu bewahren, sowie die zur Verhütung des Zerstäubens bisher gebräuchlichen umständlichen
Egalisirungsprocesse dieser Kohlenfäden zu vermeiden, umgebe ich dieselben mit einer Hülse
aus Magnesia, Kaolin, Chamotte, Zirkon, Amiant, Porcellan, Gyps oder anderem genügend feuerbeständigen,
elektrisch nicht leitenden Material. Eine derartige Hülse, welche unter Umständen
auch aus Glas hergestellt werden kann, verhütet das Zerstäuben der Kohle; sie gestattet
den bei Kohlen von nicht durchweg gleichförmigem Querschnitt sich sonst lostrennenden
Partikelchen nicht, sich an der Wandung der Vacuumglocke niederzuschlagen und dieselbe
zu schwärzen, während sie anderentheils bei der intensiven Hitze selbst in höchste Weifsglut geräth
und damit nicht unerheblich zur Verstärkung des Lichteffects beiträgt.
Auf der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht:
Fig. ι eine Maxim'sche Lampe, bei welcher die Kohle mit einer Hülse aus Magnesia versehen
ist. Auch die den Strom zuleitenden Platindrähte sind in die Hülsenmasse mit eingeformt,
so dafs auf die Verbindung derselben mit den Kohlenenden keine so grofse Sorgfalt
verwendet zu werden braucht, weil bei etwa an der Verbindungsstelle auftretender Localwirkung
doch keine Zerstörung des Zusammenhanges eintreten kann.
Fig. 2 zeigt, dafs sich bei Anwendung der Hülse auch Kohlenpulver (Graphit) oder ähnliches
Material statt der gewöhnlichen Kohlenfaser für Incandescenzlampen benutzen läfst.
Fig. 3 zeigt eine Hülse, welche einen Kern aus zweierlei Material, nämlich eine spiralförmige
Kohlenfaser in der Mitte und Kohlenpulver an den Enden enthält. Die Verbindung des Kernes mit der Elektricitätsquelle ist hier
einfach durch Einspannen zwischen die Polenden der Leitung bewerkstelligt.
In Fig. 4 besteht die Hülse aus zweierlei Material, nämlich einer die Kohle direct umschliefsenden
Magnesiaschicht und einer äufseren Glasröhre. Dem Zersplittern der Glasröhre ist
durch Umgürtung derselben mit Ringen aus Platin, Kupfer und Stahl vorgebeugt.
In Fig. 5 besteht sowohl die Hülse als auch der Kern aus zweierlei Material.
In Fig. 6 spaltet sich die Kohle in der Hülse und bildet in deren Innerm Stromverzweigungen,
die sich gegenseitig reguliren und infolge dessen eine zu starke örtliche Erhitzung verhüten.
Die Anbringung der Hülse bietet keinerlei Schwierigkeiten. Ist die Kohle schon vorhanden,
so kann man sie für sich oder, nachdem sie bereits an den Platindrähten befestigt worden
ist, ohne weiteres oder unter Durchpassirenlassen eines sie glühend machenden elektrischen
Stromes mit oder ohne Anwendung von Druck in das Hülsenmaterial einformen und hiermit
das Verfahren beendigt sein lassen oder noch, sofern es die Eigenschaft des besagten Hülsenmaterials
verlangt, das Fabrikat mit oder ohne Luftabschlufs calciniren.
Ist die Kohle selbst auch herzustellen, so formt man die Rohfaser in die Hülse ein und
setzt sie darin einem Carbonisirungsprocefs aus.
Ist endlich Kohlenpulver zu verwenden, so fertigt man zunächst die Hülse und füllt in
deren Bohrung den Kern. Die Herstellung der Hülse geschieht entweder durch Ausbohren
eines gegebenen Stückes genügend feuerbeständigen Materials oder in der Weise, dafs man
das Hülsenmaterial mit oder ohne Anwendung von Druck um einen entsprechend gestalteten
Formkern formt und sodann den Formkern ausbrennt, ausschmilzt oder sonstwie entfernt.
Bei entsprechender Dimensionirung und Anordnung der Hülse läfst sich auch die gewöhnliche
Vacuumglocke völlig vermeiden, da die Hülse dann allein ausreicht, um die Luft von
der Kohle fernzuhalten und deren Verbrennung zu verhindern.
Wird die Construction Fig. 2 ohne Glocke verwendet und bringt man im tiefsten Punkte
der Hülse ein Loch an, welches durch ein Verschlufsstück verschlossen ist, jedoch beim
Passiren des Stromes von einem gewöhnlichen Elektromagnet oder Solenoid geöffnet wird,
und macht man überdies die Kanäle für den flüssigen Leiter etwas steiler, wie· in Fig. 7, so
dafs das Pulver von selbst herausfliefst, so entsteht eine Lampe mit Selbstentzündung, bei
welcher der Volta'sche Lichtbogen zwischen pulverförmigen Elektroden überspringt.
Claims (8)
- Patent-Ansprüche:i. Bei elektrischen Incandescenzlampen mit Glühkörpern aus Kohle die Umgebung des Kohlenfadens mit einer Hülse aus Magnesia, Kaolin, Chamotte, Zirkon, Amiant, Porcellan, Gyps, Glas oder anderem genügend feuerbeständigen, elektrisch nicht leitenden Material und, hierdurch bewirkt, insbesondere die Verhütung des Zerstäubens der Kohle, des Sichschwärzens der Glasglocke und der Zerstörung der Verbindung zwischen Kohle . und Leitungspolenden, sowie die Ermöglichung der Verwendung von nicht durchweg gleich dicker Kohle oder von Kohlenpulver (Graphit) anstatt des gewöhnlichen, sorgfältig egalisirten Kohlenfadens.
- 2. Bei elektrischen Incandescenzlampen die Benutzung eines Leuchtkörpers mit Kern aus zusammenhängender Kohle und Kohlen-. pulver (s. Fig. '3).
- 3. Bei elektrischen Incandescenzlampen die Benutzung eines Leuchtkörpers mit Hülse aus Glas oder Porcellan und Magnesia (siehe Fig. 4)·
- 4. Bei elektrischen Incandescenzlampen die Benutzung eines Leuchtkörpers mit Hülse und mit Kern aus je zweierlei Material (s. Fig. 5).
- 5. Ein Leuchtkörper, dessen Kern im Innern seiner Hülse Stromverzweigungen bildet (s. Fig. 6).
- 6. Die Verhütung des Zersplitterns der Hülse durch Ringe aus Platin, Kupfer oder anderem geeigneten Metall.
- 7. Die Benutzung eines mit Hülse versehenen Kohlenkörpers als Incandescenzlampe ohne die gläserne Vacuum- oder dergleichen Glocke.
- 8. Die Anbringung eines Loches im tiefsten Punkte der Hülse, Fig. 2, in Combination mit einem von einem Elektromagneten oder Solenoid beeinflufsten Verschlufsstück zu dem Zweck der Bildung einer Lampe wie in Fig. 7, bei welcher der Volta'sche Lichtbogen und die von ihm erhitzten Partieen das Licht spenden.Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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