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Bayerisches Druckgußwerk
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Thurner GmbH & Co. KG 8015 Markt Schwaben Radzierkappe und Verfahren
zu seiner Herstellung Die vorliegende Erfindung betrifft eine Radzierkappe für Kraftfahrzeugräder
und ein Verfahren zu deren Herstellung. Es ist bekannt, Kraftfahrzeugräder zum Schutz
und zur Zierde durch Kappen abzudecken, die entweder bis zu einer Schüsselwulst
des Rades reichen und somit nur das Radzentrum und die Radmuttern sowie die Nabe
abdecken oder die radial bis zum Felgenhorn reichen, so daß das kostengünstig produzierbare
Stahlrad, das ansich ein schmuckloses konstruktives Element ist, vollständig abgedeckt
ist.
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Aus Kostengründen ist es bekannt, diese Radkappen aus Kunststoff mit
metallisierten Sichtringen herzustellen (DE-GM 74 07 481 oder 74 36 803). Es gibt
auch Radzierkappen aus Schaumstoff (DEGM 74 33 201 oder 74 33 515) oder aus Integralschaum
(DE-GM 74 27 138).
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Alle aus Kunststoff hergestellten Radzierkappen erzielen nicht die
gewünschte Zierwirkung und werden bei Kälte brüchig. Auch durch die Belastungen
im Betrieb werden die aus Kunststoff hergestellten Radkappen schnell unansehnlich.
Dieser schnelle Verfall wird auch nicht durch Versuche aufgehalten, unter- oder
eingelegte Metallfolien mitzuverwenden.
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Deshalb werden Zierkappen nach wie vor im großen Umfang aus Metall
zumeinst in aus Blechen gepreßten Stücken hergestellt.
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Erwünscht ist es aber vielfach, auf einem Stahlrad den Eindruck eines
Leichtmetallrades zu erwecken, und darüber hinaus kommt in neuer Zeit die Forderung
nach einer glatten Oberfläche, die ein gefälligeres Aussehen bietet. Derartige glattfläche
Vorsatzscheiben sind beispielsweise aus der DE-OS 24 15 972 bekannt.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Radzierkappen aus Leichtmetall.
Zierkappen aus Leichtmetall, die unter dem Ziel stehen, einen täuschend cihnlichen
Eindruck wie vollständig aus Leichtmetall hergestellte Räder zu erwecken und die
entweder als Gußkörper oder als Schmiedeteil hergestellt sind, werden in der DE-OS
26 29 291 bzw. dem DE-GB 76 20 702 beschrieben. Hierbei werden mit aufgesetzten
Rippen Speichen immitiert.
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Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Radzierkappe
aus Leichtmetall mit einer glatten Oberfläche verfügbar zu machen, welche die sichtbare
Fläche innerhalb des Felgenhornrandes vollständig oder nahezu vollständig deckt,
dennoch aber eine Belüftung des Radkörpers zuläßt. Außerdem soll sich die Radkappe
kostengünstig fertigen lassen, ohne daß sie dadurch ein billiges Aussehen erhält.
Die Lösung dieser Aufgabe geht aus den Merkmalen des Patentanspruchs 1 hervor, in
den Unteransprüchen sind zusätzliche erfinderische Gedanken zur Ausgestaltung und
zur Herstellung der neuen Radzierkappe dargelegt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der beigefügten
Zeichnung nachstehend so erläutert, daß sich weitere Einzelheiten, Merkmale und
erfinderische Gesichtspunkte aus der folgenden Beschreibung der Figuren ergeben.
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Es zeigen: Fig. 1 in schematischer perspektivischer Draufsicht eine
Radzierkappe gemäß der Erfindung, Fig. 2 eine schematische Darstellung auf die Rück-
oder Innenseite der in Fig. 1 in Draufsicht gezeigten Radzierkappe und Fig. 3 im
vergrößerten Ausschnitt ein Detail der Schnittlinie III-III .
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Die Radzierkappe besteht aus einem Druckgußkörper aus Nicht-Eisen-Metall-Gußwerkstoffen,
vornehmlich als solchen, die einen hohen Anteil von Aluminium haben. Auf das Verfahren
zur Herstellung wird nachstehend noch näher eingegangen. Zunächst wird der Körper
der Erfindung beschrieben. Demzufolge besteht eine Radzierkappe 10 aus einem einstückig
druckgegossenen Teil mit einer Platte 12, die eben oder leicht gewölbt sein kann.
Die Platte 12 ist konzentrisch von einem Ringabschnitt 14 umgeben, der entweder
in derselben Ebene oder in einer Ebene verlaufen kann, die oberober unterhalb der
Ebene der Platte 12 liegt. Die Verbindung zwischen beiden Teilen geschieht über
einen einwärts geneigten Ringabschnitt 16, der beispielsweise die Form eines Kegelmantelabschnittes
mit flacher Neigung haben kann. Im Bereich eines äußeren Randes 18 der Platte 12
geht der einwärts geneigte Ringabschnitt 16, der mit dem äußeren flachverlaufenden
Ringabschnitt 14 aus einem Stück besteht, in einem zur Achse konzentrischen Zylinderabschnitt
20 über. Dieser Zylinderabschnitt 20 geht am äußeren Rand 18 in die Platte 12 über
und besteht zunächst mit ihr aus einem Stück. Zur Abstützung des Ringabschnitts
20 sind in regelmäßigen Abständen auf dem Umfang innen verteilte Stege 22 vorhanden,
die in der Form mitgegossen sind.
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Diese Stege 22 verlaufen in radialen Ebenen und erstrecken sich von
einer Innenfläche der Platte 12 bis zu der Innenwandung des Zylinderabschnitts 20.
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Die Platte 12 weist eine äußere Oberfläche 26 auf, die nach dem Guß
in geeigneter Weise nachbehandelt werden kann, die sich eloxien läßt oder die einen
dauerhaften Farbüberzug erhalten kann.
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Dieser Farbüberzug kann entsprechend des Zierzwecks des Gegenstandes
auf die Farbe des Fahrzeuges abgestimmt sein.
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Im geeigneten Abstand vom Zentrum der Radkappe 10 ist ein Kegelabschnitt
34 mitgegossen, der eine Öffnung 36 umschließt, durch die das Ventil für den auf
dem Rad aufsitzenden Reifen hindurchgeführt werden kann.
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Im rechten Teil der Fig. 2 ist dargestellt, wie der Zylinderabschnitt
oder Zylinderring 20 nach dem Guß noch eine durchgehende Verbindung über die Kante
18 mit der Platte 12 findet. Auf diese Weise ist es mit Vorteil möglich, den Druckguß
in einer geeigneten Form dadurch zu bewerkstelligen, daß das Material in Richtung
der eingezeichneten Pfeile 38 in die hier nicht eingezeichnete Form unter Druck
einzubringen, da zum Materialfluß in der Form der vollständige Raum für den Zylinderring
20 einschließlich der Stege 22 zur Verfügung steht. Deshalb verteilt sich das Material
sehr schnell und günstig in der Form von außen nach innen gleichmäßig, und es ist
nicht erforderlich, ein zentrales Angußstück zur Materialeinführung in die Form
vorzusehen. Vielmehr wird das Material im wesentlichen von außen nach innen in die
Form verteilt. Dadurch ergibt sich ein günstiges Druckgußgefüge. Es besteht auch
ein großer Variationsspielraum für Abwandlungen, insbesondere hinsichtlich der Gestaltung
der Form der Platte und des Zentrums der Platte 12.
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Würde nach der üblichen Technik vom Zentrum das Material von innen
nach außen in die Form gespritzt werden, würde in der Mitte zwangsläufig ein Angußzapfen
übrigbleiben, der nur mit erheblichem Aufwand wieder entfernt werden kann, wenn
die Fläche geschlossen bleiben soll und ein glattes Aussehen erwünscht ist oder
er ausgestanzt werden müßte, was eine Öffnung hinterlassen würde. Außerdem wäre
es wesentlich schwieriger das Material in der erforderlichen Menge und für die erforderliche
Materialstärke bis zu den äußersten peripheren Randteilen durch den inneren Anguß
zu leiten.
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Nach der Fertigstellung des Spritzgußteiles 10 aus einem Stück wird
auf einer Drehmaschine der zylindrische Ringabschnitt 20 zwischen dem Plattenrand
18 und der Knickstelle 30 so ausgeschnitten bzw. ausgedreht, das ein freier Durchbruch
32 (vgl. links in Fig. 2 und im Detail in Fig. 3) entsteht. Diese Nachbearbeitung
ist einfach und stellt sicher, daß eine Radkappe entsteht, die für eine gute Innenbelüftung
sorgt. Nach dem Ausstechen, Ausschneiden
oder Ausdrehen der Öffnung
32 tragen die Stege 22 den verbleibenden Zylinderringabschnitt 20 und hierüber die
Verbindung über den rampenförmigen Ringabschnitt 16 zum peripheren Rand 14. Es entsteht
eine Radzierkappe, die vom direkten Aufblick und auch vom schrägen Aufblick von
oben, wie sich üblicherweise Radzierkappen dem neben dem Fahrzeug stehenden Betrachter
darbieten, in einer Weise, in der die Platte 12 mit ihrer Oberfläche 26 vollständig
die Stege 22 so abdeckt, daß sie unsichtbar bleiben. Es entsteht dadurch der Eindruck
eines großflächigen und großzügigen Gebildes mit einer besonders guten Zierwirkung.
Darüberhinaus ist die Radzierkappe durch diese Anordnung besonders leicht zu reinigen,
da keine außenliegenden Rippen vorhanden sind. Die von außen sichtbaren Flächen
lassen sich in jedem Fall in einfacher Weise reinigen, selbst wenn sich im Innern
auf der inneren Oberfläche 24 und an den Rippen 22 Schmutz ansammeln sollte, so
stört dieser Schmutz den guten optischen Eindruck von außen nicht und die Öffnungen
32 sind in ihrem Umfang zwischen den Rippen 22 so groß, daß eine ständige gute Innenbelüftung
gewährleistet ist.
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Für Verstärkung und zur Sicherung eines auch bei hohen Geschwindigkeiten
gutes dynamischen Verhaltens können auf der Innenseite 24 der Platte 12 konzentrisch
verlaufende Verstärkungsringe 28 ausgebildet sein. Anstelle der Verstärkungsringe
28 oder zusätzlich zu den Verstärkungsringen 28 können durch die Gußtechnik in einfacher
Weise auch radiale Rippen 27 zur Verstärkung von außen auf der nicht sichtbaren
Innenseite 24 der Platte 12 ausgebildet werden. Hier läßt sich ein wesentlicher
Vorteil eines Gußteiles ausnutzen, um die Stabilität einer sehr dünnwandigen Radkappe
zu verbessern. Dieser Vorteil wirkt sich insbesondere gegenüber Blechkappen aus,
bei denen Verstärkungsringe oder Verstärkungsrippen sichtbar sind oder wenn diese
Rippen auf der Rückseite aufgebracht werden, Verbindungen mit dem Blech erforderlich
sind, die bei dünnwandigen Teilen auch von außen wahrgenommen werden können, was
das gute Aussehen beeinträchtigt.
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Die Radzierkappe kann eine durchgehende, das Zentrum überdeckende
Platte 12 aufweisen. Es kann aber auch, wenn gewünscht, eine zentrale Öffnung 40
vorgesehen werden, die nach innen von einem axialen Zylinderabschnitt 42 begrenzt
ist, der ähnlich dem Zylinderabschnitt 20 aufgebaut ist, folglich Stege 44 aufweisen
kann.
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Die Füllung dieses Teils der Form erfolgt über die Platte 12 und über
den äußeren Zylinderabschnitt 20. Es entsteht dadurch ein vollständig innerer Zylinderring
42, der während einer Nachbearbeitung zwischen der inneren Oberfläche 24 und dem
verbleibenden Zylinderringab schnitt 42 Öffnungen 46 eingestochen, eingeschnitten
oder eingedreht erhält. In die dadurch gebildete Öffnung 40 läßt sich in geeigneter
Weise ein Markenemblem 48 oder ein schmückendes Teil einpressen oder in anderer
Weise, beispielsweise durch einen Klemmsitz, einfügen.
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Die Radzierkappe nach der vorliegenden Erfindung kann in üblicher
Weise mit Federn oder in anderer Weise auf dem Rad aufgesetzt werden, wobei die
Federn zweckmäßigerweise auf dem Rad angebracht werden können, um hinter Teilen
der Radzierkappe, die entsprechend ausgestaltet sein können, für den erforderlichen
Klemmsitz zu sorgen. Es können aber auch Federn auf der Innenseite der Radzierkappe
angebracht werden, die mit entsprechenden Ausnehmungen im eigentlichen Rad in abnehmbarer
Weise zusammenwirken.
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Insgesamt entsteht eine Radzierkappe durch einen Druckgußvorgang,
der eine Formqualität sicherstellt und eine Nacharbeitung ermöglicht, die zu einer
dauerhaft gutaussehenden Zierde für das Fahrzeugrad wird, wobei jede übliche Nachbehandlung
für ein Druckgußteil zur Verschönerung der Zierkappe beitragen kann.