DE2148035A1 - Tabakrauch-Filtermaterialien und -Filter - Google Patents
Tabakrauch-Filtermaterialien und -FilterInfo
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Description
PATENTANWÄLTE 8 MÜNCHEN 8O. MAUERKIRCHERSTR. 49
. Dr. Bfg DipU-lBfl. Stopf, 8 MOndwti 80, Mouwfcirdwttiqfl« 45 ·
BRITISH-AMERICAN TOBACCO COMPANY LIMITED
London S.W.l / England
"Tabakrauch-Filtermaterialien und -Filter"
Diese Erfindung betrifft ein verbessertes Tabakrauch-Filtermaterial
und ein Zigarettenfilter, welches dieses Material enthält.
Der in eier folgenden Beschreibung verwendete Ausdruck "Zigarette" schließt ferner noch Zigarren, Zigarillos und
x/x 209814/107«
andere rauchbare Artikel ein, die eine Hülle aus Papier, aufbereitetem Tabak oder'irgendeinem anderen Material besitzen
können.
Bei der Herateilung von Filtern für Zigaretten ist es ganz
allgemein ein Ziel, die Entfernung von ausgewählten flüchtigen Bestandteilen aus dem Rauchstrom zu bewirken, während
die Geschmacks- und Aroma-Trägerstoffe, welche dem Rauch die angenehmen organoleptischen Eigenschaften verleihen,
in dem Rauch verbleiben oder in den Rauch zurückgeführt oder diesem zugeführt werden.
Es wurde bereits vorgeschlagen, verschiedene Materialien,
wie z.B. Amine und/oder Aminsalze, auf herkömmlichen Typen von Filter-Werg (vgl. US-Patentschrift 3 410 282) dispers
zu verteilen, um Rauchsäuren aus Tabakrauch selektiv zu entfernen. In ähnlicher Weise wurde in der US-Patentschrift
3 340 879 vorgeschlagen, herkömmliches Filter-Werg mit einem
Poly(alkylenimin) zur selektiven Entfernung von Rauehsäuren zu behandeln, während es einem größeren Anteil der Aromastoffe ermöglicht werden sollte, das Filter zu passieren.
Zusätzlich wurde in der US-Patentschrift 2 815 760 vorgeschlagen, spezifizierte Amine an gewissen porösen Granulatkörnchen mit nicht im einzelnen angegebenen PorenduK*chmessai·,
Oberfläche und Porenvolumen zu adsorbieren, um die flüchtigen Tabakrauch-Komponenten herabzusetzen.
2098U/107· * 3 -
_· "Z. β
Jedoch ergaben die vorerwähnten Additive keine zufriedenstellende selektive Entfernung von derartigen Rauchphase-Komponenten
wie Rauchaldehyde, insbesondere Acetaldehyd und Acrolein.. Der Ausdruck "Filtermaterial", wie er in dieser
Beschreibung angewendet wird, bezieht sich auf einen porösen, teilchenförmigen Träger, imprägniert mit einem Additiv gemäß
Erfindung. Der Ausdruck "Additiv" wird auf einen, auf dem Träger befindlichen, imprägnierten Ant.^eil mit einer Affinität
für flüchtige Rauchsäuren und Aldehyde angewandt.
Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Tabakrauch-Filtermaterial
von der Art zu schaffen, daß es einen porösen teilchenförmigen Träger, imprägniert mit einem organischen,
rauchfilterndem Additiv, enthaltend ein basisches Stickstoffatom, enthält, wobei dieses Material verbesserte Abgabeeigenschaften
besitzt und das insbesondere hinsichtlich der Eigenschaften, Rauchsäure und Aldehyde zu entfernen, verbessert ist. Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Anmeldung, ein Filter zu schaffen, welches dieses verbesserte
Material enthält.
Es ist daher gemäß einer AusfUhrungsform der vorliegenden
Erfindung ein Material zum Filtern von Tabakrauch vorgesehen·, welches einen porösen, teilchenförmigen Träger enthält, der mit einem Additiv, das eine Affinität für flüchtige Rauch-
209814/107« " 4 "
-4- 2H8035
säuren und Aldehyde aufweist, imprägniert ist, mit dem Kennzeichen, daß jedes Trägerteilchen einen Porendurchmesser
2 von 0,1 bis 2,0 Mikron, eine Oberfläche von 1 bis 15 m /g und ein Porenvolumen von zumindest 0,3 cm /g aufweist.
Die Erfindung umfaßt ebenso ein Zigarettenfilter, das eine äußere Hülle rund um einen inneren Kern aus besonderem Material
gemäß der Definition im vorstehenden Absatz, enthält.
Vorzugsweise enthält das Additiv ein basisches Stickstoffatom und ist zumindest teilweise gepuffert.
Es wurde gefunden, daß gepufferte, auf einem porösen Tonerde-Substrat,
das die vorerwähnten physikalischen Eigenschaften besitzt, aufgebrachte Poly-(alkylenimine) ein hochwirksames
Filtermaterial für die selektive Entfernung von flüchtigen
Aldehyden, wie z.B. Acetaldehyd und Acrolein, aus Zigarettenrauch, liefern. Derartige Materialien behalten außerdem deren
normale Affinität für Rauchsäuren bei.
Die physikalischen Parameter des Substrat-Materials sind von entscheidender Bedeutung. Um beispielsweise eine wesentliche
Herabsetzung der Dampfphase-Aldehyde zu bewirken, ist es
notwendig, daß der durchschnittliche Porendurchmesser (unter
der Annahme von zylindrischen Poren) des Substrat-Materials . , von etwa 0,1 bis 2,0 Mikron beträgt.
2098U/1079 " 5 "
-5- 21A803S
Um eine zufriedenstellende Beladung des Additivs auf dem
Substrat zu erzielen, sollte das Porenvolumen des Substrates nicht kleiner als etwa 0,3 cm /g sein. Unterhalb dieser
Schwelle ist das Ausmaß der selektiven Entfernung von Rauchstrom-Säuren und insbesondere von Aldehyden wesentlich verringert.
Obwohl die Wirkungsweise der vorliegenden Erfindung an keine spezielle Theorie gebunden sein soll, wird angenommen,
daß in dem Ausmaß, in dem steigende Mengen an Additiv auf dem Substrat abgelagert werden, ein Auffüllen der Poren
erfolgt. Es wurde gefunden, daß der poröse Träger ein Porenvolumen von nicht kleiner als 0,3 cm /g im Falle einer ausreichenden
Belastung an Additiv auf dem Träger zur wirksamen Herabsetzung an Rauchsäuren und Aldehyden besitzen sollte,
wenn man diesen Nachteil beseitigt haben will.
Poröse Träger mit den vorstehend angegebenen Porengrößen und Porenvolumina besitzen Oberflächen im Bereich von etwa 1 bis
15 m /g. Dies steht im Gegensatz zu herkömmlichen kommerziellen Adsorbens-Materialien mit Oberflächen von größer als
200 m /g. Es wurde gefunden, daß derartige kommerzielle Materialien relativ schlechte Substrate für das in der vorliegenden
Anmeldung beschriebene Additiv sind.
Das verwendete Additiv sollte eine Affinität für flüchtige
Säuren und Aldehyde besitzen, welche in einem Tabakrauch-
209814/107·
-6- 2U8035
strom mitgeführt werden. Das Additiv kann ein Amin sein, das
zumindest teilweise mit einer Carbonsäure gepuffert ist. Die Carbonsäure-SaIze werden durch Umsatz von primären oder sekundären
Alkyl-, und Hydroxyalkylaminen mit der Säure hergestellt.
Einige Amine, die sich als besonders wirksam herausgestellt haben, sind u.a. Äthylamin, Dibutylamin, Äthylendiamin,
Äthanolamin und dergl. Die für die Herstellung der
Amin-Salze verwendeten Säuren können aliphatische oder aromatische
Mono- oder Polycarbonsäuren wie beispielsweise Essigsäure, Itaconsäure, Milchsäure, Bernsteinsäure, Benzoesäure
und Zimtsäure sein.
Andere Carbonyl-reaktiven Materialien, welche als Additive
verwendet werden können, schließen Phenylhydrazin, Seraicarbazid, Thiosemicarbazid u. dergl. ein.
Das poröse Trägermaterial für das Additiv kann irgendein festes Substrat sein, das fähig ist, das Additiv aufzunehmen,
vorausgesetzt, daß der Träger die vorerwähnten, spezifisch umrissenen dimensionalen Parameter aufweist. Im allgemeinen
können organische und anorganische Materialien verwendet werden. Typische Träger, die nachstehend auch als Substrate
bezeichnet werden, umfassen: Magnesit, Zeolithe, Pullererde, Diatomeenerde, Polyäthylenkörner, Silicagel u. dergl.
- 7 2098U/107Ö
2U8035
Beispiele für das Filtermaterial der vorliegendeil Erfindung
werden durch zumindest teilweises Neutralisieret irgendeiner der nachfolgenden organischen Basen mit irgendeiner der nachstehenden
Säuren und anschließendes Ablagern der gepufferten Additive auf irgendeines der nachstehenden Substrate hergestellt:
Organische Base Säure Poröses Substrat
Organische Base Säure Poröses Substrat
Diäthylamin Octylamin
Diäthylentriamin Tetraäthylenpentamin Benzylamin
Äthanolamin
propanol
Poly-(2-äthylaziridin)
Poly-(2,2-dimethyl-3-npropylaziridin)
Essigsäure Propionsäure Milchsäure Glykolsäure
Malonsäure Bernsteinsäure
Glutarsäure Benzoesäure
Anissäure
Polyäthylen
Polypropylen
Magnesit
Pullererde
Molekularsiebe
Diatomeenerde
Die porösen Substrate weisen alle einen Porendurchmesser von etwa 0,1 bis 2,0 Mikron, ein Porenvolumen von nicht
niedriger als 0,3 cm /g und eine Oberfläche von etwa 1 bis
ρ
15 m /g auf.
15 m /g auf.
2098H/1Q7Q
- 8 - 2H8035
Es wurde zumindest mit dem bevorzugten Filtermaterialien,
wie sie nachstehend beschrieben werden, eine synergistische Wechselwirkung beobachtet, die zu einem unerwarteten gesteigerten
Ausmaß bezüglich der Reduktion der Aldehyde in der Dampfphase führte. Es wurde beispielsweise eine Herabsetzung
des Gehaltes an Aldehyden erzielt, die bedeutend größer war als sie nach den additiven Wirkungen des porösen
Trägers und des Additivs erwartet werden konnten.
Bei Verwendung von zumindest partiell gepufferten PoIy-(alkyleniminen)
als Substratadditiv wurden verbesserte Ergebnisse erzielt und dementsprechend ist ihre Verwendung
in der vorliegenden Erfindung bevorzugt. Solche bevorzugte Poly-(alkylenimine) sind in der US-Patentschrift 3 3^0 879
beschrieben und es wird daher auf diese Patentschrift ausdrücklich Bezug genommen. Die Poly-(alkylenimine) sind zumindest
teilweise neutralisiert oder mit einer Carbonsäure gepuffert. Im allgemeinen werden Alkansäuren für diesen
Zweck bevorzugt.
Die besten Ergebnisse erhält man bei der Verwendung von Poly-(äthylenimin), das zumindest teilweise mit Essigsäure
gepuffert ist.
Wenn ein Säure-gepuffertes Filtermaterial verwendet wird,
209814/1079
2U8035
ist die FiltrationswirksaiHkeit gegenüber Aldehyden im allgemeinen
annehmbar, solange der p^-Wert-Bereich des Additivs
ri
zwischen etwa 6,0 und 7,6 liegt. Im Falle des außerordentlich bevorzugten Poly-(äthylenimin)-Additivs, das mit Essigsäure
gepuffert ist, wurde als günstigster Wert ein pH-Wert von 7,4 gefunden.
Verbessertes Ergebnisse wurden mit einer teilchenförmigen, porösen Tonerde als Substrat für das Additiv gemäß Erfindung
gefunden und dementsprechend wird diese bevorzugt angewandt. Eine besonders bevorzugte Tonerde wird durch Calcinieren des
Trihydrates bei hohen Temperaturen (gewöhnlich zwischen etwa 1100 bis 13000C) erhalten.
Die besonders bevorzugten Piltermaterxalien der vorliegenden Erfindung werden durch Puffern auf einen pH~Wert von etwa
6,0 bis 7»6 von irgendwelchen der nachstehend angeführten
Poly-(alkylenimine) der allgemeinen Formel
NH2(CR2CR2NH)nH
in welcher jeder Rest R einzeln Wasserstoff oder einen von aliphatischer Ungesättigtheit freien Alkylrest mit 1 bis 6
Kohlenstoffatomen darstellt und η eine ganze Zahl mit einem Wert von größer als 12 ist, mit irgendeiner der nachstehend
angeführten Alkansäuren formiert und anschließend wird das gepufferte Additiv mit einer porösen Tonerde kombiniert:
- 10 -
20981 A/ 1 079
Poly-(alkylenimin)
Alkansäure
CaIc.-Temp (0O)
Poröse Tonerde
Oberfläche Porenvol,
Oberfläche Porenvol,
(m2/g)
(cnr/g)
Porendurch messer (Mikron)
ro ο co
Poly-(äthylenimin)
Poly-(propylenimin)
Poly-(2-äthylaziridin)
Poly-(2,2-dimethylaziridin)
Poly-(2,2-dimethyl-3-npropylaziridin)
Essigsäure Buttersäure Valeriansäure
Capronsäure
Glutarsäure Bernsteinsäure
1300
1100
1300
4,4
1,5
1,1
1,5
1,1
0,4
0,5
0,4
0,5
0,4
0,2 1,0 1,1
2H8035
Im allgemeinen wird zur wirksamen selektiven Behandlung von Tabakrauch gemäß Erfindung zumindest etwa 2 Gew.-% Additiv,
bezogen auf das Gewicht des Trägers, auf dem Träger deponiert. Gewöhnlich wird nicht mehr als etwa 6 Gew.-% Additiv
verwendet. Mit ansteigender Beladung füllt das Additiv die Poren des Trägers, wodurch die selektive Entfernung von
Rauchstrom-Komponenten herabgesetzt wird.
Es wurde im Falle der bevorzugten Poly-(alkylenimine), die
mit Alkansäuren bis zu einem p^-Wert im Bereich von 6,0 bis
7,6 gepuffert und auf einem porösen Tonerde-Substrat gemäß Erfindung deponiert sind, gefunden, daß von 4 bis 6 Gew.-%
gepufferte Poly-(alkylenimine) verbesserte Resultate ergeben.
Die gepufferten Additive werden auf den obigen porösen Substraten mittels herkömmlicher Techniken deponiert, beispielsweise
durch Eintauchen des Trägers in die Lösung, in welcher das Additiv hergestellt worden ist und anschliessendes
Verdampfen des Lösungsmittels. Das Substrat wird dann
getrocknet und zu einem Filter formiert.
Wahlweise kann das Filtermaterial in situ durch zumindest partielles Neutralisieren eines der obigen Verbindungen mit
einer der obigen Säuren in Anwesenheit eines porösen Trägers
2098U/1079 . " 12 "
2H8035
hergestellt werden.
Im allgemeinen werden ausreichende Mengen an erfindungsgemäßem
Filtermaterial verwendet, um die Menge an flüchtigen Bestandteilen, die normalerweise in Tabakrauch zugegen sind,
und insbesondere Cyanwasserstoff, Acetaldehyd und Acrolein, beträchtlich herabzusetzen. Für diese und andere Zwecke wird
" es bevorzugt, das Filtermaterial in einem Filter für die Verwendung in RauchartikeIn, wie z.B. Zigaretten in einer
Menge von etwa 100 bis 150 mg einzusetzen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird ein Filter durch Einwickeln des Filtermaterials in ein Außen-Deckblatt hergestellt. Das erhaltene Filter
kann dann für sich oder in Kombination mit herkömmlichen Celluloseacetat-Filtern verwendet werden. Dreifachfilter,
welche als aufeinanderfolgende Filterabschnitte Celluloseacetat,
erfindungsgemäßes Filtermaterial und wiederum Celluloseacetat verwenden, haben sich als besonders brauchbar
erwiesen. Das Filtermaterial kann in Verbindung mit perforiertem Zigarettenpapier oder, falls gewünscht?, mit
Filterventilationsvorrichtungen verwendet werden. In einer anderen Ausführungsform kann das Filtermaterial in körniger
Form entweder auf Papier oder auf Celluloseacetat-Werg dispergiert
vorliegen und von einem Außen-Deckblatt umhüllt sein.
2098U/10 79
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der vorliegenden Erfindung, ohne diese zu beschränken.
Zur Erläuterung der Wirksamkeit von Piltermaterialien gemäß Erfindung wurde ein Additiv durch Puffern von Poly-(äthylenimin)
mit Essigsäure auf einen pH-Wert von 7,4 hergestellt. Die für diese Einstellung verwendete Menge an Essigsäure
betrug 1,5 Milliäquivalente Säure pro Gramm Poly-(äthylenimin).
Das erhaltene gepufferte Additiv wurde auf ausgewählte poröse Tonerden deponiert. Deren physikalischen Eigenschaften sind
in der nachfolgenden Tabelle II zusammengestellt:
II
Physikalische Eigenschaften von porösen Tonerden
Probe | CaIc.-Temp. (°C) |
Oberfläche Cm2Zg) |
Porenvolumen (era3/g) |
Poren durchmesser Mikron |
A | 1300 | 4,4 | 0,4 | 0,2 |
B | 1100 | 1,5 | 0,5 | 1,0 |
C | 1300 | 1,1 | 0,4 | 1,1 |
2098U/1079
- 14 -
2H8035
Bei der Probe A wurde 5 Gew.-% an gepufferten Additiv auf
das poröse Tonerde-Substrat deponiert. Aus der Probe B wurde ein Filtermaterial durch Deponieren von 2 bzw. 5 Gew.-% des
Additivs auf die poröse Tonerde hergestellt. Bei der Probe C wurden 2 Gew.-% an Additiv auf die poröse Tonerde deponiert.
Vorherbestimmte Mengen des Filtermaterials wurden in 8 mm-Löcher
zwischen 7 und 6 mm^Längen von herkömmlichen Celluloseacetat-Filtern
von 84 mm-Zigaretten (Tabak-Abschnitte 63 mm
lang) gepackt. Die erhaltenen Zigaretten wurden auf 2 8 mm Stummel-Längen mit einer Rauchmaschine unter konstantem
Vakuum mit einer Einstellung auf 35-ml-Züge von 2 Sekunden Dauer in 1-Minuten-Intervallen aufgeraucht.
In der nachfolgenden Tabelle III wird die Menge des Filtermaterials in mg angegeben. Die Filterwirksamkeit entspricht
dem prozentualen Gewicht der durch das Filtermaterial aufgenommenen Komponenten, bezogen auf die Gesamtmenge der
Komponenten, welche in das Zigarettenfilter eintreten.
- 15 2098U/1079
III
Selektive Filtrationswirksamkeit
ro ο co oo
Probe
Α· B C D
Menge an Additiv auf Tonerde |
Gewicht des Filter materials |
5% | 270 |
2% | 334 |
5% | 321 |
2% | 339 |
Filtration
Cyanwasserstoff
85 73 79 72
Acet aldehyd |
Acrolein |
64 | 67 |
44 | 49 |
66 | 61 |
45 | 35 |
Die vorstehende Tabelle erläutert die Wirksamkeit, mit der die flüchtigen Komponenten, insbesondere aldehydische Komponenten
aus dem Tabakrauch unter Verwendung der Filtermaterialien gemäß Erfindung entfernt werden. Ähnliche Ergebnisse
werden erhalten, wenn andere Additive, welche eine Affinität für flüchtige Dampfphase-Säuren und -Aldehyde aufweisen, auf
poröse teilchenförmige Träger deponiert werden, wobei die
Trägerteilchen einen Porendurchmesser von etwa 0,1 bis 2,0
Mikron, eine Oberfläche von etwa 1 bis 15 m /g und ein Porenvolumen
von nicht weniger als etwa 0,3 cm /g besitzen.
In der nachfolgenden Tabelle IV kann irgendeines der Additiv-Materialien,
mit einer Affinität für Dampfphase-Säuren und -Aldehyde auf irgendeinem der porösen Träger mit den vorerwähnten
physikalischen Eigenschaften unter Formierung des Filtermaterials gemäß Erfindung mit ähnlichen Ergebnissen
deponiert werden.
Tabelle IV Additiv Poröser Träger
Triäthylentetramin, Magnesit
gepuffert mit Polyäthylen
Carboxymethylcellulose Molekularsiebe
Ä'thylendiamin, Fullererde
gepuffert mit
Polymethacrylsäure
2-Amino-2-methy1-1-propanol,
gepuffert mit Milchsäure
gepuffert mit Milchsäure
2 0 981^/1079 x'
Die Wirkung verschiedenartiger Beladungen des Filtermaterials
an Dampfphase-Säuren und -Aldehyden wurde durch Aufbringen von 5 Gew.-% eines Acetat-gepufferten Polyäthylenimins auf
ein poröses Tonerdesubstrat und Verdünnen des erhaltenen Materials mit unbehandelter Tonerde, in einem 13 mm-Filterbett,
verbunden mit einem 8 mm-Celluloseacetatfilter, überprüft.
Der Doppelfilter war mit einem Tabakzylinder verbunden und nach dem Verfahren von Beispiel 1 untersucht.
Die in der nachfolgenden Tabelle V niedergelegten Ergebnisse erläutern die Filtrationswirksainkeiten von vier verschiedenen
porösen Tonerden, von denen jede mit 5 Gew.-% des vorstehenden
Additivs beladen war, und wobei der Mittlere Porendurchmesser der Tonerde-Träger im Bereich von 0,1 bis 1,8
Mikron war. Das Porenvolumen und die Oberfläche waren innerhalb der kritischen Bereiche.
- 18 -
2O98U/1O70
Behandeltes Tonerde-Gew. (mg) |
Tabelle V | die Filter- | Acrolein (% entfernt) |
I | |
50 100 150 |
Wirkung der Additivbeladung auf Wirksamkeit |
Acetaldehyd (% entfernt) |
16 -28 33 -38 41-46 |
OO I |
|
Cyanwasserstoff (% entfernt) |
0-15 21 - 34 33 - 47 |
||||
209814/10 | 56 - 63 60 - 71 65 - 77 |
||||
-»ι co |
|||||
OO CD OJ)
. 19 . 2H8035
Aus der vorstehenden Tabelle V kann entnommen werden, daß für eine wesentliche Herabsetzung des AldehydrGehaltes
zumindest etwa 100 mg an behandeltem Träger pro Filter erforderlich sind. Ähnliche Ergebnisse wurden für andere
Additive, die auf den in der vorliegenden Anmeldung beschriebenen, porösen Trägern deponiert worden waren, erhalten.
Um die entscheidende Bedeutung von Porendurchmesser, Porenvolumen
und Oberfläche des erfindungsgemäßen Filtermaterial zu beweisen, wurden variierende Mengen von Acetat-gepufferten
Poly-(äthylenimin) auf poröse Tonerde-Substrate gemäß dem Verfahren von Beispiel 1 deponiert. Das erhaltene Filtermaterial
wurde zu Dreifachfiltern formiert und nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren untersucht.
2 0 9 B 1 L I 1 Π 7 9
Tabelle VI
Einfluß der Porengröße auf die Piltrationswirksamkeit Porendurchmes s er
Additiv-Gew auf Tonerde
ο HU
oo 2%
2ίί
Porenvolumen | Porendurchmesser | Acetaldehyd |
(cnr/g) | (Mikron) | (entfernt) |
0,5 | 0,015 | 21% |
0,4 | 1,1 | 452 |
0,8 | 2,6 | τη |
2H8035
Aus dieser Tabelle kann entnommen werden, daß die Entfernung
von Dampfphase-Aldehyden verringert wird, wenn
der Porendurchmesser des porösen Trägers kleiner als
O9I Mikron und mehr als 2,0 Mikron beträgt.
O9I Mikron und mehr als 2,0 Mikron beträgt.
2098U/1079
VII
Additiv-Gew. | Oberfläche | Porenvolumen | Poren | Acet | Acro | I | |
auf | <m2/g) | Porenvolumen | durchmesser | aldehyd | lein | ro ro |
|
Tonerde | (cnr/g) | (Mikron) | (% entfernt) | {% ent | |||
1,1 | fernt ) | ||||||
5% | 0,2 | 0,8 | 56 ' | 48 | |||
ΙΌ O |
1,1 | ||||||
to | 5% | 0,4 | 1,1 | 67 | 78 | ||
co | I | ||||||
O | |||||||
OO CD CO OH
Wie aus den Ergebnissen der vorstehenden Untersuchungen zu ersehen ist, ist die Filtrationswirksamkeit für Dampfphase-Aldehyde
in unerwünschter Weise herabgesetzt, wenn das Porenvolumen auf einem Wert von unterhalb 0,3 cnr/g
liegt. Es sei darauf hingewiesen, daß während der Durchführung der vorstehenden Untersuchungen sowohl die Oberfläche
als auch der Porendurchmesser des Substrates innerhalb der zulässigen Grenzen gehalten wurden.
2098U/1079
VIII
ro
σ co oo
Additiv-Gew,
auf Tonerde
2%
2%
Oberfläche | Cyan | Acet | |
Oberfläche | Porenvolumen | wasserstoff {% entfernt) |
aldehyd (% entfernt) |
(m2/g) | ■χ (cirr/g) |
77 | 28 |
63 | 0,4 | 86 | 43 |
4 | 0,4 | ||
to
-Pr I
OQ CD Cx)
on
21A8035
Aus der vorstehenden Tabelle ist zu ersehen, daß die Dampfphasen-Filtration
nachteilig beeinflußt wird, wenn die Oberfläche des porösen Trägers einen Wert von größer als etwa
2
15 rn /g aufweist.
15 rn /g aufweist.
Ahnliche Ergebnisse wurden mit Werten von unterhalb 1 m /g
erzielt.
Es wurden hinsichtlich der Dampfphase-Komponenten ähnliche Fxltrationseffekte beobachtet, wenn andere, in der vorliegenden
Anmeldung beschriebene poröse Träger mit den vorerwähnten physikalischen Eigenschaften verwendet wurden.
:
Vergleichsbeispiel 2
Um die erhaltenen Ergebnisse über die erhöhte Selektivfiltration weiter zu erläutern, wurde eine poröse, bei
einer Temperatur von 13000C calcinierte Tonerde mit einer
2 3
Oberfläche von 1,1 m /g, einem Porenvolumen von 0,4 cnr/g und einem Porendurchmesser von 1,1 Mikron, angewandt.
Zu einem Teil der porösen Tonerde wurde 5 Gew.-% ungepuffertes
Poly-(äthylenimin) zugegeben. Zu einem anderen Teil der porösen Tonerde wurde 5 Qew.-% Poly-(äthylenirnin), gepuffert
mit Essigsäure auf einem pH-Wert von 73Ü3 zugegeben. Ein
anderer Teil der calcinierten Tonerde wurde mit 10 Gew.-% Poly-(äthyleniridn), gepuffert mit Essigsäure, behandelt.
Die erhaltenen Filtermaterialien wurden zu Filtern formiert
20981 4/1079
2H8035
und auf ihre Dampfphase-Wirksamkeit gemäß Beispiel 1 untersucht. Die folgenden Ergebnisse wurden erhalten:
Tabelle | IX | Acrolein | |
Probe | Acetaldehyd | {% entfernt) | |
(% entfernt) | |||
Unbehandelte | 0 | ||
calcinierte | 0 | ||
Tonerde | -τ ·χ | ||
5% Additiv, | 38 | jj | |
ungepuffert | 67 | 7Π | |
5% Additiv, | 56 | (y | |
Acetat-gepuffert | |||
10$ Additiv, | JJ- | ||
Acetat-gepuffert | |||
Aus der vorstehenden Tabelle ist zu ersehen, daß unbehandelte poröse Tonerde keinen meßbaren Effekt auf die Dampfphase-Anteile
hatte. Mit ungepuffertem Poly-(äthylenimin) erfolgt
eine gewisse Herabsetzung der Dampfphase-Aldehyde. Eine wesentliche Herabsetzung der Dampfphase-Aldehyde wird erreicht,
wenn man ein mit einer Alkansäure bis auf einen pH-Wert von etwa 6 bis 7,6 gepuffertes Poly-(alkylenimin)
auf einem porösen Tonerde-Substrat verwendet.
Es wurde fernem ein Filtermaterial auf seine Fähigkeit zur
Entfernung von Dampfphase-Komponenten untersucht, das aus
2 0 9 8 U / 1 Ü 7 9 - 27 -
2U8035
gepuffertem Poly-(äthylenimin) hergestellt und auf herkömmlichen
Papieräbschnitten eines Zweifachpapier-Celluloseacetatfilters deponiert war. Es wurde gefunden, daß lediglich
etwa 25$ Acetaldehyd selektiv aus dem Zigarettenrauch
bei Verwendung des dispergierten Additivs entfernt wurden·. Der zwischen dem Additiv und dem porösen Träger vorstehend
erläuterte, beobachtete Synergismus wird erzielt, wenn andere Additive und poröse Substrate gemäß Erfindung anstelle des
gepufferten Poly-(äthylenimin)-Additivs auf dem porösen
Tonerde-Substrat deponiert werden. Wie bereits oben gezeigt, erniedrigt sich die Abnahme an Aldehyden im Tabakrauch erheblich, wenn die auf dem porösen Träger deponierte Additivmenge auf einen Wert von etwa oberhalb 6 Gew.-% eingestellt wird. Es wird als gegeben vorausgesetzt, daß die Substratporen durch das überschüssige Additiv aufgefüllt werden,
wodurch die Affinität des Filtermaterials für die Dampfphase-Komponenten im Tabakrauch herabgesetzt wird.
Tonerde-Substrat deponiert werden. Wie bereits oben gezeigt, erniedrigt sich die Abnahme an Aldehyden im Tabakrauch erheblich, wenn die auf dem porösen Träger deponierte Additivmenge auf einen Wert von etwa oberhalb 6 Gew.-% eingestellt wird. Es wird als gegeben vorausgesetzt, daß die Substratporen durch das überschüssige Additiv aufgefüllt werden,
wodurch die Affinität des Filtermaterials für die Dampfphase-Komponenten im Tabakrauch herabgesetzt wird.
20981 A/1079
Claims (14)
1. Tabakrauch-Filtermaterial, enthaltend einen porösen, teilchenförmigen Träger, imprägniert mit einem Additiv mit
einer Affinität für flüchtige Rauchsäuren und -aldehyde, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Trägerteilchen einen
Porendurchmesser von 0,1 bis 2,0 Mikron, eine Oberfläche
ρ von 1 bis 15 m /g und ein Porenvolumen von zumindest
0,3 cm /g aufweist.
2. Tabakrauch-Filtermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Additiv ein basisches Stickstoffatom
enthält und zumindest partiell gepuffert ist.
3. Tabakrauch-Filtermaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Additiv ein Amin oder Imin ist.
4. Tabakrauch-Filtermaterial nach Anspruch 3» dadurch,
gekennzeichnet, daß das Additiv ein Poly-(alkylenimin) der allgemeinen Formel
ist, in welcher jeder Rest R unabhängig von dem anderen Wasserstoff oder ein gesättigtes niederes Alkyl mit 1 bis
Kohlenstoffatomen bedeutet und η eine ganze Zahl mit einem Wert höher als 12 ist.
20981 Λ/1079
_ . 2148033
5. Tabakrauch-Filtermaterial nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Additiv ein Poly-(äthylenimin) oder Poly-(propylenimin) ist.
6. Tabakrauch-Filtermaterial nach einem der Ansprüche 2 bis 5>
dadurch gekennzeichnet, daß das Additiv zumindest partiell mit einer Alkansäure gepuffert ist.
7. Tabakrauch-Filtermaterial nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Säure Essigsäure, Propionsäure, Milchsäure, Glykolsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure,
Glutarsäure, Benzoesäure oder Anissäure ist.
8. Tabakrauch-Filtermaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Additiv einen pH-Wert
zwischen 6,0 und 7*4 aufweist.
9. Tabakrauch-Filtermaterial nach einem der Ansprüche 5» und 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Additiv mit Essigsäure
auf einem pH-Wert von 7,4 gepuffertes Poly-(äthylenimin) ist.
10. Tabakrauch-Filtermaterial nach einem der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchen ein Porenvolumen von nicht höher als 0,8 cm /g aufweisen.
2098H/1079 ~3°~
2H8035
11. Tabakrauch-Filtermaterial nach einem der Ansprüche 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß es 2 bis 6 Gew.-% Additiv,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Additivs und des Trägers, enthält.
12. Tabakrauch-Filtermaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger Tonerde,
" Magnesit, Fullererde, Diatomeenerde, Polyäthylen- oder Polypropylen-Granulate,
oder Silicagel ist.
13. Tabakrauch-Filtermaterial nach einem der Ansprüche 9S
11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß es auf poröser Tonerde 4 bis 6% Essigsäure-gepuffertes Poly-(äthylenimin)
imprägniert enthält.
14. Zigarettenfilter, enthaltend eine Außenhülle um einen inneren Kern von Filtermaterial gemäß einem der Ansprüche
1 bis 13.
2098U/1079
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