DE2154737A1 - Mittel und verfahren zur rostschutzbehandlung - Google Patents

Mittel und verfahren zur rostschutzbehandlung

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DE2154737A1
DE2154737A1 DE19712154737 DE2154737A DE2154737A1 DE 2154737 A1 DE2154737 A1 DE 2154737A1 DE 19712154737 DE19712154737 DE 19712154737 DE 2154737 A DE2154737 A DE 2154737A DE 2154737 A1 DE2154737 A1 DE 2154737A1
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hydroxycarboxylates
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DE19712154737
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Dieter Dr Gilde
Heinz Dr Haschke
Gerhard Dr Morlock
Christa Dr Siebert
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Degussa GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C23COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
    • C23FNON-MECHANICAL REMOVAL OF METALLIC MATERIAL FROM SURFACE; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL; MULTI-STEP PROCESSES FOR SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL INVOLVING AT LEAST ONE PROCESS PROVIDED FOR IN CLASS C23 AND AT LEAST ONE PROCESS COVERED BY SUBCLASS C21D OR C22F OR CLASS C25
    • C23F11/00Inhibiting corrosion of metallic material by applying inhibitors to the surface in danger of corrosion or adding them to the corrosive agent
    • C23F11/08Inhibiting corrosion of metallic material by applying inhibitors to the surface in danger of corrosion or adding them to the corrosive agent in other liquids
    • C23F11/10Inhibiting corrosion of metallic material by applying inhibitors to the surface in danger of corrosion or adding them to the corrosive agent in other liquids using organic inhibitors
    • C23F11/173Macromolecular compounds

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Description

  • Mittel und Verfahren xur Rostschutzbehandlung Die Erfindung betrifft die Verwendung bestimmter oligomerer bzw. polymerer Aldehydocarboxylate bzw. Hydroxycarboxylate als chemische passivierungsmittel, sowie ein Verfahren zur Rostschutzbehandlung (Passiverung) von Eissenmetallen mit derartigen Verbindungen.
  • Chemische Passivierung umfasst eine Summe sehr komplexer Phänomene, an denen u.a. Faktoren wie Redoxpotential-Verschiebung durch das Passivierungsmittel, Hemmung bestimmter chemischer Teilreaktionen bei der Korrosion durch die Passivierung (den passiven Zustand), Ausbildung bestimmter Schutzschichten auf der Metalloberflache durch Binwirkung des Passivierungsmittels, Veränderung der Kristallform bzw, -struktur gegebenenfalls gebildeter Niederschläge auf der zu schützenden Metalloberfläche durch die Passivierung, Beeinflussung chemischer, kinetischer bzw. elektrokinetischer Vorgänge durch die Passivierung etc. beteiligt sind. Dementsprechend werden in der Fachliteratur auch eine Vielzahl mehr oder weniger spezieller Mechanismen zur chemischen Korrosionsinhibierung bzw. chemischen Pas sivierung postuliert (zum Beispiel U.R. Evans: " Einführung in die Korrosion der Metalle", Verlag Chemie, 1965, Seite 155 ff.; GB-PS 1 211 932). Chemische Passivierung soll jedoch im Rahmen der vorliegenden Erfindung nur Verminderung der korrosiven Angreifbarketi von Metallen durch Behandlung bzw. Vorbehandlung dieser Metalle mit bestimmten Chemikalien bzw. "Beizen", d.h. Lösungen oder Mischungen auf Basis dieser Chemikalien bedeuten, ungeachtet der weiteren bekannten Passiverungsverfahren, wie anodische oder kathodische Passiverung, "Passivierung" durch Schutzanstriche bzw. Schutzfilme aus Ölen, Lacken etc., oder der Korrosionsinhibierung im engeren Sinn, d.h. der Korrosionsverhinderung bzw. verminderung durch bestimmte Stoffe bei deren Zusatz zu an sich korrosiven Medien (zum Beispiel sogenannten Sparbeizen).
  • Während schon seit langem bekannt ist, dass Eisenmetalle, worunter verstanden werden sollen unlegierte bzw. niedriglegierte (d.h. nicht rostfreie) Stähle, Eisen-Gussteile, Eisen-Bleche etc. durch Behandlung mit bestimmten chemischen Passivierungsmitteln ("Passivatoren"), wie oxidierend wirkenden Stoffen, zum Beispiel Chromsäure, Mennige etc., alkalisch wirkenden Stoffen, zum Beispiel Natriumcarbonat, Natriumhydroxid, Natriumsilikat etc., "Adsorptions-Inhibitoren", zum Beispiel Bleihydroxid, Agar-Agar, Albumin etc. oder komplexierend und gegebenenfalls auch oxidierend wirkenden Passivierungsmitteln, zum Beispiel Polyphosphate, Natriumnitrit, Natriumnitritborat etc. chemisch passiviert werden können, haben erst neuere Arbeiten ergeben, dass auch gewisse Aminipolycarbonsäure- bzw. Aminopolyphosphonsäure-Komplexbildner unter Umständen als Passivierungsniittel geeignet sind (U.R. Evans: "Einführung in die Korrosion der Metalle", Verlag Chemie, 1965, Seite 160; II. Kirnbauer: VGB-Speisewassertagung 1965; E.A. Ulrich: Technische Überwachung 8 (1967) Nr. 4, Seite 121 ff.).
  • In der GB - l>S 1 208 827 sind auch synergistische Kombinationen von dorartigen Aminopolyphosphonsäuren mit gegebenenfalls substltulerten Polyacrylaten, Polyacrylamiden oder Acrylsäure-Acry lamidcopolymeren als Korros ioiis i :iI 1 bitoren für Kühlwasserkreisläufe beschrieben worden. Aber auch für derartige Korrosionsinhibitor-Systeme ist die Anwesenheit der starken Aminipolyphosphonsäure-Komplexbildner unerläßlich bzw. die Anwendung der Polyelektrolyte allein nicht ausreichend.
  • Entsprechendes trifft auch zu für bestimmte "korrosionsinhibierende Massen", bestehend aus einem bekannten, wasserlöslichen Passivierungsmittel, wie zum Beispiel Chromaten, Phospllaten, Zinkchromat, Nitriten, Nitrit-boraten, Silikaten etc. nebel geringen Mengen bestimmter Polyäthylenoxide bzw. Äthylenoxid-Propylenoxid-Copolymerer, wie sie in der I)T-OS 2 o54 506 beschrieben werden.
  • Bei allen diesen Verfahren kommt den Zusätzen an chemisch sogar recht unterschiedlich aufgebauten Polymeren aber nur die Funktion zu, die Entfaltung der korrosionsinhibierenden Wirkung an sich bekannter Passivatoren besser zu ermöglichen und damit zu steigern. Beispielsweise kann dies geschehen durch Veränderung der Grenzflächenspannung zwischen Beizmittel und Metalloberfläche, wobei etwa durch Polyäthylenoxide ein besserer und homogener Angriff des Passivierungsmittels ermöglicht werden kann; oder aber durch Beeinflussung der Kristallstruktur ausfallender Niederschläge, so daß diese weniger fest bzw. in homogenerer, selbst auci) sciihtzender Form an der zu passivierenden Metalloberfläche haften und bei ihrem Abtrag auch leichter und mit weniger Beschädigung der Passivierungsschicht auf der Metalloberfläche wieder zu entfernen sind, wie es beispielsweise nach G13-PS 772 775 durch Zusatz von Polyacrylaten zu Kesselspeisewässern erreicht wird ( U.R. Evans "Einführung in die Korrosion der Metalle", Verlag Chemie, 1965, Seite 162).
  • Aus der I)T-OS 1 904 9110 und der W)T-OS 1 949 55o jst ferner bekannt geworden, daß sich gewisso Poly(hydroxycarboxylate) bzw. Poly(aldehydocarboxylate) als Komplexbildner zur Bildung wasserlöslicher Komplexe mit Metallionen eignen. Obwohl - wie oben bescjiri eben - gewisse Aminopolycarbonsäure- bzw. Aminipolyphosphonsäure-Komplexbildner auch als Korrosionsinhibitoren bzw. als Passivierungsmittel geeignet sind, kann aber nicht grundsätzlich geschlossen werden, dass jeder Komplexbildner auch ein guter Korrosionsinhibitor oder gar ein gutes Passivierungsmittel sein muss, da die korrosionsinhibierende Wirkung bzw. Passivierung eben von zu vielen teilweise unbekannten Faktoren abhängt. Beispielsweise ist aus dem chemischen Aufbau eines Stoffes und dem Befund, dass er sich als Komplexbildner für Metallionen eignet, noch keine Aussage möglich über sein Verhalten gegenüber bestimmten metallischen Oberflächen, die Wirkungen, die er auf die komplizierten Diffusions- und Adsorptionsvorgänge, Kristallabscheidungsstrukturen und -formen, Redoxgleichgewichte etc. ausübt, die alle bei der Korrosionsinhibierung und bei der Passi-vierung eine bedeutende Rolle spielen. So kann man feststellen, dap sich zwar bei Lintauchen von Kesselblech in eine 3 bis 4 %ige, mit NaOII-Lösung auf einen pH-Wert von 7 eingestellte und im Verlauf der "Beizreaktion" durch dosierte Zugabe von Ameisensäure immer wieder auf diesen pH-Wert zurückgestellte Äthylendiamintetraessigsäure-Dinatriumsalz-Dihydrat-Lösung (EDTA-Lösung) bei 90 bis 95°C unter Stickstoff-Begasung der Metalloberfläche in Kürze auf dieser eine festhaftende, homogene und gegen Korrosion schützende Magnetitschicht ausbildet (Techn. Überwachung 8 (1967), Seite 125). währcnd unter gleichen Bedingungen bei Anwendung von Poly(hydroxycarboxylaten) bzw.
  • Poly(aldehydocarboxylaten), wie sie in der I)T-OS 1 904 940 und der VT-OS t 942 556 beschrieben werden, in gleichen Knozentrationen (3 bis 4 %) an solchen Blechen nicht nur keine korrosionsschützende Magnetitschicht ausgebildet wird, sondern sogar starker korrosiver Angriff der Metalloberfläche auftritt. Ebenso haben auch andere bekannte Komplex- bzw. Chelatbildner wie beispielsweise Cyanide, Fluoride, Acetate, Oxalate bzw. Oxalsäure, Diacetyldioxim, Salicylsäure, Triäthanolamin, Glycin etc. bisher praktisch keine Verwendung als Korrosionsinhibitoren bzw. Beizmittel zur Passivierung von Eisenmetallen in größerem Maßstab gefunden.
  • Obwohl sich nun die Äminopolycarbonsäure- bzw. Aminopolyphosphonsäure-Komplexbildner als gute Passivierungsmittel erwiesen haben, beispielsweise bei Anwendung in Form der sogenannten Petzoldt'schen Neutral-Beize, einer Lösung aus 35 bis 45 Gew. - ffi Äthylendiamintetraessigsäure-Na-Salz-Dihydrat und 6 bis 8 % Ameisensäure, bringen sie doch auch gewisse gravierende Nachteile mit sich: Infolge des Stickstoff- bzw. gegebenenfalls auch noch Phosphorgehaltes wirken sie, sobald sie ins Abwasser gelangen, als "Chemical Nutrients", also Stoffe, die zur Eutrophierung der natürliehen Gewässer beitragen; d.h. sie können Anlaß geben zu unkontrollierbarem Algenwachstum und damit zum Zusammenbrechen des biologischen Gleichgewichtes der Oberflächengewässer (Nachr.Chem.Techn. 10 (1971),Nr. 1, S. 5 ff.). Darüber hinaus bringen diese N- und gegebenenfalls auch P-haltigen Chelatbildner die Gefahr, infolge ihres Vermögens zur Bildung äuPers t stabiler Komplexe mit gewissen, physiologisch recht gefährlichen Schwermetallionen, insbesondere Hg++ ++ oder Cd ++, als "Carrier", d.h. als Schlepper fiir diese Metallionen zu wirken. l)as bedeutet, dap diese Komplex bildner, einmal in den natürlichen Wasserkreislauf gelangt, über das Trinkwasser derartige Metallionen aua Mineritlien in tierische bzw. menschliche Organismen einschleppen und damit zur Ursache toxischer bzw. teratogener Schäden werden können (Chem. Marketing News Paper 28.12.1970, S. 5 und 14). Aber auch in anwendungstechnischer Hinsicht treten bei Anwendung der Aminopolycarbon- bzw. Äminopolyphosphonsäure-Komplexbildner unerwünschte Nebeneffekte auf, insbesondere ihre starke Korrosionswirkung gegenüber Eisenmetallen oder Aluminium bei Sauerstoffzutritt, was unter Umständen sogar ZU Lochfraß führen kann, sowie ihre Oxidierbarkeit zu inaktiven Verbindungen oder ihre Flüchtigkeit unter den Anwendungsbedingungen (E.A. Ulrich, Techn. Überwachung 8 (1967), Nr. 4, Seite 124).
  • Gegenstand der Erfindung ist die. Verwendung von a), Carboxyl- bzw. Carboxylatgruppen und Carbonylgruppen, sowie gegebenenfalls freie und/oder lactonisierte ilydroxylgruppen enthaltenden, geradlinigen, praktisch unvernetzten, in der Hauptkette vorwiegend C-C-Bindungen aufweisenden Oligomeren bzw. Po lymeren - sogenannten Poly(aldehydocarboxylaten) - die vorwiegend aus Einheiten der allgemeinen Formeln als Hauptbestandteile aufgebaut sind und gegebenenfalls daneben in unterge@rdneter Anzahl auch seitenständige Vinylgruppen, sowie Einheiten der allgemeinen Formel enthalten, wobei A für ein Wasserstoffatom, eine Valenz eines ein- oder mehrwertigen Metalls, insbesondere eines Alkalimetalls, vorzugsweise Natriwn, Ammonium oder Ilydrazinium steht R,R1, und R3 gleich oder verschieden sind und eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 C-Ätomen, insbesondere eine Methylgruppe oder eine Äthylgruppe, oder vorzugsweise ein Wasserstoffatom bedeuten und R auperdem ein Halogenatom, vorzugsweise ein Chloratom, bedeuten kann, deren Einheiten (I), (II) und (III) in weitgehend statistischer Reihenfolge angeordnet sind, wobei die durchschnittliche Häufigkeit dieser Einheiten einen molaren Gehalt an Carboxyl-bzw. Carboxylatgruppen von mindestens 50 % vorzugsweise von mindestens 65 an an Carbonylgruppen von höchstens 50 %, vorzugsweise höchstens 35 %, und gegebenenfalls an überwiegend endständigen, gegebenenfalls ganz oder teilweise lactonisierten Hydroxylgruppen von höchsten 66,6 %, vorzugsweise höchstens 40 %, insbesondere höchstens 20 % entspricht, und deren mittlerer Polymerisationsgrad zwischen 3 und 500, vorzugsweise zwischen 5 und 30(), insbesondere zwischen 10 und 100, liegt, und/oder b) Carboxyl- bzw. Carboxylatgruppen und Hydroxylgruppen, sowie in untergeordneter Anzahl seitenständige Vinyl und/oder Carbonylgruppen enthaltenden, geradlinigen oder nur geringfügig vernetzten, in der Hauptkette vorwiegend C-C-Bindungen aufweisenden Oligomeren bzw. Polymeren - sogenannten Poly(hydroxycarboxylaten) - die vorwiegend aus Einheiten der allgemeinen Formeln (I) und als Hauptbestandteile aufgebaut sind und gegebenenfalls daneben in untergeordneter Anzahl auch Einheiten der allgerneillen Formel (III), sowie gegel)enenfalls zusätzlich Einheiten der allgemeinen Formeln enthalten, wobei A wieder die angegebene Bedeutung hat und R4 eine Allcylgruppe mit 1 bis 6 C-Atomen, insbesondere eine Methylgruppe oder Äthylgruppe, oder vorzugsweise ein Wasserstoffatom bedeutet, deren Einheiten (1), (III), (IV), (V), sowie gegebenenfalls (VI) und (VII), in weitgehend statistischer Reihenfolge angeordnet silld, wobei die durchschnittliche äufigkeit dieser Einheiten auch bei Abwesenheit einer oder mehrerer dieser Einheiten einem mittleren ZaX-lenverhältnis von Carboxyl- bzw. Carboxylatgruppen zu Hydroxylgruppen zwischen 1,1 und 16, vorzugsweise zwischen 2 und 9, insbesondere zwischen 3 und 8 entspricht, und deren rnittler Polymerisationsgrad zwischen 3 und 500, vorzugsweise zwischen 5 und 300, insbesondere zwischen 10 und 100, liegt, für sich alleine oder gegebenenfalls zusammen mit üblichen Passiverungsmittel-Additiven als chemische Passivierungs mittel zur Passivierung von Eisenmetallen.
  • Die prozentualen Angaben über den molaren Gehalt an funktionellen Gruppen (%-Carbonyl-, %-Carboxyl, *-Hydroxyl-Gehalte) bedeuten Grund-Mol-% nach E. Trommstroff, d,h. die mittlere Anzahl der funktionellen Gruppen pro 100 Monomereinheiten <d.s. C2-Einheiten-in-der-Molekülkette), also Einheiten der vorstehenden allgemeinen Formeln (I) bis (VII) oder der noch folgenden allgemeinen Formeln (VIII) und (IX).
  • Als übliche Passivierungsmi ttel-addi tive kommen beispielsweist in Frage: Andere organische Komplexbildner vom Typ der Aminopolycarbonsäuren, wie Nitrilotriacetate, Athylandiamintetraacetate, Diäthylentriaminpentaacetate, Hydroxyäthanäthylendiamintriacetate etc. und/oder organische Komplexbildner vom Typ der Aminopolyphosphonsauren, wie Amiflotri(methyl phosphonate), Äthylendiamintetra(methylphosphonate) etc.
  • und/oder Polyäthylenoxide, Polypropylenoxide, Acrylsäure-Acrylamid-Copolymere bzw. deren Salze, Acrylsaure-Acrylnitril-Copolymere bzw. deren Salze etc. und/oder Aminsalze, wie Äthylamin-, Diäthylamin-, Triäthylamin-, Äthanolamin-, Diäthanolamin-, Triäthanolamin-Salze etc., Hydrazinium- bzw.
  • Alkylhydraziniumsalze, etc..
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Passivierung von Eisenmetallen durch Behandeln der zu passivierenden Metallteile mit wässrigen Lösungen chemischer Passivierungsmittel, dadurch gekennzeichnet, dass man die Behandlung bei Temperaturen zwischen 10 und 3000C mit wässrigen Lösungen der vorstehend definierten Poly(aldehydocarboxylate) und/oder Poly(hydroxyearboxylate) vornimmt, deren pH-Wert - gemessen bei 20 0C - zwischen etwa 5,0 und etwa 12,0 liegt und deren Konzentration 0,01 bis (3,8 - 0,026 . T + 10 3. T1,5) Gew.-% beträgt, wobei T den Zahlenwert der Behandlungstemperatur in OC bedeutet.
  • In Anbetracht der Tatsache, dass sich Voraussagen über die Eignung bestimmter Substanzen als chemische Passivierungsmittel aus den oben angeführten Gründen kaum machen lassen, war es völlig überraschend, dass gerade die vorstehend definierten Poly(aldehydocarboxylate) und/oder Poly(hydroxy carboxylate) mit besonderem Vorteil für diese Zwecke eingesetzt werden können. Ihre Verwendung ist mit den oben genannten Nachteilen bekannter chemischer Passivierungsmittel entweder iiberhaupt nicht oder zumindest nur in sehr vermindertem Masse verbunden. Sie können darüber hinaus im Vergleich zu den bekannten passivierungsmitteln auf der Basis von Komplexbildnern zur Erreichung ähnlicher Wirkungell in geringerben Konzentrationen, und zwar sogar in Abwesenheit zusätzlicher Additive, wie Dispergiermittel oder Säuren, zum Beispiel Ameisensäure, eingesetzt werden. Weitere Vorzüge der erfindungsgemäss zu verwendenden Substanzen bestehen darin, dass sie praktisch vollkommen nichtflüchtig sind.
  • Die erfindungsgemäp zu verwendenden Poly(aldehyocarboxylate) können in an sich bekannter Weise, z.B. durch Copolymerisation von a, p-ungesättigte.n Aldehyden mit a, ß-ungesättigten Monocarbonsäuren und gegebenenfalls α, p-ungesättigten Dicarbonsäuren in Gegenwart von radikalischen Katalysatoren oder Redox-Katalysatoren, sowie durch partielle Oxidation von Polyaldehyden,wie Polyacroleinen, hergestellt werden.
  • Besonders günstig kann man sie jedoch durch oxidative polymerisation von a, ß-ungesättigten Aldehyden, vorzugsweise Acrolein, oder oxidative Copolymerisation von a, ß-ungesättigten Aldehyden mit a, ungesättigten Monocarbonsäuren, vorzugsweise Acrylsäure, oder durch oxidative Terpolymerisation von a, p-ungesättlgton Aldehyden mit a7 ß-ungesättigten Mono- und mit a, ß-ungesättigten Dicarbonsäuren herstellen. Oie polymerisationsbedingungen müssen aber in allen Fällen so gewählt werden1 dap der erforderliche Mindestcarbotlgehalt, der erforderliche maximale Carbonylgehalt, der erforderliche maximale Ifydroxylgehalt und der erforderliche polymerisationsgrad eingehalten werden. Als Oxidationsmittel und gleichzeitig Polymerisationsinitiator kommen hierbei Peroxide oder Persäuren infrage. Bevorzugt wird 112 02 verwendet. Der COOIi-und CO-Gehalt der Polymeren iäpt sich bei der oxidativen Polymerisation durch die angewendete Menge an zum Beispiel Acrolein, Acrylsäure und Oxidationsmittel einstellen.
  • Da die peroxidische Verbindung gleichzeitig als Regler wirkt, kann durch ihre Konzentration bzw. Mengenvorgabe relativ zum Ionomeren der Polymerisationsgrad und damit mittelbar auch der IIydroxylgehalt beeinflupt werden.
  • Mit steigender Menge an Oxidationsmittel nimmt der Polymerisationsgrad ab und umgekehrt. Beispielsweise wird bei einer H2 02-Anfangskonzentration von 20 % und einem Verhältnis von H2 °2 zu Acrolein von 1 : 1 unter bestimmten Polymerisationsbedingungen ein mittlerer Polymerisationsgrad von 3,2, ein COOH-Gehalt von 67 %, ein CO-Gehalt von 14 % und ein Hydroxylgehalt von etwa 15 erhalten. Wird dagegen bei sonst gleichen Bedingungen ein Mengenverhältnis des 112 °2 zu Acrolein von 0,7 : 1 verwendet, so erhält man einen Polymerisationsgrad von 13, einen COoII-Gehalt von 66 %, einen Carbonylgehalt von 21 % und einen Ilydroxylgehalt von etwa 7 96.
  • Die Angaben iiber den mittleren Polymerisationsgrad (Viskositätsmittel) sind so zu verstehen, dass deren Werte 3, 5, 10, 100, 300 bzw. 500 Werten der reduzierten Viskosität, gemessen an 1 %igen Lösungen der freien Poly(aldehydocarbonsäuren), bzw. fiir die Poly(hydroxycarboxylate) gemessen an den diesen als Zwischenprodukte vor der Cannizzaro-Reaktion zugrundeliegenden Poly(alde11ydocarbonsäurell) von 0,023, 0,033, o,046, 0,095, 0,200 bzw. 0,3u0 entsprechen, wobei zur Bereitung der zur Messung notwendigen 1 %igen Poly(aldehydocarbonsäure)-Lösungen die freien Poly(aldehydocarbonsäuren) zuerst mit entsprechenden Mengen 5 %iger wässriger S02-Lösung übergossen werden und man, nachdem vollständige lösung eingetreten ist, mit dem gleichen Volumen 10 %iger wässriger NaCl-Lösung auffüllt. Die viskosimetrische Messung erfolgt bei 20 °C.
  • Die Polymerisation wird zweckmäßigerweise und vorzugsweise als Lösungspolymerisation durchgeführt. Sie kann aber auch als Fällungspolymerisation oder Emulsionspolymerisa tion ausgeführt werden. Die nach dieser Methode erhaltenen Oligomeren bzw. Polymeren können neben den genannten Einheiten in untergeordneter Menge auch seitenständige Vinylgruppen in Form von Einheiten des Typs sowie seitenständige @ Gruppen des Typs O - CH2 - CH2 - COOA und O - CH2 - CH2 - CHO enthalten. Diese sind aber für die erfindungsgemäpe Verwendung bedeutungslos.
  • Als Endgruppen können neben den genannten auch Carboxyl-, Carbonyl-, C112 OH - und halbacetalische Gruppcn des Typs sowie Vinylgruppen oder auch Wasserstoffatome, zum Beispiel in Form von Gruppen des Typs sowie Reste des verwendeten Katalysators auftreten. Sie sind für die erfindugsgemäße Anwendung ebenfalls bedeutungslos.
  • Die oxidative Polymerisation des Acroleins kann auch in Gegenwart anderer, copolymerisierbarer Monomerer in praktisch beliebigen Mengen durchgeführt werden. Die Verwendung von Acrylsäure ist besonders vorteilhaft, weil durch sie der Carboxylgruppengehalt in den Polymeren direkt beeinfluRt werden kann. Auperdem wird durch den Acrylsäurezusatz zum Ausgangsgemisch der. Polymerisationsgrad der daraus entstehenden polymeren in dem Sinne beeinflupt, daß er mit steigendem Acrylsäuregehalt zunimmt, Beispiele für andere copolymerisierbare Monomere sind: Alkylacrylsäuren, Halogenacrylsäuren, α, ß-ungesättigte Polycarbonsäuren, insbesondere Maleinsäure, und deren Deritrateß wie Ester und Nitrile, ferner Vinylalkoholderivate, Allylalkohnle und deren Derivate etc.
  • Die ilomo- oder Copolymerisation des Acroleins kann in Abhängigkeit vom gewünschten Carboxylgruppengehalt im Polymeren sowohl als Iösungs- als auch als Fällungspolymerisation, vorzugsweise in wäprigem Medium, durchgeführt werden. Bei Verwendung peroxidischer Verbindungen als Oxidationsmittel empfiehlt es sich, diese und gegebenenfalls das Comonomere oder einen Teil davon in wäpriger Lösung oder susPension vorzulegen und das Acrolein, gegebenenfalls im Gemisch mit dem restlichen Comonomeren, bei erhöhter Temperatur von beispielsweise 50 - 1000C zuzufügen. Im Palle einer Lösungspolymerisation können die erhaltenen Polymeren, gegebenenfalls nach Einengen der Lösung, direkt zur weiteren Umsetzung verwendet werden. Hierbei ist es oft günstig, in der Lösung noch vorhandene Oxidationsmittelmengen, beispielsweise durch Zugabe von geringen Mengen an MnOz oder Aktivkohle, zu zerstören. Es ist aber auch möglich, die Lösungspolymeren mit hilfe einer verdünnten Säure, beispielsweise Salzsäure, aus dem Reaktionsgemisch auszufällen. Restmonomere können, z. B. durch Destillation direkt aus dem Reaktionsgemisch, zurückgewonnen werden. In diesem Falle stellt der Destillationsrückstand eine hochkonzentrierte wäßrige Lösung des polymeren dar, die erforderlichenfalls weiteren Umsetzungen zugeführt werden kann. Man kann aber auch die Destillation bis zur Trockene durchführen und erhält dann das reine Polymere in fester Form. Bei der Durchführung einer Fä1-lungspolymerisation können die Polymeren leicht durch piAtration abgetrennt werden. Die Restmoilomeren sind dann im wiltrat- enthalten und können in dieser Form weiterverwendet werden. Die Fällungspolymeren kann mann mit Wasser und gegebenenfalls unter Durchleiten von Luft weiter reinigen.
  • In den poly(aldehydocarboxylaten) können die Einheiten des Typs (II) auch in ganz oder teilweise hydratisierter Form oder infolge von Reaktionen mit den Nachbargruppen in Form zyklischer Strukturen vorliegen, so dap zyklische, acetalische und auch acylalische Strukturen entstehen: Dabei haben diese speziellen Strukturen, da sie über leicht reversible Gleichgewichte mit den einfachen, offenen Carbonylstrukturen (II) in-Beziehung stehen, keine spezielle Bedeutung für die erfindungsgemäPe Verwendung.
  • Durch Neutralisation der nach einem der oben genannten Verfahren hergestellen Poly(aldehydocarbonsäuren) mit entsprechenden Metall- bzw. Ammonium-Hydroxiden, bzw. mit ;moniak oder. Hydrazinen erhält man die entsprechenden poly(aldehydocarboxylate) in denen Ä alle übrigen vorstehend genannten Bedeutungen auper H zukommen können.
  • Die erfindungsgemäß zu verwendenden Poly(hydroxycarboxylate) können s. B. in an sich bekannter Weise durch Copolymerisation von Acrolein, Acrylsäure oder sübstitu-ierten Acrylsäuren in Gegenwart von radikalischen Katalysatoren bzw. Redoxkatalysatoren und anschliepende Umsetzung nach Cannizzaro hergestellt werden. Sie sind auch zugänglich z. B durch Copolymerisation von gegebenenfalls substituwerten Acrylsäuren mit Allylalkohol. Weiter können sie durch Oxidation von Copolymeren des Acroleins mit Allylalkohol oder seinen Derivaten hergestellt werden.
  • Auch eine Cyclocopolymerisation von Allylacrylat mit Acrylsäuren oder deren Derivaten, gefolgt von Verseifung, sowie eine partielle Oxidation von Acroleinhomo- oder -copolymerisaten, gefolgt von Cannizzaro-Reaktion oder Reduktion an den verbliebenen aldehydischen Gruppen, kommen für ihre Herstellung infrage. Als Polymerisationsmethoden eignen sich grundsätzlich alle Verfahren, wie Emulsions-, Fällungs-, Substanz- oder Lösungspolymerisation.
  • Bevorzugt für die erfindungsgemässe Verwendung werden Jedoch die Oligomeren bzw. Polymeren, die man durch oxidative Polymerisation von Acrolein oder durch oxidative Copolymerisation von Acrolein und Acrylsäure zu den vorstehend beschriebenen Poly(aldehydocarboxylaten) und anschliessende Behandlung des Polymerisates mit einer starken Base, insbesondere einem Alkalihydroxid, nach Cannizzaro herstellen kann. Die Behandlung mit einer starken Base kann auch nach einer weniger bevorzugten VariaiLe unter gleichzeitiger Kondensation mit ormaldehyd erfolgen. Man erhält Polymere, die zusätzlich Einheiten der aLLgemeislen Formeln aufweisen. In jedem Falle müssen aber die Polymerisations-und Reaktionsbedingungen, insbesondere aber die Menge des Oxidationsmittels so gewahlt werden, daß das erforderliche Verhältnis von Carboxyl- bzw. Carboxylatgruppen zu Hydroxylgruppen im Endprodukt und der Mindestpolymerisationsgrad von 3 eingehalten werden, d. h. es mup eine dementsprechende Zahl von Einheiten (I) bzw. von Einheiten (I) und (III) gleichzeitig neben den Hydroxylgruppen tragenden Einheiten vorhanden sein.
  • Die zunachst erhaltenen Poly(aldehydocarbonsäuren) können in wäriger Lösung oder Suspension mit der starken Base, gegebenenfalls in Gegenwart von Formaldehyd, umgesetzt werden. Hierbei kann man so vorgehen, dap man den Normal dehyd in etwa stöchiometrischen Mengen zu den im Polymeren vorhandenen aldehydischen Gruppen einsetzt und längere Zeit bei Raumtemperatur oder bei erhöhten Temperaturen bis etwa 1000C, vorzugsweise bei 20 bis 60° C, unter allmählicher Alkalizugabe rührt. Nach zwei Stunden kann der Umsatz beispielsweise bereits Co bis 70 % des thcoretisch vollständigen Umsatzes betragen und innerhalb von 24 Stunden auf 90 bis 100 % des theoretisch vollständigen Umsatzes ansteigen. Man gelangt bei der Umsetzung in Lösung zu Lösungen, die ausser d cn Salzen der Poly(hydroxycarbonsäuren ) einen Überschuss an Lauge enthalten. Sie können zur Trockne eingedampft werden. Durch Fällung aus der> Reaktionsansatz, zum Beispiel mit Methanol, fallen die Salze in besonders reiner Form an. Es ist aber auch mög lich, vor dem Eindampfen die Lösung mit einer verdünnten Säure, zum Beispiel Salzsäzre oder vorzugsweise Ameisensäure oder Phosphorsäure, zu neutralisieren oder die freie Poly(hydroxycarbonsäure) auszufällen.
  • Die Neutralisation des Laugenüberschusses soll zweckmäpigerweise nur mit solchen Säuren erfolgen, deren Salze bei der Anwendung der hergestellten Oligomeren bzw. Polymeren nicht stören. Hierfür kommen beispielsweise die Anwendung von Kohlendioxid, Salzsäure, Schwefelsäure, phosphorsäure, Ameisensäure oder Essigsäure infrage. Vorteilhaft ist es aber, hierfür die Poly(hydroxycarbonsäuren) selbst in reiner fester Porm oder in Lösung anzuwenden, oder nach einer besonders bevorzugten Variante, die bei den oben genannten Herstellungsreaktionen als Zwischenprodukt anfallenden Poly(aldehydocarbonsäuren), davon vorzugsweise die gut wasserlöslichen Typen, in wäpriger Lösung oder in fester Form. Auf diese Weise erhält man neutrale Lösungen der Salze der Poly(hydroxycarbonsäuren), die direkt zu verwenden sind. Sie weisen in der Hauptkette vorwiegend c-c-Bindungen auf und können sowohl gradlinig oder geringfügig vernetzt sein. Die Polymeren sind vorwiegend aus den oben angeführten Einheiten (I) und (IV) und/oder (V), sowie gegebenenfalls (III) aufgebaut. Sie stellen den Hauptbestandteil der vorwiegend aus C-C-Bindungen aufgebauten Hauptkette dar und werden zum Teil bei der Behendlung der Poly(aldehydocarbonsäuren) nach der Cannizzaro-Reaktion ausgebildet. Bei dieser Behandlung können aber auch intermolekulare Aldolkondensationen zwischen den zu den aldehydischen Gruppen in der poly(aldehydocarbonsäure) a-ständigen, aktiven CH-Gruppen und Carbonyl-Gruppen einer oder mehrerer benachbarter Ketten eintreten. Hierdurch ergeben sich vernetzungen. Die genannten Einheiten (i) und (IV) und/oder (V) sowie gegebenenfalls (III) sind für die Verwendung dieser Oligomeren bzw. Polymeren als chemische Passivierungsmittel unentbehrlich.
  • Bei der Mit-verwendung weiterer Comonomerer neben Acrolein und gegebenenfalls Acrylsäure, z. 13. Maleinsäure, sind in dem Polymeren auch Einheiten (III) in untergeordneter Anzahl in der Hauptkette vorhanden. Ihre Menge kann bis zu 50 Mol.-% betragen. Durch sie kann die Wasserlöslichkeit und/oder die Acidität und damit die allgemeine Verwendbarkeit der Poly(aldehydocarboxylate) bzw. der Poly(hydroxycarboxylate) gesteuert werden.
  • Wird die Umsetzung der Poly(aldehydocarboxylate) mit starken Basen nach Cannizzaro in Gegenwart von Formaldehyd durchgeführt, so bilden sich die Einheiten (VI) und (VII) aus, wobei z. 13.- durch die verwendete Aldehydmeng-e der Grad der Vernetzung gesteuert werden kann.
  • Obwohl die IKerstellung der Poly(aldehydocarbonsäuren) bevorzugt durch radikalische Polymerisation von Acrolein oder radikalische Copolymerisation von Acrolein erfolgt, worunter auch die durch Redoxsystem-Initiierung eingeleitete Polymerisation verstanden werden soll, so können dennoch in don Hauptketten der Poly(aldehydocarboxylate) und auch der daraus durch Cannizzaro-Reaktion hergestellten Poly(hydroxycarboxylate) Einheiten der Formel in untergeordneten Mengen bis zu 25 Mol.-% vorhanden sein. Daneben können gegebenenfalls in untergeordneten Mengen auch unveränderte Carbonylgruppen - beispielsweise durch unvollständige Cannizzaro-Reaktion, oder aus Kettenübertragungsreaktionen während der Polymerisation stammend - im Endpolymeren auftreten. Beide Gruppierungen sind jedoch in Bezug auf die Eignung der Poly(aldehydocarboxylate) bzw. der Poly(hydroxycarboxylate) als Passivierungsniittel unwesentlich, Praktisch ohne Bedeutung sind auch die im Polymeren vorhandenen Endgruppen, die sich in Abhängigkeit von den Reaktionsbedingungen und dem Reaktionsmedium ausbilden. Falls von Acroleinen und H2O2 ausgegangen wird, ist praktisch zumindest dic eine der beiden Endgruppen der Poly(hydroxycarboxylate) stets eine Hydroxylgruppe. In allen anderen Fällen kann es sich um CHO-, CH2OH-, COOfi-oder ClI2-ClI-Gruppen oder um Wasserstoffatome, sowie um Reste des verwendeten Katalysators handeln.
  • Da sowohl die den erfindungsgemäp zu verwendenden Verbindungen zugrunde liegenden Poly(aldehydocarbonsäuren), als auch die entsprechenden poly(hydroxycarbonsäuren) sehr schwache Säuren sind, weisen die wäprigen Lösungen ihrer vollständigen Salze mehr oder weniger stark im alkalischen Bereich liegende P1I-Werte auf. Darüber hinaus zeigen diese stoffe als Polyelektrolyte die Besonderheit, dap sie - im Gegensatz zu den klassischen, einfachen Elektrolyten - in wäpriger Lösung nicht praktisch bei allen Konzentrationen vollständig in ihre Ionen dissoziieren ("Primärdissoziation" - J. Am. Chem. Soc. 72 (1950), 2636). Infolgedessen überwiegt bei Verdünnung derartiger Polyelektrolyt-Salzlösungen zuerst der Effekt der Primärdissoziation, wodurch zusätzliche Carboxylatgruppen frei werden, die als Anion-Basen im Hydrolysegleichgewicht Anlaß zu einem pH-Mistieg geben, um erst nach vollständiger Primärdissoziation entsprechend dem Verhalten klassischer, einfacher Elektrolyte gemäß dem (Oswald'-schen) Verdünnungsgesetz zu einem pH-Abfall zu führen.
  • Die entsprechenden erfindungsgemäp zu verwendenden partiellen Salze der poly(aldehydocarbonCäuren) bzw. Poly-(hydroxycarbonsäuren), also die sogenannte "Hydrogensalze" darstellenden Verbindungen, können ebenfalls mit Vorteil beim erfindungsgemäpen Verfahren eingesetzt werden; es mup nur darauf geachtet werden, dap ihr überwiegender Salzcharakter gewahrt bleibt, d. h. der pH-Wert ihrer wäprigen Lösungen nicht unter den Wert 5,0 absinkt.
  • Demzufolge ist es daher bei dem Verfahren gemäp vorliegender Erfindung vorteilhaft, mit wäprigen Lösungen zu arbeiten, deren pH-Werte (gemessen bei 200g) grundsätzlich nicht oberhalb 12,0 und unterhalb 5,0 liegen, insbesondere ist die Anwendung von Lösungen im Bereich zwischen 5,0 und 10,5, vorzugsweise zwischen 5,5 und 8,5 zweckmäßig. Im Gegensatz zu den bekannten Beizmitteln auf Basis von Aminopolycarbonsäuren wie z.B. der Petzoldt'-schen Neutralbeize ist es also bei Anwendung der Poly(aldehydocarboxylate ) bzw. Poly(hydroxycarboxylate) nicht erforderlich, die Komplexbildnerlösungen durch Zugabe von Neutralisationsmitteln im Verlauf der Beizreaktion immer wieder auf einen bestimmtenf exakt einzuhaltenden pH-Wert einzustellen.
  • Wegen ihrer all gemeineren Anwendbarkeit und ihrer höheren Oxidationsbeständigkeit sind von den erfindungsgemässen Passivierungsmi t teln die Poly(hydroxycarboxylate) grundsätzlich als Passivierungsmittel bevorzugt. Da unter Umständen zwischen den Poly(aldehydocarboxylaten) und Ammoniak bzw. Hydrazinen gewisse Reaktionen an den Aldehydgruppen der- Oligomeren bzw. Polyineren eintreten können, ist die Anwendung der Poly(hydroxycarboxylate) iii Passivierungsmitteln, die Ammoniak, Ammoniumsalze, Hydrazin oder Hydrazinlumsalze enthalten, besonders bevorzugt.
  • Das erfindungsgemäße Passivierungsverfahren kann so ausgeführt werden, dap man die zu passi-vierenden Metallteile in die Behandlungslösung eintaucht bzw. einhängt und dort verweilen läpt, bis sich eine genügend dicke Passivierungsschicht an der Metalloberfläche ausgebildet hat. Es ist aber auch möglich, die Behandlungslösung an den zu passivierenden Metallteilen vorbei zu pumpen, beispflesweise zur Passivierung von Rohrleitungen, Kesseln etc. durch diese im Umlauf durchzupumpen bis eine geeignete Passivierung erreicht ist, oder überhaupt eine geeignete Passivierungsmittellösung dirckt als Betriebsmittel, beispielsweise als Kesselspeisewasser für Dampfkessel, zu verwenden und damit während dcr gesamten Betriebszeit in Kontakt mit den zu passivierenden Metallteilen zu belassen. Da moderne Dampfkessel auch für Hochdruckbetrieb ausgelegt sein können, steigen dabei die Anwendungstempraturen der erfindungsgemäss zu verwendenden Poly(aldehydocarboxylate) bzw. PolyXhydroxycarboxylate) bei der Passivierung auf weit über 100°C Die Ausbildung der Passivierungsschutzschicht ist daran erkennbar, dass sich eine sichtbare, matt blaugraue Schicht, beispielsweise bestehend aus gemischten FeII-FeIII-Oxiden, zum Beispiel Fe3O4 (Magnetit), an der Metalloberfläche ausgebildet hat. Gleichzeitig mit der Ausbildung der passivierenden Schutzschicht auf der Metall oberfläche sinkt die zeitliche Zunahme der Konzentration an Eisenionen in der Passivierungslösung, so dass auch über die Messung dieser Grösse der Stand der Ausbildung der Passivierungsschicht beurteilt werden kann.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Behandlung der zu passivierenden Metallteile mit den wäßrigen Lösungen der erfindungsgemäp zu verwendenden Poly(aldehydocarboxylate) und/oder Poly(hydroxycarboxylate) zwischen etwa 10 und etwa 3000C durchgeführt werden.
  • Bevorzugt wird jedoch der Bereich zwischen etwa 50 und etwa 3000C, insbesondere zwischen etwa 85 und etwa 1505C.
  • Für die Behandlung der zu passiviereaden Metallteile werden wäßrige Lösungen der erfindungsgemäp zu verwendenden Poly(aldehydocarboxylate) und/oder Poly(hydroxycarboxylate) verwendet, deren Konzentration im Bereich von etwa 0,01 bis (3,8 - o,o26 . T + lO 3 T1,5)- Gew.-% liegt. Bevorzugt werden Lösungen mit einer Konzentration von etwa 0,05 bis (,3 - 0,013 . T + 5 . 10-4 T1,5) Gew.-%, insbesondere von etwa 0,1 bis (1,1 -0,0065 . T + 2,5 . 10-4 . T1,5) Gew.-%. T soll in diesem Zusammenhang den Zahlenwert der angewandten Behandlungstemperatur in °C bedeuten.
  • In manchen Pällen erweist es sich als zweckmäßig, den wäprigen Lösungen der erfindungsgemäp zu verwendenden Poly(aldehydocarboxylate) und/oder Poly(hydroxycarboxylate) zusätzlich noch bekannte Passivierungsmittel-Additive beizugeben. Derartige Additive sind beispiels weise Ammoniak bzw. Ammoniumsalze, Hydrazine bzw. Hydraziniumsalze, einfache organische säuren, vorzugsweise Ameisensäure oder Essigsäure bzw. deren Salze, oder Borsäure bzw. deren Salze.
  • Die erfindungsgemäpe Verwendung der vorstehend beschriebenen Poly(aldehydocarboxylate) und/oder Poly(hydroxycarboxylate) als chemische Passivierungsmittel , sowie das erfindungsgemäße Verfahren zur Passivierung von Eisenmetallen unter Verwendung dieser Substanzen wird durch die nachstehenden Ausführungsbeispiele näher erläutert.
  • Beispiel 1 Durch oxydative Copoiymerisation von 1 Mol Acrolein mit 1 Mol Acrylsäure durch Zudosieren des Monomerengemisches innerhalb von 4 Stunden zu einer gerührten Vorlage von 0,9 Mol H2O2 in Form einer 20 %igen wäßrigen lösung bei einer Reaktionstemperatur von 60 bis 700C; Verdünnung des Reaktionsgemisches mit je gleichen Teilern dest. Wassers bei Zugabe von 90, 95 bzw.
  • 100 % des Monomerengemisches auf eine Poly(aldehydocarbonsäure)-Endkonzentration von etwa 25 Gew.-%; anschließendes 3-stündiges Ausrühren des Reaktionsgemisches bei 60°C, gefolgt von Aufkonzentrieren auf einen Poly(aldehydocarbonsäure)-Gehalt von etwa 30 Gew.-% im Vakuum bei 60°C unter gleichzeitiger Entfernung des Großteils noch unumgesetzter Monomerer, insbesondere Acrolein, wird eine wäßrige Lösung einer Poly(aldehydocarbonsäure) mit einem mittleren Polymerisationsgrad (Viskositätsmittel) P = 60 (d. h. P = die rnittlere Anzahl von Formeleinheiten der Art I,II u.III in den Polymerenketten) und einem molaren Carboxyl- bzw. Carbonylgehalt (entsprechend der mittleren Anzahl der funktionellen Gruppen pro 100 Formeleinheten in den Polymerenketten) von rund 75 % bzw. 25 % erhalten-Der Hauptteil dieser Poly(aldehydocarbonsäure)-Lösung wurde durch Zudosieren'45 Gew.-%iger NaOS neutralisiert und daran anschließend im alkalischen Gebiet nach Cannizzaro umgesetzt.
  • Die stark alkalische Reaktionslösung wurde nach Raktionsende (praktisch kein zeitlich meßbarer pH-Abfall mehr) mit einem Teil des Restes der unumgesetzten Poly(aldehydecaTbonsäure)-Io"£iung genau auf pH = 7 neutralisiert. Es wurde, damit eine praktisch reine, neutrale, etwa 37 Gew.-0/oige Lösung eines Po (hydroxycarbonsäure)-Natrium-Hydrogensalzes etwa gleichen mittleren Polymerisationsgrades wie der bei der Herstellung eingesetzten Poly(aldehydocarbonsäure) und gemäß einem (über den NaOH-Verbrauch gemessenen) Cannizzaro-Umsatz von 34 % d. Th. mit einem molaren Carboxylatgehalt von rund 87 %, bzw.
  • einem molaren Ilydroxylgehalt von rund 12 %, also einem COO OH-Verhältnis von etwa 7,2 erhalten.
  • Durch Verdünnen mit dest. Wasser wurde je eine 0,1, 0,25, 0,5, 1,0 bzw. 2,0 Gew.-%ige (bezogen auf den Feststoffgehalt) Lösung dieses Poly(hydroxycarboxylates) hergestellt. Die Lösungen besaßen pN-Werte von 8,11; 8,12; 8,08; 8,00 bzw.
  • 7,95 (gelnessen bei 22°C). Nach Aufheizen der Lösungen auf 95°C wurden in diese blanke, durch Abspülen mit Aceton vorher entfettete Gußeisenteile (Stücke von Auto-Bremsscheiben) eingehängt. In Zeitabständen von 30 Minuten wurden Metallprobeteilc entnommen, mit kaltem Wasser kurz abgespült und luftgetrocknet. Die Proben wurden hinsichtlich Aussehen (Beurteilung gemäß: 3 - gut ausgebildete, matt-graue Passivierungsschichte; 2 = dünne Passivierungsschichte; 1 - sehr dünne Passivierungsschichte - Anlauffarben-artig; 0 = praktisch blank), Ilomogenität der Schutzschichte und Rostbeständigkeit beurteilt. Zur Prüfung der Rostbeständigkeit wurden die Proben kurz in 10 %ige Salzsäure getaucht und anschließend olme Abspülen in einer Box von etwa 1 m x 1 m x 2 m etwa 50 Stunden lang aufgehängt und anschließend auf Rostbildung untersucht. Als Beurteilungsskala wurde ein Punktesystem von 0 bis 5 Punkten (5 = absolut rostfrei; 4 = praktisch rostfrei; Rostanflug an den Rändern; 3 = Weitgehend rostfrei, nur vereinzelter Rostanflug; 2 = heterogen, rostfreie neben leicht rostigen Stollen; 1 = stark heterogen, stark verrostete neben noch geschützten Stellen; 0 = stark verrostet, Aussohen entsprechend einer unbehandelten Metallprobe im Rosttest) angewendet. Die Versuchsergebnisse sind in der folgenden Tabelle dargestellt: 0,1 %ige und 0,25 %ige Lösungen
    Eintauchzeit Aussehen Homogenität Rostbeständigkeit
    (min)
    30 0 - 0
    60 1 homogen 1
    90 1 homogen 1
    -120 1 homogen 2
    150 2 homogen 2
    190 2 homogen 3
    210 2 homogen 3
    240 2 homogen 3
    0,5 und 1,0 %ige Lösungen
    Eintauchzeit Aussehen Homogenität Rostbeständigkeit
    (min)
    70 1 homogen 3
    60 2 homogen 3
    90 2 homogen 4
    120 2 homogen 4
    150 2 homogen 4
    180 3 homogen 5
    210 3 homogen 5
    240 3 homogen 5
    2,0 Vige Lösung
    Eintauchzeit Aussehen Homogenität Rostbeständigkeit
    (min)
    30 1 homogen 3
    60 2 homogen 4
    90 2 homogen 4
    -120 2 homogen 4
    150 3 leicht inhomogen 4- 5
    180 3 leicht inhomogen 4 - 5
    210 3 leicht inhomogen 4 - 5
    240 3 leicht inhomogen 4 - 5
    Die Versuche wurden unter Stickstoffbegasung, unter Luftbegasung und auch ohne irgendwelche Begasung durchgefünrt und erbrachten in allen, Fällen etwa die gleichen Ergebnisse; u. U. erschien die unter Begasung ausgebildete Passivierungsschichte etwas weniger homogen.
  • Beispiel 2 In eine 0,2 %ige wäßrige Poly(hydroxycarbonsäure)-Na-Salz-Lösung, die bei 20°C mit Ameisensäure auf einen pH-Wert von 7,0 eingestellt worden war, wurden gewogene Streifen eines H1-Kesselbleches eingehängt. Die Lösung wurde bei Siedetemperatur gehalten; der Beizvorgang erfolgte unter N2-Begasung.
  • Die, dem Poly(hydroxycarboxylat) zugrundeliegende Poly(hydroxycarbonsäure) war gekennzeichnet durch folgende Daten: Mittlerer Polymerisationsgrad 45; molarer Carboxylgehalt rund 92 %, molarer Hydroxygehalt 32 %, also entsprechend einem COO- : OH-Verhältnis von etwa 2,9; Herstellung durch Cannizzaro-Reaktion unter gleichzeitiger Kondensation mit Formaldehyd aus einer Poly(aldehydocarbonsäure) mit einem melaren Carboxylgehalt von rund 72 % und einem molaren Oarbonylgehalb von rund 25 /o.
  • An den Metallproben wurde der Gewichtsverlust in Abhängigkeit von der Eintauchzeit bis zur Gewichtskonstanz be stimmt
    Eintauchzeit Gewichtsverlust
    (Tage) (g/m2)
    4 30
    8 46
    16 65
    20 G7
    24 68 praktisch ge-
    wichtskonstant
    Da Magnetit und H1-Kesselblech unterschiedliche thermische Aus dehnungskoeffizienten besitzen, so konnte es bei den Abkühlungsvorgängen zu den (häufigen) Wägungen immer wieder zu Spannungen und damit zu Rißbildungen in der Passivierungsschicht kommen; so daß das Erreichen einer festen, zusammenhängenden Nagnetitschichte dadurch verzögert wurde. Trotzdem war damit eine absolut dichte Passivierungsschicht an der Metalloiberfläche erreichbar, welche die behandelten Netallproben praktisch vollständig rostbeständig machte.
  • Beispiel 3 Eine 1,5 %ige, wäßrige Poly(aldehydocarboxylat)-Lösung vom pH = 7,7 wurde bei 60°C als chem. Korrosionsinhibierungsmittel verwendet. Die entsprechende Poly(aldehydocarbonsäure) wer charakterisiert durch die folgenden Angaben: Mittlere-Polymerisationsgrad 75, molarer Carboxylgehalt rund 80 %, molarer Carbonylgehalt rund 20 %. Eingesetzte Metallproben: Eisengrauguß - Oberfläche blank geschliffen. Verfahren und Beurteilung anslog wie in Beispiel 1:
    Eintauchzeit Aussehen Homogenität Rostbeständigkeit
    (min )
    60 0 homogen 1
    120 1 homogen 3
    180 2 bomogen 4
    240 2 - 3 homogen 4
    300 3 homogen 5

Claims (9)

  1. P a t e n t a n s p r ii c h e 1. Verwendung von a) Carboxyl- bzw. Carboxylatgruppen ud Carbonylgruppen, sowie gegebenenfalls freie und/oder lactonisierte Hydroxylgruppen enthaltonden, geradlinigen, praktisch unvernetzten, in der Hauptkette vorwiegend C-C-Bindungen aufweisenden Oligemeren bzw. Polymeren - sogenannten Poly(aldehydocarboxylaten) - die vorwiegenlaus Einheiten der allgemeinen Formein als Hauptbestandteile aufgebaut sind und gegebenenfalls daneben in untergeordneter Anzahl auch seitenständige Vinylgruppen, sowie Einheiten der allgemeinen Formel enthalten, wobei A für ein Wasserstoffatom, eine Valenz eines ein- oder mehrwertigen Metalls, insbesondere eines Alkalimetalls, vorzugsweise Natrium, Ammonium oder Hydrazinium steht, R, R1, R2 und R3 gleich oder verschieden sind und eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 C-Atomen, insbesondere eine Methylgruppe, oder eine Äthylgruppe, oder vorzugsweise ein Wasserstoffatom bedeuten und R außerdem ein Halogenatom, vorzugsweise ein Chloratom, bedeuten Kann, deren Einheiten (I), (II) und (III) in weitgehend statistischer Reihenfolge angeordnet sind, wobei die durchschnittliche Häufigkeit dieser Einheiten einem molaren Gehalt an Carboxyl- bzw.
    Carboxylatgruppen von mindestens 50 %, vorzugsweise von mindestens 65 %, an Carbonylgruppen von höchstens 50 %, vorzugsweise höchstens 35 %, und gegebenenfalls an überwiegend endständigen, gegebenenfalls ganz oder teilweise lactonisierten Hydroxylgruppen von höchsten 66,6 %, vorzugsweise höchstens 40 %, insbesondere höchstens 20 % entspricht, und deren mittlerer Polymerisationsgrad zwischen 3 und 500, vorzugsweise zwischen 5 und 300, insUesondere zwischen 10 und 100, liegt, und/oder b) Carboxyl - bzw. Carboxylatgruppen und IIydroxylgruppen, sowie in untergeordneter Anzahl seitenständige Vinyl-und/oder Carbonylgruppen enthaltenden, geradlinigen oder nur geringfügig vernetztell, in der Hauptkette vorwiegend C-C-Bindungen aufweisenden Oligomeren bzw. Polymeren -sogenannten Poly(hydroxy-carboxylaten) - die vorwiegend aus Einheiten der allgemeinen Formeln (I) und als Hauptbestandtelle aufgebaut sind und gegebenenfalls daneben in untergeordneter Anzahl auch Einheiten der allgemeinen Formel (III), sowie gegebenenfalls zusätzlich Einheiten der allgemeinen Formeln enthalten, wobei A wieder die angegebene Bedeutung hat und R4 eine Al-kylgruppe mit 1 bis 6 C-Atomen, insbesondere eine Methylgruppe oder Äthylgruppe, oder vorzugsweise ein Wasserstoffatom bedeutet, deren Einheiten (I), (III), (IV), (V), sowie gegebenenfalls (VI) und (VII), in weitgehend statistischer Rei11enfolge angeordnet sind, wobei die durchschnittliche häufigkeit dieser Einheiten auch bei Abwesenheit einer oder mehrerer dicsea Einheiten einem mittleren Zahlenverhältnis von Carboxyl- bzw. Carboxylatgruppen zu Hydroxylgruppen zwischen 1,1 und 16, vorzugsweise zwischen 2 und 9, insbesondere zwischen 3 iiiid , eiitspricht, und deren mittlerer Polymerisationsgra@ zwisehen 3 und 500, vorzugsweise zwischen 5 und 300, insbesondere zwischen 10 und 1003 liegt, für sich alleine oder gegebenenfalls zusammen mit üblichen Passivierungsmittel-Additiven als chemische Passivierungsmittel , zur Passivierung voh Eisenmetallen.
  2. 2. Verfahren zur Passivierung von Eisenmetallen durch Behandeln der zu passivierenden Metallteile mit wäßrigen Lösungen chemischer Passivierungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung bei Temperaturen zwischen 10 und 300°C mit wäßrigen Lösungen der in Anspruch 1 definierten Poly(aldehydocarboxylate) und/oder Poly(hydroxycarboxylate) vornimmt, deren pH-Wert - gemessen bei 20°C - zwischen etwa 5,0 und etwa 12,0 liegt und deren Konzentration 0,01 bis (3,8 - 0,026 . T + 10-3 . T1,5) Gew. - % beträgt, wobei T den Zahlenwert der Behandlungstemperatur in °C bedeutet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung mit Lösungen vornimmt, welche zusätzlich noch weitere Passivierungsmittel-Additive enthalten
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß ian die Behandlung bei Temperaturen zwischen 50 und 300°C vornimmt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dap man die Behandlung bei Temperaturen zwischen 8r und 1500C vornimmt.
  6. G. verfahren nach einem der Anprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet1 daß man die Behandlung mit Lösungen vornimmt, deren pH-Wert- gemessen bei 20°C - zwischen etwa 5,0 und etwa 10,5 liegt
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, 5 @ dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung mit Lösungen vornimmt, deren pH-Wert - gemessen bei 20°C - zwischen etwa 5,5 und etwa 8,5 liegt.
  8. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung mit Lösungen vprnimmt, deren Konzentration an Poly(aldehydocarboxylaten) und/oder Poly(hydroxycarboxylaten) 0,05 bis (2,3 - 0,013 . T + 5 . 10-4 . T1,5) Gew.-% beträgt, wobei T die bereits angegebene Bedeutung besitzt.
  9. 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß inan die Behandlung mit Lösungen vornimmt, deren Konzentration an Poly(aldehydocarboxylaten) und/oder poly(hydroxycarboxylaten) 0,1 bis (1,1 - 0,0065 . T + 955 T1,5) Gew.-% beträgt, wobei T die bereits angegebene Bedeutung besitzt.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0017373A1 (de) * 1979-04-05 1980-10-15 Betz Europe, Inc. Stabile Zusammensetzungen zur Verwendung als Korrosionsinhibitoren und Verfahren zur Korrosionsverhütung in wässrigen Systemen
US4957568A (en) * 1988-04-28 1990-09-18 Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien Composition and process for activating metal surfaces prior to zinc phosphating and process for making said composition

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