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Rad für Fahrspielzeuge tl Die Erfindung betrifft ein Rad für Fahrspielzeuge,
dessen Seitenwände, Felge und Nabe von zwei aus hartem Kunststoff bestehenden und
zusammengesteckten Teilen gebildet werden, die den Reifen tragen und mit ihrer Nabe
auf die Fahrzeugachse aufsteckbar sind.
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Bei einem bekannten Laufrad dieser Art (DBP 965 560) und auch bei
anderen Spielzeugrädern ist es üblich, daß auf die Radfelge ein aus Gummi oder Kunststoff
bestehender Reifen aufgezogen wird. Die Herstellung solcher Räder ist sehr teuer.
Die Anfertigung der Reifen aus Gummi oder aus einem weichen Kunststoff erfordert
nach dem Spritzen ausserordentlich hohe Standzeiten bis sie ausgehärtet sind.
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Dies beruht zum einen auf der Dicke dieser Reifen und zum anderen
bei ihrer Herstellung aus einem Weichkunststoff auf der Tatsache, daß Weichkunststoff
eine relativ lange Zeit zum Aushärten benötigt. Die Standzeit von Weichkunststoff
ist etwa das Fünffache der Standzeit von Hartkunststoff.
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Sofern Reifen aus Gummi verwendet werden, geht man so vor, daß eine
Anzahl Reifen in einer entsprechend grossen Platte
zugleich gepreßt
und danach die einzelnen Reifen aus der Platte herausgestanzt werden. Die hiermit
entstehenden Kosten sind ebenfalls ausserordenttich hoch, so dai'> derartige
Reifen kaum noch zur Verwendung kommen.
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{hinzu kommt bei den vor .bekannten Rädern der Nachteil, dat3 die
Reifen über die Felgen gezogen werden müssen. Diese montage, wobei zum reil Hohlreifen
verwendet werden, ist ebenfalls sehr kompliziert und teuer.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der vorstehend
erläuterten Nachteile ein Rad für Fahrspielzeuge zu schaffen, das zwar eine weiche
Lauffläche besitzt, dessen EinzelteiLe jedoch in einfachster Weise schnell und mit
geringen Kosten aus Kunststoff hergestellt werden können und danach lediglich zusammenzustecken
sind, um das fertige Rad zu erhalten.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung zunächst vorgeschlagen,
daß anstelle eines Reifens eine im Querschnitt scEnale Lauffläche aus einem Weichkunststoff
vorgesehen ist, und daß die beiden Radteile, die bevorzugt je für sich einstückig
sind, Halterungen für die Lauffläche besitzen, wobei die Halterungen zumindest nach
dem Ineinanderstecken der Radteile an der Lauffläche anliegen. Die Radteile, einschließlich
der Radkappe, sind als Einzelteile aber zusammen in einem Spritzvorgang aus Kunststoff
herstellbar. Mit der Erfindung ergibt sich also der wesentliche, fabrikatorische
Vorteil, daß sämtliche Teile des Rades, ausgenommen die Lauffläche, in einer Kunststoffspritzgußform
hergestellt werden können. Es ist lediglich eine gesonderte
Spritzform
für die Herstellung der Lauffläche vorzusehen.
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Dabei ist aber die Standzeit der Lauffläche wesentlich, z.B. bei einer
Ausführung der Erfindung etwa um 80 % geringer, als die der bekannten Kunststoffreifen.
Dies ergibt eine ausserordentliche Verbilligung, da der Ausnutzungsgrad einer Kunststoffspritzmaschine
im wesentlichen durch die Standzeiten der gespritzten Teile bestimmt wird. Aufgrund
ihres schmalen Querschnittes, bzw. geringen Materialstärke besitzt die erfindungsgemäße
Lauffläche auch ein sehr geringes Gewicht. Dies ist gerade für den Antrieb eines
Spielfahrzeuges von wesentlicher Bedeutung, da bei den bekannten Rädern mit starken
Gummi- oder Kunststoffreifen ein erheblicher Teil der Antriebsenergie dafür verbraucht
werden mußte, diese Räder mit ihrer relativ grossen Schwungmasse auf die Nenndrehzahl
zu bringen. Es hat sich gezeigt, daß mit der Erfindung sich die noch benötigte elektrische
Antriebsenergie gegenüber Spielfahrzeugen gleicher Abmessungen, die mit den erläuterten,
bekannten Rädern ausgerüstet sind, bis zur Hälfte verringert. Dies wird noch dadurch
unterstützt, daß 4ie erfindungsgemäßen Radteile aus hartem Kunststoff gespritzt
sind und damit sehr dünnwandig und leicht hergestellt werden können.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind den Unteransprüchen,
sowie der nachstehenden Beschreibung von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielm
zu entnehmen. Es zeigt Fig. 1: Ein erstes Ausführungsbeispiel, zusammengesetzt und
im Schnitt,
Fig. 2-5: die das Rad gem. Figur 1 bildenden Teile in
Einzeldarstellung und im Schnitt, Fig. 6: ein zweites Ausführungsbeispiel im Schnitt,
Fig.7-l0: die Teile des Ausführungsbeispieles nach Fig. 6 in Einzeldarstellung und
ebenfalls im Schnitt.
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Das Rad gemäß dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1-5 besteht aus
den beiden Radteilen 1,2, der Radkappe 3 und der Lauffläche 4. Die Teile 1-3 sind
aus hartem Kunststoff, z.B. schlagfestem Polystyrol, und die Lauffläche 4 aus einem
weichen Kunststoff, z.B. einem Polyvinylchlorid mit einer Shore-Zahl von 53, gespritzt.
Die Teile 1-4 sind je für sich einstückig. Die Radteile 1-,2 bilden die Nabe oder
Achslagerbüchse 5, die Seitenwände 6,7 und die Felge 8 des Rades, die als Auflager
dient und die Lauffläche 4 in Radialrichtung abstützt. Die Radteile 1,2 sind durch
Zusammenstekken aneinander haltbar, wobei zugleich die Lauffläche 4 mit gehalten
wird. Dazu ist in diesem Beispiel die im Querschnitt schmale Lauffläche 4 über die
Felge 8 gesteckt. Sie wird in der zusammengesteckten Lage durch an ihren Stirnseiten
anliegende Halterungen, hier Halteränder 9,10 der Radteile gegen ein Verschieben
in Axialrichtung gesichert.
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Zum Ineinanderstecken der Radteile 1,2 wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel
die Nabe 5 des Teiles 2 in die Bohrung 16 einer Haltebüchse oder Nabe 17 des Teiles
1 eingesteckt.
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Ausserdem untergreift ein Zentrierringkragen 11 des Radteiles 1 die
Felge 8 des Radteiles 2. Es versteht sich, daß die Erfindung hierauf nicht beschränkt
ist, sondern daß die Steckverbindung auch auf andere Weise verwirklicht werden könnte,
Z.B. ist es bei diesem Ausführungsbeispiel möglich, den Ringkragen 11 wegzulassen
und die Steckverbindung allein durch die Nabenteile 5,17 zu bilden.
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Die etwa hohlzylindrische Lauffläche 4 besitzt eine nach aussen gewölbte
Abrollseite 4', die mit einem Reifenprofil versehen sein kann. Die Lauffläche könnte
ggfls. auch durch entsprechende Abschnitte eines Gummischlauches gebildet werden.
Allerdings erfordert dies eine separate Herstellung. Ausserdem ist es in diesem
Fall nicht wie beim Spritzen aus Weichkunststoff möglich, eine nach aussen gewölbte
Abrollseite sowie in Radialrichtung verlaufende Vorsprünge, Ringflansche oder dgl.
gem. Fig. 8 vorzusehen.
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Figur 2 zeigt die Ausbildung der Radkappe 3, die Steckzapfen 12 zum
Einstecken in entsprechende Stecköffnungen 12' des Radteiles 2 besitzt. Ausserdem
kann die Radkappe einen Anschlag 13 besitzen, an den eine Erweiterung, hier ein
angenieteter Kopf 14, der Radachse 15 zur Anlage kommt. Damit ist in Axialrichtung
die Lage des Rades zur Achse genau festgelegt.
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Der außen liegende, die Radkappe aufnehmende Radteil 2 ist in Figur
3 dargestellt. Figur 4 zeigt die Lauffläche 4 und Figur 5 den bei am Fahrzeug montierten
Rad innen liegenden
Radteil 1.
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Ein besonderer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die einzelnen
Teile des Rades durch Zusammenstecken in Axialrichtung montiert und aneinander gehalten
werden.
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Dies erleichtert zum einen die Montage.- Zum anderen ergibt sich daraus
spritztechnisch der Vorteil, daß in der Form keine Hinterschneidungen vorgesehen
sein müssen, da somit beide Formhälften nach dem Spritzen ohne weiteres in Achsrichtung
auseinandergezogen werden können.
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Im Ausführungsbeispiel der Figuren 6-10 sind die beiden Radteile mit
19 (bei Verwendung als Laufrad), bzw. mit 19' (bei Verwendung als Festrad), sowie
mit 20 und die Lauf fläche mit 21 beziffert. Das Radteil 20 ist hier mit der Radkappe
22 in einem Stück aus Hartkunststoff gespritzt.
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Das andere Radteil 19, bzw. 19' besteht ebenfalls aus Hartkunststoff,
während die Lauf fläche 21 wiederum aus Weichkunststoff hergestellt ist. Das Radteil
20 ist mittels seines Paßringansatzes 23 in eine kreisförmige Öffnung oder Bohrung
24 des Radteiles 19, bzw. 19' einsteckbar.
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Die Lauffläche 21 ist hier teilweise hohlzylindrisch und ebenfalls
mit einer nach aussen gewölbten Abrollseite 21' versehen. Sie besitzt einen sich
in Radialrichtung nach innen erstreckenden Ringflansch 25, an dem seitlich die Halteränder
26,27 der Radteile 19, bzw. 19' und 20 anliegen. Auch diese Lauf fläche ist in ihrer
Wandstärke wesentlich geringer als die bekannten Reifen, so daß sich ebenfalls beim
Spritzen die Standzeit bis zur Erhärtung des Reifens wesentlich verringert. Statt
des Ringflansches 25 könnten auch in Radialrichtung verlaufende
Vorsprünge
oder dgl. an der Lauffläche vorgesehen sein.
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Auch ist eine Anordnung der Art möglich (nicht dargestellt), daß einer
der Halteränder an einem solchen Radialvorsprung, Ringflansch oder dgl. anliegt
und der Halterand des anderen Radteiles an einer Stirnseite der Auflagefläche zur
Anlage kommt.
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Auf der äusseren Ringmantelfläche 33 des Radteiles 19, bzw. 19' sitzt
mit Paßsitz die Lauffläche 21.
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Soll das Rad auf der Achse leer, d.h. lose laufen, so werden dazu
der Radteil 19 und die Achse 28 gemäß dem in Figur 6 links dargestelltem BeispieL
verwendet. Das Radteil 19 greift mit seinem Achsloch 29 über die Achse 28, die außerdem
mit ihrem Achsstummel 28' in der Achslagerbohrung 30 des Radteiles 20 drehbar gelagert
ist. Die Achse 28 besitzt eine Erweiterung in Form eines Ringbundes 31, die zwischen
der als Anschlag dienenden Stirnseite 30' der Achslagerbohrungswand und der Anlagefläche
32 des Radteiles 19 gehalten ist. Dadurch wird die Lage des Rades zur Achse 28 fixiert.
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Damit ist in der Ausführungsform gem. Figur 6 links das Rad zwar in
Axialrichtung durch den Bund 31 fixiert, kann aber auf der Achse 28 leer laufen.
Dadurch ist ein einwandfreier Rundlauf gewährleistet. Der die Radkappe 22 mit bildende
Radteil 20, die Lauffläche 21 und der die Leerradnabe aufweisende Radteil 19 bilden
nach dem Zusammendrükken eine feste,an der Achse gehaltene Einheit.
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Figur 10 zeigt die Ausbildung des inneren Radteiles l9 für ein Rad,
das mit Festsitz auf der Achse 34 gehalten werden soll. Dkese^^AusXfuhrungsmöglichkeit
ist in der rechten
Hälfte der Figur 6 dargestellt. Die Festradnabe
35 des Radteiles 19' ist mit ihrer Bohrung 36 mit Preßsitz über die Achse 34 gesteckt.
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Die Radkappen und Radteile können mit einer aufgedampften Metallisierung
versehen sein.
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Alle dargestellten und beschriebenen Merkmale, sowie ihre Kombinationen
miteinander, sind erfindungswesentlich.
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