DE2152614C3 - Niederhalte- und Rückstelleinrichtung für die aus Bremsbelag und Trägerplatte bestehenden Bremsbacken einer Festsattel-Teilbelagscheibenbremse - Google Patents
Niederhalte- und Rückstelleinrichtung für die aus Bremsbelag und Trägerplatte bestehenden Bremsbacken einer Festsattel-TeilbelagscheibenbremseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Niederhalte- und Rückstelleinrichtung für die aus Bremsbelag und
Trägerplatte bestehenden Bremsbacken einer Festsattel-Teilbelagscheibenbremse, bei der die Bremsbacken
in einem radial offenen Schacht des Bremssattels in axialer Richtung verschiebbar geführt
und in Umfangsrichtung der Bremsscheibe abgestützt sind und in radialer Richtung durch zwei in Umfangsrichtung
versetzt angeordnete Stifte gehalten sind, die parallel zur Bremsscheibentangente verlaufende Langlöcher
in den Bremsbelagträgerplatten durchgreifen und gegen axiales Verschieben im Bremssattel gesichert
sind.
Durch die deutsche Auslegeschrift 11 82 087 ist eine
Niederhalte- und Rückstelleinrichtung für die aus Bremsbelag und Trägerplatte bestehenden Bremsbakken
einer Festsattel-Teilbelagscheibenbremse, bei der die Bremsbacken in einem radial offenen Schacht des
Bremssattels in axialer Richtung verschiebbar geführt und in Umfangsrichtung der Bremsscheibe abgestützt
sind und in radialer Richtung durch zwei in Umfangsrichtung versetzt angerodnete Stifte gehalten sind, die
parallel zur Bremsscheibentangente verlaufende Langlöcher in den Bremsbelagträgerplatten durchgreifen
und gegen axiales Verschieben im Bremssattel gesichert sind, bekannt.
Bei dieser bekannten Ausführung erzeugt der mittlere Teil der kreuzförmigen Blattfeder nur eine nach unten
gerichtete Kraft auf die Oberkanten der Bremsplatten. Da die Teile der Blattfeder nicht parallel zu den
Kanten verlaufen, zerfällt diese nach unten gerichtete Kraft in zwei Komponenten, nämlich in eine horizontale
und in eine vertikale. Die horizontale Komponente sucht die Bremsplatten axial nach außen zu verschieben.
Infolge der erheblichen Reibung zwischen den Bremsplatten und ihren Trägern und der Tatsache, daß
die horizontale Komponente im Verhältnis zu den anderen Kräften relativ klein ist, hat diese Axialkraft
kaum eine Wirkung auf die Bremsplatten. Diese Axialkraft kann lediglich verhindern, daß die Bremsbacken
gegen die Bremsscheibe schlagen und somit ein Rattern erzeugen. Eine Vergrößerung der Axialkraft kann
nur dadurch erreicht werden, daß die kreuzförmige Blattfeder stärker ausgebildet wird. Das hat aber wiederum
zur Folge, daß die Reibung an den Trägern erhöht wird und dadurch wenig Nutzen bringt.
Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannte Einrichtung im Hinblick auf eine wirksamere Rückstellung der
Bremsbacken zu verbessern, wobei die zu schaffende Einrichtung einfach aufgebaut ist und einen einfachen
Ein- und Ausbau der Bremsbacken nicht behindert.
Diese Aufgabe wird bei einer Niederhalte- und Rückstelleinrichtung für die aus Bremsbelag und
Trägerplatte bestehenden Bremsbacken einer Festsattel-Teilbelagscheibenbremse der vorgenannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Langlöcher in jeder Trägerplatte und die sie durchgreifenden Stifte
derart geformt sind, daß sie nur über einen ersten schmalen Bereich, der auf der dem Bremsbelag
abgewandten Seite jeder Trägerplatte liegt, mitein-
ander in Berührung stehen, und die Oberkante jeder Trägerplatte mit einer zwischen den beiden Stiften
liegenden Aussparung versehen ist, in die ein dritter Stift eingreift, wobei der dritte Stift und die Aussparung
so geformt sind, daß zwischen ihnen ein zweiter schmaler Berührungsbereich auf der dem Bremsbelag
zugewandten Seite jeder Trägerplatte liegt und daß federnde Mittel zwischen den Stiften vorgesehen sind,
die den dritten Stift und damit auch die mit diesem im zweiten schmalen Bereich in Anlageberührung stehende
Trägerplatte senkrecht nach unten, d. h. radialeinwärts
drücken, wodurch infolge der um die Dicke der Trägerplatte versetzten Druckkraft im zweiten
schmalen Bereich zur Auflagerkraft im ersten schmalen Bereich ein Drehmoment auf die jeweilige Trägerplatte
einwirkt, das diese um den als Kippkante wirkenden ersten schmalen Bereich verschwenkt und dadurch die
Bremsbacken voneinander wegbewegt.
Zweckmäßig sind die federnden Mittel als Haarnadelfeder ausgebildet, die aus zwei parallel verlaufenden
V-förmigen Armen besteht, deren Enden die Stifte untergreifen, während der mittlere Teil den dritten Stift
übergreift.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen
im einzelnen gekennzeichnet.
Die Erfindung ist nachstehend an Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es zeigt
Fig. I eine Seitenansicht der Festsattel-Teilbelagscheibenbremse
mit der Niederhalte- und Rückstelleinrichtung für die Bremsbacken teilweise im Schnitt,
F i g. 2 eine Draufsicht der Ausführung nach F i g. 1 teilweise im Schnitt,
F i g. 3 die wesentlichen Teile der Niederhalte- und Rückstelleinrichtung in perspektivischer Darstellung,
F i g. 4 eine Vorderansicht der Bremsbacken, wobei die Stifte geschnitten sind,
F i g. 5 und 6 jeweils einen Schnitt durch eine Bremsbacke entlang der Linien V-V und VI-VI der F i g. 4,
F i g. 7 und 8 eine den F i g. 5 und 6 ähnliche Darstellung einer zweiten Ausführungsform.
Wie in den F i g. 1 bis 6 dargestellt, besteht die Scheibenbremse aus den Bremssattelschenkeln 1, Γ mit den
Bremszylindern 2,2' und den darin verschiebbaren Kolben 31, von denen in F i g. 1 nur der eine sichtbar ist.
Die beiden Bremsbacken 3, 3', die von den Bremszylindern 2, 2' beaufschlagt werden, wirken auf die sich
drehende Bremsscheibe 4, welche am abzubremsenden Rad angeordnet ist.
Jede Bremsbacke 3, 3' wird von einer Trägerplatte 5, 5' gebildet, an der der Bremsbelag 6, 6' aus Reibungsmaterial befestigt ist.
Die Haltevorrichtung für die Bremsbacken nimmt zwei herausnehmbare quer verlaufende Stifte 8, 9 auf,
die durch die erweiterten Bohrungen 7 im oberen Teil der Trägerplatte 5, 5' hindurchtreten und mit ihren Enden
in Sitzen der beiden Bremssattelschenkel 1, 1' ruhen. Die Stifte 8, 9 sind in axialer Richtung mittels
Splinten 8a, 9a gesichert. Die Bohrungen 7 in den Trägerplatten 5, 5' sind gegenüber dem Durchmesser
der Stifte 8, 9 größer gehalten, so daß die Bremsbacke mit einem gewissen Spiel eingesetzt wird. Jede der beiden
Bohrungen 7 hat, wie aus F i g. 6 zu ersehen ist, auf der dem Bremsbelag gegenüberliegenden Seite eine
Auflagefläche 7a. Hierdurch ist es möglich, daß jede Bremsbacke 3, 3' gegenüber den Stiften 8, 9 um den
Schwenkpunkt B über einen kleinen Winkel ausschwenken kann. Dieser Schwenkpunkt wird durch den
Auflagebereich B zwischen den Auflageflächen 7a und den Stiften 8,9 gebildet.
Im mittleren Bereich der Oberkante der Trägerplatten
5, 5' ist jeweils eine Aussparung IC eingelassen. Diese Aussparung 10 ist im wesentlichen halbzyünderförmig
ausgebildet. In die Aussparungen 10 legen sich die kegelstumpfförmigen Enden 11a des Stiftes 11. Infolge
der konischen Ausbildung der Stiftenden liegt der Stift 11 jeweils nur an der Kante A der Aussparungen
10 auf (s. F i g. 5). Diese Auflagekante A ist an der Trägerplattenfläche angeordnet, die an die Bremsbeläge
6, b' angrenzt.
Die Stifte 8, 9, 11 werden von einer Haarnadelfeder 12 beaufschlagt. Sie besteht aus zwei parallel verlaufenden
Armen 12a, die in Form eines auf dem Kopf stehenden V angeordnet sind. Die Enden der Haarnadelfeder
untergreifen die beiden Stifte 8, 9, während der mittlere Teil den Stift 11 übergreift. An einem Ende
laufen die beiden Arme 12a der Haarnadelfeder zusammen, während am anderen Ende 126 die beiden Arme
aufwärts gebogen sind. Die Anlage der Haarnadelfeder 12 an den zwei festen Stiften 8, 9 erzeugt einen nach
unten gerichteten Druck auf den Stift 11, entsprechend
der Pfeilrichtung C gemäß Fig. 4. Dieser Druck wird an den Berührungspunkten A auf die Trägerplatten 5,
5' übertragen und wirkt in Richtung des Pfeils C der F i g. 5. Üben die Kolben 31 keinen Bremsdruck aus,
dann werden die beiden Trägerplatten 5, 5' durch die Spannkraft der Haarnadelfeder 12 voneinander wegbewegt
entsprechend den Pfeilen D, D' gemäß Fig.3,
d. h., die beiden Trägerplatten 5, 5' führen eine Spreizbewegung durch.
Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel nach den F i g. 7 und 8 sind die Enden Wa des Stiftes 11' zylindrisch
ausgebildet während die Aussparungen 10' der Trägerplatten 5, 5' kegelstumpfförmige Form aufweisen,
wobei die Erweiterung der kegelstumpfförmigen Aussparung nach der Trägerplattenseite hin verläuft,
die dem Bremsbelag gegenüberliegt, also auf der Außenseite der Trägerplatte. Es besteht somit zwischen
dem Stift 11' und den Aussparungen 10' eine Berührung an der Stelle A ' gemäß der F i g. 7. Diese Berührungsstelle
A ' befindet sich an der Trägerplattenseite, auf der der Bremsbelag angeordnet ist.
Die vorbeschriebene Niederhalte- und Rückstelleinrichtung ist in ihrer Konstruktion einfach, so daß sich
der Ein- und Ausbau leicht durchführen läßt. Die Arbeitsweise ist unabhängig vom Verschmutzungsgrad
der Bremsbeläge. Darüber hinaus verhindert die Haarnadelfeder 12 Schwingungen an den Bremsbacken.
Auch die leichte Spreizstellung der Bremsbacken gegenüber der Bremsscheibe in der Ausgangsstellung unterstützt
das Ablaufen des zwischen Bremsbacken und Bremsscheibe sich bildenden Wassers, wodurch ein
schnelles Ansprechen der Bremse auch bei regnerischem Wetter gegeben ist, was bei den bekannten Vorrichtungen
mit immer parallel zu der Bremsscheibe stehenden Bremsbacken nicht der Fall ist.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Niederhalte- und Rückstelleinrichtung für die Bremsbelag und Trägerplatte bestehenden Bremsbacken
einer Festsattel-Teilbelagscheibenbremse, bei der die Bremsbacken in einem radial offenen
Schacht des Bremssattels in axialer Richtung verschiebbar geführt und in Umfangsrichtung der
Bremsscheibe abgestützt sind und in radialer Richtung durch zwei in Umfangsrichtung versetzt
angeordnete Stifte gehalten sind, die parallel zur Bremsscheibentangente verlaufende Langlöcher in
den Bremsbelagträgerplatten durchgreifen und gegen axiales Verschieben im Bremssattel gesichert
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Langlöcher (7) in jeder Trägerplatte (5, 5') und die
sie durchgreifenden Stifte (8,9) derart geformt sind, daß sie nur über einen ersten schmalen Bereich (B),
der auf der dem Bremsbelag (6, 6') abgewandten Seite jeder Trägerplatte (5, 5') liegt, miteinander in
Berührung stehen, und die Oberkante jeder Trägerplatte (5, 5') mit einer zwischen den beiden
Stiften (8, 8) liegenden Aussparung (10, 10') versehen ist, in die ein dritter Stift (11, 11') eingreift,
wobei der dritte Stift (11,11') und die Aussparung (10, 10') so geformt sind, daß zwischen ihnen
ein zweiter schmaler Berührungsbereich (A, A') auf der dem Bremsbelag (6,6') zugewandten Seite jeder
Trägerplatte (5, 5') liegt und daß federnde Mittel (12) zwischen den Stiften (8, 9, 11, W) vorgesehen
sind, die den dritten Stift (11, W) und damit auch die mit diesem im zweiten schmalen Bereich
(A, A') in Anlageberührung stehende Trägerplatte (5, 5') senkrecht nach unten, d. h. radial einwärts
drücken, wodurch infolge der um die Dicke der Trägerplatte (5, 5') versetzten Druckkraft im
zweiten schmalen Bereich (A, A') zur Auflagerkraft im ersten schmalen Bereich (B) ein Drehmoment auf
die jeweilige Trägerplatte (5, 5') einwirkt, das diese um den als Kippkante wirkenden ersten schmalen
Bereich (B) verschwenkt und dadurch die Bremsbacken (3, 3') voneinander wegbewegt.
2. Niederhalte- und Rückstelleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
federnden Mittel (12) als Haarnadelfeder (12) ausgebildet sind, die aus zwei parallel verlaufenden
V-förmigen Armen (12a, \2b) besteht, deren Enden die Stifte (8, 9) untergreifen, während der mittlere
Teil den dritten Stift (ti, 11') übergreift. 5"
3. Niederhalte- und Rückstelleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste
schmale Berührungsbereich (B) zwischen den Langlöchern (7) in den Trägerplatten (5,5') und den
Stiften (8, 9) durch eine Auflagefläche (Ta) in den Langlöchern gebildet wird.
4. Niederhalte- und Rückstelleinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite schmale Berührungsbereich M zwischen der Aussparung (10) der Trägerplatten (5, 5') und
dem dritten Stift (11) dadurch gebildet wird, daß die Aussparung (10) halbzylinderförmig ausgebildet ist,
während die Enden (llaj des dritten Stiftes (11)
kegelstumpfförmig geformt sind.
5. Niederhalte- und Rückstelleinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite schmale Berührungsbereich (A') zwischen der Aussparung (10') der Trägerplatten (5, 5')
und dem dritten Stift (11') dadurch gebildet wird,
daß die Aussparung (10') kegelstumpfförmig ausgebildet ist während die Enden (ll'ajdes dritten
Stiftes (W) zylindrisch geformt sind.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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