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VORRICHTUNG ZUM ABZIEHEN DES FELLS Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Abziehen des Fells schlachtwarmer, auf der Bauchseite vorenthäuteter Tierkörper,
mit einer Aufhängevorrichtung zum Aufhängen des im wesentlichen senkrecht hängenden
Tierkörpers an seinen Hinterbeinen, mit einer etwa in Fortsetzung der Vorderbeine
vorgesehenen Fesselvorrichtung für die Vorderbeine, mit einer Ketten- oder Seilvorrichtung,
deren eines Ende an einem vorenthäuteten Halsbereich des Fells befestigbar ist und
deren anderes Ende mit einer Verankerungsvorrichtung verbindbar ist, die von der
Fesselvorrichtung aus gesehen jenseits des Tierkörpers liegt, mit einer eine Achse
aufweisenden Trommel, die auf der Rückenseite des Tierkörpers parallel zu sich selbst
auf und ab bewegbar ist und über die zunächst die Ketten- oder Seilvorrichtung geschlungen
ist.
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Die Haltbarkeit des Fleisches und der daraus gewonnenen Fleischwaren
ist in erster Linie von der Art und Zahl der Keime abhängig, die beim Ausschlachten
auf die Oberflächen der Schlachttierkörper gelangen. Im Moment der Enthäutung ist
die Fleischoberfläche selbst keimfrei und die Kontamination mit Keimen erfolgt erst
durch Hände und Geräte. Die Verschmutzung der Fleischoberfläche mit Keimen geht
bis in die Größenordnung von 1O6 bis 1 o8 pro cm . Die Keimbeladung der Schlachterhände
und Geräte kann nach dem Abhäuten
bis auf das 500fache zunehmen.
Dies kann durch maschinelle Enthäutung wesentlich gemindert werden. Hierzu wird
der Tierkörper an der Bauchseite einschließlich der Vorderbeine vorenthäutet, ebenso
wie ein Teil der Hinterbeine.
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Bei einer in der Praxis sehr verbreiteten Fellabziehvornchtung hängt
der Tierkörper mit seinen Hinterbeinen an einer Laufrolle und die Vorderbeine werden
an einem Gestell durch Ketten gefesselt. Den nach unten herabhängenden, vom Vorenthåuten
herrührenden Felllappen bindet man an einer Kette an und diese Kette wiederum v
ird in einen Haken einer endlosen Kette eingehängt. Diese endlose Kette wiederum
wird durch ein Gestell geführt, welches sich durch eine Kettenführung auszeichnet,
die zunächst unter etwa 300 vom Tierkörper sich wegerstreckt, dann immer mehr in
die Senkrechte übergeht und im oberen halben Bereich sogar zum Tierkörper zu überhängt.
Diese Vorrichtung hat folgende Nachteile: 1. Es ist ein sehr hohes, umfangreiches
Gestell mit viel Mechanik notwendig, das recht breit ist.
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2. Während es am günstigsten ist, das Fell senkrecht vom Tierkörper
abzuziehen, ist hier diese Bedingung nur für den unteren Bereich des Fells erfüllt,
Gerade im oberen Bereich ist die Bedingung jedoch nicht erfüllt und gerade im oberen
Bereich haben die Tiere häufig Fett, das dann durch den nicht senkrechten Abzug
mitgerissen wird.
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3. Das Gestell ist so hoch, daß die Schlachthäuser baulich darauf
Rücksicht nehmen müssen, daß man es deswegen in manchen Fällen gar nicht verwenden
kann.
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4. Die endlose Kette ist mit vielen Haken besetzt, die beim Rücklauf
knapp über dem Boden wieder nach vorne gehen, Fällt nun ein abgezogenes Fell ruclwärts
nach unten und zieht man dieses Fell nicht gleich weg, so kann es sein, daß die
Haken das Fell wieder ergreifen und in die Kettenführung hineindrücken.
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5. Die Führung der endlosen Kette macht Geräusch.
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6. Die Führung für die endlose Kette muß sehr adstrebt sein, weil
sie die gesamte Kraft
aufnehmen muß, die zum Abziehen notwendig
ist, Die Abzugskraft liegt zwischen 600 und 1 OO(kp, 7. In der Endphase des Abziehens
zieht die bekannte Vorrichtung mit einer sehr starken nach oben gerichteten Komponente
ab. Hierdurch wird der Tierkörper angehoben und zwar soweit, daß die Hinterbeine
des Tieres aus den Haken der Laufrollen gehoben werden können.
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Dies bedingt, daß man die Vorderfüße des Tierkörpers sehr exakt fesseln
muß, 8. Es wird eine Stahilaschenkette als unendliche Kette benötigt, die geschmiert
werden muß und teuer ist.
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9. Derjenige Haken, in den die abziehende Kette eingehängt ist, muß
fast den doppelten Weg des Tierkörpers machen, das heißt, daß die Abzugsc,eschwindigkeit
etwa um die Hälfte geringer ist als die Kettengeschwindigkeit.
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10. Die Kurve, auf der die endlose Kette geFührt ist, muß irgendwie
eine Funktion der Größe des zu enthäutenden Tieres sein, hin kann lso z.B. Rinder
enthäuten, mit der gleichen Vorrichtung jedoch nicht die wesentlich kleineren Kc'ber.
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11. Die bekannte Vorrichtung ist grundsätzlich nicht bodenfrei, so
daß sie den Fahrverkehr behindert 02. Der Einsatz der bekannten Vorrichtung lohnt
sich nur dort, wo mindestens 40 Tiere in der Stunde enthäutet werden. Darunter ist
die Vorrichtung nicht wirtschaftlich.
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1 3.Der Einbau in eine Schlachtstwße, bei der die Tierkörper mit kontinuierlicher
Geschwindigkeit befördert werden, ist nur dann möglich, wenn man das ganze turmartige
Gestell in Richtung der Tierkörperbewegung schräg stellt. Die Kellenführun9 hat
dann auch eine horizontale Komponente und die Kette muß dann mit dieser horizontalen
Komponente genau so schnell laufen wie der Tierkörper in der Schlachtstraße (DBGMS
1 932 505).
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Eine andere bekannte Vorrichtung dieser Art, die jedoch nach Kenntnis
der Anmelderin
in der Praxis nicht relevant geworden ist, hat zwar
keine so große Bauhöhe. Bei ihr fehlt jedoch ebenfalls die Bodenfreiheit, die Preiswürdigkeit,
der praktisch unmögliche Einbau in eine Schlachtstraße usw. Ferner ist bei dieser
Vorrichtung nachteilig, daß eine Trommel aufwendig exakt parallel geführt werden
muß und als Antrieb hierzu eine Hydraulik vorgesehen ist, die über eine Hydraulikpumpe
und einen Elektromotor angetrieben wird. Hydraulikpumpen sind jedoch laut. Hydraulik
bringt auch stets Dichtungsprobleme mit sich. Ferner muß die Konstruktion auch deshalb
überaus kräftig dimensioniert sein, weil das weit ausgefahrene System Druckzylinder-Kolbenstange
praktisch nicht auf Knickung beansprucht werden darf. Ferner sind in der Praxis
Ölkühler notwendig sowie ein Kaltwasseranschluß zum Kühlen des ÖIkühlers.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung anzugeben, die sämtliche
oben angeführten Nachteile nicht mehr aufweist, mit der insbesondere Tiere ganz
unterschiedlicher Große enthäutet werden können, die einfach in der Herstellung
ist, eine ideale Abzugsrichtung des Fells vom Tierkörper ohne besondere Einstellung
ermöglicht, etwa mit der halben Antriebsleistung wie seither auskommt, leise arbeitet
und mit minimalem Aufwand entweder fest eingebaut werden kann, oder einzelnen Schlachtständen
zugeordnet werden kann, oder aber leicht den Einbau in Schlachtbahnen ermöglicht,
wobei man z. B. den Vorteil ausnützen kann, kombinierte Rinder- und Kälberbänderzu
schaffen und die wahlweise auch bodenfrei iste Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe
dadurch gelöst, daß die beiden Enden der Achse je im untersten frei hängenden Bereich
eines V-örmig angeordneten Seiles hängen , das beim
Abziehen mit
Hilfe eines Antriebs verkürzbar ist, und daß die Enden der beiden Seile oberhalb
und hinter dem Tierkörper angeordnet sind.
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Vorteilhaft ist, wenn die Seile mit ihren mehr über dem Tierkörper
liegenden Enden an einem Tragbalken befestigt sind und daß die weiter vom Tierkörper
entfernten Enden einziehbar sind, Man braucht dann die Seile nicht an allen vier
Enden einzuziehen. Vielmehr reicht das Einziehen an zwei Enden und der Tragbalken
gibt eine einfache Stützkonstruktion ab.
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Günstig ist, wenn die befestigten Enden je an einem in einer senkrechten
Ebene schwenkbaren Schäkel befestigt sind und wenn die einziehbaren Enden über je
eine Umlenkrolle zu einer Aufwickeltrommel hin geführt sind. Die befestigten Enden
können sich dann automatisch in die Zugrichtung des Seils stellen und die Umlenkrollen
garantieren einen konstanten Abstand des Seils im Einziehbereich, obwohl bei der
Verwendung einer Aufwickeltrommel der Seilabstand keineswegs konstant, sondern eine
Funktion des Aufwickeizustands ist.
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Förderlich ist, wenn der Abstand der beiden Umlenkrollen erheblich,
vorzugsweise etwa im Verhältnis 5/3, kleiner ist als der Abstand der beiden Seile
im Bereich der Achse der Trommel0 Auch hier wird der Seilabstand unterhalb der Umlenkrollen
vom Aufwickelzustand nicht beeinflußt0 o Jedoch ist zusätzlich berücksichtigt, daß
die Seile spitzwinkliger auf dieAufwickeltrommel laufen können als dies der Fall
wäre, wenn der Umlenkrollenabstand gleich dem Abstand der beiden Seile im Bereich
der Achse ist. Man kann dann den Abstand zwischen den Umlenkrollen und der Aufwickeltrommel
wesentlich verkürzen und die ganze Vorrichtung wird kompakter.
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Zweckmäßig ist, wenn die Antriebsvorrichtung zum Einziehen der Seile
ein Elektromotor mit doppelter Aufwickeltrommel ist und wenn sich die Antriebsvorrichtung
im Bereich zwischen den Umlenkrollen und den Schäkeln mehr in Richtung auf die Schäkel
versetzt befindet.
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Dadurch wird das synchrone Aufwickeln beider Seile garantiert und
ferner erreicht, daß die Vorrichtung noch kompakter wird, denn man könnte ja -die
Antriebsvorrichtung auch jenseits der Umlenkrollen vorsehen.
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Vorteilhaft ist, wenn die Verankerungsvorrichtung und die Fesselvorrichtung
je einen in den Boden eingelassenen, durch Platten abdeckbaren Anker umfassen. Hierdurch
wird man in einfacher Weise völlig bodenfrei.
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Günstig ist, wenn sie an einer Schienenvorrichtung - mit Ausnahme
der Verankerungs- und Fesselvorrichtung - oberhalb mehrerer Schlachtstände längsverschieblich
angeordnet ist und an der Schienenvorrichtunb bis zum jeweiligen Schlachtstand willkürlich
verschiebbar ist.
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Dies ermöglicht, für mehrere Schlachtstände eine einzige Vorrichtung
vorzusehen, weil ja der Enthäutvorgang ansich größenordnungsmäßig lediglich eine
Minute dauert Förderlich ist, wenn sie samt Angriffspunkt für Fessel- und Verankerungsvorrichtung
samt Antrieb in eine Schlachtstraße mit der Straßengeschwindigkeit aktiv oder passiv
längsverschieblich eingebaut ist0 Damit kann sich die Vorrichtung genau der Bewegungsgeschwindigkeit
einer Schlachtstraße anpassen.
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Zweckmäßig ist, wenn bei passiver Förderung die Aufhängevorrichtung
angetrieben ist
und die Fessel- und Verankerungsvorrichtung sawie
auch die übrige Vorrichtung über den Tierkörper längsverschieblich mitgezogen wird.
Bei dieser Lösung schleppt der Tierkörper die wesentlichen Teile der Vorrichtung
nach, Vorteilhaft ist, wenn bei aktiver Förderung die Aufhängevornchtung angetrieben
ist und die Schäkel samt Umlenkrollen und Antrieb durch eine gesonderte Bewegungsvorrichtung
bewegbar sind. Hierbei stellt sich die Vorrichtung niemals schräg zur Schlachtstraße,
wie dies bei passiver Förderung sein könnte und die Abzugskraft ist auf keinen Fall
eine Funktion der Reibung, die beim Nachschleppen der Vorrichtung durch den Tierkörper
auftreten würde.
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Gunstig ist, wenn statt der Umlenkrollen eine links oder rechts drehbare
Walze vorgesehen ist, die sich längs der Schlachtstraße erstreckt und auf ihrem
Umfang zwei Wendeln trägt und daß der axiale Abstand der wendeln bis auf einen Faktor
gleich einem ganzzahligen Bruch des Abstands der Seile im Bereich der Achse der
Trommel ist. In der einen Drehrichtung befördert dann die Walze die wesentlichen
Teile der Vorrichtung in Bewegungsrichtung der Schlachtstraße und zieht gleichzeitig
die Trommel nach oben. In der anderen Drehrichtung wird die Trommel für einen neuen
Arbeitstakt wieder entgegen der Arbeitsrichtung bewegt und abgesenkt.
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Förderlich ist, wenn die Trommel außen auf ihrer Achse je ein frei
drehbares Seil rad hat und wenn dieses Seil rad nach unten durch eine sektorförmige
Kappe abgedeckt ist, die
aufgrund ihres Gewichts nach unten hangt
und drehbar auf der Achse gelagert ist und wenn der Sektor schmäler ist als der
größte Umschlingungswinkel der Seile. Es kann sich damit die Trommel genau so stellen
und drehen, wie sie es nach dem Prinzip des geringsten Widerstands tun will. Trotzdem
bleibt die Kappe in ihrer Schutzlage.
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Es wurde also eine Vorrichtung geschaffen, bei der sich die Trommel
automatisch zwangslos in diejenige Richtung einstellt, in der sie für den betreffenden
Tierkörper, für die betreffende Proportion des Tierkörpers , kurz den sich dem Abziehen
des Fells entgegenstehenden Widerständen am optimalsten einstellt.
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Die stets praktisch senkrechte Abzugsrichtung bringt es auch mit sich,
daß ganz wesentlich weniger Fett vom Tierkörper mitgerissen wird und daß man vor
allem, falls dies doch einmal auftreten soll, an derAbzugsstelle ganz wesentlich
schneller erkennt und helfend eingreifen kann, als bei einem spitzwinkligen Abzug.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung gehen aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele hervor, In der Zeichnung zeigen: Fig.
1 die schematische Seitenansicht der Vorrichtung, Fig. 2 eine Ansicht gemäß Pfeil
A in Fig. 1, jedoch ohne Fesselvorrichtung, Veranke rungsvorrichtung und Tierkörper,
Fig. 3 eine Ansicht gemäß dem Pfeil B in Fig. 1 im oberen Bereich der Vorrichtung,
Fig. 4 die Seitenansicht der Trommel, Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie 5-5 in
Fig. 4,
Fig. 6 die Seitenansicht eines zweiten AusführungsbeWspiels,
Fig. 7 eine Ansicht gemäß dem Pfeil C, jedoch ohne Fessel- und Verankerungsvorrichtung
und Tierkörper, Fig. 8 die Seitenansicht eines dritten Ausführungsbeispieis, Fig.
9 eine Ansicht gemäß dem Pfeil C in Fig. 9, jedoch ohne Fesselvorrichtung und Tierkörper.
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Über einen Boden 11 ist senkrecht zur Zeichnungsebene von Fig. 1
eine Laufschiene 12 vorgesehen, an der hängend Aufhängekörper 13 mit Haken 14 längsverschieblich
geführt sind.
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An jeweils zwei zu verschiedenen Aufhängekörpem 13 gehörigen Haken
14 sind die Hinterbeine 16 eines Tierkörpers 17 aufgehängt Die im großen und ganzen
senkrecht und wellenförmig gemäß Fig. 1 verlaufende Linie 1 8 gibt an, wie weit
der Tierkörper 1 7 vorenthäutet ist.Die Vorderbeine 19 des Tierkörpers 17 sind jeweils
mit einer Kette 21 gefesselt, deren anderes Ende fest um einen Ständer 22 geschlungen
ist, dessen unteres Ende fest mit dem Boden 11 verbunden ist. Mehrere am Ständer
22 vorgesehene Stifte 23 ermöglichen, die Kette 21 in vier verschiedenen Höhen lagen
einzuhängen .
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Während von den Ständern 22 entsprechend den beiden Vorderbeinen 1
9 zwei StUck vorgesehen sind, ist jenseits des Halsbereichs 24 ein einzelner Ankerstab
26 vorgesehen, der ansich gleich ausgebildet ist wie die Ständer 22, das heißt,
Stifte 23 aufweist und mit seinem unteren Ende fest mit dem Boden 11 verbunden ist.
Eine zweite Kette 27 kann mit ihrem einen Ende in verschiedenen Höhenlagen am Ankerstab
26 verankert werden, während ihr anderes Ende an einem vorenthäuteten Fell-Lappen
28 des Halsbe eichs 24 fest angeschlagen ist, SQ daß ein Zug in der Kette 27 die
Verbindung zwischen Tier und dem Fell-Lappen 28 nicht lösen kann.
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Der Ankerstab 26 befindet sich im gleichen Abstand von den Ständern
22 und der Abstand gemäß Fig. 1 beträgt im Ausführungsbeispiel 2,25 m.
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Etwa 3 m über dem Boden 11 und senkrecht zur Laufschiene 12 befinden
sich zwei Doppel-T-Träger 29 und 31 erheblicher Tragkraft, die eine senkrechte Entfernung
von 0,90 m voneinander haben. Etwa senkrecht über dem Fell-Lappen 28 sind an den
Trägern 29, 31 Schäkel 32, 33 befestigt, die in der Zeichnungsebenevon Fig. 1 schwenkbar
sind und in denen jeweils ein Ende von Seilen 34, 36 starr befestigt ist. Jedes
Seil 34, 36 erstreckt sich mit einem Trum steil nach unten und mit dem anderen Trum
wieder steil nach oben, so daß sich eine etwa V-förmige Anordnung ergibt. Im unteren
Umkehrpunkt der Seile 34, 36 hängt eine Umlenk - trommel 37. Diese umfaßt gemäß
den Fig. 4 und 5 einen Stahlzylinder 38, der an seinen beiden Enden mit zwei scheibenförmigen
Schildern 39 verschweißt ist, die einen erheblich größeren Außendurchmesser als
der Stahlzylinder 38 haben0 Genauer gesagt ist der Durchmesser der Schilder 39 gleich
40 cm, während der Durchmesser'des Stahlzylinders 38 14 cm ist. Der Stahlzylinder
38 und die Schilder 39 werden koaxial eine Achse 41, die mit den Schildem 39 verschweißt
ist, und mit bearbeiteten Stumpfen 42 soweit über die Schilder 39 hinausragt, daß
dort ein frei drehbares Seilrad 43 mit seiner Nabe 44 Platz hat.
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Auf den Stümpfen 42 hängt jeweils auch eine Kappe 46, die gemäß Fig.
4 sektorförmig ist, aufgrund ihres Gewichts nach unten hängt, zwei Seitendeckel
47, 48 und einen Boden 49 hat. An zu weit gehender axialer Verschieblichkeit wird
das Seilrud 43 und die Kappe 46 durch einen Sprengring 51 gehalten, der von außen
gegen den Seitendeckel 47 anliegt.
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Um je ein Seilrad-43 ist der untere Umkehrbereich je eines Seils 34,
36 geschlungen. Das Seilrad 43 kann sich unabhängig vom Stahlzylinder 38 und den
Schildern 39 drehen und die Kappe 46 verhindert, daß die Seile 34, 36 aus den Seilrädem
43 herausspringen können.
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Über den Stahizylinder 38 ist die Kette 27 gelegt, und zwar möglichst
in der Mitte des
Stahlzylinders 38.
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Gemäß Fig0 1 kehren die Seile 34, 36 nach den Seilrädern 43 wieder
nach rechts oben um und gelangen auf je eine Umlenkrolle 52, 53, die fest an einem
Querträger 54 befestigt sind, der seinerseits fest mit den Trägern 29, 31 verbunden
ist. Nach den-Umlenkrollen 52, 53 laufen die Seile 34, 36 wieder nahezu waagrecht
auf eine Einheit 56 zu, die einen elektrischen 2 kw-Motor und eine doppelte Aufwickeltrommel
bekannter Bauart umfasst. Jedes Seil 34, 36 gelangt auf eine eigene Trommel und
beide Trommeln haben unterschiedliche Steigungen. Sind die Seile 34, 36 ganz aufgewickelt,
so befinden sie sich im Bereich der Einheit 56 nahe beieinander. Je mehr sie abgewickelt
werden, desto weiter wandern sie wegen der Steigung der Aufwickeltrommel auseinander.
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Während die Schäkel 32, 33 einen Abstand von 65 cm haben, besitzen
die Umlenkrollen 52, 53 einen Abstand von 40 cm. Würde man den Umlenkrollen 52,
53 den gleichen Abstand wie die Schäkel 32 , 33 geben, so müßte der ganze Schräglauf-der
Seile 34, 36 auf der Strecke zwischen den Umlenkrollen 52, 53 und der Einheit 56
stattfinden. Indem man jedoch ein Teil dieses Schrägzugs durch die näher aneinander
gesetzten Umlenkrollen 52, 53 auffängt kann man die Einheit 56 näher an die Umlenkrollen
52, 53 setzen und die ganze Vorrichtung wird kompakter.
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Im Betrieb der Vorrichtung hat die UmleRK.- trommel 37 gemäß Fig.
1 ihre unterste Lage und die Kette 27 bildet an ihrem linken Ende einen etwa rechten
Winkel 57 mit dem dortigen Bereich des Tierkörpers 17. Zieht die Einheit 56 die
Seile 34, 36 ein, so wandert die
Umlenktrommel 37 nach oben. Es
sind fünf zusätzliche Stadien eingezeichnet und man sieht, daß sich die Umlenktrommel
37 so hängt, wie dies nach den Gesetzen des geringsten Widerstands notwendig ist
und daß der rechte Winkel 57 stets bis zum Schwanz erhalten bleibt.
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Natürlich dehnt sich die Kette 27 nicht. Das Fell des Tierkörpers
17 läuft jedoch über die Umlenktrommel 37 und fällt am Schluß des Abziehvorgangs
nach unten. Die Punkte 58 bezeichnen jeweils das Ende der Kette 27 und dessen Lage
in den verschiedenen Stadien.
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Statt der Ständer 22 und des Ankerstabs 26 könnte man die Ketten 21
und 27 auch direkt an Haken anhängen, die in den Boden 11 eingelassen sind, sowie
dies z.B. von Turnhallen her bekannt ist.
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Setzt man die Träger 29, 31 ihrerseits auf eine senkrecht zur Zeichnungsebene
von Fig. 1 verschiebliche Tragvorrichtung, dann kann man diese ganze Vorrichtung
zu bestimmten Arbeitsplätzen fahren, sowie dies heute auch schon mit Kraneinheiten
möglich ist.
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Eine solche Ausbildung wird es auch ermöglichen, bei passiver Förderung
auf einer Schlachtstrecke in den Laufschienen 12 eine Förderkette für die Haken
14 vorzusehen, so daß der Tierkörper 17 mit den Haken 14 wandert Der Tierkörper
17 könnte dann die Umlenktrommel 37, die Seile 34, 36, die Einheit 56 usw. nachschleppen.
Die Ketten 21, 27 müßte man dann an sich horizontal erstreckenden Stäben ggf. auch
mit Rollen anbinden, damit die Befestigungspunkte auch mitwandern können.
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Die Figuren 6 und 7 zeigen eine Möglichkeit aktiver Förderung. Die
Schäkel 32, 33 sind hier auf einer Schiene 59 angeordnet, die sich senkrecht zur
Zeichnungsebene von Fig. 6 erstreckt. Zur Reibungsverminderung sind an den Schäkeln
32, 33 Rollen 61 vorgesehen. Die Schäkel 32 können sich damit sowohl schräg stellen
als auch in Förderrichtung wandem. Die Ketten 21, 27 haben hier unten Haken 62,
63, die auf den oben genannten Längsstäben 64, 66 gleiten können.
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Die Seile 34, 36 laufen hier auf eine Walze 67, die erheblich dickeren
Durchmesser als der Stahlzylinder 38 hat, und die auf ihrem Umfang zwei Wendel 69,
68 trägt, welche gleiche Steigung haben. Die Wendeln 68, 69 trennen die Seile 34,
36 voneinander, die mit ihrem einen Ende 71, 72 dort befestigt sind. Dreht sich
die Walze 76 gemäß dem Pfeil 73 von Fig. 6 so werden die Seile 34, 36 aufgewickelt
und die Umlenktrommel 37 bewegt sich längs des Wegs 74 sowohl nach oben als auch
gemäß Fig. 7 nach rechts in der Bewegungsrichtung 74 der Schlachtstraße. Die Horizontalkomponente
beträgt hier ungefähr 2,10 m und ist auf eine bestimmte Fördergeschw indigke it
abgestimmt.
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Bewegt man die Walze 67 entgegen dem Pfeil 73, so werden die Seile
34, 36 abgewickelt und die Umlenktrommel 37 bewegt sich wieder von rechts oben nach
links unten fUr einen neuen Arbeitsgang.
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Der Kasten 76 stellt das Getriebe samt dem Antrieb für die Walze 67
dar und rechts ist in Fig. 7 ein Lager 77 für die Walze 67 angedeutet. Die Walze
67 ist natürlich wie ihre zugehörigen Teile ortsfest.
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Durch die Erfindung wurde eine Abziehvorrichtung geschaffen, die mit
sehr wenig Bauhöhe uns sehr wenig Baubreite bei optimalemFellabzug und einfacher
Mechanik auskommt.
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Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 8 und 9 ist die Laufschiene
12 am vorderen Ende der Träger 29, 31 und unterhalb diesen befestigt. Die Einheit
56 befindet sich praktisch über dem Tierkörper 17 und ist an den Trägern 29, 31
befestigt. Die Einheit 56 treibt über eine Kette 78 ein Kettenrad 79 an, das drehfest
mit einer Welle 81 verbunden ist.
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Das Kettenrad 79 sitzt fliegend auf der Welle 81, die in zwei Lagern
82 gelagert ist, die fest mit den Trägern 29, 31 verbunden sind. Die Welle 81 erstreckt
sich im rechten Winkel zu diesen Trägern 29, 31 und trägt im Abstand von diesen
Wickeltrommeln 83, 84, deren äußere Stirnseiten etwa soweit voneinander entfernt
sind, wie der Stahlzylinder 38 lang ist.
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Auf den Wickeltrommeln 83, 84 sind nahe den inneren Stirnflächen am
Umfang die Enden der Seile 34, 36 befestigt. Wickelt man die Seile 34, 36 auf, so
wandert das Seil nach außen. Dabei sind die Wickeltrommeln 83, 84 so lang, daß sie
einem ganz aufgewickelten Seil genügend Platz bieten, ohne daß sich das Seil zweilagig
legen muß. Die bewußt maßstäblich gezeichnete Fig. 8 zeigt, daß sich die Wickeltrommeln
83, 84 von oben gesehen nur wenig hinter dem Tierkörper 17 befinden, so daß der
Seilzugpunkt sich ebenfalls wenig hinter dem Tierkörper 17 befindet. Das Trum 86,
87 geht von den Wickeltrommeln 83, 84 ein wenig schräg nach hinten und unten, umschlingt
das zugehörige Seilrad 43 und geht dann als Trum 88, 89 senkrecht nach oben. Wie
man sieht, überkreuzen sich jetzt die Trums 86 - 89. Das obere Ende der Trums 88,
89 ist an Ösen 91, 92 befestigt, die fest an senkrecht stehenden Profilschienen
93, 94 an deren oberen Endbereich befestigt sind. Die Profilschienen 93, 94 reichen
bis knapp über die Träger 29, 31 und sind an deren Innenseite starr befestigt. Die
Trums 88, 89 erstrecken sich praktisch hinter den Profilschienen 93. 94. Unten sind
die Profilschienen 93, 94 im Boden 11 befestigt. Etwa in Höhe des Halsbereichs ist
auf der Rückseite jeder Profilschiene 93, 94
ein Lagerbock 96,
97 befestigt, der als Lager für eine horizontale Welle 98 einer Trommel 99 dient,
die um ihre horizontale Längsachse frei drehbar ist. Die Kette 27 ist hier wiederum
an einem Fell- Lappen 28 befestigt, der sich nicht im Halsbereich, sondern mehr
im Bereich der Vorderbeine 19 befindet. Natürlich könnte man auch im Halsbereich
befestigen. Die Kette 27 ist um den Stahlzylinder 38 herumgeschlungen, umschlingt
in der gezeichneten Weise auch die Trommel 99 und ist mit ihrem Ende in der Mitte
einer Querschiene 101 befestigt, deren Enden starr in nach unten weisenden Armen
102, 103 befestigt sind, die ihrerseits an den Kappen 46 befestigt sind, so daß
sie trotz drehung des Stahlzylinders 38 immer nach unten hängen können.
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Ein Vergleich von Fig. 1 und Fig. 8 zeigt, daß beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 8 wesentlich weniger Raum der Breite nach benötigt wird. Die Trums 86
- 89 sind nicht mehr V-förmig angeordnet, sondem überkreuzen sich. Am wesentlichsten
ist jedoch, daß der rechte Winkel 57 wesentlich besser eingehalten werden kann,
so daß weniger Nacharbeit erforderlich ist. Dies kommt davon her, daß die Kette
27 wie bei einer halben Flasche angehängt ist. Bewegt sich der Stahizylinder 38
um den Weg X nach oben, so strafft sich die Kette 27 um den Weg 2 X. Es entfällt
damit das bei den ersten beiden Ausfuhrungsbeispielen erforderliche Nachspannen
der Kette 27. Wie der gestrichelt eingezeichnete Verlauf der Kette 27 in verschiedenen
Höhenlagen zeigt, bleibt diese Kette 27 wesentlich waagrechter als beim Ausführungsbeispiel
von Fig. 1. Dies hat nicht nur für den rechten Winkel Bedeutung, i sondern verringert
auch die Bauhöhe, denn die Aufwickeltrommel 37 braucht nun nicht mehr so hoch angehoben
zu werden.
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Das AusSührungsbeispiel zeigt in Fig. 9 eine Konstruktion für einen
längsbewegten Tierkörper
17. Braucht er nicht bewegt zu werden,
so kann man auf die Laufschiene 12 verzichten und die Konstruktion baut auch wesentlich
schmäler. Haben die Profilschienen 93, 94 in der Fig. 9 zum Beispiel einen Abstand
von 2m, so benötigt man für einen stationären Tierkörper li nur noch einen Abstand
von 70 cm und entsprechend kürzer wird auch die Welle 81 , die Aufwickeltrommel
37, die Trommel 99 usw.