Offsetdruckmaschine Vorliegende Erfindung betrifft eine Offsetdruck maschine, die insbesondere als Mehrfarben-Rollen- Offsetmaschine für Schön- und Widerdruck ausgebil det sein kann und' bezweckt allgemein die Schaffung verbesserter Mittel zur Regelung des Laufs der Papierbahn zwischen den Aggregaten solcher Pres sen, um den Passer einzuhalten.
Bei der herkömmlichen Anordnung von Rollen Offset-Rotationsmaschinen für Schön- und Wider druck, zum Beispiel, wird das Papier vom Rollen ständer am einen Ende der Anlage zugeführt und läuft dann im wesentlichen geradlinig durch die Presse. Bei jedem Druckwerk oder Aggregat wird die Papierbahn auf beiden Seiten mit je einer Farbe bedruckt. Jedes Druckwerk weist zwei Gummi zylinder auf mit je einem in Kontakt damit umlau fenden Plattenzylinder. Jeder Gummizylinder eines Aggregates dient gleichzeitig als Druckwalze für den andern Gummizylinder.
Nun ist bei derartigen Pressen ein Gummizylin der mit einer Spannlücke (vielleicht etwa 15 mm breit) versehen, in welcher die Vorrichtung zum Spannen bzw. Festklemmen der Enden des Gummi tuches untergebracht ist.
Die beiden Zylinder eines gegebenen Paares sind so aufeinander abgestimmt, dass die Spannlücken nach jeder Umdrehung auf einandertreffen, mit andern Worten, die das Werk durchlaufende Papierbahn unterliegt in diesem Moment nicht dem eigentlichen Greiferdruck zwi schen den Zylindern, kann also in bezug auf das Druckzylinderpaar schlüpfen, wonach am nächsten Aggregat eine Passerdifferenä entsteht.
Dieser Umstand zeigt sich namentlich bei Druck zylindern von kleinerem Durchmesser sowie bei Zwei-, Vier- und Mehrfarbenwerken, wovon nur zwei Aggregate für den Druck verwendet werden. In solchen Fällen besteht erhöhte Gefahr..des-Dublie- rens oder schlechten Passers.
Es wurde nun entdeckt, dass die wirksamste Art der Behebung dieser Schwierigkeit, wenn die Lük- ken zusammentreffen, darin besteht, beide Gummi zylinder von der Papierbahn etwas umschlingen zu lassen, statt dass diese absolut tangential dazu durch läuft. Durch diese Vorkehrung wird die Spannlücke überbrückt und die Papierbahn bleibt so in Kon takt mit dem Gummiteil des Zylinders.
Deshalb bezweckt die Erfindung in ihrer vor zugsweisen Anwendung an einer Mehrfarben-Rollen- Offset-Schön- und -Widerdruckmaschine die Schaf fung von Druck- bzw. Gummizylinderpaaren, je in Kontakt mit einem Plattenzylinder zur übertra- gung eines Farbbildes auf den Gummizylinder.
Die Plattenzylinder jedes Aggregats sind in der bis an- hin üblichen Lage gehalten bei zweckmässig vertikal ausgerichteten Achsen in üblichem Abstand vonein ander in Anpassung an den Wälzkontakt der Gummi zylinder in bezug auf die Plattenzylinder und zu einander.
Statt aber die Gummizylinder vertikal aus gerichtet anzuordnen, sind sie je im Winkel um die Achsen der zugeordneten Plattenzylinder als Zentren verschwenkt, stets im Druckkontakt, jedoch derart, dass eine gerade Linie durch die Mittel punkte der Gummizylinder und deren Tangential- punkt zur Vertikalen geneigt ist.
Auf diese Weise kann die Papierbahn nicht direkt zwischen den Gummizylindern in einer Horizontalebene durch laufen und absolut tangential dazu, wie dies ge wöhnlich der Fall ist, sondern wird in ihrem Lauf leicht S-förmig abgelenkt, wobei die Papierbahn den Umfang eines jeden der Gummizylinder über eine kurze Strecke umschlingt.
Diese Vorkehrung, welche relativ einfacher Natur ist und ein Mindestmass an Änderungen in Konstruktion und Einrichtung der Presse bedingt, führt-zu einer unerwarteten, äusserst wichtigen und wertvollen Verbesserung im Betrieb des fraglichen Offsetmaschinentyps, wo selbst eine geringfügige Verschiebung oder Passerdifferenz aufeinanderfol gender Teile des gedruckten Bildes die Auflage ver derben kann.
Ein besonderer Vorzug der vorliegenden Erfin dung besteht in der Erreichung solcher Sicherheit gegen Passerdifferenz, indem lediglich die Gummi zylinder leicht um die Achsen der zugehörigen Plat tenzylinder verschwenkt sind, ohne dabei die üb liche Einstellung der Plattenzylinder und deren Farbwerke sowie eine allfällig zusätzliche Aus rüstung zur Presse zu beeinträchtigen.
Einzelheiten ergeben sich aus den Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung an Hand der beiliegenden Zeichnungen, in denen eine Ausführung des Erfindungsgegenstandes beispielsweise veran schaulicht ist.
Fig. 1 zeigt in schematischem Seitenaufriss eine Zweifarben-Rollen-Offsetmaschine für Schön- und Widerdruck, welche die Prinzipien der vorliegenden Erfindung verkörpert.
Fig. 2 zeigt schematisch eine Ausführung des Erfindungsgedankens, welche - angemessenes Um schlingen ergibt-zwecks Erzielung der beschriebenen Zwecke.
Fig. 3 ist ein beträchtlich vergrösserter Vertikal schnitt durch die in Kontakt miteinander befindlichen Gummiwalzen der Offsetmaschine, auf welche die Erfindung zur Anwendung gelangt, und Fig. 4 ist eine schematische Darstellung, ähnlich der Fig. 2, einer Variante der Erfindung, welche gegenüber der Hauptausführung weniger bevorzugt wird.
Das Schema in Fig. 1 einer Rollen-Offsetmaschine für Schön- und Widerdruck kann in seiner Gesamt heit eine Zweifarbenpresse oder zwei Aggregate einer Vierfarbenpresse darstellen von der Ausführung, wie sie vielfach gebräuchlich ist.
Die Druckmaschine ist als Ganzes mit 10 be zeichnet, das erste Werk oder Aggregat mit 11, und das zweite mit 12. Diese Werke sind in einen Rahmen 13, wie er für derart grosse Pressen üblich ist, eingebaut.
Von der Vorratsrolle und den Zuführungswalzen wird die Papierbahn 20 zum ersten Werk 11 geleitet und passiert in Drucklage zwischen den Gummi- zylindern 25 und 26, wobei der obere Gummizylin der 25 das eingefärbte Bild der zu druckenden Vor lage mittels des Plattenzylinders 27 erhält, während ebenso der untere Gummizylinder 26 vom Platten zylinder 28 bedient wird.
Das zweite Druckwerk 12 ist mit einem iden tischen Druckzylinderpaar versehen, und die einzel nen Teile haben die nämlichen Bezugszeichen. Nach dem die Papierbahn 20 in den Werken 11 und 12 auf beiden Seiten bedruckt worden ist, tritt sie, wie angedeutet, rechts davon aus. Bei derartigen Offsetmaschinen für Schön und Widerdruck läuft die Papierbahn, wie ohne weiteres verständlich, zwischen den zwei Gummiwalzen 25 und 26 beider Aggregate hindurch und erhält auf beiden Seiten den Abdruck der auf beiden Gummi walzen eingefärbten Bilder.
In diesem Fall wirken natürlich die beiden Gummizylinder gegenseitig als Druckwalzen aufeinander. Da dieser Maschinentyp allgemein für Mehrfarbendruck verwendet wird, kann die Wichtigkeit eines rigorosen Passers der Drucke aufeinanderfolgender Aggregate nicht genug betont werden. Passerdifferenzen bzw.
Verschiebungen der Papierbahn können aber leicht vorkommen, wenn die Lücken der Gummitücher an den Stellen, wo sie befestigt sind, aufeinandertreffen und die Papier bahn zwischen den Gummizylindern vollkommen tangential verläuft. Die Art und Weise, in welcher die vorliegende Erfindung diese Schwierigkeit über windet, erhellt aus der nachfolgenden Beschreibung.
Nach Fig. 3 sind die Druckzylinder 25 und 26 je mit einem . Gummituch 40 überzogen, dessen Enden zwischen Spannschienenpaaren 41 bzw. 42 festgeklemmt sind. Die einen Spannschienen (41) liegen in einer Vertiefung 43 der Lücke in* den Zylin dern.
In der Aussparung 45 der Zylinder ist der Spannblock 46 eingesetzt und mittels Schrauben bolzen 47 fixiert. In einer halbzylindrischen Aus- nehmung im Spannblock 46 sitzt ein verstellbares zylindrisches Spann- bzw. Klemmorgan 50, welches das andere Ende 42 des Gummituches aufnimmt und spannt, damit dieses an der Oberfläche des Zylinders satt aufliegt.
Bei diesen üblichen Konstruktionen lassen die Spannvorrichtungen für die Gummitücher eine Lücke, mit 60 bezeichnet, wo die Endteile des Gummi- tuches die Oberfläche des Zylinders 25 bzw. 26 verlassen und in die Aussparung 45 eingeführt sind.
Wenn die beiden Zylinder 25 und 26 im Betrieb übereinstimmen, entsteht bei jeder Umdrehung eine mehr oder weniger lange Lücke quer zur Laufrich tung der Papierbahn, was bewirkt, dass diese sich kurzzeitig ungeklemmt zwischen den Zylindern -be wegt, und sofern keine besonderen Vorkehren ge troffen werden, würde sich die Papierbahn verschie ben, was in schlechtem Passer und Dublierung zum Ausdruck kommt.
Um einer solchen Möglichkeit vorzubeugen und um Gewähr zu haben, dass die Papierbahn sich über ein angemessenes Kreisbogenmass in festem Wälz- kontakt mit den Gummizylindern befindet, werden die oberen Gummizylinder 25 um das Zentrum der zugeordneten Plattenzylinder 27 im Uhrzeigersinn verlagert, und ebenso die unteren Gummizylinder 26 im Uhrzeigersinn um die Zentren ihrer Platten zylinder 28, wie in Fig. 1, 2 und 3 veranschaulicht.
Das Resultat dieser leichten Winkelverlagerung der Gummizylinder geht klar an Hand von Fig. 3 hervor, wo die Zylinder in grösserem Massstab dar gestellt sind. Man erkennt, dass die Papierbahn 20 einen leicht zickzack- bzw. S-förmigen Verlauf durch das Druckwalzenpaar hindurch nimmt, was einer leichten Umschlingung des einen und andern der Gummizylinder über die Distanz von Punkt 61 zu Punkt 62 gleichkommt und genügenden Reibungs kontakt bewirkt, um Schlupf zwischen Papierbahn und Gummizylindern zu verhindern.
Diese Anord nung trifft für beide Aggregate 11 und 12 zu, und die Papierbahn bleibt daher durchwegs in sicherem Reibungskontakt mit den Gummizylindern beider Aggregate.
Fig. 2 gibt ein Beispiel der Verwirklichung der Erfindungsidee, wobei zu diesem Zweck die Win kelverlagerung der Zylinder eine völlig angemessene Umschlingung bewirkt. In bestimmten Fällen mag eine etwas geringere Verschwenkung genügen, und gegebenenfalls kann eine zusätzliche Verschwenkung der Zylinder angewandt werden.
In dem zur Darstellung gewählten Beispiel be sitzen die Gummi- und die Plattenzylinder je einen Durchmesser von etwa 185 mm, und der vertikale Abstand AB der Achsen zwischen den Plattenzylin dern 27 und 28 beträgt rund 480 mm. Das Zen trum C des oberen Gummizylinders 25 wird um den Punkt A herum als Zentrum im Uhrzeigersinn verlagert, bis der Winkel BAC ungefähr 25 be trägt. Desgleichen wird das Zentrum D des unteren Gummizylinders 26 im Uhrzeigersinn verschwenkt um das Zentrum B des zugeordneten Plattenzylin ders, bis der Winkel ABD ungefähr 42 beträgt.
Unter diesen Bedingungen werden die Gummizylin- der 25 und 26 in Druckkontakt sein, aber die deren Zentren verbindende Linie<I>CD</I> wird einen Winkel von annähernd 14 mit der vertikalen Linie CE bilden. Daraus resultiert, dass, wenn die Linie<I>CD,</I> welche die Zentren der Gummizylinder verbindet, einen Winkel von ungefähr 14 mit der Vertikalen einschliesst, die Länge der Zylinderumschlingung durch die Papierbahn 20, dargestellt durch die Di stanz 61-62, rund 45 mm betragen und genügen würde, um den nötigen Reibungskontakt zur Siche rung des Passers zu ergeben.
Fig. 4 zeigt schematisch eine andere Ausführung der Erfindung, welche praktisch nicht so gut aus führbar ist wie die vorbeschriebene, aber nichtsdesto weniger in den Bereich der Erfindungsidee fällt.
In diesem Fall, wie in der ersten Ausführung, sind die Plattenzylinder 2<B>7</B> und 28' vertikal aus gerichtet, und der dem Plattenzylinder 27' zugeord nete Gummizylinder 25' wird noch weiter im Uhr- zeigersinn um das Zentrum A' des oberen Platten zylinders herum verlagert.
Bei- dieser spezifischen Ausführung, wo die Durchmesser der Zylinder etwa 185 mm betragen, macht der Winkel<I>B' A'<B>C</B></I> etwa 20 aus.
Der dem Plattenzylinder 28' zugeordnete Gummi zylinder 26' wird jedoch in beträchtlichem Mass im Gegensinn des Uhrzeigers um das Zentrum B' her um verschwenkt, derart, dass die Verbindungslinien der Zentren der vier Zylinder im Zickzack verlau fen. In dem zur Darstellung gewählten spezifischen Beispiel wird der Winkel<I>A' B' D'</I> annähernd 20 sein gleich dem Winkel<I>B' A'</I> C, während die Ver bindungslinie C <I>D'</I> der Zentren der Gummizylin der, welche das Druckwalzenpaar bilden, im Win kel von annähernd 45 mit der Horizontalen oder Vertikalen verläuft.
Bei dieser Anordnung sieht man, dass die Papier bahn 20 mit grösseren Umschlingungswinkeln von Punkt 61' zu Punkt 62' im Gesamtbetrag von. über 140 mm zwischen den Gummizylindern 25' und 26' hindurchläuft. Dies ist mehr als nötig. Zudem hat diese Anordnung gewisse Nachteile, die der vor gängig beschriebenen Ausführung nicht anhaften. Beispielsweise würde diese Anordnung im Ver gleich zur vorbeschriebenen die Änderung vieler Anlageteile der Offsetmaschine bedingen, und ausser dem würde der Zugang zum unteren Gummizylinder erschwert, da der Bedienungsmann die Druckpresse von der rechten Seite her warten muss.
Aus vorstehendem ergibt sich, dass durch diese Erfindung neuartige und sehr zweckdienliche An ordnungen von Gummizylindern für Offsetmaschinen geschaffen werden, welche vollkommenen Passer gewährleisten, namentlich bei Mehrfarbenwerken der beschriebenen Art.
Es versteht sich, dass in den beschriebenen und veranschaulichten Ausführungen verschiedene Än derungen vorgenommen werden können, ohne vom Bereich der Erfindung, wie er im Patentanspruch umschrieben ist, abzuweichen.