DE3626191A1 - Fahrzeugbeladungsabhaengige bremsdrucksteuereinrichtung fuer druckluftbremsen von schienenfahrzeugen - Google Patents
Fahrzeugbeladungsabhaengige bremsdrucksteuereinrichtung fuer druckluftbremsen von schienenfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine fahrzeugbeladungsabhängige
Bremsdrucksteuereinrichtung für indirekt wirkende, einlösige
Druckluftbremsen von Schienenfahrzeugen, mit einem einen ersten
Bremsdruck aussteuernden Bremssteuerventil, mit einem Tastventil,
welches einen vom ersten Bremsdruck entgegen Federkraft
beaufschlagbaren Tastkolben zum Bewegen eines die
Fahrzeugeinfederung abtastenden Tastarmes und eine in Abhängigkeit
von den jeweils einstellbaren Taststellungen des Tastarmes
schaltende Ventileinrichtung aufweist, wobei die Ventileinrichtung
den ersten Bremsdruck in einer einem beladenen Fahrzeug
entsprechenden Taststellung einem Bremszylinder und in einer einem
unbeladenen Fahrzeug entsprechenden Taststellung einem Luftbehälter
zuführt, und mit einem von einem Differentialkolben gesteuerten
Reduzierventil, welches den ersten Bremsdruck zu einem zweiten
Bremsdruck reduziert, der ebenfalls dem Bremszylinder zuführbar ist,
wobei der Differentialkolben auf seiner kleineren Fläche vom in
einem ersten Beaufschlagungsraum herrschenden, ersten Bremsdruck und
auf seiner größeren Fläche vom in einem zweiten Beaufschlagungsraum
herrschenden, zweiten Bremsdruck beaufschlagt ist und wobei das
Reduzierventil als in Strömungsrichtung zum Bremssteuerventil
öffnendes Rückschlagventil ausgebildet ist.
Eine derartige Bremsdrucksteuereinrichtung ist aus der
US-PS 40 80 005 bekannt. Im Tastventil befindet sich hierbei ein als
Schieberkolben ausgebildeter Betätigungskolben für den Tastarm,
welcher nur in seiner Schaltstellung für ein unbeladenes Fahrzeug
eine ansonsten geöffnete Verbindung vom den ersten Bremsdruck
führenden Ausgangsanschluß des Bremssteuerventils zum Bremszylinder
unterbricht und dafür den ersten Bremsdruck einem Luftbehälter
zuführt. Zugleich wird der erste Bremsdruck einem gesonderten, den
Differentialkolben beinhaltenden Ventilorgan zugeführt, welches ihn
zum zweiten Bremsdruck reduziert; durch eine das Ventilorgan mit dem
Bremszylinder verbindende Rohrleitung gelangt der zweite Bremsdruck
zum Bremszylinder. Durch die Aufgliederung in ein Tastventil und ein
von diesem gesondertes Ventilorgan baut die bekannte Einrichtung
aufwendig und bedarf beachtlich vieler und die Montage verteuernder
Verbindungsleitungen. Das Schieberventil im Tastventil stellt ein
verschleißanfälliges Bauteil dar, und der Tastarm wird während jeder
Bremsung während deren ganzen Dauer sowohl bei beladenem wie
unbeladenem Fahrzeug gegen ein ungefedertes Bauteil angedrückt,
wodurch an den gegenseitigen Anlagestellen ebenfalls relativ rascher
Verschleiß zu erwarten ist. Die auf den Tastarm dabei einwirkenden
Fahrstöße beanspruchen zudem alle beweglichen Teile des Tastventils
und führen dort zu unnötigem Verschleiß.
Die US-PS 36 71 086 zeigt eine gattungsfremde, jedoch ähnliche
fahrzeugbeladungsabhängige Bremsdrucksteuerungeinrichtung, bei
welcher die Dichtplatte des Reduzierventils mittels eines Anschlages
am Differentialkolben abfangbar und von letzterem von ihrem
Ventilsitz abhebbar ist. Im übrigen weist diese Anordnung zu den
vorstehend erwähnten ähnliche Mängel auf.
Die US-PS 36 12 621 zeigt eine weitere, fahrzeugbeladungsabhängige
Bremsdrucksteuereinrichtung, bei welcher das Tastventil mit dem den
Differentialkolben und das Reduzierventil beinhaltenden Ventilorgan
baulich vereinigt ist. Diese gattungsfremde
Bremsdrucksteuereinrichtung bedarf jedoch eines besonderen
Anschlusses an eine Druckluftversorgungseinrichtung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
fahrzeugbeladungsabhängige Bremssteuereinrichtung der eingangs
angegebenen Art derart auszugestalten, daß sie nur aus wenigen,
verschleißunanfälligen Bauteilen besteht und einfach montierbar ist,
insbesondere keine gesonderte Druckluftversorgung und nur wenige
Leitungsverbindungen benötigt. Zudem soll die
Bremsdrucksteuereinrichtung den Tastarm wenigstens in einem
Beladungszustand des Fahrzeuges nicht während der ganzen Bremszeit
an ein ungefedertes Fahrzeugteil angedrückt halten, wodurch eine
wesentliche Verschleißminderung möglich ist. Insgesamt gesehen soll
die zu schaffende Bremsdrucksteuereinrichtung die Mängel der
bekannten Einrichtungen vermeiden.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß
- - der Differentialkolben mitsamt dem einen Teil der Ventileinrichtung bildenden Reduzierventil im Tastventil angeordnet und mechanisch mit dem Tastarm gekoppelt ist, wobei die erste Bremsdruckbeaufschlagung in Bewegungsrichtung des Tastarmes zu den Taststellungen gerichtet ist;
- - ein erstes Ventilteil des in Schließrichtung federbelasteten Reduzierventils mit dem Differentialkolben durch einen Anschlag in Öffnungsrichtung des Reduzierventils koppelbar ist, wobei der Anschlag ein Spiel aufweist, dessen Größe, bezogen auf den Hubweg des Differentialkolbens zum Einstellen der Taststellungen des Tastarmes, zwischen den Hubwegen für die Taststellungen bei beladenen und unbeladenen Fahrzeug liegt;
- - ein zweites Ventilteil des in eine Verbindung zwischen dem ersten und einem dritten Beaufschlagungsraum eingeordneten Reduzierventils mit einem ebenfalls im Tastventil angeordneten Schaltkolben verbunden ist, der in Öffnungsrichtung des Reduzierventils wirkend vom im dritten Beaufschlagungsraum herrschenden, zweiten Bremsdruck gegen Federkraft beaufschlagt ist und dessen Hubweg kleiner ist als das Spiel der Anschlagkupplung;
- - der dritte Beaufschlagungsraum mit dem Behälter verbunden ist, und
- - ein in Abhängigkeit vom zweiten Bremsdruck schaltendes Wechselventil vorhanden ist, das den Bremszylinder bei unbeaufschlagtem Schaltkolben mit einem ständig den ersten Bremsdruck führenden Raum, ansonsten mit dem Behälter verbindet.
Nach der weiteren Erfindung vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten
für eine derartige Bremsdrucksteuereinrichtung sind in den Merkmalen
der Unteransprüche aufgezeigt.
In den Zeichnungen Fig. 1 und Fig. 2 sind zwei unterschiedliche
Ausführungsbeispiele für der Erfindung entsprechende
Bremsdrucksteuereinrichtungen schematisch dargestellt.
Gemäß Fig. 1 und 2 ist an eine Hauptluftleitung 1 ein
Bremssteuerventil 2 der einlösigen Bauart geschlossen, welches in
üblicher Weise mit einem Hilfsluftbehälter 3, einem Notbremsbehälter
4 und einem seinem Bremsluftauslaß nachgeschalteten Retainerventil 5
in Verbindung steht. Das Bremssteuerventil 2 steuert in eine
Rohrleitung 6 einen ersten Bremsdruck aus, welchen es in
Abhängigkeit vom Druckverhalten in der Hauptluftleitung 1 steuert.
Nach Fig. 1 führt die Rohrleitung 1 zu einem Tastventil 7 und mündet
dort zum einen in einen ersten Beaufschlagungsraum 8 und in den
Innenraum 9 eines an einem stirnseitigen Ende des Tastventils 7
angeordneten Ventilsitzes 10 ein. Der erste Beaufschlagungsraum 8
ist einerseits von einer Gehäusewandung 11 und andererseits von der
kleineren Fläche 12 eines Differentialkolbens 13 begrenzt. Die
größere Fläche 14 des Differentialkolbens 13 grenzt an einen zweiten
Beaufschlagungsraum 15 an, der andererseits von einer
Gehäusestirnwand 16 begrenzt ist; die Gehäusestirnwand 16 bildet die
dem Ventilsitz 10 abgewandte Stirnseite des Tastventils 7. Der
Differentialkolben 13 trägt eine Kolbenstange 17, welche in der
Gehäusestirnwand 16 abgedichtet verschieblich gelagert ist und deren
Ende an einem quer zur Achsrichtung des Tastventils 7 verlaufenden
Abschnitt eines Tastarms 18 angelenkt ist. Das eine Ende des
Tastarms 18 ist an einem Lagerbock 19 des Tastventils 7 schwenkbar
angelenkt. Andererseits ist der Tastarm 18 zu einem etwa parallel
zur Achsrichtung des Tastventils 7 verlaufenden, längeren Abschnitt
abgebogen, welcher mit einer Einstellschraube 20 endet. Beim
Ausfahren der Kolbenstange 17 aus der Gehäusestirnwand 16 wird der
Tastarm 18 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht, wobei die
Einstellschraube 20 bis zum Aufschlagen auf ein einem im übrigen
nicht dargestellten, ungefederten Wagenteil zugehörendes Widerlager
21 bzw. 21′ abgesenkt wird. Unter der Bezugszahl 21 ist das
Widerlager in einer einem beladenen und unter dem Bezugszeichen 21′
in einer einem unbeladenen Fahrzeug zugehörenden Lage, bezogen auf
das Tastventil 7, dargestellt: Beim Beladen des Fahrzeuges federt
dessen Federung ein, wobei sich die Höhenlagen von Tastventil 7 und
Widerlager 21, ausgehend vom Wiederlager 21′ bei unbeladenem
Fahrzeug, annnähern.
Der Differentialkolben 13 weist seitens des ersten
Beaufschlagungsraumes 8 eine zu diesem offene Ausnehmung 22 auf, in
welcher sich eine ein erstes Ventilteil bildende, verschiebliche
Dichtplatte 23 befindet. Ein am Ende der Ausnehmung 22 vorgesehener
Innenflanschring bildet zusammen mit dem Rand der Dichtplatte 23
einen spielbehafteten Anschlag 24. Der Dichtplatte 23 steht seitens
des ersten Beaufschlagungsraumes 8 ein das Ende eines Ventilrohres
25 bildender Ventilsitz 26 gegenüber; eine sich am Grund der
Ausnehmung 22 abstützende Feder 27 belastet die Dichtplatte 23 in
Andrückrichtung an den Ventilsitz 26. Die Dichtplatte 23 und der
Ventilsitz 26 bilden ein Reduzierventil 23, 26, das zugleich wie ein
Rückschlagventil wirkt. Im zweiten Beaufschlagungsraum 15 befindet
sich eine weitere Feder 28, welche stärker als die Feder 27 bemessen
ist und welche den Differentialkolben 13 in Verschieberichtung zum
Ventilrohr 25 belastet. Das Ventilrohr 25 durchsetzt abgedichtet
verschieblich die Gehäusewand 11 und sein Innenraum mündet in einen
dritten Beaufschlagungsraum 29 ein. Ein Druckmittelkanal 32
verbindet den zweiten und den dritten Beaufschlagungsraum 15 und 29
miteinander. Der dritte Beaufschlagungsraum 29 ist von einem
Schaltkolben 30 begrenzt, an welchem das Ventilrohr 25 befestigt
ist. Auf der dem dritten Ventilraum 29 abgewandten Seite ist der
Schaltkolben 30 von Atmosphärendruck und der Kraft einer Feder 31
beaufschlagt. Der Schaltkolben 30 trägt dem dritten
Beaufschlagungsraum 29 abgewandt einen Stößel 33, der abgedichtet
verschieblich in einen Eingangsraum 34 ragt und dort vor einer
Doppeldichtplatte 35 endet. Die Doppeldichtplatte 35 befindet sich
in einer Ventilkammer 36 und ist von einer Feder 37 in
Andrückrichtung an einen Ventilsitz 38 belastet, welcher eine vom
Stößel 33 durchgreifbare Öffnung 39 in einer den Eingangsraum 34 von
der Ventilkammer 36 abtrennenden Gehäusewand umgibt. Die beiden
Ventilsitze 10 und 38 stehen in der Ventilkammer 36 einander
zugewandt gegenüber, sie sind wechselweise durch die
Doppeldichtplatte 35 abdeckbar. Die beiden Ventilsitze 10 und 38
bilden mit der Doppeldichtplatte 35 somit ein Wechselventil
10, 35, 38, das die beiden Ventilteile 10, 35 und 35, 38 beinhaltet. Vom
dritten Beaufschlagungsraum 29 führt ein Druckmittelkanal 40 über
ein in dieser Strömungsrichtung öffnendes Schlagventil 41 zum
Eingangsraum 34; an letzteren ist weiterhin ein Luftbehälter 42
angeschlossen. An die Ventilkammer 36 ist durch eine Rohrleitung 43
ein Bremszylinder 44 angeschlossen.
Der Differentialkolben 13, der Schaltkolben 30, das Reduzierventil
23, 26 und das Wechselventil 10, 35, 38 sind nach Fig. 1 gleichachsig
angeordnet.
Bei gelöster Bremse hält das Bremssteuerventil 2 die Rohrleitung 6
über das Retainerventil 5 in die Atmosphäre entlüftet. Das
Tastventil 7 nimmt dabei die aus Fig. 1 ersichtliche Schaltstellung
ein: der Differentialkolben 13 befindet sich unter der Kraft der
Feder 28 in seiner linken Endstellung, welche durch Anlage an der
Gehäusewandung 11 bestimmt ist. Die Feder 27 drückt die Dichtplatte
23 gegen den Ventilsitz 26, das Reduzierventil 23, 26 ist also
geschlossen. Die Kolbenstange 17 hält den Tastarm 18 in seiner der
obersten Lage der Einstellschraube 20 entsprechenden Stellung, die
Einstellschraube 20 befindet sich dabei in geringem Abstand über der
oberen, einem beladenen Fahrzeug entsprechenden Stellung des
Widerlagers 21. Der Schaltkolben 30 befindet sich unter der Kraft
der Feder 31 in seiner rechten, ebenfalls durch Anlage an der
Gehäusewandung 11 bestimmten Endlage, wobei das Ventilrohr 25 in die
Ausnehmung 22 hineinragt und somit den Anschlag 24 um ein
bestimmtes, später näher zu erläuterndes Spiel geöffnet hält. Die
Feder 37 hält die Doppeldichtplatte 35 auf den Ventilsitz 38
aufgesetzt, der Stößel 33 endet mit geringem Abstand vor der
Doppeldichtplatte 35. Die Rohrleitung 6 ist somit durch den
Innenraum 9, die Ventilkammer 36 und die Rohrleitung 43 mit dem
Bremszylinder 44 verbunden.
Das vorstehend erwähnte Spiel des Anschlages 24 ist wie folgt
bemessen: bewegt sich der Differentialkolben 13 gemäß Fig. 1 nach
rechts, so wird über die Kolbenstange 17 der Tastarm 18 entgegen dem
Uhrzeigersinn geschwenkt, bis die Einstellschraube 20 zunächst am
einem beladenen Fahrzeug entsprechenden Widerlager 21 anschlägt;
diese Verschiebung des Differentialkolbens 13 ist kleiner als das
erwähnte Spiel des Anschlages 24, der Anschlag 24 wird also hierbei
nicht geschlossen und das Reduzierventil 23, 26 bleibt geschlossen.
Verschiebt sich dagegen der Differentialkolben 13 derart weit nach
rechts, daß die Einstellschraube 20 auf den einem unbeladenen
Fahrzeug entsprechenden Widerlager 21′ aufschlägt, so schließt sich
nach Überwinden des erwähnten Spieles der Anschlag 24 und die
Dichtplatte 23 wird sodann vom Ventilsitz 26 abgehoben.
Wird bei beladenem Fahrzeug gebremst, so steuert das
Bremssteuerventil 2 in die Rohrleitung 6 einen ersten Bremsdruck
ein. Dieser erste Bremsdruck beaufschlagt die erste Steuerkammer 8,
die Ausnehmung 22, den Innenraum 9 und gelangt durch die
Ventilkammer 36 und die Rohrleitung 43 auch zum Bremszylinder 44.
Sobald der erste Bremsdruck eine bestimmte, noch niedrige Höhe von
beispielsweise 12 psi erreicht, beginnt der Differentialkolben 13
sich entgegen der Kraft der Feder 28 gemäß Fig. 1 nach rechts zu
verschieben. Dabei wird der Tastarm 18 in Absenkrichtung der
Einstellschraube 20 gedreht, bis die Einstellschraube 20 auf das
einem beladenen Fahrzeug entsprechende Widerlager 21 aufschlägt. Der
Einstellarm 18 kann sich sodann nicht weiterdrehen und hält über die
Kolbenstange 17 den Differentialkolben 13 in der erreichten Position
fest; der Verschiebeweg des Differentialkolbens 13 war bis dahin
kleiner als das Spiel des Anschlages 24, so daß der Anschlag 24
geöffnet und das Reduzierventil 23, 26 geschlossen bleibt. Bei
weiterem Anstieg des ersten Bremsdruckes bis zu dessen maximaler
Höhe verbleibt das Tastventil 7 in der nun erreichten
Schaltstellung, der erste Bremsdruck gelangt durch die Ventilkammer
36 ungehindert zum Bremszylinder 44.
Beim nachfolgenden Lösen erfolgen entsprechend umgekehrt verlaufende
Vorgänge, der Bremszylinder 44 wird durch die Ventilkammer 36, den
Innenraum 9 und das Bremssteuerventil 2 entlüftet; bei
Unterschreiten der erwähnten, noch niedrigen Druckgrenze schiebt die
Feder 28 den Differentialkolben 13 bis zur Anlage an der
Gehäusewandung 11 nach links und der Tastarm 18 dreht sich dabei
unter Abheben der Einstellschraube 20 vom Widerlager 21 in die
dargestellte Ausgangslage zurück.
Wird bei unbeladenem Fahrzeug gebremst, so beaufschlagt der vom
Bremssteuerventil 2 in die Rohrleitung 6 ausgesteuerte, erste
Bremsdruck wiederum die erste Beaufschlagungskammer 8 mit der
Ausnehmung 22 sowie durch den Innenraum 9 und die Ventilkammer 36
den Bremszylinder 44, bis die bereits erwähnte, noch niedrige
Druckgrenze erreicht ist, bei welcher sich der Differentialkolben 13
gegen die Kraft der Feder 28 nach rechts verschiebt. Der
Differentialkolben 13 legt sodann einen Hubweg zurück, der
ausreicht, den Tastarm 18 bis zum Absenken der Einstellschraube 20
zum Aufschlagen auf das einem unbeladenen Fahrzeug entsprechende
Widerlager 21′ abzusenken. Während dieser Verschiebung des
Differentialkolbens 13 schließt sich der Anschlag 24 und die
Dichtplatte 23 wird vom Ventilsitz 26 abgehoben. Nunmehr strömt
Druckluft aus dem ersten Beaufschlagungsraum 8 durch das Ventilrohr
25 in den dritten Beaufschlagungsraum 29 und durch den
Druckmittelkanal 32 in den zweiten Beaufschlagungsraum 15 ein.
Zugleich gelangt diese Druckluft durch den Druckmittelkanal 40 und
das Rückschlagventil 41 in den Luftbehälter 42 und in den
Eingangsraum 34. Sobald eine noch relativ niedrige Druckhöhe von
beispielsweise 6 psi im dritten Beaufschlagungsraum 29 und damit
auch im zweiten Beaufschlagungsraum 15 erreicht ist, beginnt sich
bei einem angenommenen Flächenverhältnis von 1 : 2 zwischen der
kleineren und der größeren Beaufschlagungsfläche 12 und 14 des
Differentialkolbens 13 letzterer wieder nach links zu verschieben;
zugleich jedoch verschiebt sich auch der Schaltkolben 30 nach links
entgegen der Kraft der Feder 31. Der Schaltkolben 33 hebt dabei
vermittels des Stößels 33 die Doppeldichtplatte 35 vom Ventilsitz 38
ab und setzt sie auf den Ventilsitz 10 auf, das Wechselventil
10, 35, 38 wird also umgeschaltet. Bei seiner Bewegung nimmt der
Schaltkolben 30 auch das Ventilrohr 25 mit, derart, daß der
Ventilsitz 26 in eine zur in Fig. 1 dargestellten nach links
versetzten Lage in der Ausnehmung 22 gelangt. Der Differentialkolben
13 verschiebt sich derart weit nach links, daß sich die Dichtplatte
23 unter der Kraft der Feder 27 auf den Ventilsitz 26 aufzusetzen
und die Druckluftnachströmung in den zweiten und dritten
Beaufschlagungsraum 15 und 29 abschließt; dies wird beim erwähnten
Flächenverhältnis von 1 : 2 am Differentialkolben 13 bei weiterhin im
ersten Beaufschlagungsraum 8 herrschenden, noch niedrigen Druck von
ca. 12 psi erreicht, wenn im zweiten und im dritten
Beaufschlagungsraum 15 und 29 ca. 6 psi erreicht sind. Beim
Umschalten des Wechselventils 10, 35, 38 ergibt sich ein
Druckausgleich zwischen dem Bremszylinder 44 und dem zuvor ebenfalls
auf die ca. 6 psi aufgeladenen Behälter 42, das Rückschlagventil 41
verhindert ein Abströmen von Druckluft zum zweiten und dritten
Beaufschlagungsraum 15 und 29.
Es ist festzuhalten, daß im zweiten und dritten Beaufschlagungsraum
15 und 29 ein gegenüber dem in der Rohrleitung 6 und dem ersten
Beaufschlagungsraum 8 herrschenden, ersten Bremsdruck entsprechend
dem Flächenverhältnis des Differentialkolbens 13 verminderter Druck
herrscht, der im weiteren als zweiter Bremsdruck bezeichnet wird.
Zugleich ist wesentlich, daß bei der Verschiebung des
Differentialkolbens 13 nach links bis zum Wiederschließen des
Reduzierventils 23, 26 über die Kolbenstange 17 der Tastarm 18 in
Abheberichtung der Einstellschraube 20 vom Widerlager 21′ gedreht
wird und die Einstellschraube 20 während der weiteren Bremsung in
einem bestimmten Abstand über dem Widerlager 21′ verbleibt, so daß
zwischen beiden während des weiteren Bremsvorganges kein durch
Fahrzeugstöße bedingter Verschleiß auftreten kann.
Steuert nachfolgend das Steuerventil in die Rohrleitung 6 eine
Steigerung des ersten Bremsdruckes ein, was im allgemeinen
kontinuierlich anschließend an die vorstehend erwähnten Vorgänge
erfolgt, bei welchen die erwähnte Druckgrenze lediglich durchlaufen
wird, so verschiebt sich der Differentialkolben 13 unter der
wachsenden Druckbeaufschlagung durch den im ersten
Beaufschlagungsraum 8 herrschenden, wachsenden ersten Bremsdruck
geringfügig nach rechts bis zum Öffnen des Reduzierventils 23, 26,
woraufhin Druckluft aus dem ersten Beaufschlagungsraum 8 durch das
Ventilrohr 25 in den dritten Beaufschlagungsraum 29 und den zweiten
Beaufschlagungsraum 15 einströmt, bis in diesen wieder ein
entsprechend dem Flächenverhältnis des Differentialkolbens 13
reduzierter, zweiter Bremsdruck herrscht; der Differentialkolben 13
verschiebt sich dann bis zum Wiederschließen des Reduzierventils
23, 26 nach links zurück. Der so in den dritten Beaufschlagungsraum
29 eingesteuerte, zweite Bremsdruck übersteigt alsbald den im
Bremszylinder 44 und dem Luftbehälter 42 herrschenden
Ausgleichsdruck, so daß aus dem dritten Beaufschlagungsraum 29 durch
den Druckmittelkanal 40 und das Rückschlagventil 21 Druckluft auch
in den Luftbehälter 42 und durch den Eingangsraum 34 und die
Ventilkammer 36 in den Bremszylinder 44 einströmt und auch dort den
zweiten, entsprechend dem Flächenverhältnis am Differentialkolben 13
reduzierten Bremsdruck aufbaut.
Im Ergebnis wird also der Bremszylinder 44 mit einem zweiten
Bremsdruck beaufschlagt, der entsprechend dem Flächenverhältnis des
Differentialkolbens 13 gegenüber dem ersten Bremsdruck reduziert
ist. Der Luftbehälter 42 nimmt dabei eine Luftmenge auf, die durch
geeignete Wahl seiner Größe so bemessen ist, daß die zum gemeinsamen
Beaufschlagen von Bremszylinder 44 und Luftbehälter 42 mit dem
zweiten Bremsdruck benötigte Luftmenge wenigstens annähernd
derjenigen Luftmenge entspricht, die der Bremszylinder 44 alleine
bei Beaufschlagen mit dem ersten Bremsdruck aufnehmen würde.
Hinsichtlich des Bremssteuerventiles 2 und des Hilfsluftbehälters 3
bzw. auch des Notbremsbehälters 4 ergibt sich somit kein Unterschied
hinsichtlich des Luftverbrauches, ob der Bremszylinder 44 mit dem
ersten oder dem reduzierten, zweiten Bremsdruck beaufschlagt wird:
Das Bremssteuerventil 2 vermag somit sowohl bei beladenem wie bei
unbeladenem Fahrzeug stets einen richtig bemessenen, den
Druckvorgängen in der Hauptluftleitung 1 entsprechenden, ersten
Bremsdruck in die Rohrleitung 6 einzusteuern und das Fahrzeug wird
stets entsprechend der Bremsanforderung mit der richtigen
Bremsstufe abgebremst.
Beim nachfolgenden Lösen entlüftet das Bremssteuerventil 2 den in
der Rohrleitung 6 anstehenden, ersten Bremsdruck in die Atmosphäre,
wobei auch der im ersten Beaufschlagungsraum 8 und im Innenraum 9
anstehende Druck abgesenkt wird. Der Differentialkolben 13 bewegt
sich unter der vorerst bestehen bleibenden Beaufschlagung seitens
des zweiten Beaufschlagungsraumes 15 bis zur Anlage an der
Gehäusewandung 11 nach links, wobei das Reduzierventil 23, 26
geschlossen bleibt. Sobald der in der zweiten Steuerkammer 8
anstehende Druck die im zweiten und im dritten Beaufschlagungsraum
15 und 29 herrschende Druckhöhe unterschreitet, hebt sich die
Dichtplatte 23 rückschlagventilartig vom Ventilsitz 26 ab, so daß
bei weiterer Druckabsenkung des ersten Bremsdruckes der im zweiten
und dritten Beaufschlagungsraum 15 und 29 anstehende Druck
mitabgesenkt wird. Kurz vor Erreichen der vollständigen Entlüftung,
beispielsweise bei den erwähnten ca. 6 psi, schiebt die Feder 31 den
Schaltkolben 30 nach rechts bis zur Anlage an der Gehäusewandung 11,
so daß er in die dargestellte, rechte Endlage gelangt. Unter der
Kraft der Feder 37 folgt die Doppeldichtplatte 35 der Bewegung des
Schaltkolbens 30, wobei sie sich vom Ventilsitz 10 abhebt und auf
den Ventilsitz 38 rückschlagventilartig auflegt. Nunmehr strömt
Druckluft aus dem Bremszylinder 44 durch die Ventilkammer 36 und die
Rohrleitung 6 sowie das Bremssteuerventil 2 ebenfalls zur Atmosphäre
ab; sobald der Druck in der Ventilkammer 36 abgefallen ist, beginnt
sich auch der Luftbehälter 42 durch den Eingangsraum 34 und die
Öffnung 39 sowie das sich rückschlagventilartig öffnende Ventilteil
35, 38 ebenfalls in die Ventilkammer 36 und durch die Rohrleitung 6
zu entlüften. Der Lösezustand ist erreicht, sobald der Bremszylinder
44 vollständig entlüftet ist und im zweiten und dritten
Beaufschlagungsraum 15 und 29 ein der Rückhaltewirkung der Feder 27
und im Luftbehälter 42 ein der Rückhaltewirkung der Feder 37
entsprechender, jeweils vernachlässigbar geringer Restdruck erreicht
ist. Damit ist praktisch der Ausgangszustand wieder erreicht.
In Abänderung zu vorbeschriebenem Ausführungsbeispiel kann das
Rückschlagventil 41 im Druckmittelkanal 40 entfallen, wenn zu
Bremsbeginn bei unbeladenem Fahrzeug ein Druckausgleich des
anfänglich durch das offene Ventilteil 10, 35 mit dem noch geringen,
ersten Bremsdruck beaufschlagten Bremszylinders 44 nicht nur zum
Luftbehälter 42, sondern auch zum zweiten und dritten
Beaufschlagungsraum 15 und 29 zugelassen wird. Beim nachfolgenden
Lösen ergibt sich hierbei der Vorteil, daß der Bremszylinder 44 sich
bereits zu entleeren beginnt, sobald die im ersten
Beaufschlagungsraum 8 herrschende Druckhöhe unter den im zweiten und
dritten Beaufschlagungsraum 15 und 29 herrschenden, zweiten
Bremsdruck absinkt: Durch das sich dann rückschlagventilartig
öffnende Reduzierventil 23, 26 werden nicht nur der zweite und dritte
Beaufschlagungsraum 15 und 29, sondern auch der Luftbehälter 42 und
der Bremszylinder 44 entleert, bis der Schaltkolben 30 in seine
rechte Endstellung gelangt; anschließend entlüftet sich der
Bremszylinder 44 unmittelbar durch das geöffnete Ventilteil 10, 35
zum Bremssteuerventil 2, während der Luftbehälter 42 und die mit
diesem verbundenen Räume sich über das den geringeren Rückhaltedruck
aufweisende Reduzierventil 23, 26 oder Ventilteil 35, 38 weiter
entlüften.
In weiterer Abänderung ist es möglich, die fahrzeuglastabhängige
Bremssteuereinrichtung gemäß Fig. 2 auszubilden. Im Tastventil 7′
befinden sich der Differentialkolben 13 mit dem Reduzierventil
26, 23, der erste Beaufschlagungsraum 8, der zweite
Beaufschlagungsraum 15 und der dritte Beaufschlagungsraum 29, wobei
die beiden letzteren durch den Druckmittelkanal 32 miteinander
verbunden sind. Der Differentialkolben 13 ist über die Kolbenstange
17 mit dem Tastarm 18 gekoppelt. Das Ventilrohr 25 befindet sich an
einem Schaltkolben 30 a, der unter Druckbeaufschlagung durch den im
dritten Beaufschlagungsraum 29 herrschenden, zweiten Bremsdruck
gegen die Kraft der Feder 31 verschieblich ist. Der Luftbehälter 42
ist an den dritten Beaufschlagungsraum 29 angeschlossen. Insoweit
entspricht der Aufbau und die Funktionsweise des Tastventiles 7′
der Anordnung nach Fig.1 unter Weglassen des dortigen
Rückschlagventiles 41.
Vom zweiten Beaufschlagungsraum 15 führt gemäß Fig. 2 eine
Rohrleitung 45 zu einem gesondert angeordneten, das Wechselventil
beinhaltenden Schaltventil 46. Das Schaltventil 46 beinhaltet in
einer Reihe nebeneinander angeordnete Kammern 47, 48 und 49, wobei
die mittlere Kammer 48 mit den beiden seitlichen Kammern 47 und 49
durch Trennwanddurchbrechungen 50 bzw. 51 verbindbar ist. Die
Rohrleitung 45 mündet in die Kammer 47 ein, welche durch einen
Membrankolben 52 von einer weiteren, ständig mit Atmosphärendruck
beaufschlagten Kammer 53 abgetrennt ist. In der Kammer 53 befindet
sich eine Feder 54, welche den Membrankolben 52 gegen die Einmündung
der Trennwanddurchbrechung 50 in die Kammer 47 anzulegen sucht und
somit in Verschließrichtung für die Trennwanddurchbrechung 50 wirkt.
An die mittlere Kammer 48 ist vermittels der Rohrleitung 43 der
Bremszylinder 44 angeschlossen. In der anderen, seitlichen Kammer 49
befindet sich eine Ventildichtung 55, welche von einer Feder 56 in
Andrückrichtung an die Einmündung der Trennwanddurchbrechung 51
belastet ist und letztere somit zu verschließen sucht. Die Kammer 49
ist an die Rohrleitung 6 angeschlossen. Zwischen dem Membrankolben
52 und der Ventildichtung 55 ist ein die Trennwanddurchbrechung 50
und 51 durchgreifender Stößel 57 eingeordnet, dessen Länge um einen
Schalthub größer ist als der Abstand der vom Membrankolben 52 bzw.
der Ventildichtung 55 abdeckbaren Mündungen der
Trennwanddurchbrechungen 50 und 51, so daß stets eine
Trennwanddurchbrechung 50 oder 51 geöffnet ist. Der Membrankolben
52, die Ventildichtung 55 und die von diesen abdeckbaren
Einmündungen der Trenndurchbrechungen 50 und 51 stellen somit ein
Wechselventil dar, welches wechselweise eine der seitlichen Kammern
47 und 49 an die mittlere Kammer 48 anschließt.
Während Bremsungen bei beladenem Fahrzeug kann, wie in Fig. 1
beschrieben, der Tastarm 18 nur bis zur Anlage am Widerlager 21
abgesenkt werden, das Reduzierventil 23, 26 bleibt geschlossen und
der dritte sowie der zweite Beaufschlagungsraum 29 und 15 sowie die
Kammer 47 verbleiben drucklos. Der vom Bremssteuerventil 2 in die
Rohrleitung 6 eingesteuerte, erste Bremsdruck gelangt durch die
Kammer 49 des Schaltventils 46 und durch die Trennwanddurchbrechung
51 sowie die Kammer 48 zum Bremszylinder 44; die Feder 54 ist
stärker als die Feder 56 und hält die Ventildichtung 55 von der
Trennwanddurchbrechung 51 abgehoben.
Wird bei unbeladenem Fahrzeug gebremst, so vermag der Tastarm 18 bis
zum Aufschlagen auf das Widerlager 21′ abwärts zu schwenken, wobei
der Differentialkolben 13 eine zum Öffnen des Reduzierventils 23, 26
ausreichenden Hub erfährt. Durch das Reduzierventil 23, 26 werden der
dritte Beaufschlagungsraum 29 und der zweite Beaufschlagungsraum 15
mit einem reduzierten, zweiten Bremsdruck beaufschlagt, wie es zu
Fig. 1 beschrieben wurde. Sobald dieser zweite Bremsdruck eine
relativ niedrige Höhe von beispielsweise 6 psi bei einem
Flächenverhältnis des Differentialkolbens 13 von 1 : 2 erreicht, hebt
sich der Schaltkolben 30 a entgegen der Kraft der Feder 31 an und
zieht das Ventilrohr 25 mit dem Ventilsitz 26 etwas nach oben, der
Differentialkolben 13 folgt dieser Hubbewegung und hebt dabei den
Tastarm 18 vom Widerlager 21′ ab. Der zweite Bremsdruck beaufschlagt
durch die Rohrleitung 45 auch die Kammer 47 und drückt den
Membrankolben 52 entgegen der Kraft der Feder 54 nach rechts, wobei
sich der Membrankolben 52 von der Einmündung der
Trennwanddurchbrechung 50 abhebt und letztere somit öffnet, während
sich die Ventildichtung 55 auf die Einmündung der
Trennwanddurchbrechung 51 auflegt und letztere verschließt. Der
Bremszylinder 44 wird nunmehr mit dem zweiten Bremsdruck, also mit
reduzierter Druckhöhe beaufschlagt, die Funktion entspricht
derjenigen, wie sie zur Fig. 1 unter Weglassen des dortigen
Rückschlagventils 41 beschrieben wurde. Beim nachfolgenden Lösen
spielen sich entsprechende Vorgänge ab, wie sie ebenfalls zur
Abwandlung der Fig. 1 beschrieben wurden, eine erneute Beschreibung
erübrigt sich daher.
Falls der Luftbehälter 42 von seiner unmittelbaren Verbindung zum
dritten Beaufschlagungsraum 29 abgetrennt und dafür an die
Rohrleitung 45 angeschlossen wird, kann ein dem Rückschlagventil 41
nach Fig.1 entsprechendes Rückschlagventil, in Strömungsrichtung zur
Kammer 47 öffnend, zwischen dem zweiten Beaufschlagungsraum 15 und
dem Anschluß des Luftbehälters 42 in die Rohrleitung 45 eingeordnet
werden. Die Funktionsweise der Bremssteuereinrichtung nach Fig. 2
entspricht dann vollständig derjenigen nach Fig. 1.
Durch Ändern des Flächenverhältnisses am Differentialkolben 13 kann
das Druckverhältnis vom erstem zu zweitem Bremsdruck den jeweiligen
Fahrzeuggegebenheiten angepaßt werden; evtl. ist dabei auch eine
Anpassung des Luftbehältervolumens zweckmäßig.
Das Retainerventil 5 entspricht in Aufbau und Funktion bekannten
Ausführungen und bedarf daher keiner weiteren Erläuterung.
Die Steuereinrichtung weist ein Tastventil (7) mit einem
Differentialkolben (13) und einem von diesem bewegbaren Tastarm (18)
auf. Der Differentialkolben (13) ist auf seiner kleineren Fläche
(12) vom vom Bremssteuerventil (2) ausgesteuerten, ersten
Bremsdruck und auf seiner größeren Fläche (14) von einem
reduzierten, zweiten Bremsdruck beaufschlagt. Der zweite Bremsdruck
wird aus dem ersten Bremsdruck durch ein Reduzierventil (23, 26)
erstellt, welches vom Differentialkolben (13) nur bei einem leeren
Fahrzeug entsprechender Bewegung des Tastarmes (18) vermittels eines
Anschlages (24) zu öffnen ist. Der zweite Bremsdruck beaufschlagt
einen Schaltkolben, welcher zum einen den Schließpunkt des
Reduzierventils (23, 26) in Bewegungsrichtung des Differentialkolbens
(13) zum Anheben des Tastarmes verlagert und zum anderen ein
Wechselventil (10, 35, 38) schaltet, welches einen Bremszylinder (44)
entweder mit dem ersten oder dem zweiten Bremsdruck beaufschlagt.
Das Volumen der den zweiten Bremsdruck führenden Räume ist durch
einen Luftbehälter (42) vergrößert.
Das Tastventil (7) weist einen sehr einfachen Aufbau auf und hebt
den Tastarm (18) während Bremsungen bei leerem Fahrzeug von seinem
Widerlager (21′) nach einer anfänglichen Tastberührung wieder ab,
wodurch unnötiger Verschleiß vermieden wird.
- Bezugszeichenliste
1 Hauptluftleitung
2 Bremssteuerventil
3 Hilfsluftbehälter
4 Notbremsbehälter
5 Retainerventil
6 Rohrleitung
7 Tastventil
8 1. Beaufschlagungsraum
9 Innenraum
10 Ventilsitz
11 Gehäusewandung
12 Kleinere Fläche
13 Differentialkolben
14 Größere Fläche
15 2. Beaufschlagungsraum
16 Gehäusestirnwand
17 Kolbenstange
18 Tastarm
19 Lagerbock
20 Einstellschraube
21 Widerlager
22 Ausnehmung
23 Dichtplatte
24 Anschlag
25 Ventilrohr
26 Ventilsitz
27 Feder
28 Feder
29 3. Beaufschlagungsraum
30 Schaltkolben
30 a Schaltkolben
31 Feder
32 Druckmittelkanal
33 Stößel
34 Eingangsraum
35 Doppeldichtplatte
36 Ventilkammer
37 Feder
38 Ventilsitz
39 Öffnung
40 Druckmittelkanal
41 Rückschlagventil
42 Luftbehälter
43 Rohrleitung
44 Bremszylinder
45 Rohrleitung
46 Schaltventil
47 Kammer
48 Kammer
49 Kammer
50 Trennwanddurchbrechung
51 Trennwanddurchbrechung
52 Membrankolben
53 Kammer
54 Feder
55 Ventildichtung
56 Feder
57 Stößel
Claims (9)
1. Fahrzeugbeladungsabhängige Bremsdrucksteuereinrichtung für
indirekt wirkende, einlösige Druckluftbremsen von
Schienenfahrzeugen, mit einem einen ersten Bremsdruck aussteuernden
Bremssteuerventil (2), mit einem Tastventil (7; 7′), welches einen
vom ersten Bremsdruck entgegen Federkraft (28) beaufschlagbaren
Tastkolben zum Bewegen eines die Fahrzeugeinfederung abtastenden
Tastarmes (18) und eine in Abhängigkeit von den jeweils
einstellbaren Taststellungen des Tastarmes (18) schaltende
Ventileinrichtung aufweist, wobei die Ventileinrichtung den ersten
Bremsdruck in einer einem beladenen Fahrzeug entsprechenden
Taststellung einem Bremszylinder (44) und in einer einem unbeladenen
Fahrzeug entsprechenden Taststellung einem Luftbehälter (42)
zuführt, und mit einem von einem Differentialkolben (13) gesteuerten
Reduzierventil (23, 26), welches den ersten Bremsdruck zu einem
zweiten Bremsdruck reduziert, der ebenfalls dem Bremszylinder (44)
zuführbar ist, wobei der Differentialkolben (13) auf seiner
kleineren Fläche (12) vom in einem ersten Beaufschlagungsraum (8)
herrschenden, ersten Bremsdruck und auf seiner größeren Fläche (14)
vom in einem zweiten Beaufschlagungsraum (15) herrschenden, zweiten
Bremsdruck beaufschlagt ist und wobei das Reduzierventil (23, 26) als
in Strömungsrichtung zum Bremssteuerventil (2) öffnendes
Rückschlagventil ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Differentialkolben (13) mitsamt dem einen Teil der Ventileinrichtung bildenden Reduzierventil (23, 26) im Tastventil (7,7′) angeordnet und mechanisch mit dem Tastarm (18) gekoppelt ist, wobei die erste Bremsdruckbeaufschlagung in Bewegungsrichtung des Tastarmes (18) zu den Taststellungen gerichtet ist;
- - ein erstes Ventilteil (23) des in Schließrichtung federbelasteten (27) Reduzierventils (23, 26) mit dem Differentialkolben (13) durch einen Anschlag (24) in Öffnungsrichtung des Reduzierventils (23, 26) koppelbar ist, wobei der Anschlag (24) ein Spiel aufweist, dessen Größe, bezogen auf den Hubweg des Differentialkolbens (13) zum Einstellen der Taststellungen des Tastarmes (18), zwischen den Hubwegen für die Taststellungen bei beladenem und unbeladenem Fahrzeug liegt;
- - ein zweites Ventilteil (26) des in eine Verbindung zwischen dem ersten und einem dritten Beaufschlagungsraum (8 bzw. 29) eingeordneten Reduzierventils (23, 26) mit einem ebenfalls im Tastventil (7; 7′) angeordneten Schaltkolben (30; 30 a) verbunden ist, der in Öffnungsrichtung des Reduzierventils (23; 26) wirkend vom im dritten Beaufschlagungsraum (29) herrschenden, zweiten Bremsdruck entgegen Federkraft (31) beaufschlagt ist und dessen Hubweg kleiner ist als das Spiel der Anschlagkupplung (24);
- - der dritte Beaufschlagungsraum (29) mit dem Luftbehälter (42) verbunden ist, und
- - ein in Abhängigkeit vom zweiten Bremsdruck schaltendes Wechselventil (10, 35, 38) vorhanden ist, das den Bremszylinder (44) bei unbeaufschlagtem Schaltkolben (30; 30 a und 52) mit einem ständig den ersten Bremsdruck führenden Raum (9; 49), ansonsten mit dem Behälter (42) verbindet.
2. Bremsdrucksteuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Wechselventil (10, 35, 38) vom Schaltkolben
(30) schaltbar ist.
3. Bremsdrucksteuereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Differentialkolben (13) eine Ausnehmung (22)
aufweist, in welcher sich das als Dichtplatte (23) ausgebildete,
erste Ventilteil befindet.
4. Bremsdrucksteuereinrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schaltkolben (30) ein abgedichtet
verschieblich in den ersten Beaufschlagungsraum (8) ragendes und in
der Ausnehmung (22) mit dem als Ventilsitz (26) ausgebildeten,
zweiten Ventilteil endendes Ventilrohr (25) trägt.
5. Bremsdrucksteuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Differentialkolben (13) eine den zweiten
Beaufschlagungsraum (15) abgedichtet verschieblich durchragende
Kolbenstange (17) trägt, deren Ende am Tastarm (18) angelenkt ist.
6. Bremsdrucksteuereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schaltkolben (30) einen abgedichtet
verschieblich in einen Eingangsraum (34) ragenden und dort vor einer
in einer Ventilkammer (36) befindlichen Doppeldichtplatte (35)
endenden Stößel (33) trägt, wobei die Eingangskammer (34) ständig an
den Luftbehälter (42) angeschlossen ist und durch eine von einem
durch die Doppeldichtplatte (35) unter Federbelastung (37)
abdeckbaren Ventilsitz (38) umgebene Öffnung (39) mit der
Ventilkammer (36) verbindbar ist und die Doppeldichtplatte (35)
andererseits, entgegen der Federbelastung (37), vom Stößel (33) auf
einen zweiten Ventilsitz (10) aufsetzbar ist, dessen Innenraum (9)
ständig den ersten Bremsdruck führt.
7. Bremsdrucksteuereinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Differentialkolben (13), der Schaltkolben
(30), das Reduzierventil (23, 26) und das Wechselventil (10, 35, 38)
gleichachsig angeordnet sind.
8. Bremsdrucksteuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß in eine Verbindung (40) vom dritten
Beaufschlagungsraum (29) zum Luftbehälter (42) ein in
Strömungsrichtung zu letzterem öffnendes Rückschlagventil (42)
eingeordnet ist.
9. Bremsdrucksteuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Wechselventil sich in einem Schaltventil
(46) mit drei in einer Reihe angeordneten Kammern (47, 48 und 49)
befindet, wobei die ständig mit dem Bremszylinder (44) verbundene,
mittlere Kammer (48) über Trennwanddurchbrechungen (50 und 51) mit
den seitlichen Kammern (47 und 49) verbindbar ist, wobei die
Einmündungen der Trennwanddurchbrechungen (50 und 51) von in den
seitlichen Kammern (41 und 49) befindlichen, federbelasteten
Ventildichtungen (52; 55) abdeckbar sind, zwischen welchen sich ein
Stößel (57) erstreckt, dessen Länge um einen Schalthub größer als
der Abstand der Einmündungen ist, und daß die eine der seitlichen
Kammern (47) ständig an den Luftbehälter (42) angeschlossen ist und
gegenüberliegend zur Einmündung von einem mit der in ihr
befindlichen Ventildichtung verbundenen Kolbenglied (52) begrenzt
und die andere, seitliche Kammer (49) ständig vom ersten Bremsdruck
beaufschlagt ist.
Priority Applications (4)
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