DE2148329A1 - Verfahren zur herstellung von salpetersaeure - Google Patents
Verfahren zur herstellung von salpetersaeureInfo
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Description
FRIEDRICH UHDE GMBH
DORTMUND O 1 / P ^ ? Q
Aktenzeichen: 21003 £ I *♦ ο ο ζ. ο
Verfahren zur Herstellung von Salpetersäure
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung
von Salpetersäure mittlerer und hoher Konzentration aus einem Gasstrom,
der Stickstoffoxide, vorzugsweise als Stickstoffmonoxide,
enthält.
Bei Prozessen zur Erzeugung von Salpetersäure ist es erforderlich,
das Einsatzprodukt, im vorliegenden Fall Stickstoffoxide, die meistens
einer Ammoniakverbrennung entstammen, weitgehend in das Endprodukt
urzuwandeln, eine hohe Endkonzentration des oder der- Endprodukte ^u
erzielen und Abgase nur mit minimalem Gehalt an schädlichen Komponenten in die Atmosphäre zu geben.
Unter Salpetersäure mittlerer Konzentration soll eine Salpetersaure
verstanden werden mit einer Konzentration von ca. 50 - 70 Gew.%. Unter Salpetersäure hoher Konzentration soll eine Salpetersäure
verstanden v/erden mit einer Konzentration von ca. 80 - 100 %. Wird
von gasförmigen Stickstoffoxiden gesprochen, so sind hierunter Stickstoffmonoxid bzw. Stickstoffdioxid zu verstehen.
Salpetersäure ist bekanntlich für die Industrie ein Zwischenprodukt,
d.h. sie wird in weiteren Verfahren eingesetzt. Nur Salpetersäure von annähernd 100 Gew.% kann gelegentlich ein Endprodukt darstellen.
Der Wassergehalt in Salpetersäure mit Konzentrationen unterhalb
V-Q Gew.% ist für die Düngemittelherstellung teilweise erwünscht,
da anderenfalls Prozeßwasser zugegeben werden muß. Ein Teil des Wassers stellt jedoch einen Ballast dar, der umso mehr sich nega^-'v
aaswirkt, je weiter die Salpetersäure transportiert werden muß. Fr verschiedene chemische Prozesse wirkt der Wassergehalt sogar
störend. Es wird daher generell angestrebt, Salpetersäure von möglichst hoher Konzentration herzustellen, worunter zu verstehen ist,
c--.ß bei Salpetersäure der o.g. Konzentrationsbereiche die Endwerte
s: gestrebt v/erden.
3 C 9 3 U / G 4 T"
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In der Industrie haben sich in der Vergangenheit zwei verschiedene
Verfahrensrichtungen entwickelt j eine für die Herstellung von Salpetersäure
mittlerer Konzentration und eine für die Herstellung von Salpetersäure hoher Konzentration. Die mehrmalige Destillation von
Salpetersä re mittlerer Konzentration zu Salpetersäure hoher Konzentration soll hier nicht als eigenständige Verfahrensrichtung verstanden
werden.
Nachdem der Bedarf an Salpetersäure mittlerer und hoher Konzentration
größer wurde und die Kapazitäten von Salpetersäureanlagen so stieg;. ?,
daß die gleichzeitige Hersteilung von Salpetersäure mittlerer und hoher Konzentration angebracht war, wurden entsprechende Verfahren
entwickelt. Diesen Verfahren isr jedoch gemeinsams daß sie eine
Kombination von Anlagenteilen einer Anlage zur Erzeugung von Salpetersäure mittlerer Konzentration mit denen einer Anlage zur Erzeugung
von Salpetersäure hoher Konzentration darstellen. So wird z.B. erst Salpetersäure mittlerer Konzentration in bekannten Verfahrensschritten
hergestellt und diese Salpetersäure teilweise zu Salpetersäure hoher Konzentration weiter verarbeitet. So heißt es
z.B. in. OS 1.916.814, daß das erfindungsgemäße Verfahren in gewisser
Hinsicht eine Kombination der üi liehen Schwachsäuretechnik (Ammoniak-: verbrennung
bis chemische Absorption) mit dem bekannten Hoko-Verfahren
, beginnend mit der NC„-Absorption ist. Die Weiterverarbeitung
in bekannten Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß als Hilfsmittel
zur Erzielung der erforderlicher. Stickstoffausbeute, Stickstoffoxide
in Abgasen nüssen weitgehend vermieden werden und Anfall von Dünnsäure niedriger- Konzentrat!-r. ist aus den bekannten Gründen nicht
erwünscht, zusätzlich Kälteleistung, Kompressionsener-gie 5 techniscn
reiner Sauerstoff, Destillationdenergie, Dehydratisierungsmittel
oder/und hochkonzentrierte Salpetersäure im Kreislauf erforderlich
werden. Die genannten Hilfsmittel haben zusätzliche Anlagenteile mit Maschinen, Apparaten, Rohrleitungen, Armaturen und Meßgeräten
zur Folge mit entsprechender Ve...-^.ir-unp von-Stcrquellen.
Der Einsatz von hochkonzentrierter Salpetersäure im Kreislauf als-Absorptionsmittel
ist wegen der großen Kreislaufmenge eine zusätzliche Gefahrenquelle und jsetzt voraus , daß beim Inbetriebbringen
einer solchen Anlage genügend hochkonzentrierte Salpetersäure bereits vorhanden sein muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Stickstoffoxide in einfacher Weise gleichzeitig in Salpetersäure verschiedener Konzentrationen
umzusetzen, dabei den Wasserhaushalt auszugleichen und Abgase mit geringem NO-Gehalt zu erhalten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Stickstof
fmonoxyde, die vorzugsweise aus der Verbrennung von Ammoniak
mit einem minimalen SauerstoffÜberschuß in Gegenwart von Katalysatoren
herrühren, mit Salpetersäure mittlerer Konzentration aufoxydiert werden, das Gasgemisch nach Kühlung, Kompression und Zumischung
des Gases aus dem ersten Entgasungsturm für Salpetersäure mittlerer
Konzentration zweistufig abgekühlt wird, der aus der zweiten Gaskühlstufe austretende Gasstrom zusammen mit komprimierter Luft in
eine Absorptionskolonne zu Salpetersäure mittlerer Konzentration reagiert, wobei zusätzlich die Abgase aus der Absorptionskolonne
für hochprozentige Salpetersäure in die Absorptionskolonne für mittlere Salpetersäure geleitet werden, die Salpetersäure mittlerer
Konzentration nach einmaliger Entgasung teilweise zur Aufoxydation der Stickstoffmonoxyde verwendet wird, die dünne wässrige Salpetersäure
aus der Aufoxydation der Absorptionskolonne für Salpetersäure mittlerer Konzentration zugeführt wird, das aus beiden Kühlstufen
abgezogene Kondensat zusammen mit einem sauerstoffhaltigen Gas in einer Absorptionskolonne zu hochprozentiger Salpetersäure reagiert,
die hochprozentige Salpetersäure zur weiteren Konzentrationserhöhung in eine Destillationsapparatur eingeführt wird und das Sumpfprodukt
nach Entpasung der Absorptionskolonne für Salpetersäure hoher Konzentration zugeführt wird.
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Das aus der ersten Kühlstufe abgezogene Kondensat enthält vorwiegend
HNOq und das aus der zweiten Kühlstufe abgezogene Kondensat
vorwiegend N„0 . Zweckmäßigerweise wird das stickstoffmonoxydhaltige
Gas mit Temperaturen von ca. 100 bis 200 0C in die Aufoxydation
geleitet, erfolgt die Aufoxydation der Stickstoffmonoxyde
bei einem Reaktionsdruck von ca. 1 ata un'd wird der Verfahrensgas-■
strom nach der Aufoxydation und Kühlung auf ca. 4 bis 10 ata komprimiert.
Um das Gasgemisch nach der Kompression nicht zu verdünnen, sollte das Gas aus dem ersten Entgasungsturm für Salpetersäure mittlerer
Konzentration den annähernd gleichen N0_-Gehalt haben wie das Gasgemisch aus der Aufoxydation. Nach einer weiteren Ausgestaltung
P der Erfindung läßt sich das ideale Verhältnis produzierter Salpetersäure
hoher Konzentration zu produzierter Salpetersäure mittlerer Konzentration verändern durch Zugabe von zusätzlichem Prozeßwasser
bzw. durch Abdestillation von Wasser aus der Salpetersäure dünner Konzentration aus der AufOxydation.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß Stickstoffoxide auf einfache Weise teils in Salpetersäure
mittlerer Konzentration und teils in Salpetersäure hoher Konzentration überführt werden können und für die gleichzeitige Herstellung
von Salpetersäure hoher Konzentration auf zusätzliche Mittel wie Kälte, Kompression auf weit höhere Drücke als 10 ata,
^ reinen Sauerstoff, hochkonzentrierte Salpetersäure und Dehydrati-
sierungsmittel verzichtet werden kann. Gleichzeitig entfallen hiermit
auch die dafür bedingten Anlagenteile mit ihren Stör- und Gefahrenquellen. Durch das abgestimmte Verhältnis Salpetersäure
mittlerer Konzentration zu Salpetersäure hoher Konzentration fällt dünne Säure als Produkt nicht an. Die Stickstoffausbeute des gesamten
Verfahrens erleidet durch die apparativ einfache Herstellung von Salpetersäure hoher Konzentration keine Minderung.
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Das Verfahren ist hinsichtlich des Verhältnisses Salpetersäure hoher Konzentration zu Salpetersäure mittlerer Konzentration sehr
flexibel, wodurch der Benutzer dieses Verfahrens sich den jeweiligen Marktbedürfnissen kurzfristig anpassen kann. Soll das Verhältnis
Salpetersäure mittlerer Konzentration zu Salpetersäure hoher Konzentration vom idealen Verhältnis unter Berücksichtigung
des in den Prozeß eingeschleppten Wassers in der Verbrennungsluft und des Prozeßwassers für Reinigung der Abgase abweichen und mehr
Salpetersäure hoher Konzentration hergestellt werden, wird mittels einer einfachen Destillationsanlage dem Ablauf der Aufoxidation
die notwendige Wassermenge entzogen. Die Anlage ermöglicht es ebenfalls, Stickstofftetroxid N?0 direkt abzuführen. Dabei vermindert
sich zwangsläufig die Produktmenge an Salpetersäure hoher Konzentration.
Das Zahlenbeispiel erläutert die Erfindung.
Es wurden 97 kg/h NH3 und 935 m /h atmosphärische Luft als Gemisch
der katalytischen Oxidation zugeleitet. Nachdem die Gase in einem Abhitzekessel auf 140 0C abgekühlt waren, wurden sie im Desorber
mit 610 kg/h Salpetersäure von 65 Gew.% HNO3 Konzentration in Berührung
gebracht. Abgezogen wurden 569 kg/h Salpetersäure mit 30,2 Gew.% HNO3. Während vor dem Desorber der Stickoxidgehalt
0,163 g/l betrug, betrug er danach 0,257 g/l als NO gerechnet, bezogen auf das trockene Gas. Nachdem das Gas im NO-Verdichter auf
10 ata verdichtet und anschließend im Gaskühler und im N„0 -Kondensator
auf 20 ° abgekühlt worden war, konnten aus dem N 0 -Kondensator 39,7 kg/h Kondensat - im wesentlichen N_0 - gewonnen werden.
Die NO-Gase aus dem N?0 -Kondensator, ebenso wie die aus dem Desorber
ablaufende Salpetersäure wurden einer vorhandenen Absorptionsanlage zugeleitet und zu Salpetersäure mit einer Konzentration
von ca. 65 Gew.% HNO3 verarbeitet.
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Das Kondensat aus dem N„0 -Kondensator wurde zusammen mit 55 l/h
Kondensat aus dem Gaskühler auf eine Verstärkerkolonne aufgegeben; im Gegenstrom dazu wurden 2,7 m /h trockene Luft mit einer Temperatur
von 50 0C geleitet. Am Sumpf dieser Kolonne konnten 116 kg/h
Salpetersäure mit einer Konzentration von 84,7 Gew.% HN0_ abgezogen
werden. Diese Säure enthielt nur noch geringe Mengen gelöste Stickoxide. Die Restgase aus dieser Verstärkerkolonne wurden ebenfalls
in die vorhandene Absorptionskolonne geleitet.
™ In Fig. 1 wird der Verfahrensablauf der Erfindung beispielshaft
beschrieben. Die Beschreibung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung folgender Produkte:
20 % der eingesetzten Stickstoffmenge als 9 8 Gew.%ige HNO- und
80 % der eingesetzten Stickstoffmenge als 6 5 Gew.%ige HNO3
Ein Verfahrensgasstrom, der aus einer NH3-Verbrennung kommt und
Stickstoffoxide, vorzugsweise als Stickstoffmonoxide, enthält,
tritt mit einem Druck von 0,9 5 ata und mit einer Temperatur von ca. 140 0C in den unteren Teil des Desorbers 1 ein. Im oberen Teil
des Desorbers wird eine wässrige Salpetersäure mit einer Konzentra-)
tion von 65 Gew.% und einer Temperatur von ca. 60 ° aufgegeben. Das im Verfahrensgasstrom enthaltene Stickstoffmonoxid wird dabei durch
Desorption der wässrigen Salpetersäure aufoxidiert. Dabei kann der Verfahrensgasstrom um die 3fache Anfangsvolumenkonzentration
des Stickstoffmonoxids an Stickstoffdioxid angereichert werden. Der so angereicherte und annähernd voll aufoxidierte Verfahrensgasstrom
wird in dem Gaskühler 2 abgekühlt und anschließend in dem Nitrosegaskompressor 3 auf einen Druck von 10 ata verdichtet. Das
im Gaskühler 2 bei der Abkühlung anfallende HN03~Kondensat wird
am Kopf des Desorbers 1 wieder aufgegeben. In dem nachfolgenden Gaskühler ·+ wird eine relativ hoch, konzentrierte Salpetersäure
mit einem geringen Gehalt Distickstofftetroxid auskondensiert,
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während in dem nachgeschalteten N„0 -Kondensator 5 fast reines Distickstofftetroxid
mit einem geringen Anteil an Salpetersäure anfällt. Der Verfahrensgasstrom mit einem Restgehalt an nicht auskondensierten
Stickstoffoxiden wird in ein Absorptionssystem 6 für Säure mittlerer Konzentration geleitet und zur Herstellung einer
Salpetersäure von 50 - 70' Gew.% verwendet. Als Absorptionsmittel
wird die aus dem Desorber 1 ablaufende dünne Salpetersäure dem Absorptionssystem
6 für mittlere Konzentration zugeführt. Die das Absorptionssystem verlassenden Gase, als Abgase bezeichnet, werden
vor Austritt in die Atmosphäre mit Prozeßwasser nachgewaschen und besitzen dann nur noch einen sehr geringen Gehalt an Stickoxiden.
Das Abgas wird zur Energierückgewinnung nach einer entsprechenden Vorwärmung durch z.B. andere Verfahrensströme über die Abgasentspannungsturbine
7 in die Atmosphäre entspannt. In den Entgasungsturm 8 wird die aus dem Absorptionssystem 6 austretende Säure von
50 - 70 Gew.% HN0_ mittels Luft entgast. Nach dem Entgasungsturm wird die Säure mittlerer Konzentration in zwei Teilströir.e aufgeteilt.
Der eigentliche Produktstrom an 50 - 70 Gew.%iger Salpetersäure wird je nach Erfordernis in einem weiteren Entgasungsturm 9
nachentgast und verläßt den Prozeß. Der über die gewünschte Produktmenge an 50 - 70 Gew.%iger HN0„ hinausgehende Teilstrom wird nach
dem Entgasungsturm 8 zur Desorption abgezweigt. Als Ausblaseluft für die Entgasungstürme 8 und 9 wird verdichtete Sekundärluft von
70 - 150 0C eingesetzt, die durch den Luftkompressor 10 aus der
Atmosphäre angesaugt wird. In den Entgasungsturm 8 wird eine so
große Luftmenge eingeblasen, daß das am Kopf auftretende Gas mindestens die gleiche Stickoxidgaskonzentration wie der Verfahrensgasstrom
vor dem Gaskühler 4 hat. Die Ausblaseluftmenge für den Entgasungsturm 9 richtet sich nach dem geforderten Grad der Entgasung
des 50 - 70 Gew.%igen HN0Q-Produktes. Vom Kopf der Entgasungstürme
8 und 9 werden die Gasströir.e, die in unterschiedlicher Konzentration
die ausgeblasenen Stickstoffoxide enthalten, getrennt in den Verfahrencgasstrom eingeleitet. Der Gasstron aus dem Entgasunpsturm
8 mit der höheren Konzentration an Stickstoffoxiden
wird vor dnn- Gankühler 4 in den Verfahrenspasstrom eingeleitet,"
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während der Gasstrom aus dem Entgasungsturm 9 mit der niedrigeren
Stxckoxidgaskonzentration in den Verfahrensgastrom nach dem N-O-Kondensator
eingeleitet wird. Der erforderliche Sauerstoff zur HNO3-Bildung
im Absorptionssystem 6 wird in Form von gekühlter Luft dem Verfahrensgasstrom vor Eintritt in das Absorptionssystem 6 zugegeben.
Die Auskondensation an flüssigem Distickstofftetroxid im N2O4
densator 5 wird mengenmäßig so gesteuert, daß sie der gewünschten
»Produktmenge an Salpetersäure hoher Konzentration entspricht.
Das auskondensierte N2O4 für die Herstellung von Salpetersäure
hoher Konzentration wird der Verstärkerkolonne 11 zugeführt, wo es mit einer Aufgabesäure von ca. 70 Gew.% HNO und mit dem Sauerstoff
von im Gegenstrom geführter getrockneter Luft reagiert und eine 75-95 Gew.%ige HNO bildet. Als Aufgabesäure wird das HNO3-Kondensat
vom Gaskühler 4 verwendet. Außerdem wird Salpetersäure vom Lufttrockn.ungsturm 17 aufgegeben. Das am Kopf der Verstärkerkolonne
entweichende Stickoxid-haltige Gas wird in das Absorptionssystem 6 abgeführt. Aus dem Sumpf der Verstärkerkolonne 11 läuft
eine verstärkte Säure mit einer Konzentration von ca. 85 Gew.% HNO_ ab.
Zur weiteren Aufkonzentrierung der verstärkten Säure wird diese
in die beheizte Destillationskolonne 13 geleitet, die bei Unterdruck betrieben wird und hier in ein Sumpfpdodukt mit etwa azeotroper
Konzentration und in ein Kopfprodukt mit ca. 99 Gew.% HNO3 getrennt.
Das Sumpfprodukt wird im Kühler 14 gekühlt und im Lufttrocknungsturm
12 zur Trocknung der Luft für die Verstärkerkolonne benutzt. Das Kopfprodukt fällt dampfförmig an und wird im Kondensator 15
verflüssigt. Das ablaufende Kondensat wird z.T. als Rücklauf auf die Kolonne 13 aufgegeben. Der verbleibende Teil des Kondensates,
die eigentliche Produktmehge an Salpetersäure hoher Konzentration
wird vor Verlassen des Prozesses im Entpasunfstunn 16 mit petrock-
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neter Luft vom Lufttrocknungsturm 12 ausgeblasen. Die dem Luft-Trocknungsturm
zur Trocknung zugeführte Luft kommt als abgekühlte feuchte Luft über den Luftkühler 17 vom Luftkompressor 10. Durch
die Vakuumpumpe 18 wird im Kondensator 15 und im Entgasungsturm
ein Vakuum gehalten. Die dort abgesaugten Gase und Dämpfe werden auf der Saugseite des Nitrosegaskompressors 3 in den Prozeß zurückgeführt.
,
Das aufgezeigte beispielhafte Verfahren gilt für die genannten Produktmengen an Salpetersäure mittlerer Konzentration und hoher
Konzentration. Diese spezielle Aufteilung entspricht einer rechnerischen Gesamtmischkonzentration von ca. 70 Gew.% HNO„.
Wird eine höhere Gesamtmischkonzentration als 70 % angestrebt, muß der Säurestrom aus dem Desorber 1 teilweise bei X einer nicht
dargestellten Destillationsvorrichtung zugeführt werden. Das Sumpfprodukt
aus der Destillationskolonne, eine ca. 60 %ige Säure, wird dem Desorber 1 wieder zugeführt, während das Kopfprodukt,
praktisch reines Wasser, dem Prozeß entzogen wird.
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Claims (5)
1. Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Salpetersäure mittlerer und hoher Konzentration aus einem Gasstrom, der
Stickstoffoxyde, vorzugsweise als Stickstoffmonoxyde, enthält, wobei der Gasstrom vorzugsweise aus der Verbrennung von Ammoniak
mit einem minimalen Sauerstoffüberschuß in Gegenwart
von Katalysatoren herrührt, dadurch gekennzeichnet, daß die Stickstoffmonoxyde mit Salpetersäure mittlerer Konzentration
aufoxydiert werden, das Gasgemisch nach Kühlung, Kompression
und Zumischung des Gases aus dem ersten Entgasungsturm für
Salpetersäure mittlerer Konzentration zweistufig abgekühlt wird, der aus der zweiten Gaskühlstufe austretende Gasstrom
zusammen mit komprimierter Luft in einer Absorptionskolonne zu Salpetersäure mittlerer Konzentration reagiert, wobei zusätzlich
die Abgase aus der Absorptionskolonne für hochprozentige Salpetersäure in die Absorptionskolonne für mittlere
Salpetersäure geleitet werden, die Salpetersäure mittlerer Konzentration nach einmaliger Entgasung teilweise zur Aufoxydation
der Stickstoffmonoxyde verwendet wird, die. dünne wässrige Salpetersäure aus der AufOxydation der Absorptions-
k kolonne für Salpetersäure mittlerer Konzentration zugeführt
wird, das aus beiden Kühlstufen abgezogene Kondensat zusammen mit einem sauerstoffhaltigen Gas in einer Absorptionskolonne
zu hochprozentiger Salpetersäure reagiert, die hochprozentige Salpetersäure zur weiteren Konzentrationserhöhung in eine
Destillationsapparatur eingeführt wird und das Sumpfprodukt nach Entgasung der Absorptionskolonne für Salpetersäure hoher
Konzentration zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das aus der ersten Kühlstufe abgezogene Kondensat vorwiegend HNO3 und
das aus der zweiten Kühlstufe abgezogene Kondensat vorwiegend N3O4 enthält.
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3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2 dadurch gekennzeichnet, daß
das stickstoffmonoxydhaltige Gas mit Temperaturen von ca.
100 - 200 0C in die Aufoxydation geleitet wird, die Aufoxydation
der Stickstoffmonoxyde bei einem Reaktionsdruck von ca.
1 ata erfolgt und der Verfahrensgasstrom nach der Aufoxydation und Kühlung auf ca. 4-10 ata komprimiert wird.
H. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das
Gas aus dem ersten Entgasungsturm für Salpetersäure mittlerer Konzentration den annähernd gleichen N0„-Gehalt hat wie das
Gasgemisch aus der Aufoxydation.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß
das ideale Verhältnis produzierte Salpetersäure hoher Konzentration zu produzierter Salpetersäure mittlerer Konzentration
verändert wird durch Zugabe von zusätzlichem Prozeßwasser bzw. durch Abdestillation von Wasser aus der Salpetersäure dünner
Konzentration aus der Aufoxydation.
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Legal Events
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OGA | New person/name/address of the applicant | ||
OHN | Withdrawal |