DE2146989C3 - Spulenhaltevorrichtung, insbesondere für Spul-, Zwirn- oder Aufwickelmaschinen - Google Patents
Spulenhaltevorrichtung, insbesondere für Spul-, Zwirn- oder AufwickelmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spulenhaitevorrichtung, insbesondere für Spul-, Zwirn- oder Aufwickelmaschinen
mit einem mit einer Entlastungsstütze versehenen schwenkbaren Spulenhalterrahmen, wobei die Entlastungsstütze
einen von einer Druckfeder belasteten Gleitkörper aufweist, der mit einer ortsfesten Entiastungskurvenschiene
in Wirkverbindung steht.
Der Oberbegriff geht von dem DT-GM 19 54 816 aus.
Die dort beschriebene Vorrichtung hat den Nachteil, daß — insoweit als der Wickelaufbau vom Anpreßdruck
abhängt — mit ihrer Hilfe nur ein bestimmter Wickeltyp gespult werden kann.
Nach der OE-PS 2 11200 ist weiterhin eine Vorrichtung bekannt, die das Konstanthalten des
Anpreßdruckes der Spule an die Antriebswalze zum Ziel hat. Am Spulentragarm dieser Vorrichtung ist dip
Zugstange eines Hebelgestänges angelenkt, an der eine Feder angreift. Durch Verstellung des Angriffspunktes
der Feder an der Zugstange läßt sich zwar die Eingangsbelastung für die Spule verändern, jedoch
hängt die Höhe und der Verlauf der Entlastungskraft bzw. der Wickelauflagekraft außer von der Federcharakteristik
von der geometrischen Auslegung des Spulenhebels und des Hebelgestänges ab. Daher läßt
sich mit der dort beschriebenen Vorrichtung keine Anpassung an den verfahrenstechnisch optimalen
Verlauf der Anpreßkraft erzielen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spulenhaitevorrichtung bereitzustellen, die ohne Umbau,
hingegen durch einen einfachen Bedienungshandgriff derart umgeschaltet werden kann, daß dadurch
Wickelkörper von unterschiedlichem Aufbau gespult werden können. Dabei soll eine Anpassung der
Vorrichtung -<n die verfahrenstechnisch optimalen Verläufe der Wickelauflage· bzw. Entlastungskraft
erreicht werden.
Daher wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß eine weitere schwenkbare Entlastungskurvenschiene
vorgesehen ist, die mittels eines Betätigungsorgans schwenkbar und in Anlage an eine im Gleitkörper
auskragend angeordnete Stützrolle und dadurch in Wirkverbindung mit dieser bringbar ist.
Damit wird der besondere Vorteil erzielt, daß die Arbeitsweise der Spuienhaltevorrichtung mit einem
einzigen Umschaltvorgang geändert wird. Sie kann z. B. nach dem Umschaltvorgang Färbespulen wickeln,
während sie bis zum Zeitpunkt der Umschaltung, z. B. normal harte Spulen gewickelt hat. Bei beiden
Arbeitsweisen folgt der Verlauf der Belastungs- bzw. Entlastungskraft über die Spulreise genau den nach
empirischen Werten ermittelten, den verfahrenstechnischen Forderungen exakt angepaßten Steuerbahnen der
Entlastungskurvenschienen.
Die Wirkungsweise der Spulenhaitevorrichtung beruht darauf, daß in beiden Belastungsfällen die
Entlastung des Spulenhalterarmes dadurch erreicht wird, daß die zu Anfang der Spulreise hohe Belastung
der Leerhülse bzw. des sich bildenden Wickelkörpers durch Veränderung des Winkels der Abstützsenkrechten
gegenüber der jeweiligen Berührungstangente der Entlastungskurvenschiene über die gesamte Spulreise
im ganzen gesehen verringert wird.
Vorteilhafterweise ergibt sich die Möglichkeit, Spulenhaltevorrirntungen
normaler Ausführung durch nachträglichen Einbau des erfindungsgemäßen Umschaltmechanismus
für den Betrieb mit zwei unterschiedlichen Arbeitsweisen umzubauen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die z-veite. angelenkte Entlastungskurvrnschiene
durch eine Zugfeder mit dem Betätigungsorgan verbunden sein. Eine bevorzugte Ausbildung der
Spulverrichtung kann darin bestehen, daß in einer Spulenhaitevorrichtung in Tandemausführung mit zwei
jeweils um eine gemeinsame Achse schwenkbaren Spulenhalterrahmen mit Entlastungsstützen lediglich
ein gemeinsames Betätigungsorgan für die zwei weiteren schwenkbaren Entlastungskurvenschienen
vorgesehen ist.
Nachfo'gend wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der
erfindungsgemäßen Spulvorrichtung, bei der die ortsfeste Entlastungskurvenschiene wirksam ist.
Fig.2 die gleiche Ansicht, bei der sich die zweite,
angelenkte Entlastungskurver <.hiene in Betriebsstellung
befindet.
Die in den F i g. I und 2 in Tandemausführung gezeig'e Spulhaltevorrichtung weist zwei Spulenhalterrahmen
3 und 4 auf, die zur Aufnahme der Spulen I und 2 dienen und in einem Lagerbock 5 in den Lagern 6 und
7 (Fig.2) mittels eines Lagerbolzcns 7a schwenkbar
gelagert sind.
Mit den beiden Spulenhalterrahmen 3 und 4 sind je
eine Entlastiingsstüt/c 8 bzw. 9 durch Schrauben 10 bzw.
Il fest verbunden. In den Entlastungsstülzcn 8, 9 sind
axial verschiebbare und unter Kraft von Federn 12, 13 stehende Gleitkörper 14, 15 vorgesehen, in denen auf
Bolzen 15a und 16 (F i g. 2) drehbar gelagerte Slützrol len 17, 18 angeordnet sind. Die Gleitkörper 14 und 15
stützen sich auf ortsfesten F.nlliisttingskurvcnschicncn
19 und 20 (Fig. I) ab. Der Gleitkörper 14 gleitet mit
wachsendem Durchmesser der Spule I auf der
ortsfesten, gestrichelt dargestellten Entlustungskurvcn
schiene 19 entlang (in F i g. 1 von links nach rechts).
Das Gleitstück 15 bewegt sich entsprechend bei wachsendem Durchmesser der Spule 2 auf der
ortsfesten, voll ausgezogenen Entlastungskurvenschiene 20 (in Fig. 1 von rechts nach links). Die in der
Zeichnung als stetig ansteigende Bahnen dargestellten Entlastungskurven können jedoch irgendwelche anderen,
empirisch ermittelten Kurvenformen aufweisen.
Hier sind die ortsfesten Entlastungskurvenschieiit.^!
19 und 20 als die Kurvenschienen ausgebildet, vm-LV
u: * Spulvorrichtung beim Wickeln normal hartei .,pulen
steuern.
Ein Führungsbock 21 (Fig.2) ist — in Hinrichtung
auf die F i g. 1 und 2 — zwischen den beiden ortsfesten Entlastungskurvenschienen 19 und 20 angeordnet. Er
dient zur Aufnahme eines in einer Kulissenführung hin- und herbewegbaren (in der Zeichnung auf- und
abbewegbaren) Gieitsteins 22.
Außerdem sind im FChrungsbock 21 zwei Bolzen 23 und 24 (F i g. 2) befestigt, auf denen weitere Entlastungskurvenschienen
25 und 26 drehbar gelagert sind. Diese Entlastungskurvenschienen besitzen je einen nicht
n?her beschriebenen Zapfen, an denen mit ihrem einen Ende Zugfedern 27, 28 angelenkt sind, die mit ihrem
anderen Ende an einem Bolzen 30 angreifen, der auf gegenüberliegenden Seiten des Gleitsteins 22 aus
diesem herausragt. Zur Verschiebung des Gleitsteins dient ein Betätigungshebel 29, der auf einem Bolzen 31
im Führungsbock 21 gelagert ist und in seiner oberen Endstellung (Fig.2) mit einer Kerbe am Bolzen 30
angreift.
Soll die Spulvorrichtung von der einen Arbeitsweise,
die von den ortsfesten Ent'.astungskurvenschienen 19 und 20 bestimmt ist, auf die andere, von den
Entlastungskurvenschienen 25 und 26 gesteuerte Arbeitsweise umgeschaltet werden, wird der Betätigungshebel
im Uhrzeigersinn um den Bolzen 3i (Fig. I) geschwenkt. Dabei wird der Gleitstein 22 in seine obere
Endstellung gebracht, wodurch die Entlastungskurvenschienen 25 und 26 in ihre Arbeitsposition (F i g. 2)
geschv/enkt werden. Hierdurch gelangen die nicht näher bezeichneten Steuerbahnen der Entlastungskurvenschienen
25 und 2S mit den Rollen 17 und 18 in Wirkverbindung, wodurch die Gleitkörper 14 und 15, an
denen die Rollen 17 und 18 mittels Bolzen 15a und 16 gelagert sind, gegen die Kraft der Federn 12 und 13 in
den Entlastungsstützen 8 und 9 gleitend nach oben geschoben werden. Die Gleitkörper 14 und 15 werden
dabei von den Entlastungskurvenschienen 19 und 20 abgehoben und dadurch außer Wirkverbindung mit
diesen gebracht. Nach dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel werden bei dieser Einstellung der
Vorrichtung nun mit Hilfe der Steuerbahnen der Hntlastungskurvenschienen 25 und 26 weiche Wickel —
sogenannte Färbewickel — gespult.
Zur Erläuterung der Wirkungsweise genügt es, eine Seite der Spulvorrichtung — z. B. die Unke — zu betrachten.
Der Spulenhalterrahmen 4 und die Entlastungsstütze 9 bilden ein Hebelsystem, in dem der
Lagerbolzen Ta den Drehpunkt darstellt. Das Gewicht der Spule 2 übt ein links drehendes Moment im Sinne
der Erzeugung eines Anpreßdruckes auf die nicht näher bezeichnete Treibwalze aus. Wenn sich der Gleitkörper
15 auf der ortsfesten Entlastungskurvenschiene 20 abstützt, übt die an Jier Entlastungsstütze 9 wirkende
Kraft in Abhängigkeit vom Winkel der Abstützsenkrechten gegenüber der jeweiligen Berührungstangente
an die Bahnkurve der Entlastungskurvenschiene ein links- oder rechtsdrehendes Moment auf das Heb^lsystem
ai's.
Grundsätzlich gilt dasselbe Wirkungsprinzip für den Fall, wenn die Entlastungskurve 26 mit der Stützrolle 18
in Wirkverbindung steht (F i g. 2). Die Kurvenbahn der Entlastungskurvenschiene 26 ist so ausgebildet, daß die
an der Entlastungsstütze 9 wirkende Kraft über den größten Teil der Spulreise ein rechtsdrehendes Moment
im Sinne der Verminderung des Anpreßdruckes zwischen der Spule 2 und der nicht näher bezeichneten
Treibwalze au-übt.
Je nach Wahl der Stärke der Zugfedern 27, 28 oder der Ausbildung der Kurvenschienen 25, 26 können die
Verläufe der Anpreßdrücke zwischen Spule und Mitnehmerwaize in Abhängigkeit vorn Verwendungszweck
der herzustellenden Spule den verfahrenstechnischen Gegebenheiten angepaßt werden.
Bei der einfachen Ausführung der Spulenhaltevorrichtung
ist nur einem Spulenhalterrahmen 3 oder 4, nur einer Entlastungsstütze 8 oder 9 und nur einer ortsfesten
Entlastungskurvenschiene 19 oder 20 ist demzufolge auch nur eine schwenkbare Entlastungskurvenschiene
25 oder 26 vorgesehen, die mittels des Betätigungshebels 29 verschwenkbar ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Spulenhaitevorrichtung, insbesondere für Spul-,
Zwirn- oder Aufwickelmaschinen, mit einem mit einer Entlastungsstütze versehenen schwenkbaren
Spulenhalterrahmen, wobei die Entlastungsstütze einen von einer Druckfeder belasteten Gleitkörper
aufweist, der mit einer ortsfesten Entlastungskurvenschiene in Wirkverbindung steht, dadurch
gekennzeichnet, daß eine weitere, schwenkbare Entlastungskurvenschiene (25, 26) vorgesehen
ist, die mittels eines Betätigurgsorgans (29) schwenkbar und in Anlage an eine im Gleitkörper
(14, 15) auskragend angeordnete Stützrolle (17, 18) und dadurch in Wirkverbindung mit dieser bringbar
ist.
2. Spulenhaitevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Entlastungskurvenschiene
(25 bzw. 26) durch je eine Zugfeder mit dem Betätigungsorgan (29) verbunden ibt.
3. Spulenhaitevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Spulenhaitevorrichtung
in Tandemausführung mit zwei jeweils um eine gemeinsame Achse schwenkbaren Spulenhalterrahmen
mit Entlastungsstützen für die zwei weiteren schwenkbaren Entlastungskurver.schienen
(25,26) lediglich ein gemeinsames Betätigt, .igsorgan
(29) vorgesehen ist.
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Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712146989 DE2146989C3 (de) | 1971-09-21 | Spulenhaltevorrichtung, insbesondere für Spul-, Zwirn- oder Aufwickelmaschinen | |
JP10502972U JPS5042195Y2 (de) | 1971-09-21 | 1972-09-08 | |
DE19792929326 DE2929326A1 (de) | 1971-09-21 | 1979-07-20 | Spulenhaltevorrichtung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712146989 DE2146989C3 (de) | 1971-09-21 | Spulenhaltevorrichtung, insbesondere für Spul-, Zwirn- oder Aufwickelmaschinen | |
DE19792929326 DE2929326A1 (de) | 1971-09-21 | 1979-07-20 | Spulenhaltevorrichtung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2146989A1 DE2146989A1 (de) | 1973-04-05 |
DE2146989B2 DE2146989B2 (de) | 1976-11-11 |
DE2146989C3 true DE2146989C3 (de) | 1977-06-30 |
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