DE2830049A1 - Rauchfiltermaterial - Google Patents
RauchfiltermaterialInfo
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Description
51 436-Dr.T
Anmelder: Daicel Ltd.
1. Teppocho, Sakai, Osaka, Japan Anmeldert Gosei-Kagaku Institute Ltd.
5-9» Yonban-cho, Chiyoda-ku, Tokyo, Japan
Rauchfiltermaterial
Die Erfindung betrifft ein Rauchfiltermaterial, sie betrifft insbesondere ein Rauchfiltermaterial, das speziell für Tabakprodukte
geeignet ist»
Rauch, wie er beispielsweise beim Rauchen von Zigaretten, Zigarren
und Pfeifentabaken entsteht, besteht im allgemeinen aus gasförmigen
Komponenten und darin suspendierten winzigen FlUssigkeitströpfchen und Feststoffteilchen. Es wird angenommen, daß in einem solchen
Tabakrauch einige Komponenten enthalten sind, die für die Gesundheit des Rauchers gefährlich sind; Deshalb wurden bereits verschiedene
Arten von Rauchfiltern vorgeschlagen und in der Praxis verwendet zur Entfernung dieser Komponenten, von denen man annimmt,
daß sie schädlich sind.
Bei den üblicherweise verwendeten Materialien zum Filtrieren von
Rauch handelt es sich um Faseraggregate (nachfolgend als Fasermatrizen bezeichnet) und in Kombination damit werden verschiedene
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Adsorbentien verwendet. Die üblichen Filtermaterialien sind jedoch in bezug auf ihre Filtrierwirksamkeit (Filterwirkungsgrad)
und andere Eigenschaften nicht völlig zufriedenstellend.
So wurden bisher beispielsweise in Rauchfiltermaterialien Fasermatrizen,
wie Celluloseacetat- oder Pulpenfasermatrizen,verwendet,
während als Adsorbentien Aktivkohle, Zeolit, Silicagel, Ionenaustauscherharze und dgl. in körniger Form verwendet wurden. Viele
dieser konventionellen Adsorbentien haben eine große aktive spezifische Oberfläche und stellen Gasadsorbentien dar. Aktivkohle hat
beispielsweise den Na chteil, daß sie beim Rauchen einen charakteristischen
Aktivkohle-Geruch ergibt. Darüber hinaus ist ihr Adsorptionsvsrmögen in bezug auf Nikotin, Teer und dgl. gering.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Rauchfiltermaterial
anzugeben, das die Fähigkeit hat, schädliche gasförmige, flüssige und feste Komponenten aus Rauch zu entfernen. Ziel der
Erfindung ist es ferner, ein Rauchfiltermaterial anzugeben, das insbesondere wirksam ist bei Tabakrauch und das eine hohe Entfernungsrate
für die schädlichen Komponenten ergibt, die in Tabakrauch enthalten sind, insbesondere für Nikotin und Teer,
winzige Feststoffteilchen und Acetaldehyd in der Gasphase, ohne das Aroma und den Geschmack des Tabaks nachteilig zu beeinflussen.
Die oben genannten Ziele werden erfindungsgemäß erreicht mit einem
Rauchfiltermaterial, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es enthält oder besteht aus einer Fasermatrix zum Filtrieren von Rauch
und einem synthetischen (künstlichen) Glimmer.
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Bei dem in Wasser quellbaren synthetischen bzw. künstlichen Glimmer, der in dem erfindungsgemäßen Rauchfiltermaterial verwendet
wird, handelt es sich um eine kristalline Substanz mit einer Schichten- oder Mehrschichtenstruktur der allgemeinen Formel
Wl - 1 (X'Y)2,5-3 <Si4°10)F2
3"
worin W ein Na- oder Li-Kation urd X und Y 6-fach koordinierte Ionen,
wie z.B. Mg- und Li-Ionen, bedeuten. Bei der Einheitsschicht für •diese Schichtenstruktur handelt es sich um ein Dreischichten-Gitter
aus. einem Silicat-Tetraeder-Octaeder mit dem 6-fach koordinierten
Ion im zentralen Silicat-Tetraeder, wobei die Einheitsschichten
in Richtung der c-Achse des Kristalls übereinanderliegend angeordnet sind. Zwischen den Einheitsschichten befinden sich Koordinations-Kationen
(Na oder Li ) als Zwischenschichtionen, welche die nicht abgesättigte Ladung in dem Dreischichten-Gitter neutralisieren.
Diese oben genannten synthetischen bzw. künstlichen Glimmer (nachfolgend
stets als synthetische Glimmer bezeichnet) werden auf die folgende V/eise hergestellt: die Ausgangsmaterialien, nämlich
Siliciumdioxid (SiO,-), Magnesiumoxid (MgO), ein Fluorid (z.B.
NaF, LiF, MgF?, Na„SiF,, Li^SiF,) und dgl., werden in einem Molverhältnis
miteinander gemischt, welches der chemischen Zusammensetzung des gewünschten synthetischen Glimmers entspricht, die dabei
erhaltene Mischung wird durch Erhitzen auf 1300 bis 15000C
unter Anwendung einer elektrischen .Innenwiderstands-Schmelzmethode
zum Schmelzen gebracht und die geschmolzene Masse wird dann abgekühlt, wobei man eine kristalline Masse aus dem gewünschten syn-
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thetischen Glimmer erhält.
Beispiele für geeignete synthetische Glimmer sind die folgenden, wobei die Zwischenschichtionen dieser synthetischen Glimmer
substituiert sein können:
Na-Tetrakieselsäureglimmer NaMg9 g(Si.O. )F
Na-Täniolit
Li-Täniolit
Li-Täniolit
Na-Hectorit Na.Mg-gU.
3 Li.-Hectorit
3 3 3
Die oben genannter, synthetischen Glimmer werden allein oder in
Form einer Mischung aus zwei oder mehreren davon verwendet.
Bekanntlich sind die Bindungen zwischen den Schichten der Gliitimerkristalle
schwach, so daß sie leicht in flocken-bzw. sdiuppenförmige Pulver
aufgespalten werden können. Auch die synthetischen Glimmer haben eine ähnliche Eigenschaft. Während in natürlichen Glimmern, wie
Phlogopit K Mg3(AlSi3O10)(OH)2
Muscovit KAl2(AlSi3O10)(CH)2
Fluorphlogopit KMg„( AlSi^O1JF9
die Tetraeder-Positionen AlSi- bilden, bilden diejenigen von synthetischen Glimmern die Form Si.. Diese Glimmer vom AlSi~-Typ
sind nicht in Wasser quellbar. Andererseits saugen die synthetischen
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Glimmer vom Si ,-Typ, wenn sie in Wasser eingetaucht werden, eine
große Anzahl von Wassermolekülen zwischen die Schichten ein, sie werden hydratisiert und quellen und schließlich werden die
Bindungen zwischen den Schichten aufgespalten unter Bildung von flockenförmigen bzw. schuppenförmigen Elementen mit einer Dicke
von nicht mehr als 50 A und einem Durchmesser von 1 bis 5 μηι.
Dies ist zurückzuführen auf die viel schwächeren Bindungen zwischen den Schichten, die kleinen Ionenradien der Zwischenschichtionen
Na und Li und die hohe Hydratationsenergie im Falle der synthetischen Glimmer vom Si.-Typ. Diese flockenförmigen bzw. schuppenförmigen
Elemente bilden in Wasser ein hydratisiertes Kolloid.
Die oben genannten flockenförmigen bzw. schuppenförmigen Elemente
oder Teilchen haben die nachfolgend angegebenen Eigenschaften, die sie als Rauchfiltermaterial geeignet machen:
1.) Ionenaustauschvermöqen
Synthetische Glimmer haben in Wasser Ionenaustauscheigenschaften.
So besitzen sie beispielsweise im Falle eines W, /„-Typs ein Kationenaustauschvermögen
(C.E.C.) von 100 bis 110 Milliäquivalenten/lOO g Glimmer, und im Falle des VL-Typs besitzen sie ein Kationenaustauschvermögen
von 230 bis 250 Milliäquivalenten/lOO g Glimmer. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die Zwischenschicht-Bindung zwischen
den Zwischenschichtionen (Na , Ld ) und den Sauerstoffatomen des
Silicat-Tetraeders in Form einer 0,...W 0, 12-fach-Koordi-
o ο
nation vorliegt und die elektrostatischen Bindungen schwach sind. Die synthetischen Glimmer können in wäßrigen Lösungen von Elektrolyten,
wie Salzen, aus denen Kationen abdissoziieren, Ionen,
• fu M+ v+ mu + r 2+ M2+ c2+ D2+ dl2+ η 2+ c T*·
wie (H3O) , K , NH. ,Ca ,Mg ,Sr ,Ba ,Pb ,Cu , FeJ ,
Bi , Ti und Zr austauschen entsprechend der Reihenfolge der
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Hofmeister-Reihe.
Synthetische Glimmer werden weiter aktiviert durch kationische Reste bei einem solchen Ionenaustausch. Insbesondere können sich
die synthetischen Glimmer, in denen die Zwischenschichtionen
(H0O) und Al sind, wie feste Säuren verhalten unter Bildung
ο
von Salzen mit organischen und anorganischen anionischen Verbindungen
und diejenigen, in denen die Zwischenschichtionen NH, ,
Ca , Hg und dgl. sind, weisen eine Aktivität als Adsorptionskatalysatoren für verschiedene Verbindungen auf. Diese Eigenschaften
sind erfindungsgemäß besonders vorteilhaft.
2.) Fähigkeit zur Bildung von Komplexen mit Metallhydroxiden
Synthetische Glimmer können Kationen in der Hydroxy-Form van Metallhydroxiden
(M(OH), (H9O) ) durch ihre Zwischens chichtionen (Na , Li )
substituieren, v/odurch man diese Kationen sich in dem Zwischenschicht-Bereich koordinieren läßt. So liefern beispielsweise Na-Tetrakieselsäure-Glimmer
und Aluminiumhydroxid Tetrakieselsäureglimmer vom Hydroxyaluminium-Typ [Al9(OH)C(H9O)]Mg0 ,.Si.O1nF9,
Dieser Glimmer kann aufgrund der Wirkung seiner Aluminol-Gruppe (Al-GH) organische Verbindungen innerhalb seines Gitters fixieren.
3.) Fähigkeit zur Bildung von Komplexen mit organischen Verbindungen
Synthetische Glimmer können polare organische Verbindungen zwischen die Kristallschichten einsaugen unter Bildung von Koordinations-Zwischenschichtkomplexen.
Dies ist darauf zurückzuführen, daß die polaren organischen Verbindungen unter der Einwirkung von Coulombsehen
Kräften zwischen die Schichten eingesaugt werden, hauptsächlich
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als Folge der negativen Ladung der Sauerstoffatome, die an den Zwischenschicht-Oberflächen freiliegen.
Wenn synthetische Glimmer im trockenen Zustand vorliegen, werden polare organische Substanzen im Rauch oder in der Gasphase zwischen
den Schichten der synthetischen Glimmer adsorbiert als Folge der oben genannten Reaktion.
Bei der Fasermatrix, die in dem erfindungsgemäßen Filtermaterial verwendet werden kann, kann es sich um einen Strang, eine Bahn
oder irgendeine andere Gestalt oder Form aus Celluloseacetatfasern, regenerierten Cellulosefasern (Rayon-Fasern), Pulpenfasern oder
anderen Fasern handeln.
In dem erfindungsgemäßen Filtermaterial können die Mischungsverhältnisse
von synthetischem Glimmer zur Fasermatrix willkürlich in Abhängigkeit von den vorgesehenen Verwendungszwecken ausgewählt
werden. Im allgemeinen wird der synthetische Glimmer jedoch vorzugsweise in einer Menge verwendet, die 10 bis 200 Gevt.-%, bezogen
auf die Fasermatrix, entspricht. Die Größe und Form der synthetischen Glimmerteilchen kann ebenfalls willkürlich in Abhängigkeit
von der Verwendung des Filtermaterials gewählt werden. Im allgemeinen sind jedoch Teilchengrößen von 4,7 bis 0,15 mm (4 bis 100 meshes),
vorzugsweise von 0,60 bis 0,30 mm (30 bis 50 meshes) und Teilchen mit einer körnigen Gestalt bevorzugt.
In dem erfindungsgemäßen Filtermaterial kann der synthetische Glimmer glexchmäßig innerhalb der Fasermatrix verteilt sein oder
es kann eine willkürliche Dichteverteilung gewählt werden oder
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/70
mindestens eine Schicht oder mindestens ein Bett des synthetischen
Glimmers und mindestens eine Schicht oder mindestens ein Bett der Fasermatrix können in einer beliebigen Reihenfolge miteinander in
Verbindung stehen.
Das erfindungsgemäße Filtermaterial kann hergestellt werden unter
Anwendung eines konventionellen Filterherstellungsverfahrens. Ein erfindungsgernäßes Rauchfiltermaterial kann beispielsweise auf die
folgende Weise hergestellt werden:
Körnchen aus einem synthetischen Glimmer werden in einer Fasermatrix
verteilt und daraus werden Filtermundstücke hergestellt. Diese Filtermundstücke werden jeweils mit einem konventionellen Filtermundstück
aus Celluloseacetatfasern verbunden unter Bildung von Doppelfiltermundstücken. In diesem Falle werden unter Verwendung einer konventionellen
Filterherstellungsvorrichtung Filterstengel hergestellt, wobei ein Weichmacher zugegeben und ein synthetisches Gliminerpulver
zugesetzt wird unter Verwendung einer vibrierenden Beschickungseinrichtung oder dgl.
Bei einer anderen Ausführungsform wird ein synthetischer Glimmer in
Form eines Pulvers in einen Papierzylinder einer Höhe von 1 bis 5 mm eingefüllt, der Zylinder wird dann mit einem Zigarettenkörper
verbunden und an dem freien Ende des Zylinders wird ein konventionelles Filtermundstück aus Celluloseacetatfasern, das einen Ziehmundstückabschnitt
bildet, befestigt unter Bildung eines Doppelfiters.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann ein Dreifachfilter hergestellt
werden, indem man eine Schicht oder ein Bett aus synthetischem
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Glimmer zwischen zwei Filtermundstücken aus Celluloseacetatfasern anordnet. Das erfindungsgemäße Filtermaterial kann entv/eder direkt
mit einem Zigarettenkörper oder dgl., wie oben angegeben, verbunden werden oder es kann in einen Zigaretten- oder Zigarrenhalter oder
in einen Pfeifenkörper eingebracht werden. Wenn das erfindungsgemäße Rauchfiltermaterial für Tabak verwendet wird, werden vorzugsweise
3 bis 150 mg synthetischer Glimmer pro Zigarette verwendet. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Rauchfiltermaterials lassen sich wie
folgt zusammenfassen:
1.) Mittels des synthetischen Glimmers können gilftige Gase in dem
Rauch, wie z.B. Acetaldehyd, selektiv entfernt werden und die Filtrierwirksamkeit in bezug auf Nikotin, Teer und den Gesamtgehalt
an teilchenförmigem Material (!PM) kann verbessert werden;
2.) synthetische Glimmer, in denen die Zwischenschichtionen H und (hLO) sind, beeinflus;
in nachteiliger Weise;
in nachteiliger Weise;
(hLO) sind, beeinflussen die Rauchqualität oder das Tabakaroma nicht
3.) synthetische Glimmer sind für das Auge angenehm und ihre akute
orale Toxizität ist fast vernachlässigbar gering, das daraus resultierende
Filtermaterial ist daher hygienisch und sieht attraktiv aus;
4.) der Verschleiß und der Abrieb einer Schneideklinge zum Zuschneiden
des Filtermaterials auf die gewünschte Größe sind geringer als bei Verwendung von Aktivkohle;
5.) es kann eine höhere Filterwirkung (Filtrierwirkungsgrad) erzielt
werden, ohne daß der Druckabfall ansteigt.
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Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein. Die in den Beispielen angewendeten
Meßverfahren waren folgende:
Druckabfall: dieser ist ausgedrückt durch den auf der Skala eines U-Rohr-Wassersäulenmanometers abgelesenen Wert, wenn Luft durch
einen mit dem Manometer verbundenen Filter parallel mittels einer Vakuumpumpe gesaugt wurde und die Strömungsgeschwindigkeit der den
Filter passierenden Luft einen Wert von 17,5 ml pro Sekunde erreichte.
Filtrierv/irkungsgrad fur Teer, Nikotin und TPM: Zigaretten wurden
mechanisch abgeraucht unter Verwendung einer automatischen Abrauchvorrichtung, die jede Minute einen Zug mit einem Volumen von 35 ml
und einer Dauer von 2 Sekunden machte, wobei die Strömungsgeschwindigkeit bei 17,5 ml pro Sekunde gehalten wurde, bis die Länge des
abgebrannten Zigarettenabschnittes 50 mm erreichte. Die Teer- und Nikotinfraktionen in dem Rauch, welche das Filtermundstück passiert
hatten, wurden mittels eines Glasfaserfilters (Cambridge-Filter) gesammelt. TPM und Teer wurden gravimetrisch bestimmt, während
Nikotin ultraviolett-spektrophotometrisch bestimmt wurde. Der Filtrierwirkungsgrad wurde nach der folgenden Formel errechnet:
p.,, . . . j t-f\ durch Tabakfilter gesammelte henqe .nr.
Filtrierwirkungsgrad {%) = r r-r—t—t-: ^—j ■ χ
durch Cambridge- durch Tabakfil-
Filter gesammelte ter gesammelte Menge Menge
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Ein Strang (insgesamt 43 000 Denier) von Celluloseacetatfäden (4 Denier) mit Y-förmigem Querschnitt wurde ausgewalzt und es
wurden 70 bis 80 Gew.-Teile eines synthetischen Glimmers, in dem die Zwischenschichtionen H - oder (Ho0) -Ionen waren (Protonen
oder Hydroniumionen bilden nämlich Tetrakieselsäureglimmer mit
einer Teilchengröße von 0,40 bis 0y25 mm (42 bis 60 mesh))auf
100 Gew.-Teile des Stranges zugegeben. Das Ganze wurde zu 90 mm langen Filterstengeln mit einem Umfang von 24,7 mm geformt.
Diese Stengel wurden zu 10 mm Filtermundstücken zerschnitten. Jedes Filtermundstück enthielt 40 bis 50 mg des synthetischen
Glimmers.
Nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren wurden ohne Verwendung
des oben angegebenen synthetischen Glimmers Filtermundstücke hergestellt, die nur aus Celluloseacetatfasern bestanden.
Jeweils eine der oben angegebenen beiden Arten von Filtermundstücken
wurde mit der anderen verbunden. Der dabei erhaltene 20 mm-Doppelfilter
wurde an dem Körper einer handelsüblichen Zigarette "Hi-Lite" (Warenzeichen) befestigt, von der der ursprüngliche Filterabschnitt
entfernt worden war, so daß das den synthetischen Glimmer enthaltende Mundstück mit dem Zigarettenkörper in Kontakt stand.
Die dabei erhaltene Zigarette mit dem synthetischen Glimmer enthaltenden
Filter wurde auf einer automatischen Rauchvorrichtung abgeraucht, bis die Brennlänge 50 mm erreichte, und es wurden die
Filtrierwirkungsgrade für Teer, Nikotin und TPM bestimmt. Die dabei
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erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I angegeben.
Im Vergleich zu Filtern, in denen Aktivkohle anstelle von synthetischem
Glimmer verwendet wurde, waren die synthetischen Glimmer enthaltenden Filter in bezug auf die Filtrierwirkungsgrade überlegen trotz ihres
niedrigen Druckabfalles.
Probe Zusatz Teilchen- zugegebene Druckab- Filtrierwirkungsgrad(/5)
Nr. größe in Menge (mg/ fall
mm(mesh) 10 mm Mund- (mm H9O ) TPH Teer Nikotin
stuck) _
1 Tetrakiesel- 0,40- 46 75 57 49
säureglimmer 0,25
in der H+-Form(42-60)
2 Tetrakiesel- 0,60- 47 75 59 47 säureglimmer 0,40
in der HO+- (28-42)
Form
Ver- Aktivkohle 0,42- 44 84 54 43 gl.- 0,18
Probe (40-80) Nr.1
Bezüglich der Probe Nr. 1 zeigte die gaschromatographische Analyse
der gasförmigen Komponenten nach dem Passieren des Filters, daß die Menge an Acetaldehyd im Vergleich zu derjenigen von Isopren in
dem Hauptrauchstrom verhältnismäßig gering war. Dies bedeutet, daß polare Moleküle, wie Acetaldehyd, durch synthetische Glimmer selektiv
adsorbiert werden. Ein Tabakrauchgeschmackstest zeigte, daß die Proben
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-IS
Nr, 1 und Nr. 2 keinen sogenannten Aktivkohle-Geruch hatten und
eine milde Rauchqualität ergaben.
Mittels einer konventionellen Filterherstellungsvorrichtung wurden
unter Verwendung des gleichen Celluloseacetatstranges wie in Beispiel 1 und unter Zugabe von 60 Gew.-Teilen verschiedener synthetischer
Glimmer mit verschiedenen Zwischenschichtionen auf 100 Gew.-Teile des Acetatstranges nach dem gleichen Verfahren wie in Beispiel 1
Filterstengel mit einer Länge von 90 mm und einem Umfang von 24,7 mm hergestellt. Die Stengel wurden zu 17 mm Mundstücken zerschnitten.
Das Mundstück wurde an dem Körper einer handelsüblichen Zigarette "Hi-Lite", von der der ursprüngliche Filterteil entfernt worden war,
befestigt.
Die dabei erhaltene Zigarette mit dem synthetischen Glimmer enthaltenden
Filter wurde auf einer automatischen Abrauchvorrichtung geraucht, bis die Länge des verbrannten Teils 50 mm erreichte.
Die Ergebnisse der Filtrierwirkungsgradbestimmungen in bezug auf Teer und Nikotin sind in der folgenden Tabelle II angegeben.
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2830043
Probe synthetischer Teilchen- Druckab- Filtrierwirkungsgrad(^)
Nr. Glimmer größe in fall
mm(mesh) (mmf-LO) Teer Nikotin
Hydroxyaluminium- 0,42-
3 tetrakieselsäure- 0,18 50 46 glimmer (40-80)
Tetrakieselsäure- 0,42-
4 glimmer vom Alu- 0,18 49 40
minium-Typ (40-80)
Tetrakieselsäure- 0,42-
5 glimmer in der 0,18 50 40 H+-Form (40-80)
Vergl.-
Probe - 49 36
Alle synthetischen Glimmer enthaltenden Filter (Proben Nr. 3 bis 5)
waren in bezug auf die Filtrierwirkungsgrade dem konventionellen Filter (Vergleichsprobe Nr. 2), der nur aus Celluloseacetatfasern
bestand, bei Aufrechterhaltung des gleichen Wertes für den Druckabfall überlegen.
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Claims (6)
1. Teppocho, Sakai, Osaka, Japan Anmelder; Gosei-Kagaku Institute Ltd«
5T9*Yonban-cho, Chiyoda-ku, Tokyo, Japan
Patentansprüche
1. Rauchfiltermaterial, dadurch gekennzeichnet ,
daß es enthält oder besteht aus einer Fasermatrix zum Filtrieren von Rauch und synthetischem Glimmer.
2. Filtermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es als synthetischen Glimmer Na-Tetrakieselsäure-Glimmer, Na-Täniolit,
Li-Täniolit, Na-Hectorit, Li-Hectorit, ein von einer
dieser Verbindungen durch Substitution der Zwischenschicht-Ionen abgeleitetes Produkt oder eine Mischung aus zwei oder mehreren
dieser Verbindungen enthält.
3. Filtermaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es den synthetischen Glimmer in einer Menge enthält, die 10
bis 200 Gew.-% der Fasermatrix entspricht.
4. Filtermaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der synthetische Glimmer eine Korngröße von
4,7 bis 0,15 mm (4 bis 100 meshes) aufweist.
5. Filtermaterial nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der synthetische Glimmer in der Fasermatrix dispergiert ist.
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ORIGINAL INSPECTED
283Q048
6. Filtermaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine Schicht oder ein Bett aus dem synthetischen Glimmer und mindestens eine Schicht oder ein
Bett aus der Fasermatrix aneinander haften.
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