DE2146291C3 - Druckminderventil in lastabhängigen Bremseinrichtungen eines Fahrzeuges, insbesondere eines Eisenbahnfahrzeuges - Google Patents
Druckminderventil in lastabhängigen Bremseinrichtungen eines Fahrzeuges, insbesondere eines EisenbahnfahrzeugesInfo
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Description
45
Die Erfindung bezieht sich auf ein Druckminderventil
in lastabhängigen Bremseinrichtungen eines Fahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Ein derartiges Druckminderventil ist beispielsweise durch die deutsche Patentschrift 12 01 392 bekanntgeworden.
Nachteilig ist bei dieser bekannten Anordnung, daß bei geringfügigen Laständerungen bereits das Ventil
anspricht, da der Stößel jeder Bewegung der Membran bzw. des Kolbens ungehindert folgen kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Druckminderventil der vorerwähnten Art so zu verbessern,
daß ein wechselweises Beaufschlagen und Belüften der mit der Bremseinrichtung verbundenen Kammer
verhindert wird, wenn das Druckminderventil Belastungsschwankungen kleiner Amplitude oder kurzer
Dauer ausgesetzt ist.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst daß das Ventil entsprechend dem kennzeichnenden
Teil des Hauptanspruchs ausgebildet ist.
Durch die deutsche Patentschrift 11 98 404 ist bereits
eine Kupplung zwischen einem Ventilstößel und einem Membrankolben bekannt, die ein ständiges Betätigen
des Doppelsitzventils verhindert. Eine derartige Kupplung ist jedoch wegen ihres hoher. Raumbedarfs in der
zugrundeliegenden Anordnung nicht einsetzbar.
Im übrieen sind Schleppkupplungen ganz allgemein
bekannt.
Die Erfindung ist an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläuten.
Das Ausführungsbeispiel in Form eines hydropneumatischen
Druckminderventils ist im Axialschnitt dargestellt; das Druckminderventil ist zwischen dem Wagenkasten
und den Schraubenfedern der Abfederung eines Fahrzeugs eingesetzt.
Das Druckminderventil 1 ist z. B. zwischen einem nicht dargestellten Drehgestell und dem Wagenkasten
3 eines Eisenbahnfahrzeugs eingebaut. Die Last des Wagenkastens 3 wird mittels des Druckminderventils 1
und Tragfedern 4 auf die Radachsen des Fahrzeugs übertragen. Die Tragfedern 4 liegen einerseits auf einer
Konsole des Drehgestells auf und stützen sich andererseits auf einer kreisförmigen Grundplatte 6 ab, welche
einer mit Hvdraulikmedium gefüllten Druckmeßdose 7 als Auflager dient. Eine zum Druckminderventil 1 gehörende,
radkranzartig ausgebildete obere Platte 8 überträgt die Last des Wagenkastens 3 auf die Druckmeßdose
7. Der Rand der Dose 7 ist zwischen dem radkranzartigen Teil der Platte 8 und einem unteren
Ring 9 des Druckminderventils fest eingespannt. Dieser Ringteil 9 umgibt den oberen zentralen Teil 6a der
Grundplatte 6. Die kreisförmige Grundplatte 6 besteht aus zwei getrennten Teilen 6a und 6b, von denen jedes
einzeln als Auflager für ein Organ dient, und /war für die Dose 7 oder für die Tragfedern 4. Eine relative
Schwenkbewegung zwischen den beiden Grundplattenteilen 6a und 6b ist durch eine Halbkugelgelenkverbindung
möglich, dessen Vaterstück z. B. durch den oberen Grundplattenteil 6a gebildet wird, während dessen
Mutterteil von der unteren Plattenhälfte 6b gebildet ist.
Ein Zentrierring 6c aus Metall geringer Stärke und einer gewissen Biegsamkeit ist mit seinem Innenrand
am oberen Grundplaltcnteil 6a oder am unteren Grundplattenteil 6b befestigt, während dessen Außenrand
fest mit dem Ring 9 des Druckminderventils verbunden ist.
Zwischen der Oberseite des abgesetzten ringförmigen Ansatzes 6b der Grundplatte 6 und der Unterseite
des Rings 9 des Druckminderventils ist ein Spiel in der Größenordnung von einigen Millimetern vorgesehen,
welches dem Druckminderventil eine gewisse Bewegungsfreiheit gegenüber der Tragfederkonstruktion
verleiht.
Die untere Hälfte 10 eines Doppelkolbens 10, 11, der
zur Druckunterstützung dient und einen erheblich geringeren Durchmesser als die Dose 7 aufweist, wird in
der zentralen Aussparung der oberen Platte 8 geführt und ist dem in der Dose 7 herrschenden Druck ausgesetzt.
Die untere Hälfte 10 des Doppelkolbcns 10, 11 ist
mit ihrer oberen Hälfte 11 fest verbunden, die einen mit der Dose 7 übereinstimmenden Durchmesser aufweist.
Die Stirnseite der oberen Doppelkolbenhälfte 11 steht
über eine Membran 12 unter dem Einfluß des in einer Kamr-r 13 herrschenden Luftdrucks, wobei sich die
Kammer 13 über der Membran 12 im Oberteil 5 des Druckminderventils befindet. Diese Kammer 13 steht
einerseits über eine Bohrung 14 mit einer unter dem Ventilteller 16 eines Regelventils liegenden Kammer 15
und andererseits über eine an eine Gewindebohrung 17 in einem Gehäuseteil 5 angeschlossene, in der Zeich-
nung nicht dargestellte Leitung mit einer Steuereinrichtung
in Verbindung. Diese Steuereinrichtung ist in Abhängigkeit des in den Kammern 13 und 15 herrschenden
Luftdrucks steuerbar und kann z. B. :n einer lastabhängig^.
Bremseinrichtung eingebaut sein.
Eine über dem Ventilteller 16 liegende Kammer 18
steht über eine in einer Gewindebohrung 19 endende, us der Zeichnung nicht dargestellte Leitung rr:t der
Druckluftspeiseleitung in ständiger Verbindung. An ihrem oberer Ende ist die Kammer 18 durch einen Dekkel
20 abgeschlossen, der eine über Bohrungen 22 zur Atmosphäre entlüftete zylindrische Aussparung 21 aufweist.
In dieser zylindrischen Aussparung 21 ist ein mit der Oberseite des Ventiltellers 16 fest verbundener zylindrischer
Stößel 23 dichtend geführt. Der zylindrische Stößel 23 weist eine Axialbohrung 24 auf, deren unteres
Ende einer zentralen Öffnung 25 des Ventiltellers 16 gegenüberliegt.
Eine Feder 26, welche sich einerseits gegen die Unterseite des Deckels 20 und andererseits gegen die
Oberseite des Ventiltellers )6 abstützt, drückt letzterer, gegen einen im Druckminderventil fest angeordneten
Ventilsitz 27. Das obere Ende eines .Stößels 28 bildet einen zum festen Ventilsitz 27 koaxial angeordneten
beweglichen inneren Ventilsitz 29 für den Ventilteller 16. wobei die beiden Ventilsitze 27 und 29 zueinander
so angeordnet sind, daß zwischen ihnen ein Ringraum besteht, der in die Kammer 15 mündet. Der Stöße! 28
wird in der Bohrung 30a einer Hülse 30 geführt, die in einer von der Bohrung 14 durchbrochenen Wand zwisehen
den Kammern 13 und 15 befestigt ist. Der bewegliche Sitn 29 weist eine Sackbohrung auf. die die
zentrale Öffnung 25 des Ventiltellers 16 dichtend abschließt, wenn der Stößel 28 am Ventilteller 16 anliegt.
Das untere Ende 28a des Stößels 28 weist eine Ringschuller 31 auf.
Das untere Ende 28a bzw. die Ringschulter 31 des Stößels 28 ist gegenüber der Membran 12 bzw. dem
Doppelkolben 10, 11 begrenzt beweglich angeordnet. Oberhalb der Ringschulter 31 ist der Stößel 28 von
einem Mitnehmer 33 mit radialem Spiel umgeben, demgegenüber der Stößel 28 ebenfalls begrenzt beweglich
ist. Der Mitnehmer weist z. B. die Form eines Ringtellers auf, dessen äußerer Rand 34 zylindcrförmig in
Richtung auf die Membran 12 umgebogen und auf letzlerer mittels einer Rückstellfeder 35 abgestützt ist. Der
Innenrand 32 des Ringtellers 33 befindet sich normalerweise in einem geringen Abstand von der Ringschulter
31 und nimmt letztere und somit den Stößel 28 nach einem kurzen »Leerhub« des Kolbens 10, 11, in Öff- so
nungsrichtung des inneren Ventils 16, 29 mit. Der Abstand zwischen Ringschulter 31 und Innenrand 32 des
Ringtellers 33 ist so gewählt, daß bei geschlossenem Regelventil 16, 27, 29 eine geringe Abwärtsbewegung
der Membran 12 bzw. des Doppelkolbens 10, 11 tnöglieh
ist. ohne daß die Ringschulter 31 dieser Bewegung folgt. Zwischen dem Ringtellerboden und dem unteren
linde der Führungshülse 30 ist ebenfalls ein gewisser Absland vorgesehen, der ein Öffnen des äußeren F.inlaßventils
16, 27 zuläßt.
Infolge von Unebenheiten der Fahrbahn treten während der Fortbewegung des Fahrzeuges am Wagenkasten
dynamische Belastungsändcrungen auf, die abwechselnd zu Veränderungen der auf das Druckminderventil
einwirkenden Last führen. Dieser Lastwechsel schwingt um einen Mittelwert, der durch die
vom Wagenkasten auf das Druckminderventil übertraeene statische Teillast bestimmt ist. Diesem Mittelwert
entspricht auch ein bestimmter Druck in der Kammer 13. Wenn eine plötzliche und vorübergehende Lasterhöhung
am Druckminderventil 1 auftritt, so werden der Kolben 10. 11 und die Membran 12 infolge der Druck-
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ben und der Ventilteller 16 durch den Stößel 28, der ursprünglich an der Membran anliegt, vom äußeren
Ventilsitz 27 angehoben, so da3 eine geringe Menge zusätzlicher Druckluft vom Anschluß 19 in die Kammer
13 gelangt und dort einen schwachen Überdruck in bezug auf den ursprünglich eingeregelten, dem Gleichgewichtszustand
entsprechenden Druck bewirkt. Auf die plötzliche und vorübergehende Lasterhöhung folgt
eine gedämpfte Lastabnahme, so daß durch den in der Kammer 13 herrschenden Druck die Membran 13 samt
Doppelkolben 10, 11 nach abwärts bewegt wird. Solange
diese Lastabnahme und somit die Druckabnahme in der Dose 7 einen bestimmten Schwellwert nicht überschreite!,
ist die Relativbewegung des die Membran 12 folgenden Ringtellers 33 in bezug auf den Stößel 28
unzureichend, um einen in Öffnungsrichtung des Ventils 16, 29 wirkenden Kraftschluß zwischen dem Innenrand
32 und der Ringschulter 31 herzustellen, die normalerweise ζ. B. einige zehntel Millimeter vom Innenrand 32
entfernt ist. Die auf den Stößel 28 wirkende Schwerkraft oder etwaige Erschütterungen reichen nicht aus.
um den Stößel 28 in dem von der Membran 12 freigegebenen Maße nach unten zu bewegen, daß der Stößel
28 mit Reibungssitz in der Führungshülsc 30 angeordnet ist.
Nach Verschwinden der vorübergehenden Laständerung spielt sich der in der Dose 7 herrschende Druck
auf den der statischen Belastung entsprechenden Wert erneut ein. Da aber nun in der Kammer 13 ein geringerer
Überdruck in bezug auf den der statischen Belastung entsprechenden Druck herrscht, wird die Membran
aus der in der Zeichnung dargestellten ursprünglichen mittleren Gleichgewichtslage geringfügig nach
unten verschoben, so daß das untere Ende 28a des Stößels 28 den Kontakt mit der Membran 12 verliert, ohne
daß jedoch der der Membranbewegung folgende Ringteller 33 in Kontakt mit der Ringschulter 31 des Stößels
kommt und dadurch bei der weiteren Abwärtsbewegung von Ringteller und Membran den Ventilsitz 29
vom Ventilteller 16 abheben könnte. Tritt neuerdings eine vorübergehende Überlast am Druckminderventil 1
auf, die die vorhergehende nicht übersteigt, so kommt es höchstens zu einer Berührung /wischen Membran 12
und dem unteren Ende 28a des Stoßeis 28, ohne da3 das Ventil 16, 27 neuerdings geöffnet wird. Für alle weiteren
kurzzeitigen Wechselbelastungen um den Wert der statischen Belastung des Druckminderventils in
einem das Ausmaß der ersten Wcchsclbclastiing nicht übersteigenden Ausmaße bleibt das Ventil 16. 27 geschlossen,
da diese Wechselbelastungen nur ein Hin- und Herbewegen des Ringicllers 33 zur Folge haben
und der Stößel 28 seine Ruhelage beibehält, in der die Ventile 16, 27, 29 geschlossen sind. Die während der
Fahrt normalerweise auftretenden Schwingbewegungen des Doppelkolbens werden durch die über den
Ringteller 33 und die Membran 12 auf ihn einwirkende Rückstellfeder 35 gedämpft und führen nicht zum Betätigen
des Regelventils 16, 27, 29. Der bei ruhendem Fahrzeug vorhandene Abstand zwischen dem Innenrand
32 des Ringlellers 33 und der Ringschulter 31 am Stößel 28 ist z. B. der maximalen Amplitude der Eigenschwingungen
des Doppelkolbens 10, 11 entsprechend dimensioniert, damit das Regelventil erst nach Über-
schreiten dieser Höchstamplitude anspricht.
An Stelle der mit Hydraulikmedium gefüllten Druckmeßdose
7 kann auch ein Druckzylinder verwendet werden, der von der Platte 6<·; gebildet wird und mit
dem unteren Kolben 10 des Doppelkolbens 10, 11 eine Druckmeßkammer begrenzt. Die Druckmeßdose 7
kann durch eine oder mehrere Scheiben aus einem elastischen Werkstoff ersetzt sein, wobei zumindest eine
Teilfläche dieser Scheibe bzw. Scheiben mit dem Kolben 10 in Berührung steht. Auch die Membran 12 kann
von einem dichtend in der Kammer 15 geführten Kolben ersetzt sein. An Stelle der Enllüflungsbohrung 25
im Ventilteller 16 kann die Sackbohrung im Stößel 28 axial verlängert sein und über mindestens eine Radialbohrung
in den Ringraum zwischen Stößel 28 und Hülse 30 einmünden. Dabei ist der Ringraum über eine die
Hülse 30 und den Gehäuseteil 5 durchquerende Bohrung mit der Atmosphäre verbunden und gegenüber
den Kammern 13 und 15 mittels Dichtungsringen abgedichtet. Die Dichtungsringe sind zwischen der Hülse 30
und dem Stößel 28 angeordnet und halten mittels Reibung d".n Stößel 28 normalerweise in seiner Stellung
ίο fest, solange nicht die Membran 12 oder der Ringteller
33 auf ihn einwirkt. Die Ringschulter 31 kann durch einen Sprengring ersetzt werden, der in einer Ringnut
des Stößels 28 gehalten wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Druckminderventil in lastabhängigen Bremseinrichtungen
eines Fahrzeugs, insbesondere eines Eisenbahnfahrzeugs, zur Erzeugung eines der Last
des Fahrzeugs proportionalen Luftdrucks, das eine •us elastisch verformbarem Werkstoff bestehende
oder mit einem hydraulischen Mittel gefüllte, vom Fahrzeugrahmen belastete Druckmeßdose, ein den
lastproportionalen Luftdruck erzeugendes Regelventil mit einem konzentrischen Doppelsitzventil,
eine an die Bremseinrichtung angeschlossene, durch den lastproportionalen Luftdruck beaufschlagbare
Kammer und einen Doppelkolben aufweist, der einerseits mit einer Teilfläche der Druckmeßdose und
andererseits mit dem in der Kammer herrschenden Druck gegebenenfalls unter Zwischenschalten einer
Membran zusammenwirkt, wobei ferner ein in einer Hülse beweglich gelagerter Stößel vorgesehen ist.
der an einem Ende den inneren Ventilsitz und am anderen Ende einen Flansch als Stützfläche zwischen
dem Doppelkolben bzw. der Membran auf weist und von einer Feder in Richtung dieser Stützfläche
rückstellbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ringschulter (31) des Stößelflansches mit Spiel von einem ringförmigen Mitnehmer
(3.3, 34) umgeben ist, welcher unter der Wirkung der Rückstellfeder (35) mit seinem Außenteil
(34) an der Stützfläche des Doppelkolbens (10, 11) bzw. der Membran (12) ständig anliegt und an seinem
Innenteil mit der Ringschulter in Schließrichtung des äußeren Ventils (16, 27) bzw. in Öffnungsrichtung des inneren Ventils (16, 29) unter Ausnutzen
der Reibung und eines Spieles kraftschlüssig verbindbar ist.
2. Druckminderventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Reibungssitz des Stößeis
(28) mit Hilfe von Dichtungsringen erreicht wird, die zwischen dem Stößel (28) und der Hülse (30)
angeordnet und mit dem Stößel (28) bzw. der Hülse (30) fest verbunden sind.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR7036276 | 1970-10-07 | ||
FR7036276A FR2109227A5 (de) | 1970-10-07 | 1970-10-07 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2146291A1 DE2146291A1 (de) | 1972-04-13 |
DE2146291B2 DE2146291B2 (de) | 1975-04-24 |
DE2146291C3 true DE2146291C3 (de) | 1976-01-22 |
Family
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