DE2151650C3 - Zylinder eines Offset-Rotationsdruckwerks - Google Patents
Zylinder eines Offset-RotationsdruckwerksInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Zylinder eines Offset-Rotationsdruckwerks
mit einem Plattenzylinder, einem Gummizylinder und einem Druckzylinder.
Es ist bekannt, daß bei Offset-Rotationsdruckmaschinen, deren Zylinder zwangsläufig durch Zahnräder angetrieben
sind, bei Abweichungen im Durchmesser von Platten-, Gummi- und Druckzylinder sich infolge der
ungleichen Abwicklung am Gummizylinder ein Wulst sowohl an der Berührungslinie mit dem Plattenzylinder
als auch mit dem Druckzylinder bildet, der bei zu großem Gummizylinderdurchmesser in Drehrichtung vor
und bei zu kleinem Gummizylinderdurchmesser in Drehrichtung nach der Berührung auftritt. Die Größe
des Wulstes nimmt dabei zwangsläufig im Laufe einer Umdrehung zu. Durch die auftretenden Reibungskräfte
entsteht dabei im Bereich außerhalb der Zylindergrube eine tangentiale Spannung, die zur Verzerrung des
mehr oder weniger elastischen Gummituches führt. Da das Gummituch das Bestreben hat, sich aus dieser
zwangsläufigen Verformung zu befreien, erfolgt in den Randbereichen teilweise ein Ausweichen nach der Seite.
Der mittige Teil des Wulstes hingegen, der dazu nicht imstand ist, wird sich im Laufe einer Umdrehung
immer mehr aufbauen, wodurch sich die Tangentialkräfte erhöhen und die Spannungen sich ungleichmäßig
über die Breite verteilen, d. h. daß die Beanspruchung der Papierbahn oder des Bogens an den Rändern eine
andere als in der Mitte ist. Eine völlige Entspannung tritt dann schlagartig erst wieder in der Grube ein. Dies
führt dazu, daß Passerdifferenzen auftreten.
Aufgabe der Erfindung ist es, derartige Passerdifferenzen möglichst klein zu halten, indem die Tangentialkräfte
so abgebaut werden, daß deren Größe von Druckanfang bis Druckende annähernd gleichbleibt.
Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß der radiale Abstand der Mantelfläche wenigstens eines
Zylinders von seiner Drehachse in Drehrichtung von etwa Druckanfang bis Druckende allmählich abnimmt.
Durch diese Maßnahme kann zwar die Wulstbildung nicht vollständig vermieden werden, da das elastische
Gummituch eine gewisse Pressung braucht, um Farbe aufzunehmen und abgeben zu können, und die Wulstbildung
auch von der unterschiedlichen Stärke des jeweils verarbeiteten Druckträgermaterials herrührt.
Eine Vergrößerung des Wulstes während der Zylinderurndrehung kann jedoch verhindert oder sogar abgebaut
werden.
Eine Beeinträchtigung des Druckes selbst ist dabei nicht zu befürchten, da der unvermeidbare Wulst vor
der Drucklinie eine ausreichende Kontaktfläche schafft.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform weist dabei wenigstens einer der Zylinder zusätzlich eine im Längsschnitt
konkave oder konvexe Mantelfläche auf. Dies ermöglicht einen noch wirkungsvolleren Abbau des
Gummituchwulstes je nach dem, ob das Gummituch auf Grund seines Aufbaus mehr oder fast gar nicht seitlich
ausweichen kann. Gegebenenfalls können dabei zwei Druckwerkszylinder mit zylindrischer und balliger
Mantelfläche oder auch Zylinder mit konvexer und konkaver Mantelfläche zusammenwirken, wobei in allen
Fällen der radiale Abstand der Mantelfläche wenigstens eines Zylinders von seiner Drehachse in Drehrichtung
allmählich abnimmt
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt Es zeigt
F i g. 1 ein Dreizylinderdruckwerk einer Bogenoffsetmaschine sctiematisch,
F i g. 2 einen Längsschnitt durch einen Zylinder des Druckwerks nach Linie H-N der F i g. I,
F i g. 3 einen Querschnitt durch einen Zylinder einer Rollen-Offset-Rotationsmaschine,
F i g. 4 einen Querschnitt durch einen Zylinder einer Bogen-Offset-Rotationsdruckmaschine.
In dem in F i g. 1 dargestellten Bogendruckwerk ist der Plattenzylinder mit 1, der Gummizylinder mit 2 und
der Druckzylinder mit 3 bezeichnet. Von der Anlegetrommel 4 gelangt der Bogen nach dem Bedrucken
zwischen den Zylindern 2 und 3 in bekannter Weise zur Auslegetrommel 5 und von hier zum Stapel.
Nach der Erfindung wird nun vorzugsweise der Gummizylinder 2 oder auch einer der daran anliegenden
Zylinder, nämlich der Druckzylinder 3 oder der Plattenzylinder 1. derart ausgebildet, daß der radiale
Abstand der Mantelfläche von seiner Drehachse A in Drehrichtung von etwa Druckanfang bis Druckende
allmählich bis zum Größtmaß Δι abnimmt In den
F i g. 3 und 4 ist die tatsächliche Mantelfläche durch die ausgezogene Linie und der zylindrische Ausgangsdurchmesser
D durch die gestrichelte Linie dargestellt. Es ist dabei vorteilhaft, den radialen Abstand der Mantelfläche
je nach Beschaffenheit der Gummitücher erst in einiger Entfernung vom Druckanfang bzw. der Grube
9 des Zylinders einer Rollen-Off set-Rotationsmaschine, wie bei 10 angedeutet ist, beginnen zu lassen.
Die in der Zeichnung stark vergrößert dargestellte radiale Abweichung Δ\ bewegt sich dabei in Wirklichkeit
bei einem Zylinderdurchmesser von 450 mm im Bereich eines Millimeters. Durch diese Maßnahme kann der
sich über die Länge des Umfangs normalerweise immer mehr vergrößernde Wulst 7, 8 sowohl zum Plattenzylinder
1 als auch zum Druckzylinder 3 hin auf einem durch drucktechnische Voraussetzungen bedingten
gleichbleibenden Maß gehalten und damit eine Zunahme der tangentialen Spannungen, die zu den eingangs
erwähnten Passerdifferenzen führen, verhindert werden.
In der F i g. 2 ist eine weitere, von der zylindrischen Form abweichende Ausführung dargestellt mit einer im
Längsschnitt konkaven 6 oder konvexen 6' Mantelfläche. Die Tiefe -dt der Ausnehmung nimmt dabei, ähnlich
wie in F i g. 3 und F i g. 4 dargestellt ist, in Drehrichtung allmählich zu, um sowohl insgesamt einen Abbau
des Wulstes, insbesondere aber in der Mitte, wo die Ausweichmöglichkeiten des Gummituches geringer
sind, zu bewirken.
Bei Bogenmaschinen beginnt die konkave oder konvexe Form der Mantelfläche wegen der größeren Weite
der Grube 11 etwas entfernt vom vorderen Gruben-
rand und verläuft allmählich anwachsend bis zum anderen Grubenrand (s. F i g. 4).
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen können die Tangentialkräfte in der Druckzone, insbesondere
bei hohen Maschinengeschwindigkeiten, noch in erträglichen Grenzen gehalten werden. Die erfindungsgemäßen
Maßnahmen sind nicht auf die Anwendung bei Gummizylindern vor« Offset-Druckmaschinen be-
schränkt Der erfindungsgemäß angestrebte Effekt wird vielmehr auch bei einer entsprechenden Ausbildung
des Plattenzylinders oder Druckzylinders erreicht Ebenso vorteilhaft wirken sich die erfindungsgemäßen
Maßnahmen auch bei Schön- und Widerdruckmaschinen aus, bei denen die Bahn zwischen zwei Gummizylindern
durchgeführt und bedruckt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Zylinder eines Offset-Rotationsdruckwerks mit einem Pla'ttenzylinder, einem GummizyJinder und
einem Druckzylinder, dadurch gekennzeichnet, daß der radiale Abstand der Mantelfläche
wenigstens eines Zylinders (1,2,3) von seiner Drehachse (»A«) in Drehrichtung von etwa Druckanfang
bis Druckende allmählich abnimmt
2. Zylinder nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet
daß die Mantelfläche wenigstens eines der Zylinder (1, 2,3) zusätzlich im Längsschnitt konkav
oder konvex ausgebildet ist.
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Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712151650 DE2151650C3 (de) | 1971-10-16 | Zylinder eines Offset-Rotationsdruckwerks | |
IT5312072A IT966154B (it) | 1971-10-16 | 1972-10-02 | Perfezionamento nelle macchine da stampa offset |
CH1452372A CH543962A (de) | 1971-10-16 | 1972-10-05 | Offset-Rotationsdruckwerk |
FR7236303A FR2157464A5 (de) | 1971-10-16 | 1972-10-13 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712151650 DE2151650C3 (de) | 1971-10-16 | Zylinder eines Offset-Rotationsdruckwerks |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2151650A1 DE2151650A1 (de) | 1973-04-19 |
DE2151650B2 DE2151650B2 (de) | 1976-03-11 |
DE2151650C3 true DE2151650C3 (de) | 1976-10-28 |
Family
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