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Baukasten zum Errichten von ein- und mehrgeschossigen Gebäudemodellen
Die Erfindung bezieht sich auf einen Baukasten zum Errichten von ein- und mehrgeschossigen
Gebäudemodellen, insbesondere zur Nachbildung von Gebäuden in verkleinertem Maßstab,
mit in ihrer Form verschiedenen, in ihren Abmessungen entsprechend einer Modul-Ordnung
abgestuften, je satzweise vorhandenen Bauelementen, die mittels lösbarer Fügemittel
miteinander verbindbar sind.
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Baukästen zum Errichten von Gebäudemodellen sind sowohl für praktische
Zwecke beim Planen von Bauwerken als auch als Spielzeug bekannt. So wurde bereits
ein Bauspiel vorgeschlagen (DT-PS 1 013 553), bei dem die Abmessungen der einzelnen
Bauelemente entsprechend einer Modul-Ordnung abgestuft sind und die Bauelemente
durch an diesen vorgesehenen zapfenartigen Verbindungsmitteln zu Gebäudemodellen
zusammengesetzt werden können. Durch die bei diesem Bauspiel praktizierte modulare
Abhängigkeit zwischen den Abmessungen der Bauelemente und der Verbindungsmittel
wird zwar die Vielzahl der sonst üblichen Einzelelemente verringert, jedoch schränkt
sie den Freiheitsgrad derartiger Bauspiele ein. Mit diesem Bauspiel ist es lediglich
möglich, die äußeren Konturen eines Gebäudes aufzubauen und diese gegebenenfalls
begrenzt abzuändern. Eine Raumaufteilung und insbesondere die Möglichkeit, diese
variieren zu können, ist nicht gegeben.
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Des weiteren ist bereits ein Modellbaukasten vorgeschlagen worden
(DT-OS 1 728 O9g), der eine Grundplatte mit einem aus Nuten gebildeten Raster hat,
in die Streifen aus Pappe als Außen- und Innenwände gesteckt werden. Bei diesen
Baukästen müssen die einzelnen Wandelemente jeweils vor bzw. während des Aufbaues
eines Modells von langen Pappstreifen abgeschnitten werden. Die Breiten der Wandelemente
richten sich dabei nach dem Rastermaß der Grundplatte. Dieses Zuschneiden der Wandelemente
ist jedoch sehr umständlich und ein Wiederverwenden der Elemente ist nur begrenzt
möglich. Außerdem lassen sich damit keine mehrgeschossigen Gebäudemodelle errichten.
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Hier setzt die Erfindung ein, der die Aufgabe zugrunde liegt, vbrzugsweise
für Architekten und Bauherren einen Modellbaukasten
als Hilfsmittel
zum Planen von aus vorgefertigten Bauelementen zu erstellenden ein- und mehrgeschossigen
Gebäuden zu schaffen, bei dem die einzelnen Bauelemente in ihren Abmessungen dem
tatsächlichen modularen Bausystem im verkleinerten Maßstab angepaßt sind und beliebig
oft wieder verwendet werden können.
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Gemäß der Erfindung ist die Lösung dieser Aufgabe gekennzeichnet durch
eine Grundplatte mit einem aus Nuten gebildeten, quadratischen Raster, sowie durch
plattenförmige Wandelemente mit mindestens an zwei Schmalseitenjund bei zur Bildung
von Wandecken dienenden Wandelementen zusätzlich an einer Breitseite nahe der vertikal
verlaufenden Außenkante vorgesehene, durchlaufende Ausnehmungen zur Aufnahme von
Verbindern, die mit entsprechenden Ausnehmungen angrenzender Wandelemente und mit
den Nuten der Grundplatte zusåmmenarbeiten, sowie durch plattenförmige,an ihren
Schmalseiten mit Bohrungen versehene Deckenelemente, die mittels in die Bohrungen
einsteckbarer Stifte untereinander verbindbar sind.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Baukastens ist darin
zu sehen, daß als Verbinder Leisten mit einem geraden, T- oder kreuzförmigen Profil
einheitlicher Stegdicke dienen und daß ein Teil der Wandelemente,usgehend von der
Breite eines ganzen Vielfachen des Rasterschrittes, eine um die Stegdicke der Verbinder
verringerte Breite aufweist, so daß in einer Wandflucht an den Stoßstellen jeweils
eine Fuge zur Aufnahme eines Verbinders zwecks Bildung eines Wandanschlusses vorhanden
ist.
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Zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung sind in der
Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig.
1 eine isometrische Darstellung eines unvollendeten Modellhauses in eingeschossiger
Bauweise mit einem Flachdach, in vertikaler Richtung auseinandergezeichnet, Fig.
2 eine Zusammenstellung verschiedener Wandverbindungen in der Draufsicht, Fig. 3
eine isometrische Darstellung eines unvollendeten Modellhauses in zweigeschossiger
Bauweise mit einem Steildach, in vertikaler Richtung auseinandergezeichnet und Fig.
4 einen vertikalen Schnitt durch ein unvollendetes Modell in zweigeschossiger Bauweise.
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Die Fig. 1 zeigt in einer isometrischen Darstellung ein unvollendetes
Modellhaus in eingeschossiger Bauweise, aufgebaut auf einer Grundplatte 1. Es hat
vier verschiedene Typen von Außenwandelementen, bezeichnet mit 2,3,4 und 5, zwei
verschiedene Typen von Innenwandelementen 6 und 7 und Dachelemente 8.
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Die aus Kunststoff bestehende Grundplatte 1 hat auf ihrer oberen Seite
eine Vielzahl von im Querschnitt rechteckförmigen Nuten 9, die untereinander gleich
breit und tief sind und die sich im rechten Winkel kreuzen, so daß ein quadratisches
Raster entsteht. Von der Größe des mit 11 bezeichneten Rasterschrittes - Abstand
Nutmitte zu Nutmitte zweier Felder - sind die Abmessungen der bei dem Baukasten
verwendeten Bauelemente abhängig.
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Außenwand-, Die Außenwandelemente 2,3, die wie alle/Innenwand- und
Deckenelemente aus einer rechteckförmigen Kunststoffplatte bestehen, haben jeweils
an ihren beiden seitlichen und an ihnen
unteren Schmalseiten durchgehende,
symmetrisch angeordnete Nuten 12. Die Form der Nuten 12 entspricht der der Nuten
9 in der Grundplatte 1. An der oberen Schmalseite der Außenwandelemente 2 ist ein
Absatz 13 vorgesehen, der als Auflage für die Deckenelemente 8 dient. Die Tiefe
dieses Absatzes 13 entspricht der Dicke der Deckenelemente 8 und die Dicke des freistehenden
Schenkels 14 entspricht der Höhe der Wange der Nuten 12.
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Die zur Bildung von Wandecken dienenden Außenwandelemente 4 unterscheiden
sich von den Außenwandelementen 2 und 3 hauptsächlich dadurch, daß nur an einer
seitlichen Schmalseite eine Nut 12 und an einer Breit seite nahe der Außenkante
eine den Nuten 12 entsprechende Nut 15 vorgesehen ist. Der Schenkel 14 des Absatzes
13 ist auf der Seite der Nut 15 abgewinkelt.
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Bei dem dritten in Fig. 1 gezeigten Außenwandelement 5 fehlt lediglich
der Schenkel 14 so daß mit dem Deckenelement 8 eine auskragende Uberdachung geschaffen
werden kann. Die als Innenwandelemente 6 und 7 dienenden Platten haben nur an ihren
seitlichen Schmalseiten Nuten 12.
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Die Verbindung der einzelnen Wandelemente untereinander und mit der
Grundplatte 1 erfolgt durch leistenartige Verbinder 16 bis 20 und 24 (Fig. 1,2 und
4), die entweder ein gerades (16,19,20,24), T-(17) oder kreuzförmiges (18) Profil
mit einheitlicher Stegdicke haben. Die Verbinder 16 bis 19 und 24 lassen sich in
die Nuten 12 bzw. 15 und 25 der einzelnen Wandelemente 2 bis 7 bzw. die Verbinder
20 in die Nuten 9 der Grundplatte 1 leicht nach der Art einer Nut-Feder-Verbindung
einstecken. Sämtliche Verbinder bestehen aus einem harten Kunststoff.
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Die Verbindung der einzelnen Deckenelemente 8 erfolgt durch Stifte
21, die in an den Schmalseiten der Deckenelemente vorgesehenen Bohrungen 22 eingesteckt
werden können. Die Bohhalben rungen 22 sind im Abstand einesjRasterschrittes 11
angeordnet.
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Um die Ausführung von beliebigen Grundrissen - lediglich eingeschränkt
durch das Planungsraster - mit einer geringen Anzahl von Bauelementtypen zu ermöglichen,sind
deren Abmessungen zweckmäßigerweise wie folgt zu wählen: Die Breite der Außenwand-
und Innenwandelemente 2,5 und 6 (Fig. 1) ist gleich dem Rasterschritt 11 abzüglich
der Stegdicke der Verbinder 16 bis 20. Die Breite der Außen-und Innenwandelemente
3 und 7, die zum Aufbau von Wandecken dienen1 ist gleich dem Rasterschritt 11 abzüglich
der halben Wand- und Stegdicke und die Breite des ebenfalls zum Aufbau von Wandecken
dienenden Aussenwandelements 4 ist gleich dem Rasterschritt 11 zuzüglich der Differenz
zwischen der halben Wanddicke und der Stegdicke der Verbinder 16 bis 20.
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Größere Breiten der Außen- und Innenwandelemente erhält man jeweils
ausgehend von einem ganzzahligen Vielfachen eines Rasterschrittes 11. Die Außen-
und Innenwandelemente mit entsprechenden Aussparungen und/oder Durchbrüchen für
Fenster, Türen und dgl. auszubilden, ist möglich.
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Die Längen und Breiten der Deckenelemente sind grundsätzlich gleich
dem Rasterschritt i1 oder ebenfalls einem ganzzahligen Vielfachen davon. Die in
Fig. 1 dargestellten Deckenelemente 8 haben eina Länge, die dem 3-fachen und eine
Breite die dem Rasterschritt 11 entspricht.
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Bei den in Fig. 2 zusammengestellten Wandverbindungen zeigt die Darstellung
a.) einen Stoß zweier Innenwand- und b.) den zweier Außenwandelemente. Die Tiefe
der Nuten 12 ist gleich der Dicke der Wandelemente und die Breite der Verbinder
16 gleich der doppelten Tiefe der Nuten 12 zuzüglich der Stegdicke der Verbinder
16. Da die Breiten der Wandelemente jeweils um einen bestimmten Betrag gegenüber
dem Rastermaß - -wie bereits beschrieben - verkürzt sind, entsteht an jeder Stoßstelle
eine Fuge 23, die zur Aufnahme der Verbinder 17 bzw. 18 zwecks Bildung eines Wandanschlusses
dient.
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In der Darstellung c.) und d.) sind jeweils eine T-förmige Wandverbindung
von Innen- bzw. Außenwandelementen gezeigt.
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Die Abmessungen der dazu verwendeten T-förmigen Verbinder 17 sind
wie folgt: Der Quersteg der Verbinder 17 hat die gleiche Breite wie die Verbinder
16 und die Breite des freistehenden Vertikalstegs setzt sich aus der Dicke der Wandelemente
und der 1 i/2-fachen Stegdicke der Verbinder zusammen.
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In der Darstellung e.) ist ein Wandkreuzungspunkt von Innenwandelementen
gezeigt, der mit Hilfe des kreuzförmigen Verbinders 18 gebildet werden kann. Der
Quersteg des Verbinders 18 hat die gleiche Breite wie der Verbinder 16 und die beiden
freistehenden Vertikalstege haben die gleiche Breite wie der Vertikalsteg des Verbinders
17.
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Schließlich sind in den Darstellungen f.) bis h.) drei Wandecken gezeigt,
von denen f.) eine Innenwandecke, g.) und h.)
je eine Außenwandecke
darstellen. Die Breite der dazu verwendeten Verbinder 19 entspricht der Breite der
Verbinder 16, jedoch vermindert um die 1 1/2-fache Stegdicke der Verbinder 16 bis
20, da die in der Breitseite der Wandelemente ausgesparte Nut 15 nur eine Tiefe
gleich der doppelten Nutbreite 12 hat.
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Den Aufbau eines mehrgeschossigen Gebäudemodells zeigt Fig.
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3 und Fig. 4. In Fig. 3 ist in isometrischer Darstellung ein unvollendetes
zweigeschossiges Gebäudemodell mit einem Steildach zu sehen, welches in vertikaler
Richtung auseinandergenommen dargestellt ist. In Fig. 4 ist ein vertikaler Schnitt
durch ein ähnliches derartiges Gebäudemodell gezeigt, jedoch im zusammengesteckten
Zustand. Zum Verbinden der einzelnen Geschosse dienen hier abgesetzte leistenförmige
Verbinder 24. Da die Abmaße der Deckenelemente 8 genau mit den Rastermaßen übereinstimmen,
bleibt zwischen dem Schenkel 14 (Fig. 4) und der Stirnseite des Deckenelements 8
ein Schlitz 25 frei, in den der abgesetzte Teil des Verbinders 24 eingesteckt werden
kann. Diese Verbindungsart eignet sich auChfür das Befestigen eines Flachdachabschlusses;
dieser ist in Fig. 4 bei 26 angedeutet.
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Das in Fig, 3 angefangene Steildach wird aus Giebelwandelementen 27
bis 29 und Dachgeschoßwandelementen 30 rund 31 zusammengesetzt. Die Verbindung der
Giebel-(27 bis 29) und Dachgeschoßwandelemente 31 und 32 untereinander verfolgt
durch entsprechend ausgebildete Verbinder 16 und die mit dem Obergeschoß durch die
Verbinder 24. Als Dach kann eine übliche Folie verwendet werden1 die jeweils entsprechend
zugeschnitten werden muß.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß vorzugsweise für Architekten, die Häuser aus vorgefertigten Bauelementen bauen,
ein Modellbaukasten geschaffen
wurde, mit dem diese in einfacher
Weise ihren Auftraggebern zahlreiche Variationen von Grundrissen und Raumaufteilungen
plastisch demonstrieren können. Ferner, daß damit das räumliche Vorstellungsvermögen
der Bauherren wesentlich unterstützt werden kann und diese dadurch dem Architekten
besser ihre Wünsche vorbringen können. Ferner ist durch die verwendete Nut-Feder-Verbindung
und durch die vorliegenden Rasternuten ein schnelles Auf- und Abbauen eines biodellhauses
möglich. Da die verwendeten Bauelemente in ihren Abmessungen maßstäblich verkleinert
denen der tatsächlichen, nach einer Modulordnung abgestuften vorgefertigten Bauelemente
entsprechen, kann sich der Bauherr mit dem Bauspiel leicht sein gewünschtes haus
in Modellform aufbauen.