DE2155391A1 - l-Hydrocarbyldithio-3-arylharnstoffe und dieselben enthaltende Herbizide - Google Patents
l-Hydrocarbyldithio-3-arylharnstoffe und dieselben enthaltende HerbizideInfo
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Description
Die Erfindung betrifft l-Hydrocarbyldithio-3-arylharnstoffe
der allgemeinen Formel
R-N-C-N-S-S-R3 t ι
R1 R2
in der R einen Phenylrest oder einen mit 1 bis 4 Halogenatomen
der Atomzahl 9 bis 35 (Fluor, Chlor oder Brom), Nitroresten, Alkylresten mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder
Alkoxyresten mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituierter Phenylrest, R und R jeweils ein Wasserwstoffatom oder einen
Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und R-5 einen Hydrocarbylrest
mit 1 bis 14 Kohlenstoffatomen, ohne aliphatische Mehrfachbindung, oder einen mit 1 bis 4 Halogenatomen der
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Atomzahl 9 bis 35» Nitrogruppen oder Alkoxygruppen mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituierten Hydrocarbylrest
mit 1 bis 14 Kohlenstoffatomen ohne aliphatische Mehrfachbindung bedeuten.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich als Herbizide.
Vorzugsweise bedeutet R einen Phenylrest oder einen mit 1 bis 2 Halogenatomen der Atomzahl 9 bis 35, Nitroresten,
Alkoxyresten mit jeweils 1 bis 2 Kohlenstoffatomen oder Alkylgruppen mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen substituierten
Phenylrest. Die bevorzugten Halogensubstituenten haben die Atomzahl 9 bis 17» d.h. Fluor oder Chlor. Ist
R ein mit einem Alkylrest oder einem Alkoxyrest substituierter Phenylrest, so befinden sich die Alkyl-
oder Alkoxysubstituenten vorzugsweise in 2-, 4- oder 6-Stellung des Benzolkerns.
R ist vorzugsweise ein Wasserstoffatom oder ein Alkylrest mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise ein
Methylrest. R bedeutet vorzugsweise ein Wasserstoffatom.
R ist vorzugsweise ein Alkylrest mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen, insbesondere ein Methylrest.
Wie angegeben, bedeutet R-5 einen Hydrocarbylrest mit
vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, einen Halogenhydrocarbyl-, Nitrohydrocarbfl- oder Alkoxyhydrocarbylrest ohne
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aliphatische Mehrfachbindungen. R^ kann daher einen
Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Alkaryl- oder Aralkylrest (vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe)
bedeuten, der gegebenenfalls mit Halogenatomen, Nitro- oder Alkoxyresten substituiert ist.
Vorzugsweise bedeutet R-5 einen Alkylrest mit 1 bis 6
Kohlenstoffatomen, einen mit 1 bis 4 Halogenatomen der Atomzahl 9 bis 35» Nitro- oder Alkoxyresten mit 1 bis
Kohlenstoffatomen substituierten Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, einen Phenylrest oder einen mit
1 bis 4 Halogenatomen der Atomzahl 9 bis 35, Nitroresten, Alkylresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Alkoxyresten
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituierten Phenyl rest, einen Benzylrest oder einen am aromatischen Teil
mit 1 bis 4 Halogenatomen der Atomzahl 9 bis 35» Nitroresten, Alkylresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder
Alkoxyresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituierten Benzylrest.
Mehr noch wird bevorzugt, wenn R^ einen Alkylrest mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen, einen Phenyl-, Benzyl- oder einen am aromatischen Teil mit 1 bis 4 Halogenatomen
der Atomzahl 17 bis 35, Alkoxyresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
oder Alkylresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituierten Phenyl- oder Benzylrest bedeutet. Der
bevorzugte Substituent ist ein Alkylrest oder ein Chloratom.
Zu den repräsentativen Resten, die durch R dargestellt werden können, gehören der Phenyl-, σ-Fluorphenyl-, p-Fluorphenyl,
m-Chlorphenyl-, o-Fluor-p_-bromphenyl-, o-Methylphenyl-,
p_-Äthylphenyl, p_-Methoxyphenyl, m-Butoxyphenyl-, p_-Nitrophenyl- oder o_-Nitro-p_-methoxyphenylrest.
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1 2 Zu den repräsentativen Alkylresten, die durch R und R
dargestellt werden können, gehören der Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, η-Butyl- oder Isobutylrest.
Zu den repräsentativen Resten, die durch R·^ dargestellt
werden können, gehören der Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, Isobutyl-, Pentyl-, Hexyl-, Heptyl-,
Octyl-, Nonyl-, Decyl-, 2-Methylbutyl-, 3-Methylpentyl-,
Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, Cyclooctyl-, Chlormethyl-, 2-Chloräthyl-, 3-Chlorpropyl-, 4-Chloramyl-, 6-Chlorhexyl-,
2,6-Dichlorcyclohexyl-, 2,6-Dibromcyclohexyl-, 3~
Bromcyclohexyl-, Bromäthyl-, 2-Bromäthyl-, 3-Brompropyl-,
Phenyl-, Naphthyl-, Benzyl-, o-Pluorphenyl-, p-Chlorphenyl-,
m-Chlorphenyl-j o-Brom-m-chlorphenyl-, p-Äthylphenyl, p_-
Methoxyphenyl-, m- But oxy phenyl-, p_-Nitrophenyl-, £-Nitro-pmethoxyphenyl-, o-Chlorbenzyl- oder Tolylrest.
Zu den typischen erfindungsgemäßen Hrnstoffen gehören
l-Methyl-l-phenyldithio-3-£-fluorphenylharnstoff, 1-Methyl-l-benzyl-dithio-3-o-fluorpheny!harnstoff,
1-Methyl-lmethyldithio-3~£-fluor-phenylharnstoff,
1-Methyl-l-propy1-dithio-3-£-fluorphenylharnstoff,
l-Methyl-l-(2-chlorphenyldithio )-3-p_-f luorphenylharnstof f, 1-Methyl-l- (2-chlor-il-nitrophenyldithio)-3~£-fluorphenylharnstoff,
1-Methyl-l-(3" methoxyphenyldithio)-3-o-fluorphenylharnstoff, 1-Methyl-lchlormethyldithio-3-o-fluorphenylharnstoff,
1-Methyl-l-(2-methoxybutyldithio)-3-o-o-fluorphenylharnstoff,
1-M<üiyll-(3-bromphenyldithio)-3-©-chlorphenylharnstoff,
1-Methyl-l-(2-methyl-4-propylphenyldithio)-3-p_-chlorpheny
lharnstoff,
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1-Methyl-l-(4-methoxyphenyldithio)-3-m-bromphenylharnstoff,
1-ftehyl-l-(4-nitrophenyldithio)-3-o-methy1-phenylharnstoff,
1-Methyl-l-butyldithio-3-o-methoxyphenylharnstoff, 1-Methy1-1-(2,4-dinitrobenzyldithio)-3-£-propylphenylharnstoff,
1-Methyl-l-(3-"Chlorphenyldithio)-3-o-fluor-p_-broinphenylharnstoff,
l-M±hyl-l-(2,4-y6-triehlorphehyldithio)-3-E-äthoxypheny!harnstoff,
l-Methyl-l-(2-butylphenyldithio)-3-mnitro-p_-brompheny
lharnstof f, 1-Methy1-1- (2-raethyl-il,6-dichlorphenyldithio)-3-o-fluorphenylharnstoff,
1-Methyl-l-(3-bromphenyldithio)-3~phenylharnstoff,
1-Methyl-l-(3-chlorphenyldithio)-3~m-chlorphenylharnstoff,
1-Methy1-1-chlormethyldithio-3-(2-chlor-5-fluorphenyl)-harnstoff.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden durch Umsetzen eines l-Carboxamidothio-3-arylharnstoffs mit einem Mercaptan
nach der folgenden Gleichung hergestellt:
0 0
Il It
R-N^C-N-S-N-C-R5 + HSR3 f
R1 R2 R4
O O
ti η
Il t
R1 R2 R*
12 Ί
in der R, R , R und R-^ die vorstehend angegebene Bedeutung
haben und R einen Alkylrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
oder einen Cycloalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen oder einen Halogenalkyl- oder Halogencyoloalkylrest und R5
ein Wasserstoffatom oder R bedeuten. R und R^ können
auch zusammen einen linearen Alkylenrest mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen bilden, der an den Carbonylrest und das Stickstoffatom
unter Ringbildung gebunden ist.
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Die vorstehende Umsetzung wird in einem inerten Lösungsmittel, wie beispielsweise Benzol, Toluol oder chloriertem Kohlenwasserstoff
bei einer Temperatur zwischen Raumtemperatur und dem Siedepunkt des Lösungsmittels durchgeführt. Autogener
Druck wird angewandt. Die Umsetzung ist gewöhnlich innerhalb 1/4 Stunde bis 24 Stunden, allgemeiner innerhalb 1/2 bis
2 Stunden beendet, insbesondere dann, wenn erhöhte Temperatur angewandt wird. Im allgemeinen werden stöchiometrische Mengen
der Reaktionsteilnehmer verwendet, obgleich das Mercaptan auch im Überschuß eingesetzt werden kann. Im allgemeinen
beträgt das Volumen des Lösungsmittels das 5- bis 20-fache des Mercaptanvolumens. Etwaiges nichtumgesetztes Mercaptan
oder anderes Nebenprodukt lassen sich durch Waschen mit wäßrigem Bicarbonat und Wasser entfernen.
Der bei der vorstehenden Umsetzung (I) verwendete 1-Carboxamidothio-3-ary!harnstoff
kann durch Umsetzen einee Harnstoffs mit einem Acylamidosulfenylchlorid gemäß der nachstehenden
Gleichung hergestellt werden:
Il
ClS - N - C - R5 >■
ι,
R*
0
Il |
NH
R2 |
N
t |
+ | |
R-N-
R1 |
C - |
0
It |
r" | |
-C- | - S | |||
R - |
N
R1 |
, R2, | und | |
worin R, | R1 | |||
HCl
die vorstehend angegebene Bedeutung haben. Diese Umsetzung kann in Pyridin, Dimethylformamid
»it oder ohne einen Säureakzeptor oder in anderen Lösungsmitteln, wie beispielsweise Methylenchlorid, Chloroform,
Acetonitril und Dimethoxyäthan unter Verwendung eines
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Säureakzeptors durchgeführt werden. Säureakzeptoren, die mit Dimethylformamid und diesen anderen Lösungsmitteln verwendet
werden können, sind Pyridin, Alkylpyridine, Chinolin und ähnliche heterocyclische Basen. Pyridin ist ein bevorzugter
Säureakzeptor. Wird Pyridin allein verwendet, so wirkt es sowohl als Lösungsmittel als auch als Säureakzeptor. Das
bevorzugte Medium zur Durchführung dieser Umsetzung ist Methylenchlorid mit Pyridin als SäureakzeptDr.
Die Drücke und Temperaturen, bei denen die Umsetzung durchgeführt wird, sind nicht kritisch. Daher werden Temperaturen
zwischen Raumtemperatur und etwa 60 C normalerweise angewandt.
Jedoch können auch niedrigere oder höhere Temperaturen bis zu der ZersetzungstemperaT^tr der Reaktionsteilnehmer
und des Produkts angewandt werden. Der Druck ist im allgemeinen Atmosphären- oder autogener Druck. Die Umsetzung ist
normalerweise innerhalb 30 Minuten bis *l Stunden beendet.
Der Harnstoff in der vorstehend angegebenen Gleichung (II) wird in situ oder vorher hergestellt. Herkömmliche Verfahren,
wie beispielsweise Umsetzung eines Amins mit einem Isocyanat, können zur Herstellung dieses Reaktionsteilnehmers
angewandt werden.
Das Acylamidosulfenylchlorid kann durch Umsetzung von
Schwefeldichlorid mit einem monoalkylierten Amid oder Laktam hergestellt werden. Diese Umsetzung wird durch die
nachstehende Gleichung erläutert:
0 0
Il Il
HN-C-R5 + SCl0 >
ClS-N-C-R5 (III)
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in der R und R"3 die vorstehend angegebene Bedeutung
haben. Die Verwendung stöchiometrischer Mengenanteile der Reaktionsteilnehmer oder eines Überschusses an
Schwefeldichlorid bis zu einem Molverhältnis von etwa 4:1
ist empfehlenswert.
Die Temperatur der Umsetzung (III) ist im allgemeinen nicht kritisch und liegt gewöhnlich zwischen -50 bis 1000C,
vorzugsweise -20 bis 60°C. Der Druck ist ebenfalls nicht kritisch und ist gewöhnlich Atmosphären- oder autogener
Druck. Die Reaktionszeit liegt im allgemeinen zwischen
1/4 Stunde und 5 Stunden.
Die Umsetzung (III) wird im allgemeinen in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels, wie beispielsweise Dichlormethan,
Diäthyläther, Dimethylformamid, Dioxan oder Acetonitril
durchgeführt. Im allgemeinen wird jeder Reaktionsteilnehmer
getrennt mit einem Lösungsmittel gemischt, und anschließend wird das das Amid und vorzugsweise einen Halogenwasserstoffakzeptor
enthaltende Gemisch langsam unter Rühren zu dem Schwefeldichlorid enthaltenden Gemisch gegeben. Die Menge
an Lösungsmittel sollte gleich dem Schwefeldichlorxdgewxcht sein oder bis zum 5-fachen desselben betragen. Ebenso
sollte das Lösungsmittel für das Amid-Halogenidakzeptorgemisch
das gleiche Gewicht wie die beiden Bestandteile besitzen oder bis zum fünffachen derselben betragen.
Das Schwefeldichlorid sollte in hoher Reinheit, beispielsweise
in einerReinheit von über 98 %, zugegeben werden.
Häufig ist es erwünscht, daß eine geringe Menge eines Inhibitors, wie beispielsweise Tirbutylphosphat oder Triäthylphosphat
zusammen mit dem Schweiädichlorid vorliegt, um den hohen Reinheitsgrad aufrechtzuerhalten.
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Die Umsetzung (III) wird vorzugsweise in Gegenwart eines milden Halogenwasserstoffakzeptors durchgeführt. Mindestens
stöchiometrische Mengen des Akzeptors sollten verwendet
werden. Lösliche tertiäre Amine, wie Pyridin und Trialkylamine, beispielsweise Triäthylamin und Tributylamin,
werden bevorzugt.
Das Aeylamidosulfenylchlorid kann im allgemeinen aus dem Reaktionsgemisch
durch Abstrippen jeglichen Schwefeldichloridüberschusses, Abfiltrieren des Salzes, das sich aus dem
Halogenwasserstoffakzeptor und HCl gebildet hat, Verdampfen des Lösungsmittels und Reinigen des Produktes, beispielsweise
durch Destillation oder Umkristallisation gewonnen werden.
Die nachstehenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Herstellung der erfindungsgemäßen Harnstoffe. Falls
nicht anders angegeben, beziehen sich die Prozentsätze auf das Gewicht.
Beispiel 1 (Teil A) - l-Methyl-l-(N-methylformamidothio)-3-
(2-fluorphenyl)-harnstoff
12,5 g N-Methylformamidosulfenylchlorid in 20 ml ltthylenchlorid
wurden langsam einer Aufschlämmung von 16 g l-Methyl-3-(2-fluorphenyl)-harnstoff und 9 ml Pyridin in
150 ml Methylenchlorid unter schwach exothermer Reaktion zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde eine Stunde bei
Raumtemperatur gerührt, mit Wasser und anschließend mit wäßrigem Natriumbicarbonat und erneut mit Wasser gewaschen.
Nach Trocknen über Magnesiumsulfat wurde das Lösungsmittel unter Vakuum aus der als Produkt erhaltenen Lösung abgestrippt,
und das rückständige öl wurde an einer Kiesel-
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- ίο -
säuregelkolonne unter Verwendung von Äther als Eluierungsmittel
chromatographiert. Ein Teil des chromatographierten Produkts wurde aus Benzol-Hexan umkristallisiert. Das
Produkt schmolz bei 65 - 690C und ergab folgende Elementaranalyse
:
S % 12,45 12,92
P % 7,40 7,64
Beispiel 1 (Teil B) - l-Methyl-l-(4-chlorphenyldithio)-3-
(2-fluorphenyl)-harnstoff
5 g 1-Methy1-1-(N-methylformamidothio)-3-(2-fluorphenyl)-harnstoff
und 2,8 g p-Chlorthiophenol wurden in 50 ml Benzol bei Raumtemperatur 18 Stunden lang gerührt. Das Produktgemisch
wurde mit Wasser, anschließend mit wäßrigem Natriumbicarbonat und dann erneut mit Wasser gewaschen. Nach anschließendem
Entfernen des Lösungsmittels unter Vkauum wurde das Rohprodukt an einer Kieselsäuregelkolonne unter Verwendung
von Äther-Hexan als Eluierungsmittel chromatographiert. Das gereinigte Produkt und öl wurden durch NMR- und Infrarot-Spektroskopie
analysiert und ergaben folgende Elementaranalyse:
S % 18,69 18,80
C1 % 1.0.74 10.2O
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Beispiel 2 - l-Methyl-l-(n-propyldithio)-3-
(2-fluorphenyl)-harnstoff
7 g l-Methyl-l-(n-methylacetamidothio)-3-(2-fluorphenyl)-harnstoff
und 2 g n-Propanthiol wurden in 5 ml Benzol vereinigt und fünf Stunden unter Rückfluß gerührt. Eine
geringe Menge des als Ausgangsmaterial verwendeten, nichtumgesetzten
Harnstoffs wurde abfiltriert. Das Lösungsmittel wurde unter Vakuum aus dem Filtrafc entfernt. Das Rohprodukt
wurde an einer Kieselsäuregelkolonne chromatographiert, wobei mit Äther-Hexan eluiert wurde. Das gereinigte
Produkt und das öl wurden durch NMR- und Infrarot-Spektroskopie analysiert und ergaben folgende Elementaranalyse:
S % 23,20 22,91
P % 6,95 7,10
Weitere Harnstoffe, die innerhalb des Rahmens der vorliegenden Erfindung liegen, wurden nach den vorstehend beschriebenen
Verfahren hergestellt. Diese Verbindungen werden in Tabelle I aufgeführt.
209820/116.?
Elementaranalyse Cl Schmelzpunkt
l-Methyl-l-(4-chlorphenyldithio)-3-(4-
fluorphenyl)-harnstoff 18,69 18,42 10,34 10,39
l-Methyl-l-(4-chlorbenzyldithio)-3-(2-
fluorphenyD-harnstoff 19,00 19,02 10,49 10,52
ο l-Methyl-l-(4-chlor-
to phenyldithio)-3-(3,4-
°> dichlorphenyl)-harnstoff 16,30 16,19 27,02 26,15
ο 1-Methyl-l-phenyldi-
^ thio-3-(2-fluorphenyl)-
harnstoff 20,75 20,86 -
« l-Methyl-l-(4-t-butyl-■>»
phenyldithio)-3-(2-
fluorphenyl)-harnstoff 17,60 18,08 -
1-Methyl-l-(4-chlorphenyldithio)-3-
(4-raethoxypheny1)-
harnstoff 18,08 17,80 9,98 10,58
1-Methyl-l-phenyldithio-3-(3,4-dichlorphenyl)-harnstoff
17,85 17,6l 19,52 19,20
92 - | 95 | 215539 |
öl | ||
63 - | 61 | |
öl | ||
öl | ||
90 - | 92 | |
83 - | 85,5 | |
Die erfindungsgemäßen Harnstoffe werden im allgemeinen als Herbizide sowohl als Vorauflauf- als auch als Nachauflauf-Herbizide
verwendet. Zur Vorauflauf-Bekämpfung einer unerwünschten
Vegetation werden diese Harnstoffe in herbiziden Mengen auf die Umgebung, beispielsweise den mit Samen und/
oder Sämlingen einer derartigen Vegetation befallenen Boden aufgebracht. Durch eine derartige Anwendung wird das Wachstum
gehemmt oder werden die Samen, keimenden Saaten und Sämlinge abgetötet. Für die Anwendung im Nachauflauf werden
die erfindungsgemäßen Harnstoffe direkt auf das Blattwerk oder andere Pflanzenteile aufgebracht. Im allgemeinen
sind sie sowohl gegenüber Unkrautgräsern als auch breitblättrigen Unkräutern wirksam. Einige können im Hinblick auf
die Anwendungsart und/oder den Unkrauttyp selektiv eein.
Vor- und Nachauflauf-Herbizidtests mit erfindungsgemäßen
Harnstoffen wurden nach den folgenden Methoden durchgeführt:
Eine Acetonlösung der Testharnstoffe wurde durch Mischen
von 750 mg Harnstoff, 220 mg eines nichtionischen oberflächenaktiven
Mittels und 25 ml Aceton hergestellt. Diese Lösung wurde etwa 125 ml Wasser zugesetzt, das 156 mg eines
oberflächenaktiven Mittels enthielt.
Samen der Testvegetation wurden in einen mit Erde gefüllten
Topf gesät, und die Harnstofflösung wurde gleichmäßig in einer Dosis von 100 Mikrogramm pro cm auf die Erdoberfläche
gesprüljt. Der Topf wurde bewässert und in ein Gewächshaus
gestellt. Von Zeit zu Zeit wurde der Topf gegossen und drei Wochen lang auf aufkeimende Sämlinge, gesundes Wachstum der
Sämlinge usw. hin beobachtet. Am Ende dieses Zeitabschnitts
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wurde die hedizide Wirkung des Harnstoffs auf der Grundlage
physiologischer Beobachtungen bewertet. Eine Skal» von 0 bis 100 wurde angewandt, wobei 0 keine Phytotoxizität
und 100 ein vollständiges Abtöten bedeutete.
Der Testharnstoff wurde so formuliert, wie es bei dem Vorauflauf-Test
beschrieben wurde. Die Konzentration des Harnstoffs in dieser Formulierung betrug 5*000 ppm. Diese
Formulierung wurde gleichmäßig in einer Dosis von 100 Mikrogramm pro cm auf zwei identische Töpfe mit 24 Tage alten
Pflanzen (etwa 15 bis 25 Pflanzen pro Topf) gesprüht. Nachdem die Pflanzen abgetrocknet waren, wurden sie in ein Gewächshaus
gestellt und dann von Zeit zu Zeit, je nach Bedarf, unten gegossen. Die Pflanzen wurden periodisch auf die
phytotoxische Wirkung sowie physiologische und morphologische Reaktionen auf die Behandlung hin untersucht. Nach drei
Wochen wurde die herbizide Wirkung des Harnstoffs auf der Grundlage dieser Beobachtungen bewertet. Eine Skala von 0
bis 100 wurde angewandt, wobei 0 keine Phytotoxizität und 100 ein vollständiges Abtöten bedeutete.
Die Testergebnisse werden in Tabelle II wiedergegeben.
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Tabelle II
1-Methyl-l-(^-chlorphenyldiiJfeio )-3-(2-fluorpheny1)-harnstoff
1-Methyl-l-(4-chlorphenyldithio)-3-(4-fluorpheny1)-harnstoff
1-Methyl-l-(4-chlorbenzyldithio)-3-(2-fluorphenyl)-harnstoff
·
1-Methyl-l-(4-chlorphenyldithio)-3-(3,4-dichlorphenyl)-harnstoff
l-Methyl-l-phenyldithio-3-(2-fluorphenyl)-harnstoff
1-Methyl-l-(4-t-butylphenyldithio
)-3-(2-fluorpheny1)-harnstoff
1-Methyl-l-(4-chlorphenyldithio)-3-(4-methoxyphenyl)-harnstoff
l-Methyl-l-phenyldithio-3-(3,4-dichlorphenyl)-harnstoff
1-Methyl-l-(n-propyldithio)-3-(2-fluorpheny1)-harnstoff
W = Wildhafer (Avena fatua) H = Hühnerhirse (Echinochloa crusgalli)
B = Bluthirse (Digitaria sanguinalis)
H | B | Herbizide Wirkung Vor- / Nachauflauf |
1 | α | |
W | 100/100 | 100/100 | ■ | 100/100 | 100/100 |
100/100 | 100/100 | 100/100 | 100/100 | 100/100 | 100/100 |
100/100 | 100/100 | 100/100 | 100/100 | 100/100 | 100/100 |
100/100 | 100/100 | 100/100 | 100/100 | 100/100 | 100/100 |
93/100 | 100/100 | 100/100 | 100/100 | 100/100 | 100/100 |
100/100 | 100/100 | 100/100 | 100/100 | 100/100 | 100/100 |
100/100 | -/100 | 85/100 | 100/100 | 90/100 | 90/100 |
70/95 | 100/100 | 100/100 | 90/100 | 100/100 | 100/90 |
-/100 | 100/100 | 100/100 | 100/100 | 100/100 | 100/100 |
100/100 | 100/100 | ||||
S = Senf (Brassica arvensis)
A = Amaranth (Araaranthus retroflexus)
G - Weißer Gänsefuß (Chenopodium album)
Die Menge des zu verabreichenden Harnstoffs schwankt je nach dem jeweiligen Pflanzenteil oder PflanzenwachsAedium,
mit dem sie in Kontakt gebracht werden soll, der allgemeinen Anwendungsstelle, d.h. geschützte Bereiche, wie Gewächshäuser,
im Vergleich zu ungeschützten Bereichen, wie Feldern, sowie der gewünschten Bekämpfungsart. Bei der Vorauflauf-Bekämpfung
werden bei den meisten Pflanzen Dosierungen zwischen etwa 0,56 bis 22,4 kg/ha verwendet. Eine derartige
Anwendung ergibt eine Konzentration von etwa 2 bis 80 ppm Harnstoff, der in 0,04 ha χ 30 cm (0,1 acre-foot) verteilt
ist. Bei der Nachauflauf-Anwendung, wie beispielsweise
beim Besprühen des Blattwerks, werden Mittel, die etwa 0,227 bis 3,632 kg Harnstoff pro 378,5 1 Sprühmittel
enthalten, verwendet. Eine derartige Anwendung entspricht etwa 0,56 bis 22,4 kg Harnstoff pro ha.
Die erfindungsgemäßen herbiziden Mittel enthalten eine
herbizide Menge eines oder mehrerer der vorstehend beschriebenen Harnstoffe, die innig mit einem biologisch
inerten Träger gemischt werden. Der Träger kann ein flüssiges Verdünnungsmittel, wie Wasser oder Aceton, oder ein Peststoff
sein. Der Feststoff kann in Form eines Staubpulvers oder von Granulaten vorliegen. Diese Mittel enthalten
ferner gewöhnlich Hilfsmittel, wie ein Ittz- oder Dispergierungsmittel,
wodurch das Eindringen derselben in das Pflanzenwachstumsmedium oder das Pflanzengewebe erleichtert
und im allgemeinen ihre Wirksamkeit erhöht wird. Diese Mittel können ferner weitere Pestizide, Stabilisierungsmittel,
Konditionierungsmittel oder Füllstoffe enthalten.
Einige der erfindungsgemäßen Verbindungen weisen außerdem
algizide sowie auch fungizide Wirkung auf.
209820/1 Iß?
Claims (9)
- Patentansprüche:in der R einen Phenylrest oder einen mit 1 bis 4 Halogenatomen der Atomzahl 9 bis 35 (Fluor, Chlor oder Brom), Nitroresten, Alkylresten mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Alkoxyresten mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoff-1 2 atomen substituierten Phenylrest, R und Rjeweils ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und R^ einen Hydrocarbylrest mit 1 bis 14 Kohlenstoffatomen ohne aliphatische Mehrfachbindung, oder einen mit 1 bis 4 Halogenatomen der Atomzahl 9 bis 35, Nitrogruppen oder Alkoxygruppen mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituierten Hydrocarbylrest mit 1 bis l4 Kohlenstoffatomen ohne aliphatische Mehrfachbindung bedeuten.
- 2. Verbindung nach Anspruch 1, in der R einen Phenylrest oder einen mit 1 b^s 2 Fluor atomen, Chloratomen, Nitroresten, Alkoxyresten mit jeweils 1 bis 2 Kohlenstoff atomen oder Alkylresten mit jeweils 1 bis 2 Kohlenstoffatomen substituierten Phenylrest bedeutet.
- 3. Verbindung nach Anspruch 1, in der R eineiii Wasserstoff-2
atom und R einen Alkylrest mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomenbedeuten.209820/1162 - 4. Verbindung nach Anspruch 1, in der fr einen Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Alkaryl- oder Aralkylrest mit 1 bis 14 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls mit 1 bis 4 Halogenatomen der Atomzahl 9 bis 35, Nitroresten oder Alkoxyresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituiert sind, bedeutet.
- 5. Verbindung nach Anspruch 1, in der R^ einen Alkylrest mit 1 bis '6 Kohlenstoffatomen, einen mit 1 bis 2 Halogenatomen der Atomzahl 9 bis 35, Nitroresten oder Alkoxyresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituierten Alkylrest mit 1 b^is 6 Kohlenstoffatomen, einen Phenylrest oder einen mit 1 bis 4 Halogenatomen der Atomzahl 9 bis 35» Nitroresten, Alkylresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Alkoxyresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituierten Phenylrest, einen Benzylrest oder einen am aromatischen Teil mit 1 bis 4 Halogenatomen der Atomzahl 9 bis 35, Nitroresten, Alkylresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Alkoxyresten mit 1 bis Kohlenstoffatomen substituierten Benzylrest bedeutet.
- 6. Verbindung nach Anspruch 5, in der R einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, einen Phenyl-, Benzyl-, einen mit 1 bis 4 Halogenatomen der Atomzahl 17 bis 35, Nitroresten, Alkoxyresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Alkylresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituierten Phenylrest oder einen am aromatischen Teil mit 1 bis 4 Halogenatomen der Atomzahl 17 bis 35, Nitroresten, Alkoxyresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Alkylresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituierten Benzylrest bedeutet.209820/11S?
- 7. Verbindung nach Anspruch 1, in der R einen Phenylrest oder einen mit 1 bis 2 Fluoratomen, Chloratomen, Nitroresten, Alkoxyresten mit jeweils 1 bis 2 Kohlenstoffatomen oder Alkylresten idt Ibis 2 Kohlenstoffatomen substituierten Phenylrest, R ein Wasserstoffatom, R einen Methylrest und R-' einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, einen Phenylrest, einen mit 1 bis 4 Chlor- oder Bromatomen, Nitroresten, Alkoxyresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Alkylresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituierten Phenylrest, einen Benzylrest oder einen am aromatischen Teil mit 1 bis 4 Chloratomen, Nitroresten, Alkoxyresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Alkylresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituierten Benzylrest bedeuten.
- 8. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen 1-Carboxamidothio-3-aryl-harnstoff der allgemeinen Formel:(IR-N-C-N-S-N-C-R5t I tR1 R2 R*1 2
in der R, R und R vorstehende Bedeutung haben,u
R einen Alkyl-, Halogenalkyl-, Cycloalkyl- oder Halogen-cycloalkylrest und R^ ein Wasserstoffatom oder R bedeuten mit einem Mercaptan der FormelHSR3209820/116?in der R vorstehende Bedeutung hat, in einem inerten Lösungsmittel bei einer Temperatur umsetzt, die zwischen Raumtemperatur und dem Siedepunkt des Lösungsmittels liegt. - 9. Herbizides Mittel, enthaltend einen Harnstoff der Ansprüche 1 bis 7 als Wirkstoff und einen inerten Träger.FürChevron Research CompanyRechtsanwalt209820/1162
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