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Verfahren zur Herstellung von Polyaddukten Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyaddukten auf der Basis von 1,2-Epoxidverbindungen
mit mehr als einer Epoxigruppe im Molekül.
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Es sind zahlreiche Verfahren zur Herstollung von Polyaddukten auf
der Basis von 1,2-Epoxidverbindungen mit mehr als einer Epoxigruppe im Molekül bekannt.
Doch diese Verfahren erfüllen noch immer nicht alle klforderungen,die von der anwendungstechnischen
Seite gestellt werden. Aus diesem Grunde wird stndig nach neuen Verfahren gesucht,
die bestimmte anwendungstec1i£-lische Forderungen erfüllen.
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Es wurde nun überraschenderweise ein neues Verfahren zur Herstellung
von Polyaddukten auf der Basis von 1,2-Epoxidverbindungen mit mehr als einer Epoxigruppe
im Molekül un.d Aminosaurederivaten nach bekannten Methoden gefunden, welches eine
anwendungstechnisch Lücke schliesst und welches besonders dadurch gekennzeichnet
ist, dass man als Aminosäurede rivate Umsetzungsprodukte verwendet, die durch Reaktion
von verzweigten aliphatischen und/oder cycloaliphatischen Diaminen der allgemeinen
Formel
in der R ein zweiwertiger verzweigter aliphatischer oder cycloaliphatischer
Rest mit 4 - 38 C-Atomen und R' Wasserstoff uiid ein Alkyl- oder Arylrest ist, mit
α,ß-ungesättigten Carbonylverbindungen der allgemeinen Formel
in der X die Bedeutung HO-, Alkyl-O-, Aryl-O-, H2N-, Alkyl-HN-, Aryl-HN-, (Alkyl-)2N-,
(hryl- )2N- und
Rest besitzt, hergestellt worden sind.
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Bevorzugt werden solche verzweigten aliphatischen Diamine verwendet,
die mindestens einen kohlenstoffgebundenen C1 - C5-Alkylrest enthalten. Auch bei
den cycloalipliatischen Diaminen sind solche besonders geeignet, die ein oder mehr
kohlenstoffgebunderle C1 - C5-Alkylreste enthalten. Besonders geeignet ist hier
das 1-Amino-3-aminomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexan. Amin uud a,ßungesättigte Carbonylverbindung
werden bevorzugt in gleichen Mengen umgesetzt, wi.e später ausführlich angegeben
wird.
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Die erfindungsgemäss hergestellten Produkte haben nicht die unerwünschten
nachteiligen Eigenschaften der o. a. Aminoamidmassen.
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Besonders interessant sind die flüssigen Produkte, die durch Umsatz
der beiden Ausgangsprodukte Amin zu Carbonylderivat im molaren Verhältnis 2,0 -
0,75 : 1 erhalten werden. ihre Gemische mit flüssigen l,2-Epoxidverbindungen sind
niedrigviskos und können deshalb als Giessharze verwendet werden. Die kalt oder
warm gehärteten Formkörper zeichnen sich durch ihre Farblosigkeit und hohe Transparenz
aus, insbesondere dann, wenn. das Bninoamid Acrylsaure oder Methacrylsaure als baustein
enthält.
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Mit abnehmendem molaren Verhältnis von Diamin zu Carbonylverbindungen
steigt die ViskOsität an. Die höherviskosen erfindungsgemessen
Produkte
eigilen sich in hervorragender Weise zur Herstellung von lagerstabilep Epoxid-Härter-Kombinationen
im B-Zustand, die ebenfalls völlig farblos sind.
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Verwendet man zur Herstelltulg der Produkte gemäss der vorliegenden
Erfindung verzweigte Alkylendiamine mit 14 - 38 C-Atomen, die mindestens zwei oder
mehrere an C-gebundene C1 bis C5-Gruppen tragen, z. B. Dimethylhexamethylendiamin,
so erhält man "Epoxidharz.hartert' mit hoher Reaktivität und Verträglichkeit.
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Dic mit diesen Härtern hergestellten Epoxidaddukte zeichnen sich durch
Helligkeit und hohe Schlagzähigkeit aus.
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In besonders hervorragender Weise werden diese Vorteile bei den basischen
Produkten der erfindungsgemäss eingesetzten Acrylsäurederivate beobachtet, zu deren
Herstellung aliphatische Diamine mit mindestens drei Ci bis C3 -Alkylgruppen und
insgesamt nicht mehr als 20 C-Atomen, wie z. B. 2,4,4- und/oder 2,2,4-Tri.me-thyhexamethylendiamin,
verwendet werden. Die Epoxidaddukte dieser Produkte zeichnen sich sowohl durch ihre
hohe Schlagzähigkeit als auch durch hohe Kerbschlagzähigkeit aus. Die Addukte bleiben
auch nach Warmhcrtlmg farblos und zeigen eine sehr gute Haftung auf Stahl.
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Durch Einbau cyclischer Diamine mit 1 oder mehr C1 bis C3-Alkylgruppen
in entsprechendem molaren Verhältnis, z. B. 2,4-Diaminol-isopropylcyclohexan, erhält
man basiche Produkte, deren Epoxidaddukte aussergewöhnlich hart sind, ohne dabei
spröde zu sein.
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Diese müssen bei höherer Temperatur nachgehärtet werden. Bei Temperaturen
unterhalb 50 °C härten die Addukte nur bis zum B-Zustand. Die bei 180 °C gehärteten
Addukte zeigen keine Verfärbung.
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Thermisch besonders stabil sind solche basichen Produkte der Säurederivate,
zu deren Herstellung cyclische Diamine mit mindestens drei an Kohlenstoffatome gebundene
Alkylgruppen verwendet werden. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von l-Amino-3-aminomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexan
(IPD) oder dessen IEO-meren. Gemische dieser baslschenVerbindungen mit 122-Epoxidverbindungen
mit
mehr als einer Epoxidgruppe im Molekül bleiben bei 80 OC noch genügend lange thermoplastisch
und härten bei 150 OC mit ausreichender Geschwindigkeit. Bei Temperaturen um 180
-200 OC erfolgt die Härtung innerhalb weniger Sekunden.
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Diese basischen Produkte können daher zur Herstellung lagerstabiler
Epoxidharzaddukt-Pressmassen und Sinterpulver verwendet werden.
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Die Verarbeitung der erfindungsgemäss hergestellten Aminosäurederivate
mit l,2-Epoxidverbindungen mit mehr als einer Epoxidgruppe im Molekül erfolgt nach
bekanntem Verfahren und wird in den Beispielen erläutert. Dabei können auch andere
bekannte Härter, wie z. B. Polyamide, Polyamidoamine und/oder Polyamide, wie Härtungsbeschleuniger
mitverwendet werden.
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Aus der grossen Zahl der Epoxidverbindungen, d.ie mehr als eine 1,2-Epoxidgruppe
im Molekül enthalten und welche erfindungsgemäss zu Formkörpern und Ueberzügen mit
den erfindungsgemviss erhaltenen stickstofflultigen Produkten umgesetzt werden können,
seien genannt.
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Die Epoxide mehrfach-ungesättigter Kohlenwasserstoffe (Vinylcyclohexan,
Dicyclopentadien, Cyclohexadien, Cyclododecadien, Cyclododecatrien, Isopren, 1,
5-Hexadien, Butadien, Polybutadiene, Divinylbenzole und dergl.), Epoxyäther mehrwertiger
Alkohole (Aethylen-, Propylen- und Butylenglykole, Polyglykole, Thiodiglykole, Glycerin,
Pentaerythrit, Sorbit, Polyvinylalkohol, Polyallylalkohel u. ä.), Spoxyäther mehrwertiger
Phenole (Resorcin, Hydrochinon, Bis- (4--Hydroxyphenyl ) -methan, Bis-(4-hydroxy-3-methylphenyl)
-methan, Bis- (4-hydroxy-3, 5-dichlorphenyl) -methan, Bis- (4-hydroxy-3, 5-dibromphenyl)
-methan, Bis- (4-hydroxy-3,5-difluorphenyl)-methan, 1,1-Bis- (4-hydroxyphenyl )
-äthan, ?, 2-Bis- (4-hydroxyphenyl ) -propan, 2,2-Bis- (4-hydroxy-3-methylphenyl)-propan,
2,2-Bis- (4-hydroxy-3-chlorphenyl) -propan, 2,2-Bis-(4-hydroxy-3,-dichlorphen-yl)-propan,
Bis-(4-hydroxyph£nyl)-phenylmethan, Bis-(4-hydroxyphenyl)-diphenylmethan, Bis- (4-hydroxyphenyl
(-A'-methylphenylmethan,
1,1-Bis-(4-hydroxylphenyl)-2,2,2-trichloräthan, Bis- (4-hydroxyphenyl)-(4-chlorphenyl)
methan, 1,1-Bis- (4-hydroxyphenyl) -cyclohexan, Bis- (4-hydroxyphe nyl) -cyclohexylmethan,
4,4'-Dihydroxydiphenyl, 2,2'-Dihydroxydiphenyl, 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon sowie
deren Hydroxyäthyläther, Phenol-Formaldehyd-Kondensationsprodukte , wie Phenolalkohole,
Phenolaldehydharze u. ä.), S- und N-hal-tige Epoxide (N,N'-Diglycidylanilin, N-N'-Dimethyldiglycidyl-4>4'-diaminodiphenylmethan)
sowie Epoxide, welch nach üblichen Verfahren auch mehrfach ungesättigten Carbcnsäuren
oder einfach ungesättigten Carbonsäureestern ungesättigter Alkohole hergestellt
worden sind, Glarcidylester, Polyglycidylester, die durch Polymerisation oder Mischpolymerisation
von Glycidylester ungesättigter Säuren gewonnen werden können oder anderen sauren
Verbindungen (Cyanursäure, Diglycidylsulfid, cyclisches Trimethylentrisulfon bzw.
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deren Derivaten u. a.) erhältlich sind. Ebensogut wie die vorstehenden
reinen Epoxide können deren Gemische als auch Gemische mit Monoepoxiden, gegebenenfalls
in Gegenwart von Lösungsmitteln oder Weichmachern, nach dem vorliegenden Verfahren
tungesetzt werden. So können beispielsweise die folgenden Monoepoxide im Gemisch
mit den vorgenannten Epoxidverbindungen verwendet werden: epoxidierte einfach-ungesättigte
Kohlenwasserstoffe (Butylen-, Cyclohexen-, Styroloxid u. a.), halogenhaltige Epoxide,
wie z. B. Epichlorhydrin, Epoxyäther einwertiger Alkohole (Methyl-, Aethyl-, Butyl-,
2-Aethylhexyl-, Dodecylaliiohol u. a.), Epoxiäther einwertiger Phenole (Phenol,
Kresol. sowie andere in Ortho-oder Parastellung substituierte Phenole), Glycidylester
ungesättigter Carbonsäuren, epoxidierte Ester von ungesättigten Alkoholen bzw. ungesättigten
Carbonsuren sowie die Acetale des Glycin aldehyds.
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Den genannten Epoxidverbindungen, die erfindungsgemäss zu Formkörpern
und Ueberzügen umsetzbar sind, können selbstverständlich noch Füllstoffe, Farbstoffe,
Pigmente, Lösungsmittel oder Flexibilisatoren sowie Härtungsbeschleuniger vor der
Härtung zugesetzt werden.
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Die Herstellung der erfindungsgemassen Formkörper und Ueberzüge kann
gegebenenfalls durch Zusätze von beschleunigend wirkenden Stoffen aus der Gruppe
der 1- oder mehrwertigen Phenole, insbesondere der Aminophenole, der 1- oder mehrwertigen
Alkohole oder auch durch Verbindungen, wie Mercaptoverbindungen, Thioäthe r, Dithioäther
oder Verbindungen mit Stickstoff-Kohlenstoff-Schwefel-Gruppierungen oder Sulfoxydgruppen
verkürzt werden. Weiterhin geeignet sind Salze der Rhodanwasserstoffsäure, gegebenenfalls
in Form von Komplexverbindungen.
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Unter Komplexverbindungen von Salzen der Rhodanwasserstoffsäure, die
erfindungsgemäss verwendet werden können, werden Komplexverbindungen dieser mit
anorganischen oder organischen Komponenten verstanden. Derartige Verbindungen sind
z. B.: NH4SCN, NASCN, KSCN, Mg(SCN)2, Ca(SCN)2, Zn(SCN)2, Mn(SCN)2, Pyridin.HSCN,
Chinolin HSCN, Anilin.HSCN, o- und p-Toludin.HSCN, GuanidinHSCN, Cd(SCN)24 NH3,
Zn(SCN)22 N2H4, Mn(SCN)2 2 N2H4, 2 KSCN. [(CH2)6N4], Zn(SCN)2 .(Pyridin)4, Mn(C5H5N)2.(SCN)2,
NaSCN (C3H60) sowie C (NH2 )2CS03 KSCN Die Menge des zugesetzten Beschleunigers
kann, je nach der Reaktionsfähigkeit der Amin- bzw. Epoxidkomponenten, in einem
weiten Bereich variiert werden. In der Regel werden Beschleunigermengen im Bereich
von 0,05 bis lO Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,5 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen
auf das Epoxid, angewandt, doch können bisweilen auch kleinere oder grössere Zusätze
besonders vorteilhaft sein.
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Die Härtungsbeschleuniger können dem Gemisch aus Epoxid und Amin oder
Amid als Festsubstanz, in Form einer Dispersion oder auch in Lösung in einem der
Reaktionspartner oder auch in einem die Reaktion nicht beeinflussenden Lösungsmittel
zugegeben werden.
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Die Härtung der Formkörper und Ueberzüge gemäss der vorliegenden Erfindung
wird vorzugsweise bei Verwendung von Aminosäurederivaten auf der Basis verzweigter
aliphatischer Diamine bei Raumtemperatur durchgeführt. Bei solchen auf der Basis
von cycloaliphatischen Diaminen erfolgt die Härtung vorzugsweise oberhalb 60 OC.
Es können jedoch von Fall zu Fall, besonders bei hohem Füllstoffgehalt, auch Temperaturen
bis 200 °C verwendet werden.
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Zur Verbesserung der machanischen Eigenschaften können die bei niedrigen
Temperaturen gehärteten Formkörper bzw. Ueberzüge auch einer Nachhärtung bei höherer
Temperatur unterworfen werden.
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Die Mengc des zugesetzten Aminosäurederivats ist in der Regel. so
zu bemessen, dass pro Epoxidgruppe ein an ein Stickstoff gebundenes Wasserstoffatom
zur Verfügung steht. Es kann mitunter aber vorteilhaft sein, einen Ueber- oder Unterschuss
an Härtungsmittel zu verwenden.
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Die Herstellung der erfindungsgemäss verwendeten Aminosäurederivate
wird nachstehend in Einzelheiten beschrieben: Geeignete Diamine zur Herstellung
dieser Verbindungen sind sowohl die verzweigten aliphatischen Diamine als auch die
cycloaliphatischen Diamine mit 4 - 38 C-Atomen, die ihrerseits unsubstituiert und
alkylsubstituiert sein können. Bei den verzweigten aliphatischen Diaminen werden
jene bevorzugt, die 5 - 20 C-Atome in der Kette haben und/oder zusätzlich 1 - 3
kohlenstoffgebundene Ci - C5 -Alkylreste tragen. Auch bei den cycloaliphatischen
Diaminen werden solche bevorzugt, die 6 - 20 C-Atome haben und die weiter eine oder
mehrere kohlenstoffgebundene C1 - C 5-Alkylreste haben. Als Beispiele für verzweigte
aliphatische Diamine können genannt werden: 3,6-Diäthyloctandiamin- (1,8), 2 , 5-Diäthy7.hexandi
amin- (1 , 6 ) , 4, 4-Dimethylheptandiamin-(1,7), 2, 2-Dimethylpentandiamin- (1,5),
2-Methyl-4-äthyloctandiamin-(1,8), 1, 4,4-Trimethylheptandiamin-(l,7), 2,4,4-Trimethylhexandiamin-(1,6),
2,2, 4-Trimethylhexandiamin- (1,6) bzw. dem 1 : 1 Iseinerengemisch sowie die Diamine,
welche durch Hydrierung des Dinitrils der durch Dimerisieren von ungesättigten Fettsäuren,
z. B.
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z. B. Linolsäure, erhältlichen Dicarbonsäuren hergestellt werden können
u. ä. Beispiele für cyclialiphatische Diamine sind: 1,4.-Diaminocyclohexan, 1,5-Diaminocyclohexan,
4, 4-Diai.nincdicyclohexylmethan, 2, 2-Bis-(4-aminocyclohexyl)-propan, 1-Amino-3-aminomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexan
(vielfach zu TPD abgekürzt), l-Amino-3-aminomethyl-D,5-dimethyl-5-äthylczrclohexar.
u. a.
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Auch Gemische der vorgenannten Verbindungen können eingesetzt werden.
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Geeignete α,ß-ungesättigte a, -ungesättigte Carbonylverbindungen
der vorstehendei allgemeinen Formel sind beispielsweise: Acrylsäure, Acrylsäureanhydrid,
Acrylsäuremethylester, Acrylsäure-n-butylester, Acrylsäure-2-äthylhexylester, Acrylsäure-n-octylester,
Acrylsäure-N-methylamid, Methcrylsäuremethylester, Methacrylsaure-n-butylester,
Methacrylsäurephenylester, Zimtsäurephenylester u. a.
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Gemische können ebenfalls verwendet werden.
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Die neuen Verbindungen können durch Reaktion der beschriebenen Diamine
mit den a,p-ungesättigten Carbonylverbindungen im molaren Verhältnis von 2,0 - 0,5
: 1, vorzugsweise 1,9 - 0,75 : 1, hergestellt werden. Es sind jedoch auch davon
abweichende Molverhältnisse möglich. In diesen Fällen kann der Ueberschuss~der einen
oder der anderen Komponente entfernt werden.
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Die Umsetzung der Diamine mit den a,p-ungesättigten Carbonylverbindungen
wird zweckmässigerweise in dem Temperaturbereich von 0 - 300 °C vorgenommen. Die
Reaktion kann jedoch auch zweistufig erfolgen, indem zunächst die Umsetzung im Bereich
von 0 - 20 °C durchgeführt und anschliessend bei bis zu 300 °C ansteigenden Temperaturen
vollendet wird.
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Diese Produkte können hergestellt werden durch einfaches Zusairmenmischen
der beiden Komponenten, gegebenenfalls in Gegenwart von Lösungsmittel - wobei sofort
unter Wärmeentwicklung die Reaktion beginnt. Bei den Diaminen kann die Reaktionsdauer
durch Erhitzen auf Temperaturen bis zum Siedepunkt des Reaktion gemisches und höher
bis auf 1 h und weniger verkürzt werden.
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Auch bei verhältnismässig hohen Reaktionstemperaturen um 200 -250
OC wurde keine Vernetzung beobachtet.
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Weitere Einzelheiten des Herstellungsverfahrens kann den Beispielen
entnommen werden.
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Der besondere Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass die Reaktion
auch ohne Einsatz eines Lösungsmittels bzw. Dispergiermittels durchgeführt werden
kann, was bei einer direkten Weitervemhrendung von grosser Bedeutung ist.
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Die so hergestellten Produkte zeichnen sich durch hohe Reaktivität
gegenüber einer Reihe von Reaktionspartnern aus. Sie besitzen praktisch linearen
Aufbau.
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Die erfindungsgemäss hergestellten Polyaddukte stellen wertvolle technische
Produkte dar, dieGiesskörper Ueberzüge, Formkörper etc. sein können.
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Die vorliegende Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele
illustriert: Beispiel 1 a. Herstellung des Ausgangsproduktes: In einem Reaktionskolben,
der mit Rührer, Rückflusskühler und Thermometer ausgestattet war, wurden 100 Gewichtsteile
Acrylsäureäthylester und 633 Gewichtsteile eines 1 : l-Isomerengemisches aus 2,2,4-
und 2,4, 4-Trimethylhexamethylendiarnin gegeben. Der Ansatz wurde auf 90 OC erhitzt
und etwa 3 Stutzen bei dieser Temperatur gehalten. Der bei der Umsetzung gebildete
Alkohol und das überschüssige Diamin wurden anschliessend abdes-tilliert. Das erhaltene
basische Amid enthielt 11,3 basischen Stickstoff; das H-aktiv-Aequivalentgewicht
betrug 74.
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b. Herstellung des Polyadduktes: 34 Gewichtsteile des gemäss la hergestellten
Polyamids wurden mit 66 Gewichtsteilen eines Diglycidyläthers des 2,2,-Bis-(4-hydroxyphenyl-)propans
(Dian), dessen Epoxidwert 0,52 betrug, gemischt. Die Mischung wurde anschliessend
in Formen zur Herstellung von Normkleinstäben gegossen. Nach 2 h Aushärten bei 80
OC wurde eine Kerbschlagzähigkeit von 16 cmkp/cm² gemessen.
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Beispiel 2 a. Herstellung des Ausgangsproduktes: 300 Gewichtsteile
Methacrylsäuremethylester und 78C Gewichtsteile 2, 2-Dime thylpentamethylendiamin
wurden zusammengegeben und nach Abklingen der spontanen Erwärmung noch 2 h auf 140
OC erhitzt. Anschliessend wurde der entstandene Alkohol abdestilliert. Das Reaktionsprodukt
enthielt 12,8 % basischen Stickstoff; das H-aktiv-Aeq-uivalentgewicht betrug 65,5.
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b. Herstellung des PolZadduktes 31,3 Gewichtsteile des gemäss 2a hergestellten
Poi.yamids wurden mit 68,7 Gewichtsteilen des Diglycidyläthers des Beispiels lb
gemischt. Die t chelng wurde wieder in Formen für Normkleinstäbe gegossen. Nach
2 h Aushärten bei 80 °C wurde eine Kerbschlagzähigkeit von 8,5 kpcm/cm2 gefunden;
ohne Kerbung erfolgte kein Bruch der Proben.
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Beispie] 3 a. Herstellung des Ausgangsproduktes: 300 Gewichtsteile
Acrylsäureäthylester und 569 Gewichtsteile eines 1 : l-Monomerengemisches aus 2,2,4-
und 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin wurden bei Raumtemperatur zusammengemischt.
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Das Reaktionsgemisch crwärmte sich von selbst bis auf 80 OC.
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Die Reaktion wurde durch 30-min. Erhitzen auf 220 °C zu Ende geführt.
Der abgespaltene Alkohol wurde abdestilliert. Das Reaktionsprodukt, eine farblose,
hochviskose Flüssigkeit, enthielt 80 % basischen Stickstoff. Das H-aktiv-Aequivalentgewicht
betruft 130.
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b. Herste llungdes Polyadduktes: 22 Gewichtsteile des gemäss 3a hergestellten
Polyamids und 78 Gewichtsteile eines Epoxidharzes auf der Basis von Dian, dessen
Epoxidwert 0,22 betrug, wurden in einem Gemisch aus gleichen Teilen Xylol und Isopropanol
gelöst. Die Lösung wurde auf Tiefziehbleche aufgetragen. Der erhaltene Lackfilm
war nach 1 h staubtrocken. Nach 24 h Härten bei Raumtemperatur wurden folgende Werte
gemessen: Schichtdicke 30 µ, Erichsen-Tiefung 10 mm, Buchholz-Härte 100, Gitterschnitt-Kennwert:
0
Beispiel 4 a. Herstel]ung des Ausgangsproduktes: 256 Gewichtsteile
1,4-Diamino-2-met,hylcyclohexan und 72 Gewichtsteile Acrylsäure wurden zusammen
innerhalb in vier Stunden langsam bis auf 210 °C erhitzt. Das entstandene Wasser
wurde abdestilliert. Das Reaktionsprodukt stellte eine wasserhelle Flüssigkeit dar.
Es enthielt 13,4 ffi basischen Stickstoff. Sein H-aktiv-Aequivalentgewicht betrug
62,4.
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b. Herstellung des PolXadduktes: 31,2 Gewichtsteile des gemei.ss 4a
hergestellten basischen Amids und 95 Gewichtsteile des Epoxidharzes von Beispiel
lb wurden mit 120 Gewichtsteilen eines Gemisches aus Toluol und Isopropanol (1 :
1) gemisch-t. Die Lösung wurde auf Tiefziehbleche aufgetragen. Nach 24stündigem
Harten bei Raumtemperatur betrug die Buchholzhärte der Lackfilme 140.
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Beispiel 5 a. Herstellung des AusganSsproduktes 340 Gewichtsteile
l-Amino-3-aminomethyl-3, 5, 5-trimethylcyclohexan (auch als Isophorondiamin bezeichnet)
wurden zusammen mit 100 Gewichtsteilen Methacrylsäuremethylester 2 h auf 200 °C
erhitzt.
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Anschliessend wurde der entstandene Alkohol abdestilliert. Das Polyamid
war farblos und enthiel 10,1 % basischen Stickstoff.
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Das H-aktiv-Aequivalentgewicht betrug 80,1.
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b. Herstellung des Polyadduktes 14,9 Gewichtsteile des gemäss 5a hergestellten
Polyamids und 85,1 Gewichtsteile Epoxidharz gemäss Beispiel 3b wurden in einem Doppelschneckenextruder
bei 50 °C mit einer Verweilzeit von 5 Min.
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geknetet und extrudiert. Das extrudierte Produkte war im B-Zustand
bei Normaltemperatur mindestens 1/2 Jahr haltbar. Es
härtete als
Pressmasse innerhalb von 10 Min. bei 160 OC aus. Die Formkörper waren farblos und
durchsichtig und sehr hart.
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Beispiel 6 a. Herstellung des Ausgangsproduktes: 170 GewichtsteiVe
l-Amino-3-aminomethyl-3, 5, 5-trimethylcyclohexan (auch als Isophorondiamin = IPD
bekannt) wurden mit 100 Gewichtsteilen Methacrylsäuremethylester 2 h auf 120 - 150
OC erhitzt. Dabei wurden etwa 3 Gewichtsteile Methanol abdestilliert. Anschliessend
wurde Vakuum angelegt, um noch eventuell vorhandene Monomerenreste abzudestillieren.
Das Reaktionsprodukt war farblos und enthielt 10,3 ffi basischen Stickstoff. Das
H-Aequivalentgewicht betrug 90.
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b. Herstellung des Pclyadduktes 27 Gewichtsteile der gemäss 6a hergestellten
Verbindung und 150 Gewichtsteile Epoxidharz gemäss Beispiel 3b wurden in einem Doppelschneckenextruder
bei 50 OC und einer Verweilzeit von 4 Min. geknetet und extrudiert. Das extrudierte
Produkt war im B-Zustand bei Normaltemperatur mindestens 1/2 Jahr haltbar.
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Es härtete als Pressmasse oder als Sinterpulver innerhalb von 10 Min.
bei 160 OC aus. Die Formkörper und Beschichtungen waren farblos und sehr hart.
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Beispiel 7 27 Gewichtsteile des in Beispiel 6a hergestellten basischen
Amids und 40 Gewichtsteile Epoxidharz gemäss Beispiel 3b wurden zusammengeschmolzenO
Das so erhaltene Präpolymere wurde nach.Erkalten mit weiteren 110 Gewichtsteilen
der gleichen Epoxidharztype gut vermischt und in einem Doppelschneckenextruder bei
50 OC und einer Verweilzeit
von 4 Min. geknetet und extrudi'ert.
Das extrudierte Produkt härtete als Pressmasse oder als Sinterpulver innerhalb 10
Minuten bei 180 °C aus.
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Die Formkörper und Beschichtungen waren farblos, glänzend und sehr.
hart.