DE2151083B2 - Vorrichtung zum Anhalten schnell bewegter Gegenstände - Google Patents
Vorrichtung zum Anhalten schnell bewegter GegenständeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anhalten schnell bewegter Gegenstände, bestehend aus einem als
Anschlagfläche dienenden Band od. dgl., das an mindestens einem Ende um einen eine Anlagefläche für das
Band bildenden Dorn, Pfosten od. dgl. herumgeschlungen und dort durch eine an dem Band angreifende Feder
gespannt ist.
Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise bekannt als Leiteinrichtung für Straßen zum Abfangen von von
der Fahrbahn abirrenden Fahrzeugen. Diese Einrichtungen sind so ausgebildet, daß das Band unter der Wucht
des Aufpralls eines Fahrzeuges zunächst elastisch nachgibt und dann, wenn es einen Großteil der Energie
unter Bildung einer Ausbuchtung aufgenommen hat, sich von der Verbindung mit seinem Spannorgan löst, so
daß das Fahrzeug nicht mehr auf die Fahrbahn zurückgeschleudert wird (DT-PS 12 73 557).
Da diese vorbekannte Anordnung jedoch bei Auslenkung durch einen aufprallenden Gegenstand sich
von ihrer Verbindung löst, während sie bei leichteren Stößen elastisch zurückschwenkt, ist sie ungeeignet für
die Aufgabe, einen aufprallenden Gegenstand sanft und ohne ihn zurückzustoßen an einer definierten Stelle
anzuhalten. Dieses Problem tritt besonders häufig auf in der Technik der Verarbeitung von Datenträgern, in
Formularfördereinrichtungen, Kuvertiermaschinen od. dgl., wo mit hoher Geschwindigkeit geförderte
Gegenstände aus dünnem Papier, wie Formulare, Briefbögen, Kuverts usw- durch einen Anschlag od. dgl.
plötzlich angehalten werden müssen, um z. B. an ihnen einen Bearbeitungsvorgang vorzunehmen oder auch
nur. um ihre Bewegungsrichtung zu ändern. Hierbei müssen, sowohl Stauchungen des Papiers, das oft recht
unterschiedliche Masse aufweist, wie auch ein Zurückprallen von dem Anschlag versehen werden, um stets
eine gleiche, wohl definierte Lage des betreffenden Gegenstandes zu erhalten.
In bekannten Anlagen hat man sich bisher mit in einer
dämpfenden Gummilagerung schwenkbar auigenangten Klappen oder Platten als Stopanschlag, der den
Impuls bzw. die kinetische Energie des auftreffenden Gegenstandes aufnehmen und vernichten muß, beholfen.
Wegen der unvermeidlich großen Masse solcher Klappen lassen sich hiermit jedoch Stauchungen
oder/und Prellungen des Papiers nie ganz vermeiden. Außerdem wird beim Zurückschwenken der ausgelenkten
Klappe infolge der darin gespeicherten Energie das aufgeprallte Papier mit hoher Geschwindigkeit zurückgestoßen
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
besonders einfache Vorrichtung zum Anhalten eines schnell bewegten Gegenstandes zu schaffen, bei der der
Gegenstand weder gestaucht noch zurückgestoßen, sondern während einer aperiodischen Bewegung in eine
definierte stets gleichbleibende Ruhelage gebracht wird.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß bei dem um den Dorn herumgeschlungenen
Band die Feder an ihrem einen Ende mit einem Ende des Bandes fest verbunden und an ihrem
anderen Ende ortsfest befestigt ist, und daß ein zu dem Dorn paralleler und in seiner Lage relativ zu diesem
veränderbarer zweiter Dorn od. dgl. vorgesehen ist, um den das Band in entgegengesetzter Richtung herumgelegt
ist.
Das rierumlegen eines Seiles um mehrere Dorne in jeweils entgegengesetzter Richtung ist bereits durch die
US-PS 30 87 584 zum Befestigen des Seiles, damit diesem
sich nicht bewegen kann, bekannt. Bei der Erfindung hingegen wird bewußt eine begrenzte Bewegung des
Bandes um den Dorn angestrebt.
Bei Aufprall eines Gegenstandes, z. B. eines Papierbogens, auf die Vorrichtung, gibt das Band, welches
praktisch masselos ist, infolge seiner Federwirkung sofort nach, so daß keinerlei Stauchungen auftreten. Die
hierbei gleichzeitig wirksam werdende Reibung des Bandes an dem Dorn, kann, z. B. durch Ändern des
Umschlingungswinkels in einfacher Weise variiert und so eingestellt werden, daß die Energie des aufprallenden
Gegenstandes, auch bei unterschiedlicher Masse, bereits bei geringfügiger Auslenkung des Bandes bis auf einen
als Federenergie gespeicherten, geringfügigen Rest aufgezehrt wird, der dann noch ausreicht, durch eine
sanfte, jedoch hinreichend rasche aperiodische Bewegung das Band zu spannen und in seine ursprüngliche
Vorlage zurückzubringen. Da bei dieser Rückkehrbewegung auch die restliche Energie durch die gleichzeitige
Reibung aufgezehrt wird, besitzt das Band bei Erreichen seiner Ruhestellung keine Energie mehr, um den an ihm
anliegenden Gegenstand zurückzustoßen.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der zweite Dorn auf einer auf den ersten Dorn
verdrehbar und mittels einer Klemmschraube feststellbar gelagerten Scheibe od. dgl. befestigt ist, so daß
Reibung wie auch Federspannung leicht variiert werden
können. Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann der zweite Dorn auch in einem Schlitz
unter Veränderung seines Abstandes zu dem ersten verschiebbar und feststellbar gelagert sein. Zur Erhöhung
der Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
empfiehlt es sich, daß die Anlagefläche oder/und das Seil oder Band reibungsert yliende Oberflächeneigenschaften
aufweisen, z. B. aufgerauht sind oder auf ihrer Oberfläche einen Reibungsbelag besitzen. Ebenso
kann es sich als vorteilhaft erweisen, die Spannung der
Feder regelbar zu machen.
Die Ei findung ist in der Zeichnung beispielsweise und
schematisch dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 ein Problembeispiel für die Anwendung der
Vorrichtung, F i g. 2 ein Ausführungsbeispiel,
F i g. 3 eine Seitenansicht von links der Anordnung gemäß F i g. 2,
F i g. 4 eine Variante zu F i g. 2 und 3,
F i g. 5 ein weiteres Anwendungsbe:spiel und
Fig. 6 eine graphische Darstellung der Bewegung eines durch die Vorrichtung angehaltenen Gegenstandes.
In Fig. 1 werden Briefumschläge 1 von einer
Ausgabevorrichtung 2 mit hoher Geschwindigkeit auf einer Förderbahn 3 in Richtung χ gegen einen Anschlag
4 od. dgl. bewegt, durch den sie angehalten werden, um dann in der zur Richtung χ senkrechten Richtung y auf
einer sich anschließenden Förderbahn 5 weiter transportiert zu werden. Um sowohl Stauchungen als auch
Rückstöße der Briefumschläge 1 an dem Anschlag 4 zu vermeiden, ist dieser gemäß der Lehre der Erfindung
auszubilden, wofür in den folgenden F1 g. 2 bis 5 einige
Beispiele angegeben sind.
F i g. 2 und 3 zeigen ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung, wobei die Ansicht gemäß F1 g. 2 der eines
Schnittes gemäß der Linie 11-11 in F i g. 1 entspricht. Bei
diesem Austührungsbeispiel sind zwei Bänder 6 und 7 im
Bereiche ihrer Enden über je einen Dorn 8 und 9 und danach noch um einen weiteren Dorn 10 und 11
herumgeschlungen und dann jeweils mit den an einem Maschinenteil befestigten Federn 12 und 13 verbunden.
Die Dorne 10 und 11 sind jeweils am Umfang einer Scheibe 14 bzw. 15 befestigt, die jeweils auf dem Dorn 8
bzw. 9 drehbar und in jeder I .ige durch eine
Klemmschraube 16 bzw. 17 feststellbar gelagert ist. Die Dorne 8 und 9 sind bei dem dargestellten Beispiel an
einer Wand 27 im Maschinengestell befestigt. Grundsätzlich können je nach Bedarf beliebig viele Bänder
nebeneinander angeordnet sein, wobei jedes Band jeweils separat für sich durch zwei solcher Federn 12
und 13 gespannt ist.
Stößt ein in Richtung * mit hoher Geschwindigkeit bewegter Briefumschlag 1 gegen die Bänder 6, 7, so
werden diese zunächst unter der Wucht des Aufpralls geringfügig nach rechts (gestrichelte Linie in F i g. 2)
gegen die Spannung der Federn 12 und 13 ausgelenkt. Diese Auslenkung ist jedoch sehr gering, da durch den
hohen Reibungswiderstand an den Dornen 8 bis 11 die Aufprallenergie bereits in äußerst kurzer Zeit aufge- ^o
zehrt ist. Unmittelbar danach werden die Bänder 6, 7 durch die Federn 12,13 sofort wieder gespannt, wobei
alle noch überschüssige Energie durch die Reibung an den Dornen 8 bis 11 weitgehend vernichtet wird. Der
Briefumschlag 1 kommt also ohne jegliche Stauchungen stets an der gleichen Stelle zum Anhalten, so daß der
nächstfolgende Arbeitsgang an ihm vorgenommen werden, oder, wie bei dem Problemfall gemäß Fig. 1,
sein Weitertransport durchgeführt werden kann.
Um die Reibung und die Federspannung zu ändern, werden die Scheiben 14 und 15 nach vorherigem Lösen
der Klemmschrauben 16 und 17 auf den Dornen 8 und 9 verdreht und in der neuen Stellung wieder mittels der
Klemmschrauben 16 und 17 festgsklemmt. Zum Beispiel ergibt ein Verdrehen der Scheiben 14 und 15 in der
angegebenen Pfeilrichtung (F i g. 2) eine Erhöhung der
Reibung und der Band- bzw. Federspannung.
Eine Variante zu der Ausführung gemäß F i g. 2 und 3
mit den Scheiben 14 und 15 ist in Fig.4 angedeutet.
Hier ist der Dorn 10 in seitlichen Schlitzen 14' unter Veränderung seines Abstandes gegenüber dem Dorn 8
verschiebbar und in jeder Stellung feststellbar gelagert. Entsprechend kann der in F i g. 4 nicht dargestellte
Dorn 11 gelagert sein, falls nicht in vereinfachter Ausführungsform das Band 6, 7 einfach an seinem
unteren Ende in geeigneter Weise unter Verzicht auf weitere Federmaßnahmen und Reibungsflächen festgespannt
wird.
Um die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Prinzips darzutun, zeigt F i g. 5
eine Anordnung mit einer durch einen Elektromagneten 18 zwischen zwei Stellungen hin und her bewegbaren,
um ein Gelenk 19 schwenkbaren Ventilklappe 20, durch die z. B. die Strömung eines Mediums (Pfeilrichtung),
gesteuert werden soll. Bei Erregung des Magneten 18 verschließt die Ventilklappe 20 den Fluß des Mediums.
Wird die Erregung des Elektromagneten 18 abgeschaltet,
fällt die Ventilklappe 20 nach unten. Um Prellungen zu vermeiden, fällt sie hierbei auf das um das
Halbrundprofil 23 herumgeschlungene und durch die Feder 22 gespannte Band 21. Dieses Band 21 ist
beispielsweise an dem Winkel 24, an dem auch das Gelenk 19 der Klappe 20 montiert ist, befestigt, z. B.
festgeklemmt. Die Spannung der Feder 22 und damit auch des Bandes 21 kann bei diesem Beispiel durch eine
Schraube 25 geregelt werden, wodurch sich auch die Reibung des Bandes an dem Profil 23 ändern läßt
In Fig.6 ist der zeitliche Verlauf der Bewegung
eines auf ein erfindungsgemäß gespanntes Band aufprallenden Körpers durch die Kurve 26 dargestellt.
Der zunächst mit einer konstanten Geschwindigkeit bewegte Körper wird an der Stelle xo plötzlich durch
das Band gebremst, bewegt sich noch ein kurzes Stück über Xo heraus und kehrt dann infolge der Zurückbewegung
des Bandes in einer aperiodischen Bewegung in die Ausgangslage xo mit geringer Geschwindigkeit, entsprechend
der Dämpfung, zurück. Der Verlauf der aperiodischen Bewegung wird um so flacher und dauert
um so länger, je größer die Reibung d. h. je größer der Umschlingungswinkel des Bandes oder Seiles ist. Bei
den dargestellten Ausführungsformen lassen sich durch geeignete Verstellung der Dorne 10, 11 beliebige
Dämpfungswerte und damit jeder gewünschte Bewegungsverlauf leicht einstellen. So zeigt F i g 6 beispielsweise
einen Kurvenverlauf 26' mit starker Dämpfung und einen weiteren Kurvenverlauf 26" mit geringer
Dämpfung.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Anhalten schnell bewegter Gegenstände, bestehend aus einem als Anschlagfläehe
dienenden Band od. dgl., das an mindestens
einem Ende um einen eine Anschlagfläche für das Band bildenden Dorn, Pfosten od. dgl. herumgeschlungen
und dort durch eine an dem Band angreifende Feder gespannt ist, dadurch ge- ίο
kennzeichnet, daß die Feder (IZ 13) an ihrem einen Ende mit einem Ende des Bandes (6. 7) fest
verbunden und an ihrem anderen Ende ortsfest befestigt ist, und dal* ein zu dem Dorn (8.9) paralleler
und in seiner Lage relativ zu diesem veränderbarer zweiter Dorn od. dgl. (10,11) vorgesehen ist, um den
das Band (6, 7) in an sich bekannter Weise in entgegengesetzter Richtung hei umgelegt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß der zweite Dorn (10.11) auf einer auf
dem ersten Dorn (8, 9) verdrehbar und mittels einer Klemmschraube (11) feststellbar gelagerten Scheibe
(14,15) befestigt ist.
3. V01 richtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Dorn (10, 11) in einem Schlitz (14') unter Veränderung seines Abstandes zu
dem ersten Dorn (8,9) verschiebbar und feststellbar gelagert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlagefläche der
Dorne (8 bis 11) oder/und das Band (6. 7) reibungserhöhende Oberflächeneigenschaften aufweisen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Γ Igenden. dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung der
Feder{12,13)einstellbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Band (6, 7) an
einem Ende starr befestigt ist.
40
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712151083 DE2151083C3 (de) | 1971-10-13 | Vorrichtung zum Anhalten schnell bewegter Gegenstände | |
IT2924772A IT967529B (it) | 1971-10-13 | 1972-09-15 | Dispositivo per arrestare oggetti in movimento rapido |
FR7235303A FR2157354A5 (de) | 1971-10-13 | 1972-10-05 | |
GB4705072A GB1413165A (en) | 1971-10-13 | 1972-10-12 | Conveyor means provided with damping means |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712151083 DE2151083C3 (de) | 1971-10-13 | Vorrichtung zum Anhalten schnell bewegter Gegenstände |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2151083A1 DE2151083A1 (de) | 1973-04-19 |
DE2151083B2 true DE2151083B2 (de) | 1975-07-24 |
DE2151083C3 DE2151083C3 (de) | 1976-03-18 |
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ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2151083A1 (de) | 1973-04-19 |
FR2157354A5 (de) | 1973-06-01 |
GB1413165A (en) | 1975-11-05 |
IT967529B (it) | 1974-03-11 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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