DE2155566C3

DE2155566C3 - Pipettierhilfe

Info

Publication number: DE2155566C3
Application number: DE2155566A
Authority: DE
Inventors: Helmut Dr.Med. 6200 Wiesbaden Jansen
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1971-11-09
Filing date: 1971-11-09
Publication date: 1980-11-20
Also published as: DE2155566A1; DE2155566B2

Description

Die Erfindung beirifft eine Pipettierhilfe für Pipetten, insbesondere für Blutsenkungsröhrchen. Solche Pipettierhilfen, die bekannt sind, bilden einen in das obere Ende der Kapillare der Pipette eingeschobenen, das Ansaugen der Flüssigkeit bis zum Erreichen einer vorbestimmten Höhe H der Flüssigkeitssäule ermöglichenden und dann das Ansaugen begrenzenden, den Rücklauf der Flüssigkeitssäule aber hemmenden Einsatz.

Es sind bereits seit längerem Pipettierhilfen für das Arbeiten in der Chemie und in der Bakteriologie bekannt, die verhindern sollen, daß beim Ansaugen der zu untersuchenden Flüssigkeit mit dem Munde letzterer mit der Flüssigkeit in Berührung kommt. Dieser Gefahr sollte gemäß dem Vorschlag der US-Patentschrift 48 831 in der Weise abgeholfen werden, daß zum Ansaugen ein besonderer aufsetzbarer Stopfen mit mehreren darin eingearbeiteten, durchgehenden Kapillaren verwendet wird, der das Ansaugen der Flüssigkeitssäule ermöglicht, jedoch die Gefahr weitgehend beseitigt, daß die Flüssigkeit mil dem Mund der ansaugenden Person in Berührung kummt. Weiterhin war es It. den Angaben in dem deutschen Gebrauchsmiisier 19 78 016 schon gebräuchlich, in einem erweiterten Teil des Ansaiigstiickes der Pipette einen lilieistopfrn oder einen Wattebausch mit dem gleichen Zu., ein/iisei/en.

Zu diesem Stand der Technik ist zu bemerken, daß Ansaugstopfen bzw. Ansaugverschlüsse gemäß der angezogenen US-Patentschrift verhältnismäßig umständlich konstruiert und deshalb teuer sind. Sie beseitigen zwar die Gefahr daß die Flüssigkeit mit dem Munde in Kontakt tritt, ermöglichen jedoch nicht eine genaue Fixierung der gewünschten Ansaughöhe; denn die Pipettierhilfe besteht aus einem Aufsatz, so daß die gesamte Pipettenlänge den Anfangswert der Höhe der Flüssigkeitssäule bestimmt und dem die Flüssigkeit wieder abgelassen werden muß, bis die gewünschte Höhe bzw. Länge der Flüssigkeitssäule erreicht ist. Die Handhabung von Wattestopfen, die in das obere Ende der Pipette eingeführt werden sollen, ist demgegenüber nicht einfach. Abgesehen von ihrer geringen Formbeständigkeit erlauben sie keine genaue automatische Fixierung der Länge bzw. Höhe der Flüssigkeitssäule. Dies insbesondere auch dann, wenn der Wattestopfen aus einem Stopfenbett wieder herausgenommen werden soll. Im allgemeinen mußte dann wie beim älteren Stand der Technik ein Teil der Flüssigkeit wieder abgelassen werden, bis der Flüssigkeitsspiegel auf die vorbestimmte Höhe abgesunken ist Demgegenüber lag der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, daß mit Sicherheit ohne zusätzliche Manipulationen beim Herausnehmen der Pipettierhilfe aus der Kapillare automatisch die vorbestimmte Höhe der Flüssigkeitssäule erreicht ist Die Pipettierhilfe soll auch beim Ansaugen der Flüssigkeitssäule durch einen höheren Strömungswiderstand das Erreichen der vorbestimmten Flüssigkeilshöhe fühlen lassen und ein weiteres Ansaugen hemmen oder erschweren, aber auch das Absinken der Flüssigkeitssäule in der Kapillare für einige Zeit selbsttätig verhindern, bis die untere

J5 Kapillarenmündung verschlossen ist. Die Pipettierhilfe in Form eines Einsatzes gemäß dem Schutzbegehren soll einfach handhabbar und mit großer Sicherheit und Genauigkeit einselzbar sein.

Diese Aufgabe wird bei der Pipettierhilfe der eingangs genannten Art, durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte weitere Eigenschaften sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Die Figur zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem Längsschnitt durch ein Kapillarenröhrchen, insbesondere wie es für Blutsenkungsmessungen erforderlich ist.

Der gemäß der Erfindung vorgesehene Einsatz i besteht selbst aus einem Kapillarenröhrchen, das dicht in die Kapillare 4 der Pipette 3 hineinpaßt und am oberen Knde einen erweiterten Kopfteil 16 besitzt, der einen für Flüssigkeit hohen Strömungswiderstand aufweisenden, für Luft jedoch durchlässigen Stopfen 6 aus Filz-, Filter-, Gewebe- oder Schaummaterial aufnimmt. Die Länge des Kapillarenteils la dieses Einsatzes 1 ist so bemessen, daß sie der Differenz zwischen der Pipettenlänge und der vorgesehenen Höhe // der Flüssigkeitssäule entspricht. Zweckmäßig kann man derartige Einsätze mit einer ausreichenden

'■n Länge des Kapillarenteils auf Vorrat halten und dann den Fins.it/ durch Absihneiden des Kapillarenendes auf die gewünschte Länge verkürzen. Dadurch, daß der Kragen ledes Kopfteils 16 auf den oberen Pipetiennind nach dem Einschieben aufliegt, ist gewährleistet, daß die gewünschte Höhe // der Flüssigkeitssäule 9 auch eingehalten wird.

F.s hut sieh weiter herausgestellt, daß beim 1 lcraus/ichen dieses l'.insal/es I ans der Pipeite } ein

Druckausgleich möglich sein muß, damit die Flüssigkeit nicht mit hochgezogen wird. Dazu ist in den Außenmantel des Kapillarenteils la eine feine bis zum Kragen 1 c durchgehende Nute oder Rille 8 eingearbeitet Wenn der Kragen Ic dicht auf dem oberen Pipettenrand aufsitzt, dann ist auch diese Nute 8 geschlossen, so daß sie beim Ansaugen der Flüssigkeit keinen Nebenschluß zur Außenluft bildet

Zum Gebrauch der Pipettierhiife wird der Kapillarenteil la eines aus einem vorhandenen Vorrat entkomme- ao nen Einsatzes 1 auf die gewünschte Länge zugeschnitten, wenn die Länge nicht von vornherein so bemessen sein sollte. Es ist daher auf jeden Fall zweckmäßig, solche erfindungsgemäßen Einsätze aus einem formbeständigen, aber schneidbaren Kunststoff herzustellen. Er wird dann mit dem eingesetzten Filterstopfen 6 in das obere Ende der Pipette 3 bis zum dichten Abschluß zwischen dem Kragenteil Ic und dem oberen Pipettenrand eingeschoben. Danach kann die Flüssigkeit angesaugt werden, indem der Kopfteil \b zugleich als in Mundstück während des Absaugens dient. Die Flüssigkeit kann dann bis zum Filteistopfen 6 ansteigen, was sich durch erhöhten Strömungswiderstand beim Ansaugen bemerkbar macht Das obere Ende des Einsatzes wird dann durch Auflegen einer Fingerkuppe 7 geschlossen, während das untere Pipettenende entweder auf eine Gummiunterlage gestellt oder auf andere Art und Weise ebenfalls verschlossen wird. Dann kann der Einsatz 1, während er weiter oben durch die Fingerkuppe 7 verschlossen bleibi, aus der Pipette 3 herausgezogen werden. Die im Kapiüarenteil la vorhandene Flüssigkeitssäule wird dabei durch den Unterdruck mitgenommen. In der Pipette bleibt dann eine Flüssigkeitssäule der vorbestimmten Höhe H zurück.

Eine Pipetlierhilfe gemäß der vorliegenden Erfindung vereinfacht somit die Handhabung von Flüssigkeitspipetten für Meßzwecke und gewährleistet daß automatisch in der Pipette eine Flüssigkeitssäule einer vorbestimmten Höhe hergestellt wird und erhalten bleibt

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Pipettierhilfe, insbesondere für Blutsenkungsröhrchen, wobei erstere einen in das obere Ende der Kapillare der Pipette eingeschobenen, das Ansaugen der Flüssigkeit bis zum Erreichen einer vorbestimmten Höhe H der Flüssigkeitssäule ermöglichenden und dann das Ansaugen begrenzenden, den Rücklauf der Flüssigkeitssäule aber hemmenden Einsatz bildet, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (1) selbst aus einem Kapillarenröhrchen besteht, das dicht in die Kapillare (4) der Pipette (3) paßt und an seinem oberen Ende einen erweiterten Kopfteil (\b) besitzt, der einen für Flüssigkeit einen hohen Strömungswiderstand aufweisenden, für Luft jedoch durchlässigen Stopfen (6) aus Filter-, Filz-, Gewebe- oder Schaummaterial aufnimmt.

2. Pipettterhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kopfteil [Xb) mit dem sich erweiternden Kragenteil {ic) einen dichten Abschluß für den oberen Rand der Pipette (3) bildet, und daß die Länge des Kapillaren teils (ia) gleich der Differenz zwischen der Länge der Pipette (3) und der Höhe (H) der Flüssigkeitssäule (9) in der Pipette ist

3. Pipettierhilfe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den AuQenmantel des Kapillarenteils {ia) eine feine bis zum Kragen (Ic^ durchgehende Nut oder Rille eingearbeitet ist.

4. Pipettierhiife nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kapillarende des Einsatzes I auf eine gewünschte Länge abschneidbar ist.

5. Pipettierhilfe nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz 1 aus einem formbeständigen, aber schneidbaren Kunststoff besteht.