DE2149918A1 - Verfahren zur Epoxydierung von Olefinen - Google Patents
Verfahren zur Epoxydierung von OlefinenInfo
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Description
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D-8000 MÖNCHEN 81 · ARABELLASTRASSE 4 ■ TELEFON (0811) 911087 2 1 A 9 9 1 8
D-8000 MÖNCHEN 81 · ARABELLASTRASSE 4 ■ TELEFON (0811) 911087 2 1 A 9 9 1 8
ATLANTIC RICHi1IEID COMPANY, New York, N.Y./USA
Verfahren zur Epoxydierung von Olefinen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Epoxydierung
von Olefinen von niedrigerer Reaktivität wie Propylen.
In den letzten Jahren wurde ein- Olefin-Epoxydierungsverfahren
entwickelt, bei welchem die Olefinverbindung unter Verwendung eines organischen Hydroperoxyds als Oxydationsmittel und eines
Molybdän enthaltenden Katalysators epoxydiert wird. Dieses Verfahren und die hierzu geeigneten Katalysatoren sind z.B.
in der US-Patentschrift 3 351 635 und der belgischen Patentschrift 674 076 beschrieben. Weitere Molybdän-Katalysatoren
für diese Reaktion sind in den US-Patentschriften 3 434 975, 3 453 218 und 3 480 563 beschrieben.
Dieses Verfahren ergibt extrem gute Umwandlungen und Ausbeuten, wenn ein hochstabiles Hydroperoxyd dazu verwendet wird,
um ein reaktives Olefin zu epoxydieren. Somit wird im technischen Betrieb als Oxydationsmittel tertiäres Butylhydroperoxyd
mit ausgezeichneten Ergebnissen benutzt. Es ist aber ein Nachteil, wenn man als Oxydationsmittel ausschließlich das
tertiäre Butylhydroperoxyd verwendet, weil als Reduktionsprodukt tertiärer Butylalkohol anfällt und es zur wirtschaftlichen
Durchfuhrung des Verfahrens notwendig ist, dieses Nebenprodukt genauso wie das Olefinepoxydprodukt zu verwenden oder
zu verkaufen.
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Es sind bereits verschiedene andere Hydroperoxyde vorgeschlagen worden» die weniger stabil sind als das tertiäre Butylhydroperoxyd,
da ihre entsprechenden Reduktionsprodukte, nämlich die Alkohole, möglicherweise einen größeren Wert entweder
als solche oder als Zwischenprodukte für die Herstellung von anderen verwertbaren Produkten haben. Bei "Versuchen, diese
weniger stabilen Hydroperoxyde, z.B. Cumolhydroperoxyd (das auch manchmal als Gumenylhydroperoxyd bezeichnet wird), Gyclohexylhydroperoxyd,
Amylenhydroperoxyd und Äthylbenzolhydroperoxyde, zu verwenden, wurden jedoch nachteiligerweise nur
geringe Umwandlungen und niedrige Ausbeuten erhalten. Dies war insbesondere dann der Pail, wenn sie zur Epoxidierung von
weniger reaktiven Olefinen wie CX-Olefinen (terminal unge-,
sättigten Olefinen) oder von Olefinen mit elektronenanziehenden Gruppen, die zur Doppelbindung in OC-Stellung stehen, z.B.
Chlor, Hydroxyl und anderen Gruppen, benutzt wurden. Ein Beispiel für solche weniger reaktiven Olefine sind die Allyl—
chlorverbindungen.
Nur dann, wenn diese weniger stabilen Hydroperoxyde zur Epoxydierung
von hochreaktiven Olefinverbindungen wie den inneren Olefinen, d.h. von "Verbindungen, die Alkylgruppen haben, die
die Doppelbindung umgeben, verwendet werden, werden die gewünschten
hohen Umwandlungen und Ausbeuten erhalten« Somit wurden, obgleich viele der Alkohole von diesen Hydroperoxyden
möglicherweise einen hohen Wert als solche oder als Zwischenprodukte
haben können, diese technisch zur Epoxydierung von Propylen zu Propylenoxyd, das eines der am besten geeigneten
Epoxydverbindungen ist, nicht verwendet, da diese "Verbindung
ein CX-Olefin und weniger reaktiv ist. Bei der versuchten Anwendung
wurde gefunden, daß sowohl die Umwandlung des Hydra—
peroxyds als auch die Ausbeute des Epoxyds gering waren.
Durch die Erfindung wird nun ein Verfahren zur Beseitigung dieser Schwierigkeiten zur Yerfügung gestellt» Weiterhin wird
hierdurch die Verwendung der weniger stabilen Hydroperoxyde
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als Oxydationsmittel in Verbindung mit einem Molybdän enthaltenden
Katalysator zur Epoxydierung sogar der weniger reaktiven Olefine wie der CX -Olefine und der Olefine, die
mit einer elektronenanziehenden Gruppe am CX-Kohlenstoffatom
zur Doppelbindung substituiert sind, ermöglicht, wodurch eine ausgezeichnete Hydroperoxydumwandlung und hohe Ausbeuten
an dem Bpoxydprodukt erhalten werden können. Wichtige Beispiele für solche Verbindungen sind Propylen und Allylchlorid
bzw. Allylalkohol. Bei dem Verfahren der Erfindung wurde eine kritische Menge einer Stabilisatorverbindung verwendet, die
ein sekundärer oder tertiärer einwertiger Alkohol mit 3 bis 9 Kohlenstoffatomen ist.
Gemäß der Erfindung wird nun ein Verfahren zur Epoxydierung von Olefinen der allgemeinen Formel
R-CH-CH=GH0
worin R Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 17 Kohlenstoffatomen
und Υ Wasserstoff oder eine elektronenanziehende Gruppe ist, zur Verfügung gestellt, bei welchem bei einer Temperatur von
50 bis 14O0C, unter einem Druck, der mindestens der autogene
Druck bei der Temperatur ist, in Gegenwart eines Molybdän enthaltenden Katalysators und in Gegenwart einer stabilisierenden
Menge eines sekundären oder tertiären einwertigen Alkohols mit 3 bis 9 Kohlenstoffatomen mit einem organischen Hydroperoxyd
umgesetzt wird, welches weniger stabil als Cumolhydroperoxyd ist, wobei das Molverhältnis Stabilisatoralkohol:Hydroperoxyd
von 1:1 bis 3:1 beträgt.
Somit wird ein C^- bis C20- CX -Olefin oder ein C,- bis Cp0-1
Olefin mit einem elektronenanziehenden Substituenten am CX Kohlenstoffatom zur Doppelbindung unter Verwendung eines relativ
instabilen organischen Hydroperoxyds als Oxydationsmittel in Gegenwart eines Molybdän enthaltenden Katalysators und
einer Stabilisatorverbindung aus der Gruppe sekundäre oder
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tertiäre einwertige Alkohole mit 3 bis 9 Kohlenstoffatomen im Molekül epoxydiert, wobei die stabilisierende Verbindung
in Mengen von 1,5 bis 3 Mol/Mol Hydroperoxyd-Oxydationsmittel
vorhanden ist. Die Anwesenheit der Stabilisatorverbindung gestattet die Verwendung der weniger stabilen Hydroperoxyde bei
der Epoxydierung der weniger reaktiven Olefine mit hoher Umwandlung des Hydroperoxyds und hohen Ausbeuten des Epoxyds.
Das Verfahren ist auf CX -Olefine mit 3 bis 20 Kohlenstoff- ■
atomen im Molekül, vorzugsweise geradkettige Verbindungen, anwendbar, obgleich auch verzweigte Verbindungen eingesetzt werden
können. Beispiele für diese Verbindungen sind Propen, Buten-1, Penten-1, Hexen-1, Hepten-1, Octen-1 und dergl. bis
zu Eicosen-1. Das Verfahren der Erfindung ist auch auf terminale
Olefine anwendbar, die am Kohlenstoffatom, das in CX Stellung zur Doppelbindung steht, einen elektronenanziehenden
Substituenten besitzen. Diese olefinischen Verbindungen werden durch die Formel
R - CH - CH = CH9
charakterisiert, worin R Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 17 Kohlenstoffatomen bedeutet und Y für Wasserstoff
oder eine elektronenanziehende Gruppe, z.B. Halogen, -OH, -CN, steht. Diese Olefine sind erheblich schwieriger zu epoxydieren
als die inneren Olefine oder Olefine, bei denen eine erhebliche Substitution durch Alkylgruppen, beispielsweise
auf den Kohlenstoffatomen der Doppelbindung, erfolgt ist. Die Arten von Gruppen, die als elektronenanziehende Gruppen bekannt
sind, sind dem organischen Chemiker geläufig. Die Entscheidung, welche Gruppen als Substituenten verwendet werden
können, bringt somit keine Schwierigkeiten mit sich.
Die Hydroperoxyde, die bei dem Verfahren der Erfindung verwendet werden, sind diejenigen, die üblicherweise im Vergleich
zu tertiärem Butylhydroperoxyd als relativ instabil angesehen
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werden, und zwar insbesondere dann, wenn das Hydroperoxyd in Gegenwart eines Molybdän-Katalysators vorliegt. Tertiäres
Butylhydroperoxyd ist im Hinblick auf die Art der Verbindung, d.h. als Peroxyd eine, sehr stabile Verbindung, selbst in Gegenwart
von Molybdän-Katalysatoren. Aus diesem Grund wurde es bei Epoxydierungsreaktionen, bei welchen die vorgenannten
schwierig epoxydierbaren Olefine epoxydiert werden, verwendet, da bei optimalen Bedingungen gearbeitet werden kann, was zu
dem Ergebnis führt, daß ausgezeichnete Hydroperoxydumwandlungen und Ausbeuten erhalten werden. Wenn weniger stabile Hydroperoxyde
als das tertiäre Butylhydroperoxyd verwendet werden, dann sind die Umwandlungen gering und die Ausbeuten sind
niedrig. Diese weniger stabilen Hydroperoxyde, auf welche sich die Erfindung insbesondere richtet, sind Gumolhydroperoxyd,
Cyclohexylhydroperoxyd, Amylenhydroperoxyd und Äthylbenzolhydroperoxyd.
Es gibt viele andere organische Hydroperoxyde, die weniger stabil sind als das tertiäre Butylhydroperoxyd und auf welche
diese Erfindung gleichfalls anwendbar ist, doch im allgemeinen sind sie schwierig und teuer herzustellen und die bei der Reduktion
anfallenden Alkohole haben als chemische Verbindungen oder als Zwischenprodukte für die Herstellung von anderen verwertbaren
Verbindungen eine geringere Eignung. Somit werden, obgleich alle beliebigen, relativ instabilen organischen Hydroperoxyde
verwendet werden können, die oben spezifisch genannten Verbindungen bevorzugt.
Die bei dem Verfahren der Erfindung verwendeten Stabilisatoralkohole
sind einwertige sekundäre und tertiäre Alkohole mit j5 bis 9 Kohlenstoffatomen im Molekül. Primäre Alkohole können
bei dem Verfahren der Erfindung nicht verwendet werden, da diese das Epoxydprodukt angreifen, wodurch die Epoxydausbeute
aufgrund von Nebenreaktionen vermindert wird. Sekundäre und tertiäre Alkohole sind jedoch viel weniger stark reaktiv, wobei
die tertiären Verbindungen gegenüber dem -^opxyd am wenigsten
reaktiv sind.
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Beispiele für sekundäre geeignete Alkohole sind Isopropylalkohol (2-Propanol), 2-Butanol, 2-Pentanol, 3-Pentanol,
4-Methyl-2-pentanol, 2-Methyl-3-pentanol, 2,4-Dimethyl-3-pentanol,
2-Hexanol, 5-Methyl-2-hexanol, 3-Hexanol, 5-Methyl-3-hexanol,
2-Haptanol, 3-Heptanol, 4-Heptanol, 2,6-Dimethyl-4-heptanol,
2-Octanol, 3-Octanol, 4-Octanol, 2-Nonanol, 3-Nonanol,
4-Nonanol, 5-Nonanol, CX -Methylbenzylalkohol,
1-Phenyl-1-propanol, Cyclohexanol, die Methylcyclohexanole
und dergl.
Beispiele für geeignete tertiäre Alkohole sind tertiärer Butylalkohol (2-Methyl-2-propanol), 2-Methyl-2-pe.ntanol,
2,4-Dimethyl-2-pentanol, 3-Methyl-3-pentanol, 2,3-Dimethyl-3-pentanol,
3-Äthyl-3-pentanol, 3-Äthyl-2-methyl-3-pentanol,
2-Methyl-2-hexanol, 3-Methyl-3-hexanol, 3-Äthyl-3-hexanol, 3-Äthyl-5-methyl-3-hexanol, 2-Methyl-2-heptanol, 3-Methyl-3-heptanol,
4-Methyl-4-heptanol, 4-Äthyl-4-heptanol, 2-Methyl-2-octanol,
2-Phenyl-2-propanol und dergl.
Die tertiären Alkohole werden gegenüber den sekundären Alkoholen "bevorzugt, da sie die Epoxyde am wenigsten angreifen.
Unter den tertiären Alkoholen wird der tertiäre Butylalkohol als Stabilisierungsmittel gemäß der Erfindung am meisten bevorzugt.
Die Epoxydierungsreaktion kann unter Verwendung eines Molverhältnisses
von Olefin:Hydroperoxyd im -Bereich von 1:1 bis 30:1 durchgeführt werden. Es wird vorzugsweise mit einem Überschuß
an Olefin gearbeitet, um eine maximale Möglichkeit für hohe Hydroperoxydumwandlungen zu geben, so daß der bevorzugte
Bereich sich von etwa 1,2:1 bis 6:1 erstreckt. Es ist darauf hinzuweisen, daß bei höheren Verhältnissen das Volumen zu groi3
wird, um wirtschaftlich zu arbeiten. Die am wenigsten stabilen Hydroperoxyde erfordern jedoch die höchsten Verhältnisse
Olefin:Hydroperoxyd.
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Die Epoxydierungsreaktion wird bei Temperaturen durchgeführt, die normalerweise für die molybdänkatalysierte Reaktion unter
Verwendung eines organischen Hydroperoxyds, wie tertiäres Butylperoxyd als Oxydationsmittel, verwendet werden. Es kann
in einem "breiten Bereich von 50 bis 1400C gearbeitet werden,
vorzugsweise im Bereich von 60 bis 1000C. Am meisten wird für
diese Reaktion ein Bereich von etwa 70 bis 900C bevorzugt.
Die Reaktion kann bei Atmosphärendruck oder im Falle von Epoxyden, die bei den Reaktionstemperaturen verdampfen, bei dem
autogenen Druck des Reaktionsgemisches bei der jeweiligen Temperatur durchgeführt werden. Somit wird die Reaktion in
flüssiger Phase durchgeführt. Es wurde gefunden, daß die Stabilisatoralkoholmenge
kritisch ist und daß sich das Molverhältnis Stabilisator:Hydroperoxyd im Bereich von 1:1 bis 3t 1»
vorzugsweise von 1,5:1 bis 2,5:1, befinden muß. Es wurde gefunden, daß, wenn das Molverhältnis Olefin:Hydroperoxyd sich
am oberen Ende dieses Bereichs befindet, dann eine geringere Menge des Stabilisators erforderlich ist, doch wird es bevorzugt,
nicht ein so hohes Verhältnis Olefin:Hydroperoxyd zu verwenden. Der Stabilisator ist kein !lösungsmittel und verhält
sich auch nicht wie ein solches. Somit können. z.B. Lösungsmittel wie Benzol, die bekannte Lösungsmittel für die
Reaktion sind, verwendet werden, doch kann in Abwesenheit des Alkoholstabilisators gemäß der Erfindung keine ausgeprägte
Verbesserung der Umwandlung oder der Epoxydausbeute erhalten
werden. Darüberhinaus hängen im allgemeinen die Lösungsmitteleffekte nicht von den Mengen, d.h. von den Molverhältnissen,
ab. Bei der vorliegenden Erfindung ist es notwendig, eine Stabilisatormenge innerhalb der angegebenen Bereiche zu verwenden,
um die gewünschten Verbesserungen gemäß der Erfindung zu erreichen.
Die verwendbaren, Molybdän enthaltenden Katalysatoren sind alle beliebigen Katalysatoren, die bei der Epoxydierung von
Olefinverbindungen mit organischen Hydroperoxyden beschrieben
worden sind. Die verwendbaren Molybdänverbindungen schließen
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sowohl anorganische als auch organische Verbindungen bekann- ' ter Struktur und auch solche ein, deren exakte Struktur noch
nicht bekannt ist. Solche sind z.B. das Reaktionsprodukt von metallischem Molybdän mit einem organischen Hydroperoxyd in
Gegenwart eines gesättigten C1 bis C, aliphatischen Alkohols,
wie es in der US-Patentschrift 3 434 975 beschrieben wird. Die verschiedenen Molybdänverbindungen, die als geeignet beschrieben
worden sind, umfassen die Oxyde, z.B. Molybdändioxyd, Molybdänsesquioxyd, Molybdäntrioxyd, Molybdänpentoxyd>
die Chloride, z.B* Molybdänpentachlorid, die Koordinationskomplexe
wie Molybdänhexacarbonyl, die Säuren und die entsprechenden Salze, bei welchen das Molybdän z.B. im anionischen
Teil des Moleküls enthalten ist, sowie die Molybdänsäuren und die entsprechenden. Molybdate.
Zuzüglich zu diesen Verbindungen können auch die hochmolekularen komplexen Heteropolysäuren und die Salze des Molybdäns
verwendet werden. Die Heteropolysäuren sind komplexe anorganische Verbindungen mit einem Molekulargewicht bis zu 3000
oder mehr. Sie bestehen aus einem hochmolekularen Heteropolyanion mit 2 bis 18 sechswertigen Metallatomen, welche ein oder
mehrere Heteroatome umgeben. Diese Komplexe des Molybdäns sind
als Heteropolymolybdate bekannt. Ein Beispiel hierfür ist Natrium-silico-12-molybdat. Die Heteroatome in den Heteropolyanionen
sind üblicherweise Phosphor oder Silicium, obgleich
auch Arsen, Germanium, Zinn, Titan, Zink und andere Elemente als Heteroatome in Heteropolykomplexverbindungen
bekannt sind.
Zusätzlich zu den Heteropolyverbindungen, die vollständig anorganischer
Natur sind, können die Heteropolysäuren und Salze, die durch Umsetzung zwischen einfachen Salzen und organischen
Säuren gebildet werden, ebenfalls verwendet werden. Beispiele hierfür sind die Oxalomolybdate und dergl. Es
sind auch andere Organomolybdänverbindungen geeignet, a.B.
8.'V/0 99 H
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Molyl3dänyl(lV)-acetylacetonat, MoO2(C5H7O2)2, Molybdän(lll)-acetylacetonat,
Mo(OcH7O2),, und ähnliche Organomolybdänverbindungen.
Es wurde gefunden, daß alle beliebigen Molybdänverbindungen als Katalysator bei dieser Reaktion geeignet sind, da es das
Molybdän ist, das kritisch ist und nicht der Rest der Verbindung. Diejenigen Verbindungen, die in dem Reaktionsmedium
löslich sind, werden etwas bevorzugt, obgleich selbst diejenigen ^erbindungen die gewünschte Umsetzung ergeben, die als
unlöslich betrachtet werden oder die als unlöslich erscheinen.
Bei den in den nachstehenden Beispielen beschriebenen Versuchen wurden Molybdänhexacarbonyl- und Molybdänyl(IV)-acetylacetonat-Katalysatoren
verwendet, da diese Verbindungen im Laboratorium leicht verfügbar sind und da sie repräsentativ
für die verwendbaren Verbindungen sind. Naturgemäß kann jede beliebige Molybdänverbindung verwendet werden, die bei dem
bekannten Epoxydierungsverfahren wirksam ist.
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Die Mengen des Molybdän enthaltenden Katalysators, die bei dem Verfahren der Erfindung verwendet werden, sind die üblichen
katalytischen Mengen, die normalerweise bei der Olefinepoxydierung in Gegenwart von organischen Hydroperoxyden als
Oxydationsmittel verwendet werden. Sie können sich von 20 ppm Molybdän, bezogen auf das Gewicht des Reaktionsgemisches, bis
10 000 ppm, bezogen auf das Gewicht des Reaktionsgemisches, erstrecken. Im allgemeinen werden 50 bis 1000 ppm (Gewicht)
verwendet. Da bei dem Verfahren der Erfindung die Reaktionsgeschwindigkeit durch den Alkoholstabilisator etwas verringert
wird, wird es bevorzugt, Katalysatormengen am oberen Ende des Bereichs zu verwenden.
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert.
Die jeweiligen Reaktionsbedingungen sind in jedem einzelnen
Beispiel angegeben. In mehreren Beispielen wird jedoch die Katalysatorkonzentration in Mol Molybdän/l Reaktionsgemisch
angegeben. Dies war für die Laboratoriumsversuche bequem. Die entsprechende Menge, ausgedrückt in ppm, kann aus den
bekannten Mengen der einzelnen Komponenten und dem spezifischen Gewicht ohne weiteres errechnet werden. Im allgemeinen
entspricht eine Konzentration von 0,001 Mol Molybdän/l Reaktionsgemisch ungefähr 125 ppm, bezogen auf das Gewicht des
Gemisches.
Unter Verwendung von Octen-1 und Octen-2 als Olefine, Cyclohexylhydroperoxyd
als Oxydationsmittel und Molybdänhexacarbonyl als Katalysator wurden Vergleichsversuche durchgeführt.
Als Cyclohexylhydroperoxyd wurde eine Handelsprobe verwendet, welche folgende, in Gew.# ausgedrückte Zusammensetzung
hatte: Cyclohexylhydroperoxyd 47; Cyclohexanol 18; Cyclohexanon 16; Cyclohexan 19. Die Probe wurde über Magnesiumsulfat
vor der Verwendung getrocknet. Die Versuche wurden durchgeführt, indem 5 ml gleiche Teile einer Lösung
'1O1) 8 27/099 8
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mit 10 g Hydroperoxydprobe, 15 g des Olefins und 0,02 g Mo(CO),- in einem abgeschlossenen Rohr bei 900C über die in
Tabelle I angegebenen Zeiträume erhitzt wurden. Dieses Gemisch wurde durch Zugabe verschiedener Mengen entweder eines
Alkoholstabilisators oder eines Lösungsmittels modifiziert, doch wurden in jedem Pail 5 ml aliquote Teile als Reaktionsgemiseh
verwendet. Die Versuchsbedingungen sowie die Umwandlungen und die Ausbeuten sind in Tabelle I zusammengestellt.
Bei diesem Beispiel und bei sämtlichen folgenden Beispielen bezieht sich die Umwandlung auf die in Gew.$ ausgedrückte,
umgewandelte Hydroperoxydmenge, bezogen auf das ursprüngliche Gewicht des Hydroperoxyds. Die Epoxydausbeute wird als
-Mol-# angegeben, d.h. als die Mole Epoxyd, die je Mol umgewandeltes
Hydroperoxyd χ 100 gebildet werden. Bei allen Beispielen, bei denen ein geschlossenes Rohr als Reaktor verwendet
wurde, war dieses genügend klein, daß praktisch das gesamte Reaktionsgemisch sich in der flüssigen Phase befand.
2 0 9 8 7 7 I ü ?, fj H
Versuch Olefin Nr.
Stabilisator
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
Octen-1 Octen-1 Octen-2 Octen-2
Octen-1 Octen-1 Octen-1 Octen-1
Octen-1 Octen-1 Octen-1 Octen-1
Octen-1 Octen-1
(D (D
Fußnoten;
0 0 0 0
CH CH
Tabelle I | Zeit Min. |
Umwandlung | Epoxyd- ausbeute |
Lösungsmittel | 30 | 65 | 59 |
O | 60 | 88 | . 58 |
O | 30 | 100 | 91 |
O | 60 | 100 | 91 |
O | 60 | 91 | 80 |
O | 90 | 95 | 75 |
O | 60 | 79 | 84 |
O | 90 | 91 | 83 |
O | 30 | 91 | 75 |
O | 60 30 |
96 55 |
71 54 |
O B(5) / 1— \ |
60 | 87 | 59 |
B(5) | 30 | 64 | 6*5 |
0-1(6) | 60 | 90 | 67 |
0-1^ | |||
(1) 0,03 g Mo(CO)
(2) 5,0 g tertiär
(3 (4 (5
verwendet, anstelle von 0,02 g
r Butylalkohol wurden zu dem Grundreaktionsgemisch zugesetzt
10,0 g tertiärer Butylalkohol wurden zu dem Grundreaktionsgemisch zugesetzt
5»0 g Cyclohexanol wurden zu dem Grundreaktionsgemisch zugesetzt.
5,0g Benzol wurden zu dem Grundreaktionsgemisch zugesetzt
5,0 g Octen-1 wurden zu dem Grundreaktionsgemisch zugesetzt
10,0 g tertiärer Butylalkohol wurden zu dem Grundreaktionsgemisch zugesetzt
5»0 g Cyclohexanol wurden zu dem Grundreaktionsgemisch zugesetzt.
5,0g Benzol wurden zu dem Grundreaktionsgemisch zugesetzt
5,0 g Octen-1 wurden zu dem Grundreaktionsgemisch zugesetzt
■!>· CO CO
- 13 - 2U9918
Diese Ergebnisse zeigen in Abwesenheit eines Alkoholstabilisators,
nämlich bei den Versuchen 1 und 2, niedrige Umwandlungen und Ausbeuten, die mit Octen-1 erhalten wurden. Die
Versuche zeigen aber auch, daß Octen-2 ein weit reaktionsfähigeres
Olefin ist, das , wie in den Versuchen 3 und 4, ausgezeichnete Ausbeuten und Ergebnisse ergibt. Die Versuche
5, 6 und 7 zeigen, daß die Zugabe von tertiärem Butylalkohol sowohl die Umwandlung als auch die Ausbeuten bei Octen-1 erheblich
verbessert. Die Versuche 9 und 10 zeigen, daß auch ein sekundärer Alkohol die Ausbeuten und die Umwandlungen
verbessert, aber nicht in demselben Ausmaß wie der tertiäre Alkohol. Die Versuche 11 und 12 zeigen, daß das beste Lösungsmittel,
das normalerweise bei Epoxydierungsreaktionen verwendet wird, die Umwandlung und die Ausbeute nicht verbessert.
Dies zeigt, daß die Verwendung des Alkohols kein Lösungsmitteleffekt
ist. Schließlich wird bei den Versuchen 13 und 14 weiteres Octen-1 verwendet. Sein einziger Effekt ist
aber die Erhöhung der Ausbeute, die durch Erhöhung des Molverhältnisses von OlefinsHydroperoxyd erwartet würde. Es
wurde jedoch keine Zunahme der Hydroperoxydumwandlung erhalten.
Unter Verwendung von Cumolhydroperoxyd als Oxydationsmittel, Octen-1 als Olefin und Molybdänhexacarbonyl als Katalysator
wurden verschiedene Versuche durchgeführt. Die Wirkung des
Alkoholstabilisators ist in Tabelle II gezeigt. Die Grundcharge bestand aus 3 Mol Octen-1, 1 Mol Oumolhydroperoxyd,
0,001 Mol/l der Oharge von Mo(OO)6. Bei jedem Versuch wurde
ein aliquoter feil dieses Gemisches mit etwa 6 ml in ein geschlossenes Rohr gebracht und die in Tabelle II gezeigten
Zeiten bei 83 bis 900O umgesetzt. Die Grundlösung wurde durch
Zugabe von 1 Mol tert.-Butylalkohol bei den Versuchen 2 und 3 modifiaiert. In Versuch 4 wurde ein Volumenteil Benzol,
der dem Volumen von 1 Mol des in den Versuchen 2 und 3 verwendeten tertiären Butylalkohols entspricht, zugesetzt. Bei
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den Versuchen 5 und 6 wurde zu der Grundcharge 2 Mol tertiärer Butylalkohol zugesetzt. Im Versuch 7 wurde ein Volumen
Benzol der Grundcharge zugesetzt, das dem Volumen von 2 Mol tertiärem Butylalkohol gleich war. In jedem Pail wurde der
aliquote Teil von 6 ml als Reaktionsgemisch verwendet. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
keiner | Fußnoten: | Tabelle | II | Epoxydausbeute | |
TBA(1) | Zeit Std. |
Umwandlung | 33 | ||
Versuch Stabilisator od. Nr. Lösungsmittel |
2 | 56,5 | 57 | ||
1 | TBA(3) / V |
2 | 39,5 | 59 37 |
|
2 | B(4) | ro ro | 48, 60 |
80 82 |
|
3 4 |
2 3 |
41 58 |
41 | ||
5 6 |
3 | 50 | |||
7 | |||||
(1) 1 Mol tertiärer Butylalkohol, zugegeben zu der Grundcharge
(2) Das Volumen des Benzols war dem Volumen von 1 Mol TBA,
das der Grundcharge zugegeben worden war, gleich.
(3) 2 Mol tertiärer Butylalkohol, zugegeben zu der Grundcharge.
(4) Das Volumen des Benzols, das der Grundcharge zugegeben worden war, war dem Volumen von 2 Mol TBA gleich.
Es wird eraichtlich, daß 1 Mol Alkohol je 1 Mol Hydroperoxyd
eine Verbesserung der Epoxydausbeute, aber nicht der Umwandlung ergibt. Venn 2 Mol tertiärer Butylalkohol je Mol Hydroperoxyd
verwendet werden und eine Reaktionszeit von 3 Stunden zur Anwendung kommt, dann wird sowohl eine beträchtliche Verbesserung
der Ausbeute als auch der Umwandlung erreicht. Auch hieraus wird ersichtlich, daß der tertiäre Butylalkohol nicht
als Lösungemittel wirkt, da Benzol sowohl hinsichtlich der Ausbeute als auch hinsichtlich der Umwandlung nur eine geringe Veränderung ergibt·
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Es wurden drei Versuche in exakt der gleichen Weise wie in
Beispiel 2 durchgeführt, mit der Ausnahme, daß die Grundcharge 6 Mol Octen-1 anstelle von 3 Mol enthielt. Bei jedem
der drei Versuche wurde eine Reaktionszeit von 3 Stunden gewählt. Die Bedingungen und die Ergebnisse sind in tabelle III
zusammengestellt.
Stabilisator Lösungsmittel |
Tabelle III | Epoxydausbeute | |
Versuch Nr. |
keiner | oder Umwandlung | 86 |
1 | ΪΒΑ(1> | 68 | 100 |
CVJ | B(2) | 92 | 88 |
3 | 67 | ||
Fußnotent | |||
(1) 1 Mol tertiärer Butylalkohol, zugesetzt zu der Grundcharge.
(2) Das Volumen des Benzols, das der Grundcharge zugesetzt
worden war, war dem Volumen von 1 Mol tertiärem Butylalkohol gleich.
Obgleich bereits ein Molverhältnis von 6:1 Olefin:Hydroperoxyd
eine Verbesserung der Umwandlung und der Ausbeute gegenüber einem Molverhältnis von 3s1 ergibt, führt doch eine Zugabe
von tertiärem Butylalkohol zu einer erhebliehen Verbesserung der Umwandlung und der quantitativen Ausbeute.
Es wurden drei Versuche durchgeführt, wobei dieselben Grundchargen
und die gleichen Bedingungen wie in Beispiel 2 verwendet wurden, mit der Ausnahme, daß die Reaktion lediglich
1 1/2 Stunden durchgeführt wurde und daß die Katalysatorkonzentration etwa 0,003 Mol Molybdän/l Charge betrug. Die zugegebene
Menge des tertiären Butylalkohols zu der Grundcharge betrug 2 Mol, 3 Mol und 4- Mol für die ^ersuche 1, 2 bzw. 3.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle IV zusammengestellt.
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2U9918
Tabelle IV | Epoxydausbeute | |
Versuch Nr. | Umwandlung | 93 95 97 |
- 1 2 3 |
73,6 64,8 54,4 |
|
Diese Vergleichsversuche zeigen, daß bei einem Molverhältnis
von 4:1 Alkohol:Hydroperoxyd die Reaktionsgeschwindigkeit so'
stark verringert wird, daß die Umwandlung niedrig ist. Bei einem Molverhältnis von etwa 3s1 ist die Umwandlung gut, doch
ist bei einem Molverhältnis von 2:1 eine optimale Bedingung. Bei sämtlichen Versuchen wurde eine hohe Ausbeute erhalten.
Es wurde eine Versuchsreihe durchgeführt, wobei verschiedene Lösungsmittel zum Vergleich mit den sekundären und tertiären
Alkoholstabilisatoren verwendet wurden. Die Grundcharge bestand aus 3 Mol Octen-1, 1,0 Mol Cumolhydroperoxyd und Molybdänhexacarbonyl,
Mo(CO)g, in einer solchen Menge, daß die Konzentration
des Molybdäns 0,00175 Mol/l des Reaktionsgemisches war. Das Reaktionsgemisch wurde durch Zugabe von 6,1 g
der Grundcharge in das Reaktionsrohr hergestellt, worauf die Lösungsmittel oder die Stabilisatoren in den in Tabelle V
angegebenen Mengen zugesetzt wurden. Schließlich wurde genügend Benzol zugegeben, um das Volumen auf 12 ml zu bringen. Die
Rohre wurden verschlossen und 1 1/2 Stunden auf 900C erhitzt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle V zusammengestellt.
403 4*2 7/ J SSV
Versuch. Lösungsmittel oder
Nr. Stabilisator
Nr. Stabilisator
Mol Lösungsmittel oder
Stabilisator/Mol Hydroperoxyd
Stabilisator/Mol Hydroperoxyd
Umwandlung Epoxydausbeute
1
2
3
4
5
6
2
3
4
5
6
10
3,5 g Benzol
1,85 g tert.-Butylalkohol
2,2 g tert.-Amylalkohol 2,2 g Ithylacetat
1.1 g DME^
2.2 g DME^1*
1,8 g IHF^
1,8 g IHF^
1,45 g Aceton
2,1 g Acetonitril
1,5 g Isopropanol
2,1 g Acetonitril
1,5 g Isopropanol
Fußnoten:
(1) DME = 1,2-Dimethoxyäthan
(2) THP = Tetrahydrofuran
57 | 30 |
49 | 70 |
52 | 74 |
49 | 30 |
44 | 30 |
40 | 30 |
47 | 30 |
83 | 6 |
47 | 39 |
88 | 89 |
. - i8 -
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Bs wird ersichtlich, daß alle üblichen organischen lösungsmittel weder hinsichtlich der Ausbeute noch der Umwandlung
Verbesserungen ergaben, daß aber die sekundären und tertiären Alkohole ausgezeichnete Verbesserungen der Ausbeuten ergaben.
Da die tertiären Alkohole dazu neigen, die Reaktionsgeschwindigkeit etwas zu verringern, ergeben sie nicht die Zunahme der
Umwandlung wie sie bei längeren Zeiten erhältlich ist. Aus den vorstehenden Beispielen wird ersichtlich, daß aber längere
Zeiten mit Lösungsmitteln wie Benzol eine sehr geringe
Verbesserung der Umwandlung und der Ausbeute ergeben. Bs wird auch ersichtlich, daß der sekundäre Alkohol, Isopropanol,
ausgezeichnete Umwandlungen und Ausbeuten bei einer kürzeren Reaktionszeit ergab. Da andere Versuche mit längeren Zeiten
und anderen Hydroperoxyden zeigten, daß die sekundären Alkohole den tertiären Alkoholen leicht unterlegen sind, erscheint
es, daß, wenn geringere Reaktionszeiten, insbesondere bei Octen-1 und ähnlichen Olefinen, die Epoxyde ergeben,
die gegenüber einem Angriff durch den Alkohol weniger empfindlich sind, verwendet werden, es dann möglich sein sollte,
ausgezeichnete Verbesserungen der Ausbeuten und der Umwandlungen für die sekundären Alkohole zu zeigen. Daher wurden
die ^ersuche des folgenden Beispiels angestellt.
Die Versuche wurden durchgeführt, um die sekundären Alkoholstabilisatoren
mit den tertiären Alkoholstabilisatoren bei kurzen Reaktionszeiten, d.h. 75 Minuten, zu vergleichen. Dazu
wurde eine ßrundcharge aus 3 Mol Octen-1, 1 Mol Cumolhydroperoxyd
und Molybdänhexacarbonyl als Katalysator in einer solchen Menge, daß 0,00175 Mol Molybdän/je Reaktionsgemisch
vorhanden waren, verwendet. Die Grundcharge in einer Menge Ton 6,1 g wurde in das Reaktionsrohr eingesetzt. Bs wurde die
entsprechende Menge des Alkoholstabilisators zugeaetat, daß
das Molverhältnis Stabilisator:Hydroperoxyd 2:1 betrug. Das Volumen der flüssigkeit wurde dann durch Zugabe von Benzol
auf 12 ml eingestellt. Die Rohre wurden abgeschlossen und bei
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88 bis 9O0C 75 Minuten erhitzt. Dies entspricht der Arbeitsweise
des -Beispiels 5. Die erhaltenen Ergebnisse sind in
Tabelle TI zusammengestellt·
Tabelle | Stabilisator | VI | Epoxydausbeute | |
Versuch | Umwandlung | |||
Nr. | tert.-Butylalkohol | 60 | ||
1 | Isopropanol | 38 | 84 | |
2 | 2-Butanol | 87 | 84 | |
3 | 2-Octanol | 80 | 82 | |
4 | Cyclohexanol | 73 | 78 | |
VJl | nur Benzol | 85 | 25 | |
6 | 48 | |||
Diese Versuche zeigen, daß bei einem etwas stabileren Hydroperoxyd
und einem Olefin, das ein Epoxyd ergibt, welches gegenüber dem Angriff durch den Alkohol etwas weniger empfindlich
ist, wenn kürzere Reaktionszeiten verwendet werden, ea möglich ist, ausgezeichnete Verbesserungen sowohl hinsichtlich
der Umwandlung als auch der Ausbeuten zu erhalten, wenn man als Stabilisatoren sekundäre Alkohole verwendet.
Es wurden Versuche unter Verwendung anderer Molybdänkatalysatoren durchgeführt, um zu zeigen, daß das Verfahren der Erfindung
ungeachtet des verwendeten Molybdänkaialysators verbesserte
Ausbeuten und Umwandlungen ergibt. Bei den Versuchen 1 und 2 wurde Molybdänyl(lV)-acetylacetonat, MoO2(C5H7O2)2,
als Katalysator verwendet. Bei den Versuchen 3, 4 und 5 wurde ein Molybdänkatalysator verwendet, der in einer technischen
Propylenoxydanlage verwendet wurde. Der Katalysator wurde hergestellt, indem Molybdänmetall mit tertiärem Butylhydroperoxyd
unter Erhitzen in Gegenwart von Propylenglykol umgesetzt wurde. Dies entsprach der Arbeitsweise der US-Patentschrift
3 434 975. Die Grundcharge bestand aus 6 Mol Octen-1, 1 Mol Cumolhydroperoxyd und dem Katalysator in
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-PO-
2U9918
solchen Mengen, daß die Molybdänkonzentration 0,0011 Mol/l Reaktionslösung betrug.
Die Grrundcharge in einer Menge von 5» 15 g wurde in die einzelnen
Rohre abgefüllt und eine Stabilisatormenge wurde in der Weise zugefiillt, daß das Molverhältnis Stabilisator:Hydroperoxyd
2:1 betrug. -Das Volumen wurde sodann durch Zugabe von Benzol auf 12 ml eingestellt. Hierauf wurden die Rohre verschlossen.
Die Rohre wurden 75 Minuten auf 9O0O erhitzt. Die. erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle VII zusammengestellt.
Epoxydausbeute
57 78 72 87 43
(1) Molybdänyl(lV)-acetylacetonat-Katalysator
(2) Katalysator des handelsüblichen Typs
Es wird ersichtlich, daß der verwendete Katalysator kein typisches Merkmal der Erfindung darstellt, da mit den Alkoholstabilisatoren
die gleiche Verbesserung der Umwandlung und der Ausbeute wie in den vorstehenden Beispielen erhalten
werden konnte.
Es wurde eine große Anzahl von Versuchen durchgeführt, wobei Amylenhydroperoxyd als Oxydationsmittel und Propylen als CX Olefin
verwendet wurden. Als Katalysator wurde Molybdänhexacarbonyl verwendet. Es wurde dasselbe Verfahren mit dem verschlossenen
Rohr verwendet wie in den vorstehenden Beispielen
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1 | (D |
2 | (D |
(2) | |
4 | (2) |
5 | (2) |
Fußnoten: |
Tabelle | Stabilisator | VII |
tert.-Butylalkohol | Umwandlung | |
Isopropanol | 65 | |
tert.-Butylalkohol | 95 | |
Isopropanol | 69 | |
nur -^enzol | 92 | |
59 |
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mit -Einschluß der Arbeitsweise ohne Zugabe von Benzol und
der Arbeitsweise mit Zugabe von Benzol zum konstanten Volumen. Das Amylenhydroperoxyd bestand aus einem Gemisch von 3-Methyl-3-hydroperoxo-1-buten
und 2-Methyl-3-hydroperoxo-1-buten.
Es wurden verschiedene Verhältnisse Olefin:Hydroperoxyd sowie verschiedene Temperaturen und Zeiten verwendet. Die Katalysatorkonzentrationen
waren im wesentlichen die gleichen wie beschrieben.
Aus der großen Anzahl der Versuche wurde gefunden, daß bei Verwendung von Benzol als einziges Lösungsmittel und ohne
vorhandenen Stabilisator zwar gute Umwandlungen von Hydroperoxyd erhalten werden konnten, daß aber die Ausbeute an
Propylenoxyd sehr niedrig war. Mit tertiärem Butylalkohol als Stabilisator im kritischen Mengenbereich wurden gute Umwandlungen
des Hydroperoxyds und quantitative Ausbeuten des Propylenoxyds erhalten. Es wurde ferner festgestellt, daß
in Abwesenheit des Stabilisators ein Molverhältnis von Olefin: Hydroperoxyd von 20:1 erforderlich war, um nur gute
Propylenoxyd-Ausbeuten zu erhalten.
Es wurden Versuche durchgeführt, wobei Amylenhydroperoxyd des Beispiels 8 als Oxydationsmittel, Octen-1 als Olefin und
Molybdänyl(lV)-acetylacetonat als Katalysator in verschlossenen
Rohren verwendet wurden. Es wurde bei Temperaturen von etwa 70 bis 900C mit verschiedenen Molverhältnissen Olefin:
Hydroperoxyd im Bereich von 10:1 bis 30:1 und den oben gezeigten Katalysatorkonzentrationen gearbeitet. Die Zugabe von
tertiärem Butylalkohol ergab die gewöhnliche Verbesserung der Ausbeute, während n-Propylalkohol und Methanol nicht die gleichen
Verbeaserungen ergaben.
Weitere Versuche unter Verwendung anderer der weniger stabilen Hylroperoxyde wie ÄthyLbenzolhydroperoxyd zeigten dieselbe
Wirkung für die Verwendung der sekundären und tertiären Al-Koho
L£3 tab i Lisa boren.
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2H9918
Reaktionszeiten, die verwendet" werden können, hängen von dem
zu epoxydierenden Olefin, dem verwendeten Hydroperoxyd, dem als Stabilisator verwendeten Alkohol, der verwendeten Temperatur
und der Ausbeute und der gewünschten Umwandlung ab. Verallgemeinerungen sind jedoch nur schwierig zu machen, doch
ergeben in den meisten System Zeiträume von etwa 15 Minuten bis 4 Stunden die gewünschten Ergebnisse.
Die Heaktionsbedingungen in den angegebenen Beispielen wurden
nicht optimalisiert, wie es der Fall wäre, wenn großtechnische W Arbeitsweisen untersucht würden. Die Ausbeute der 1,2-Epoxyalkanprodukte,
die bei der Epoxydierung der CX -Olefine wie 1,2-Epoxyoctan und 1,2-Epoxypropan (Propylenoxyd) sowie der
anderen Epoxyde, d.h. 2,3-Epoxyoctan von Octen-2, erhalten
wurden, wurden sowohl nach der üblichen Oxirantitrationsmethode als auch durch gaschromatographische Analyse bestimmt.
Die beiden Methoden ergaben gute Übereinstimmungen.
Ähnlich verbesserte Umwandlungen und Ausbeuten wurden erhalten, als Olefine mit Elektronen anziehenden Gruppen am CX-Kohlenstoffatom
zu der Doppelbindung nach dem Verfahren der Erfindung unter Verwendung eines Alkoholstabilisators epoxyt
diert wurden. Solche Verbindungen sind z.B. Allylchlorid oder Allylalkohol.
Wie bereits zum Ausdruck gebracht, haben sich primäre Alkohole als Stabilisatoren nicht als wirksam erwiesen. Im allgemeinen
verringern diese die Hydroperoxyd-Umwandlung erheblich.
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Claims (2)
1. Verfahren zur Epoxydierung von Olefinen der allge
meinen Formel
R-CH-CH=CH0
worin R Wasserstoff oder Alkyl mit 1 "bis 17 Kohlenstoffatomen
und Y Wasserstoff oder eine Elektronen anziehende Gruppe, z.B. Halogen, -OH oder -CN "bedeuten, durch Umsetzung mit einem
organischen Hydroperoxyd in Gegenwart eines Molybdän enthaltenden Katalysators, dadurch gekennzeichnet, daß das Hydroperoxyd
ein Hydroperoxyd ist, das weniger stabil als tertiäres Butylhydroperoxyd ist, z.B. Cumolhydroperoxyd, Cyclohexylhydroperoxyd,
Amylenhydroperoxyd und Äthylbenzolhydroperoxyd, und daß man die Reaktion bei einer Temperatur von 50 bis 14O0C
unter einem Druck vornimmt, der mindestens der autogene Druck bei der Temperatur ist, wobei man in Gegenwart einer stabilisierenden
Menge eines sekundären oder tertiären einwertigen Alkohols mit 3 bis 9 Kohlenstoffatomen arbeitet, der im Molverhältnis
Stabilisatoralkohol:Hydroperoxyd von 1:1 bis 3:1 vorliegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Alkohol Isopropanol oder tertiärer Butylalkohol ist.
ORIGINAL INSPECTED '
20 982 7/0998
Applications Claiming Priority (1)
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-
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- 1971-09-28 GB GB4512471A patent/GB1339296A/en not_active Expired
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- 1971-10-14 IT IT5346971A patent/IT939573B/it active
- 1971-10-18 BE BE774050A patent/BE774050A/xx unknown
- 1971-10-18 FR FR7137316A patent/FR2111487A5/fr not_active Expired
- 1971-10-19 NL NL7114386A patent/NL159976C/xx active
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BE774050A (fr) | 1972-04-18 |
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CA966496A (en) | 1975-04-22 |
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NL159976C (nl) | 1979-09-17 |
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IT939573B (it) | 1973-02-10 |
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