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Rundstrickmaschine mit Mustertrommel Die Erfindung betrifft eine
Rundstrickmaschine mit von einer Mustertrommel gesteuerten, in unterschiedlichen
Höhen angeordneten Musterschiebern, deren jeder am Platinenfuß eines diesem Musterschieber
zugeordneten, um eine horizontale Schwenkachse schwenkbaren, in vertikaler Richtung
vzrschiebbaren Selektors angreift.
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Bei Rundstrickmaschinen, insbesondere Jacquard-Maschinen ist eine
mit Stifteinsätzen versehene Mustertrommel zur Steuerung der radial angeordneten
Musterschieber vorgegehen, die bei BetXtigung durch die Stifteinsätze die axial
verschiebbaren Selektoren um eine horizontale Schwenkachse auslenken. Die
nicht
durch einen Musterschieber ausgelenkten Selekt-oren worden anschließend nach oben
verschoben und kommen Geber eine weitere Zwischenplatine zur Wirkung auf die Nadeln,
welche dadurch in Arbeitsstellung gebracht werden. Die Auslenkung der bei einer
bestimmten Drehstellung der Musters trommel nicht zur Wirkung kommenden Selektoren
erfolgt dadurch, daß die von den Stifteinsätzen nach innen geschobenen Musterschieber
jeweils auf den Platinenfuß des zugehdrigen Selektors einwirken. Die Platinenfüße
sind alle in unterschiadlichen Höhen angeordnet, so daß die Selektoren zur Unterbringung
aller Platinenfüße verhältnismäßig lang sein müssen.
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Bei bekannten Rundstrickmaschinen, insbesondere Jacquard-Maschinen,
liegen die horizontalen Schwenkachsen aller Selektoren oberhalb oder kurz unterhalb
der Platinenfüße. Beim Selektor mit dem höchstgelegenen Platinenfuß muß der Abstand
von der oben gelegenen Schwenkachse bis zum Platinenfuß wenigstens so groß sein,
daß in Hohes des Platinenfußes noch ein ausreichend großer Schwenkweg erzielt wird.
Zu kleine Schwenkwege würden zu einer zu großen Beanspruchung führen und außerd
hohe Präzision erfordern, die bei den hohen Arbeitsgeschwindigkeiten dieser Maschinen
schwer zu verwirklichen ist.
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Andererseits sollen natürlich die oberen Enden der Selektoren so tief
wie möglich liegen, da sonst die Maschine eine zu große Bauhöhe erhält, welche Transport
und Bedienbarkeit erschwert. Es hat sich gezeigt, daß das kleinste, gerade noch
vertretbare Längenverhältnis des Abstandes von dar oben gelegenen Schwenkachse bis
zum höchsten Platinenfuß zu dem Abstand vom Platinenfuß bis zum unteren Ende der
Selektoren etwa t : 3 beträgt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Rundstrickmaschine
der eingangs genannten Art so umzugestalten,
daß sie bei gleicher
oder geringerer Beanspruchung der Selektoren eine wesentliche geringere Bauhöhe
erhalt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schwenkachsen
der Selektaren in Hohe des oberen Tisches der Rundstrickmaschine oder darunter angeordnet
sind.
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Durch diese Verlegung der Selektorenschwenkachsen nach unten, vorzugsweise
in den Bereich des oberen Tisches der Rundstrickmaschine bxw. des Zylinderlaufringes,
kann die Bauhöhe der Rundstrickmaschine wesentlich verkleinert werden.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform können die Schwenkachsen aber
auch noch tiefer verlegt werden, da nach unten beliebig Platz zur Verfügung steht.
Dadurch ist es beispiel.-weise möglich, das oben erwähnte Längenverhältnis des Anstandes
von den Schwenkachsen bis zum untersten Platinenfuß zum Abstand vom Platinenfuß
zum oberen Ende der Selektoren bis auf und darüber den Wert t : 1#zu steigern. Die
verhältnismäßig niedrige Bauhöhe muß dazu nicht vergrößert werden.
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Bei bekannten Rund strickmaschinen ist zwischen jedem Selektor und
der zugeordneten Nadel eine Zwiscbenplatine vorgesehen, die mit der Nadel urnittelbar
in Beruhrung steht und diese anhebt. Die Trennung von Selektoren und Nadeln ist
grundsätzlich notwendig, um ein geringes Nadelgewicht und infolgedessen hohe Arbeitsgeschwindigkeiten
zu erzielen. Durch die Verlegung der Selektoronschwenkachsen nach unten ist es jedoch
nun mögloch, die Zwischenplatinen wegzulassen und das obere Ende jedes Selektors
unmittelbar und ohne Zwischenschaltung einer Zwischenplatine auf die zugeordnete
Nadel einwirken zu lassen. Dadurch
läßt sich zusätzlich Bauhöhe
einsparen.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann die Bauhöhe der
maschine dadurch noch weiter vermindert werden, daß die in der Höhe gegeneinander
versetzten Platinenfüße nebeneinanderliegender Platinen einander teilweise Uberlappen.
Es muß dabei in der Höhe zwischen dem unteren Rand des Platinenfußes einer Platine
und dem oberen Rand des Platinenfußes der übernächsten Platine soviel Spielraum
verbleiben, daß der zum Platinenfuß der dazwischen liegenden Platine gehörige Musterschieber
zwischen die Platinenfüße der rechts und links angrenzenden Platinen gleiten kann.
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Dabei muß der Spielraum so groß bemessen werden, daß der Musterschieber
nicht versehentlich den Platinenfuß einer benachbarten Platine mitreißen kann.
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Durch diese Überlappung der Platinenfüße läßt sich im Bereich der
Platinen größenordnungsmäßig etwa die Hälfte der Bauhöhe einsparen. Un die Gefahr
des Mitreißen benachbarter Platinen durch einen Musterschieber noch zu verringern,
können gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung die Platinenfüße von den an
den Platinen anliegenden inneren Enden bis zuden an den Musterschiebern zur Anlage
kommenden äußeren Rnden der Hohe nach schmäler werden. Durch diese nach außen schräg
zusammenlaufende Form der Platinenfüße ist es praktisch ausgeschlossen, daß ein
Musterschieber in den Bereich des Platintnfutes einer benachbarten Platine gerät.
Dadurch kennen die Platinenftlße der Hohe nach insgesamt wesentlich schmäler ausgeführt
werden als bei bekannten Anordnungen. Darüberhinaus ist auch bei dieser Ausführungsform
noch eine Oberlappung der benachbarten Platinenfüße möglich. Bei dieser Ausführungsform
kann die
Bauhöhe im Bereich der Platinen noch Ueber den oben genannten
Betrag hinaus gehen.
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Anhand der Figuren werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
erläutert. Es zeigt Figur 1 einen axialen Teilschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Rundstrickmaschine, Figur 2 eine Teilseitenansicht einer bevorzugten
Ausftlhrungsform ja Bereich der Platinenfüße, Figur 3 eine Teildraufsicht auf einen
der Darstellung der Figur 2 entsprechenden Ausschnitt, Figur 4 einen Teilschnitt
längs der Linie IV-IV in Figur 2 und figur 5 ein etwa der Figur 2 entsprechende
Teilseitenansicht mit einer anderen Ausführungsform der Platinenfüße.
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Der auf einem Zwischenfuß 10 ruhende obere Tisch 12 der Rundstrickmaschine
trägt seinerseits einen nach oben ragenden Stützträger 14 Im oberen Tisch 12 ist
der Zylinder-Laufring 16 um die nicht gezeigte, in Figur 1 rechts zu denkende Zylinderachse
der Rundstrickmaschine drehbar gelagert. Mit dem Zylinder-Laufring 16 dreht sich
der Zylinderunterteil 18 , welcher an seinem äußeren Umfang parallele vertikale
Kanäle enthält, in denen jeweils ein Selektor 22 in vertikaler Richtung verschiebbar
angeordnet ist. Jeder Selektor 22 weist einen Platinenfuß 24 auf, an welchem ein
Musterschieber 26 angreift, wenn derselbe von einem in die Mustertrommel 28 eingesetzten
Musterstift 30 nach innen geschoben wird. Jader Selektor 22 hat sägen Platinenfuß
24 und den zugehörigen Musterschieber 26 in einer anderen Höhe, wobei der Abstand
von obersten Platinenfuß bis zum untersten Platinenfuß 24' mit zugehörigem Musterschieber
26' die Lange der Mustertrommel 28 bestimmt und die Gesamtlänge der Selektoren 22
beeinflußt.
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Mit dem Zylinderunterteil 18 dreht sich auch der Zylinderoberteil
32, welcher die Zylindernadeln 34 tragt.
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Im Zylinder-Laufring 16 ist ein Schaltschieber 36 in Richtung des
Doppelpfeils 38 verschiebbar gelagert. Seine Verschiebung im Sinn des Doppelpfeils
erfolgt durch einen nicht dargestellten, bekannten Schaltapparat. Bei dieser Bewegung
führt die im Sch Lt schieber geführte Schaltrolle 40 eine Drehbewegung aus. Dadurch
wird die Mustertrommel 28 mit ihren nach Muster gesetzten Musterstiften 3û weitergeschaltet.
, Dementsprechend bewegen sich die von Musterstiften erfaßten, in einem Führungsteil
41 geführten Musterschieber 26 horizontal zur Maschinenmitte und werden anschließend
durch eine nicht gezeigte Feder wieder in ihre Ausgangsposition zurückgebracht.
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Erfindungsgemäß ist die Schwenkachse 42 jede. Selektors 22 nach unten
in den Bereich des oben Tischs verlegt. Bei der dargestellten Ausführungsform ist
das Längenverhältnis des Abstandes von der Schwenkachse 42 bis zum untersten Platinenfuß
24' zum Abstand von diesem untersten Platinenfuß 24' bis zu dem obersten Platinenfuß
24 etwa t : 2 . Dies ergibt eine ausreichende Präzision beim Verschwenkon der Selektoren
22 durch die Musterschieber 26. Der dargestellte Selektor 22 ist durch den Musterschieber
26 um die Schwenkachse 42 zur Maschinenmitte hin in den Kanal 20 verschwenkt. In
dieser Lage kann der Selek tor 22 nicht auf die zugeordnete Nadel 34 einwirken.
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Vor der Einwirkung der Musterstifte 30 auf die Musterschieber 28 werden
alle Selektoren 22 Mittels eines Auflaufexzenters44 um die Schwenkachse 42 nach
innen verschwenkt, so daß ihr oberes Ende 22' unmittelbar unter dem unteren Ende
der zugeordneten Nadel 34 angeordnet it. Ober den Schloßteil 46 werden sodann die
nicht nach innen verschwenkten Selektoren 22 angehoben und
bringen
dadurch die zugeordnete Nadel 34 in Arbeitsstellung. Dadurch wird von dieser Nadel
eine Masche gebildet. Erfindungsgemaß ist dabei zwischen dem oberen Ende 22' jedes
Selektors 22 und dem unteren Ende der zugeordneten Nadel 34 keine Zwischenplatine
vorgesehen, so daß die Bauhöhe der Rundstrickmaschine weiter verringert wird.
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Am unteren Ende der Selektoren 22 im Bereich der Schwenkachse 42 befinden
sich im Zylinder-Laufring 16 Bohrungen 48 ftlr den Schmutzaustritt.
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Alle übrigen Teile der Rundstrickmaschine messen hier nicht näher
erläutert werden, da sig im wesentlichen gleich ausgebildet sind und gleich wirken
wie bei bekannten Rundstrickmaschinen.
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Zu erwähnen sind zum Verständnis der Zeichnung lediglich noch die
oberhalb des Laufring 16 angeordnete Zylinderschloßplatte 50, in welcher die Mustertrommel
28 gelagert ist, sowie das Zylinderschloßsegment 52, das in bekannter Weise die
nicht gezeigten Weichenhebel fUr die Zylindernadeln 34 aufweist.
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In den Figuren 2 bis 4 ist eine Ausführungsform der Platinen 22a,
22b, 22c dargestellt, deren in der Hohe gegeneinander versetzte, rechteckige Platinenfüße
24a, 24b, 24c einander überlappen. In Figur 2 ist der mittlere Platinenfuß 24b vom
zugehörigen Musterschieber 26b nicht nach innen gedrückt, während die beiden benachbarten
Platinenfüße 24a und 24c von den zugehörigen Musterschiebern 26a und 26c nach innen
geschoben sind.
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Wie insbesondere aus Figur 4 zu sehen ist, kann der Musterschieber
26b gut zwischen dem unteren Rand des nächsthöheren Platinenfußes 24a und dem oberen
Rand des nächstniedrigeren Platinenfußes 24a hindurch gleiten, so daß ein Mitreißen
dieser benachbarten Platinenfüße ausgeschlossen ist.
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In Figur 3 ist schematisch der Bewegungsablauf dargestellt, welcher
beim Vorbeigang der Steuerkurve 27 eines Musterschiebers 26a an einer in sechs aufeinanderfolgenden
Bewegungszuständen dargestellten Platine 22a in Richtung des Pfeils 29 ststtfindet,
wenn sich der Musterschieber in den. durch den zugehörigen Musterstift 30 an der
Mustertrommel 28 ausgelenkten Zustand befindet.
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Es ist zu bemerken, daß die Figuren 2 und 4 natürlich nur einen Ausschnitt
aus der Vielzahl von nebeneinander angeordneten Platinen und übereinander angeordneten
Musterschiebern zeigen In Figur 5 ist eine andere Ausführungsform von Platinenfüßen
29a', 24b', 24c' von Platinen 22a', 22b', 22e' dargestellt, welch ait den Musterschiebern
26a, 26b, 26c zusammen wirken.
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Diese Platinenfüße sind an dem an den Platinen anliegenden inneren
Enden wesentlich höher als an den an den Musterschiebern zur Anlage kommenden äußeren
Enden. Dadurch wird ein besonders geringer Abstand zwischen den benachbarten Musterschiebern
und Platinenftlßen möglich, ohne daß die Gefahr eines versehentlichen Mitreißens
benachbarter PlatinenfUße bei Betätigung eines Musterschiebers auftreten kann. Bei
dieser AusfUhrungsform könnten sich die Platinenfüße sogar noch weiter überlappen,
als es in Figur 5 dargestellt ist.
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Dadurch ergibt sich eine noch größere Einsparung an Bauhöhe als bei
der in den Figuren 2 bis 4 dargestellten Ausführungsform.