DE2146171B2 - Röntgenuntersuchungsgerät - Google Patents
RöntgenuntersuchungsgerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Röntgenuntersuchungsgerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es ist bereits ein Gerät der erwähnten Art nach der FR-PS 20 24 026 bekannt, bei welchem die beiden
Stellglieder als Elektromotoren ausgebildet sind. Mittels des einen Stellgliedes kann hierbei die Röntgenröhre
auf einer Kreisbahn bewegt werden, wobei durch den Zentralstrahl ein Kegelmantel aufgespannt wid, während
durch das andere Stellglied der Bewegungsradius der Röntgenröhre verändert werden kann. Durch
gleichzeitiges Laufenlassen beider Elektromotoren kann also der Radiusvektor der Bahn kontinuierlich
verändert werden, so daß sich die Röntgenröhre wahlweise längs Kreisen, Ellipsen und Spiralen bewegen
läßt Diese letztgenannten Figuren sind mit einem verhältnismäßig einfach aufgebauten Programmgeber
zu erzielen, da der eine Elektromotor, welcher die Drehung der Röntgenröhre um einen bestimmten
Mittelpunkt bewirkt mit einer festen vorgegebenen Drehzahl laufen kann, während der andere Elektromotor
zwar je nach der einzustellenden Spirale mit unterschiedlicher Drehzahl laufen muß, die jedoch
während des Ablaufs der Figur konstant sein kann.
Bei dem betrachteten bekannten Gerät ist der Programmgeber als Steuerung ausgebildet. Da Röntgenuntersuchungsgeräte
ganz allgemein aus sehr schweren Bauteilen bestehen müssen, sind nicht nur die als Stellglieder dienenden Elektromotoren selbst kräftig
auszulegen, sondern darüber hinaus auch notwendig vorzusehende Untersetzungsgetriebe, da die Drehzahl
von Elektromotoren zur Übertragung langsamer Bewegungen auf das Gerät ohne Untersetzungsgetriebe
viel zu hoch wäre. Wegen der erforderlichen schweren Auslegung der Untersetzungsgetriebe ergeben sich
notwendigerweise beträchtliche Einstelltoleranzen, die auf loten Gang zurückführen sind, was die Reproduzierbarkeit
der von dem Gerät zu beschreibenden Figuren beeinträchtigt. Da der Programmgeber als Steuerung
ausgebildet ist, können die Einstelltoleranzen der Untersetzungsgetriebe grundsätzlich nicht gemindert
werden.
Es ist auch ein Röntgenuntersuchungsgerät nach der US-PS 21 67 116 bekannt, welches ähnlich dem vorangehend
abgehandelten bekannten Röntgenuntersuchungsgerät aufgebaut ist, jedoch zur Bewegung der
Röntgenröhre längs verschieden einstellbarer Figuren in einer Ebene nur ein einziges Stellglied in Form eines
Elektromotors aufweist. Der Elektromotor wirkt über ein Untersetzungsgetriebe auf eine Exzenterscheibe
oder eine mit einer Spiralnutbahn versehene Steuerscheibe. Beim Arbeiten mit der Exzenterscheibe kam·
die Röntgenröhre längs einer Kreisbahn bewegt werden, wobei der Radius vor der Inbetriebnahme in
festen Stufen oder kontinuierlich eingestellt werden kann. Bei Verwendung der mit der Spiralnut versehenen
Steuerscheibe kann die Röntgenröhre längs einer entsprechend vergrößerten Spiralbahn bewegt werden,
wobei die Vergrößerung durch entsprechende Hebelübersetzungen bewirkt wird. Die Steuerscheibe ist
hierbei als Programmgeber zu betrachten.
Auch bei dem vorliegend betrachteten Gerät wird zur Übertragung von Bewegungen eine reine Steuerung
angewendet, welche die bereits in Verbindung mit dem eingangs abgehandelten bekannten Gerät entstehenden
Probleme auf wirft.
Bei beider vorangehend abgehandelten bekannten Geräten liegt eine sehr wesentliche Beschränkung darin,
daß unter Zugrundelegung von mit kontinuierlicher Drehzahl laufenden Elektromotoren als Stellglieder nur
verhältnismäßig wenige Grundfiguren erzielt werden können (im wesentlichen nur Kreise, Ellipsen und
Spiralen, jeweils in verschiedener Größe), während in der Praxis eine verhältnismäßig große Vielfalt von
Figuren in Anpassung an verschiedenartige Untersuchungsmethoden gefordert ist Beispielsweise kann mit
den abgehandelten bekannten Geräten eine enge Zickzackfigur von großer Amplitude nicht erzielt
werden. Auch ist es ohne eine wesentliche Komplizierung des Programmgebers (Drehzahlsteuerung des
Stellgliedes oder der Stellglieder) nicht möglich, die Röntgenröhre von einer Außerbetriebsstellung mit
verhältnismäßig hoher Beschleunigung in eine Betriebsstellung zu bewegen, von dieser ausgehend die
gewünschte Figur ablaufen zu lassen und danach die Röntgenröhre mit verhältnismäßig hoher negativer
Beschleunigung bzw. Verlangsamung in ihre Außerbetriebsstellung zu bewegen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes
Röntgenuntersuchungsgerät zu schaffen, welches unter Verwendung eines einfach aufgebauten Programmgebers
eine nahezu unbegrenzte Vielfalt von Bewegungsfiguren mit geringer Reproduzierbarkeitstoleranz ermöglicht,
wobei auf Wunsch auch die Bewegungsgeschwindigkeit innerhalb einer Figur ohne zusätzlichen
Bauaufwand im Programmgeber verändert werden kann. Erreicht wird dies durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruchs 1.
In dem erfindungsgemäß vorgesehenen Programmgeber wirken die beiden Steuerkurvenscheiben je als
Führungsgrößengeber eines Zweikoordinaten-Folgereglers, wobei die Regelgröße über das Parallelogrammgestänge
auf die beiden Hilfsstellglieder zurückgekoppelt wird. Dadurch erhält man in jedem Fall eine sehr
geringe Reproduktionstoleranz der jeweils durch die beiden Steuerkurvenscheiben eingestellten Bewegungsfigur bzw. eine hohe Einstellgenauigkeit und Reproduzierbarkeit
dieser Bewegungsfigur. Die beiden Steuerkurvenscheiben brauchen selbst keine Stellkrafte auf
das Gerät auszuüben und können infolgedessen einerseits verhältnismäßig schwach, klein und billig
ausgelegt, andererseits mit hoher Präzision hergestellt werden, ohne daß diese Präzision durch hohe Belastungen
bzw. hohen Verschleiß im Betrieb gemindert würde. Bei konstanter Drehzahl der beiden Steuerkurvenscheiben
läßt sich durch geeignete Umfangsgestaltung erreichen, daß die zeitliche Ableitung des Radiusvektors
fast beliebig hohe oder niedrige Werte erreichen kann, wodurch wiederum die Möglichkeit besteht, sofern dies
gewünscht ist, innerhalb einer bestimmten Figur die Bewegungsgeschwindigkeit der Röntgenröhre zu verändern.
Ein Beispiel hierfür wurde bereits in Verbindung mit der Abhandlung der eingangs erwähnten bekannten
Geräte gegeben, nämlich beim Verfahren der Röntgenröhre von einer Außerbetriebsstellung in eine Betriebsstellung und nach Beendigung der regulären Bewegungsfigur
beim Bewegen der Röntgenröhre aus der Betriebsstellung in die Außerbetriebsstellung.
Durch die Weiterbildung nach dem Patentanspruch 2 wird erreicht daß beide Stellglieder gleich ausgebildet
sein können und vermöge entsprechender Auslegung des Gesamtgerätes etwa gleich groß? Massen zu
bewegen haben.
Durch die Weiterbildung nach dem Patentanspruch 3 wird erreicht daß wegen weitgehender Verminderung
von Reibungskräften eine verhältnismäßig leichte Auslegung des Parallelogrammgestänges und ein
geringer Verschleiß bzw. eine lange Standzeit der verwendeten Steuerkurvenscheiben erreichbar sind.
Durch die Weiterbildung nach dem Patentanspruch 4 ergibt sich der Vorteil, daß die mechanische Eingangsgröße
der Hilfsstellglieder, welche dem Auslenkwinkel des Gestängeteilabschnittes zwischen dem ortsfesten
Eckpunkt und dem Berührungspunkt mit der entsprechenden
Steuerkurvenscheibe entspricht, in einem definierten Verhältnis geringer oder größer als die
entsprechenden Amplituden der Steuerkurvenscheibe eingestellt werden kann, so daß man eine Anpassung auf
handelsübliche Hilfsstellglieder ohne kostspielige Abänderungen erzielen kann.
Durch die Weiterbildung nach dem Patentanspruch 5 wird erreicht, daß die vorgesehenen Druckfluidstellglieder
gegenüber den üblicherweise verwendeten Elektromotoren in vorteilhafter Weise unmittelbar auf die zu
bewegenden Teile des Gerätes ohne Zwischengetriebe wirken können. Dadurch lassen sich wegen der
entsprechend geringeren Massen, die sich durch Fortfall von Zwischengetrieben ergeben, höhere Beschleunigungen
beim Bewegungsablauf erreichen, während die Reproduzierbarkeit der Einstellung durch den als
Folgeregler ausgebildeten Programmgeber sichergestellt ist.
Durch die Weiterbildung nach dem Patentanspruch 6 werden ein raumsparender Aufbau und Mindestabmessungen
für das Parallelogrammgestänge erzielt, wenn die Steuerkurvenscheiben innerhalb desselben gelagert
sind.
Durch die Weiterbildung nach dem Patentanspruch 7 wird die Unterbringung einer Vielzahl von Paaren von
Steuerkurvenscheiben auf kleinstem Raum in dem Programmgeber und damit die wahlweise Einstellung
einer Vielfalt von verschiedenen Bewegungsfiguren an dem Gerät ermöglicht.
Durch die Weiterbildung nach dem Patentanspruch 8 ergibt sich der Vorteil, daß während eines ersten
Teilabschnitts der durch die beiden Steuerkurvenscheiben definierten Bewegungsfigur die Röntgenröhre aus
einer Außerbetriebsstellung mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit und hoher Beschleunigung in eine
Betriebsstellung verfahren werden kann, ohne daß in diesem Zeitintervall der Patient schon stillhaben müßte.
Die Durchführung der zur Therapie oder Diagnose erforderlichen Bewegungsfigur der Röntgenröhre kann
danach durch einen zusätzlichen Schaltbefehl eingeleitet werden.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgebildeten Röntgenuntersuchungsgerätes in
Ansicht von vorn,
F i g. 2 das Gerät von F i g. 1 in Seitenansicht,
F i g. 3 ein Ausführungsbeispiel eines Prorammgebers in perspektivischer Darstellung, welcher einen Bestandteil
des Gerätes von F i g. 1 und 2 bildet,
F i g. 4 den Programmgeber von F i g. 3 in Draufsicht sowie in schematischer Darstellung, wobei eine
Grundstellung veranschaulicht ist,
F i g. 5 den Programmgeber von F i g. 3 in einer Teildarstellung analog Fig.4, wobei jedoch eine
Auslenkstellung in einer von zwei Koordinaten veranschaulicht ist, ι ο
Fig.6 einen Bestandteil des in Fig.3—5 dargestellten
Programmgebers, etwa entsprechend einem Schnitt nach der Linie VI-VI von F i g. 4,
F i g. 7 eine einen Bestandteil des Programmgebers nach F i g. 3 bildende Schaltkupplung in einer gegenüber
F i g. 3 vergrößerten und teilweise abgebrochenen Draufsicht-Teildarstellung,
F i g. 8 einen Motorschalter, welcher einen Bestandteil des Prorammgebers von F i g. 3 bildet, in einer
Draufsicht-Teildarstellung analog F i g. 8,
F i g. 9 ein einen Bestandteil des Programmgebers bildendes Druckfluid-Mehrkanalventil im Axialschnitt
sowie in einer gegenüber F i g. 3 vergrößerten Darstellung.
Das in F i g. 1 und 2 in Gesamtheit dargestellte Röntgenuntersuchungsgerät umfaßt eine Röntgenröhre
13, die über zwei Kragarme 10, 11 an zwei Säulen 5, 6 umfassendes Parallelogrammgestänge angelenkt ist.
Eine Verlängerung 10' des Kragarmes 10 bildet selbst einen Bestandteil des Parallelogrammgestänges. Auf
einem Grundgesiell 1 ist eine vierkantige Welle 2 um
eine parallel zur Zeichnungsebene von F i g. 2 verlaufende horizontale Achse drehbar. Die Säulen 5, 6 sind
mittels Zapfen 7, 8, welche senkrecht zu der Zeichnungsebene von F i g. 2 verlaufen, an die Welle 2
angelenkt. Es ist daher die Röntgenröhre 13 mit dem die Säulen 5, 6 umfassenden Parallelogrammgestänge
parallel zur Zeichnungsebene von F i g. 1 in einer Y- Koordinate (Doppelpfeil in F i g. 1) und ferner um die
Zapfen 7,8 in der Zeichnungsebene von F i g. 2 in einer ^-Koordinate (Doppelpfeil in Fig.2) schwenkbar. Das
untere Ende der Säulen 5,6 ist mit einem Filmkassettenschlitten
14 gekoppelt, welcher dem zufolge sowohl senkrecht als auch parallel zu der Zeichnungsebene von
F i g. 1 und 2, d. h. in Richtung der X- und/oder V-Koordinate verfahrbar ist Oberhalb des Filmkassettentisches
14 ist eine höhenverstellbare Tischplatte 55 vorgesehen, auf weicher ein Patient 54 liegen kann. Die
Bewegung des Parallelogrammgestänges bzw. der Säulen 5, 6 erfolgt über ein X-Stellglied 18 und ein
Y-Stellglied 19, durch deren geeignete Beaufschlagung
es möglich ist, auf die Röntgenröhre 13 und damit gekoppelt auf den Filmkassettenschlitten 14 eine
beliebige zweidimensionale Bewegung längs verschiedener einstellbarer Figuren zu übertragen. Eine in dem
Filmkassettenschlitten 14 untergebrachte Bildschicht wird in bezug auf den Patienten 54 gegenläufig zu der
Röntgenröhre 13 bewegt, wobei ein Zentralstrahl der Röntgenröhre 13 stets auf einen gleichen Punkt A des
Patienten 54 bzw. einer in dem Patienten 54 darzustellenden Körperschicht ausgerichtet ist
Eine aufeinander abgestimmte zeitliche Beeinflussung
beider Stellglieder 18, 19 erfolgt durch den in F i g. 3 dargestellten Programmgeber. Dieser umfaßt ein an
einem Eckpunkt B an die Säule 5 angelenktes und dadurch mit der Röntgenröhre 13 gekoppeltes Parallelogrammgestänge,
welches an einem zu dem Eckpunkt B diagonalen Eckpunkt C (F i g. 4) gerätefest gelagert
ist. Das Parallelogrammgestänge verläuft hierbei etwa parallel zu der Verfahrebene der Röntgenröhre 13 bzw.
des Filmkassettenschlittens 15 (in erster Näherung kann angenommen werden, daß die Höhe der Röntgenröhre
13 und des Filmkassettenschlittens 14 stets konstant bleibt). Das Parallelogrammgestänge besteht aus vier
Gestängeteilen 20,21,22,23 mit vier Eckpunktgelenken
(die nicht besonders mit Bezugsziffern versehen sind). Die Gestängeteile 22, 23, welche von dem ortsfesten
Eckpunkt C ausgehen, weisen, wie sich am besten aus F i g. 4 und 5 ergibt, je eine Knickstelle 24, 25 auf. Jedes
der beiden knickbaren Gestängeteile 22,23 steht jeweils an einer Berührungsstelle, an welcher je eine Rolle 32,
33 gelagert ist, mit dem Umfang je einer zugeordneten Steuerkurvenscheibe 28* bzw. 28κ in Berührung. Neben
jedem der beiden knickbaren Gestängeteile 22,23, und zwar zwischen der Berührungsstelle (Rolle 32 bzw. 33)
und dem gerätefesten Endpunkt C, ist je ein auf ein Knicken eines zugeordneten Gestängeteiles 22 bzw. 23
ansprechendes Hilfsstellglied in Form eines Druckfluid-Mehrkanalventils
26 bzw. 27 angeordnet, welches jeweils einem der beiden Stellglieder 18 bzw. 19 zugeordnet ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
weisen alle vier Gestängeteile 20—23 des Parallelogrammgestänges gleiche Längen auf, so daß
dieses in der Grundstellung (siehe am besten F i g. 4) ein Quadrat bildet.
Wie sich am besten aus Fig.6 in Verbindung mit Fig.3 ergibt, sind mehrere Paare von Steuerkurvenscheiben
28a; 28/, bei dem in Fig.6 dargestellten
Beispiel insgesamt fünf Paare, auf einer gemeinsamen Antriebswelle 29 gelagert. Jedem Paar von Steuerkurvenscheiben
28x, 28/ ist auch ein Paar von Rollen 32,33 zugeordnet. Mittels einer in Verbindung mit F i g. 7 noch
zu beschreibenden Schaltkupplung wird erreicht, daß jeweils nur ein einziges Paar von Steuerkurvenscheiben
28x, 28/auswahlmäßig in Mitnahmeverbindung mit der Antriebswelle 29 zu bringen ist Zur Beschreibung der
Wirkungsweise des Programmgebers von Fig.3 sei angenommen, daß sich das oberste Paar von Steuerkurvenscheiben
28x, 28/ mit der Antriebswelle 29 in Mitnahmeverbindung befindet
Wenn die Antriebswelle 29 mit einem Paar von Steuerkurvenscheiben 28x,28/in Drehrichtung versetzt
wird, und wenn weiter angenommen wird, daß lediglich die Steuerkurvenscheibe 28/ eine Exzentrizität aufweist,
während die (in Blickrichtung von F i g. 4 und 5 darunterliegende) Steuerkurvenscheibe 28* genau
kreisförmig ist, so behält das aus den Gestängeteilen 20—23 bestehende Parallelogrammgestänge im wesentlichen
seine in F i g. 4 dargestellte quadratische Form, da die Säule 5 eine große träge Masse aufweist und
vorläufig als quasi gerätefest betrachtet werden kann. Es erfolgt daher eine Knickung des Gestängeteiles 23,
wie sie in ausgezogener nicht unterbrochener Linie in F i g. 5 dargestellt ist Duch die Knickung des Gestängeteiles
23 erfolgt jedoch eine Auslenkung eines Ventilschiebers 54 (Fig.9) des als Hilfsstellglied
dienenden Druckfluid-Mehrkanalventils 27. Durch die Auslenkung des Ventils 27 wird eine solche Freigabe
bzw. Absperrung von zu dem zugehörigen Stellglied 19 führenden (nicht veranschaulichten) Druckfluidleitungen
erreicht, daß die Säule 5 und damit auch das Gestängeteil 21 parallel zur V-Richtung verschoben
werden. Dies wiederum ergibt eine Verschiebung des Gestängeteils 23 aus der in Fig.5 ausgezogenen
dargestellten in die gestrichelt dargestellte Lage. In dieser letztgenannten Lage ist die Knickung des
Gestängeteils 23 wiederum aufgehoben, jedoch schließt nunmehr das Gestängeteil 23 mit dem Gestängeteil 21
einen Winkel < 90° und mit dem Gestängeteil 22 einen Winkel > 90° ein. Dies bedingt wiederum, da die
Gestängeteile 20—23 miteinander gekoppelt sind, daß sich die das Gestänge aus der in F i g. 4 dargestellten,
der Grundstellung entsprechenden quadratischen Form in eine gleichseitige Rautenform deformiert. Ist die
gestrichelte Stellung des Gestängeteils 23 nach F i g. 5 erreicht und die Knickung aufgehoben, so erreicht das
Ventil 27 in erster Näherung seine Grundstellung analog Fig.4. Es wird also eine weitere Beaufschlagung des
Stellgliedes 19 beendet, und die Säule 5 verbleibt in der durch die Exzentrizität der Steuerkurvenscheibe 28^
bedingten Auslenksteiiung.
Dreht sich die Steuerkurvenscheibe 2Sy ausgehend von der Stellung gemäß F i g. 5 weiter in Uhrzeigerrichtung,
wobei die Rolle 32 in Anlage mit dem Umfang der Steuerkurvenscheibe 28y verbleibt, so erfolgt eine
Knickung des Gestängeteils 23 entgegengesetzt zu der ausgezogenen Darstellung von Fig.5, wobei der
Ventilschieber 54 des Hilfsstellgliedes 27 weiter in Blickrichtung von F i g. 5 nach links austritt, als dies der
Grundstellung gemäß Fig.4 entspricht. Es wird nunmehr das Stellglied 19 in umgekehrter Richtung
beaufschlagt, so daß das Gestängeteil 23 aus der Stellung gemäß F i g. 5 in Gegenuhrzeigerrichtung in die
Grundstellung gemäß Fig.4 zurückgeschwenkt wird. Gleichzeitig werden das Gestängeteil 1 nach links
verschoben und die Säule 5 nach links geschwenkt.
Insgesamt kann also die Säule 5 durch beliebige Gestaltung der Exzentrizitäten der Steuerkurvenscheibe
2Sy sowohl in positiver als auch in negativer Y- Richtung ausgelenkt werden. Analoge Verhältnisse
ergeben sich, wie sich versteht, für die Steuerkurven- π
scheibe 28x, wenn diese eine oder mehrere Exzentrizitäten aufweist. In diesem Fall erfolgt eine Knickung des
Gestängeteils 22 nebst nachfolgender Schwenkung in eine Auslenksteiiung analog der gestrichelten Stellung
des Gestängeteils 23 in Fig.5, wobei außerdem das Gestängeteil 20 vertikal von oben nach unten bzw.
umgekehrt verschoben wird. Hierbei beaufschlagt das als Hilfsstellglied dienende Druckfluid-Mehrkanalventil
26 das Stellglied 18.
Gemäß F i g. 7 ist jedes Paar von zwei Steuerkurven- «5
scheiben 28x, 2Sy auf eine Büchse 34 gelagert, die
ihrerseits drehfest mit der Welle 29 verkeilt ist. Jede Büchse 34 weist eine Eingriffsnut 35 an ihrem Umfang
auf, in welche eine dagegen vorgespannte Sperrklinke 37 einzufallen vermag, die auf der zugeordneten
Steuerkurvenscheibe 2Sy gelagert ist Die Steuerkurvenscheibe 2Sy ist außerdem durch (nicht veranschaulichte)
Bauelemente mit der Steuerkurvenscheibe 2&x drehfest gekuppelt Mittels eines Arretierhebels 40, der
durch ein Solenoid 42 steuerbar ist, kann die Sperrklinke 37 in einer Außereingriffstellung gegenüber der
Eingriffsnut 35 gehalten werden, wie dies in Fig.7 dargestellt ist Dreht sich in dieser Stellung die
Antriebswelle 29, so sind die Steuerkurvenscheiben 28x, 2Sy gegenüber deren Drehung entkoppelt, laufen also
nicht mit um. Wird hingegen durch Beaufschlagung des Solenoids 42 der Arretierhebel 40 zurückgezogen, so
erfolgt ein Einfallen der Sperrklinke 37 in die Nut 35, wodurch eine Formschlußverbindung zwischen der
Steuerkurvenscheibe 2Sy und der Büchse 34 sowie &5
damit der Antriebswelle 29 hergestellt wird. Dies gilt
auch für die mit der Steuerkurvenscheibe 2Sy drehfest verbundene Steuerkurvenscheibe 28x Setzt man eine
Drehung der Antriebswelle 29 im Uhrzeigersinn voraus und unterstellt ferner, daß unmittelbar nach dem
Zurückschwenken des Arretierhebels 40 dieser wiederum in die Grundstellung gemäß F i g. 7 zurückgeführt
wird, so gelangt nach nahezu einer vollen Umdrehung die Sperrklinke 37 wiederum in Eingriff mit dem
Arretierhebel 40 und wird schließlich aus der Eingriffsnut 35 herausgeschwenkt (Grundstellung gemäß
F i g. 7), wonach die Drehung der Steuerkurvenscheiben 28x, 28^ beendet ist.
Es kann also ganz allgemein aus der Gruppe von Paaren von Steuerkurvenscheiben 28x, 2Sy, wie sie in
F i g. 6 veranschaulicht sind, durch Beaufschlagung eines einem Steuerkurvenscheibenpaar zugeordneten Solenoids
42 dieses Steuerkurvensacheibenpaar über zumindest
eine Umdrehung mit der Antriebswelle 29 in Formschlußeingriff gebracht werden.
Gemäß Fig.8 ist der Antriebswelle 29 eine
Schaltnockenscheibe 44 in Verbindung mit einem Motorschalter 52 zugeordnet Ein mit einem unter
Federvorspannung stehenden Solenoid 53 gekoppelter Sperrklinkenhebel 49 ist in einen Einschnitt 46 von
insgesamt zwei Einschnitten 46, 47 am Umfang der Schaltnockenscheibe 44 eingefallen, wenn die Grundstellung
gemäß F i g. 8 oder eine Raststellung vorliegt. Durch Beaufschlagung des Solenoids 53 wird der
Sperrklinkenhebel 49 aus dem Einschnitt 46 herausgeschwenkt und gleichzeitig der Motorschalter 52 betätigt
der einen die Antriebswelle 29 antreibenden (nicht veranschaulichten) Ε-Motor einschaltet Unter der
Voraussetzung, daß das Solenoid 53 nur kurzzeitig beaufschlagt war, dreht sich danach die Schaltnockenscheibe
44, wobei der Sperrklinkenhcbcl 49 gegen deren Umfang anliegt bis er in den Einschnitt 47 einfällt.
Danach öffnet der Motorschalter 52, und die Antriebswelle 29 wird stillgesetzt Eine erneute Einschaltung der
Drehung der Antriebswelle 29 kann durch wiederholte Beaufschlagung des Solenoides 53 erfolgen.
Sind die Steuerkurvenscheiben 28x, 2Sy hinsichtlich
ihrer Exzentrizität entsprechend geschaltet so kann auf diese Weise bewirkt werden, daß auf die Säule 5 nebst
gekoppelten Bauelementen in einer ersten Phase, bei dem Ausführungsbeispiel von Fig.8 etwa einer
Drehung von 90° entsprechend, ein schnelles Einschwenken der Säule 5 aus einer Grundstellung, wie sie
in F i g. 1 und 2 veranschaulicht ist, in eine Betriebsstellung erfolgen kann, in welcher die Röntgenröhre 13 auf
den Patienten 54 ausgerichtet ist Während einer zweiten Betriebsphase, entsprechend bei der Darstellung
von F i g. 8 einer Drehung der Antriebswelle 29 von etwa 270°, kann dann bei entsprechender Gestaltung
der Exzentrizitäten der Steuerkurvenscheiben 28x, 2Sy irgendeine gewünschte Bewegungsfigur der Röntgenröhre
13 über dem Patienten 54 ablaufen gelassen werden, wobei der gesamte Aufnahmevorgang nach
einer vollen Drehung der Antriebswelle 29 beendet ist Dies ergibt den Vorteil, daß nur ein verhältnismäßig
geringer Zeitaufwand erforderlich ist, um die Röntgenröhre aus der Grundstellung gemäß F i g. 1 und 2 in die
Betriebsstellung zu bringen.
Die Wirkungsweise der Erfindung ist vorangehend überwiegend in Verbindung mit den vereinfachten
Darstellungen nach Fig.4 und 5 beschrieben worden.
Wie sich aus F i g. 3 ergibt, sind bei einer praktischen Ausführungsform dem gerätefesten diagonalen Eckpunkt
Cbenachbarte Abschnitte 22', 23' des Gestängeteils 22 bzw. 23 nicht unmittelbar in Berührung mit je
einem Fühlvorsprung des Ventils 26 bzw. 27, sondern es
I 9
$ sind dazw ischen noch Schwenkhebel 57,57' angeordnet,
Ej um eine günstige Anpassung der Auslenkwege der
ψ Fühlvorsprünge der Ventile 26, 27 in bezug auf die
I; Auslenkwege der Ventilschieber 54 der Ventile 26,27 zu
tj; erreichen. ^
;■'.·'> Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Röntgenuntersuchungsgerät zur Herstellung von Körperschichtaufnahmen bei unter dem Antrieb
zweier Stellglieder koordinatenmäßig erfolgender zweidimensionaler Bewegung der Röntgenröhre
längs verschiedener einstellbarer Figuren in einer Ebene mit Lenkmitteln zur gleichzeitigen gegenläufigen
Bewegung der Bildschicht sowie zum Ausrichten des Zentralstrahls auf stets den gleichen Punkt
der darzustellenden Körperschicht während der Bewegung und mit einem Programmgeber zur
aufeinander abgestimmten zeitlichen Beeinflussung beider Stellglieder, dadurch gekennzeichnet,
daß der Programmgeber ein an einem Eckpunkt (B) mit der Röntgenröhre (13) gekoppeltes,
an dem hierzu diagonalen Eckpunkt (C) gerätefest gelagertes sowie etwa parallel zur
Figurenebene verlaufendes Parallelogrammgestänge mit vier Eckpunktgelenken aufweist, dessen zwei
vom ortsfesten Eckpunkt (C) ausgehende Gestängeteile (22, 23) im Abstand von diesem gerätefesten
Eckpunkt je eine Knickstelle (24,25) aufweisen, daß jedes dieser beiden knickbaren Gestängeteile
jeweils an einer Berührungsstelle mit dem Umfang je einer zugeordneten Steuerkurvenscheibe (28x,
7&y) in Berührung steht und daß neben jedem der beiden knickbaren Gestängeteile zwischen der
Berührungsstelle und dem gerätefesten Eckpunkt je ein auf ein Knicken des zugeordneten Gestängeteiles
ansprechendes Hilfsstellglied (26 bzw. 27) angeordnet ist, welches jeweils einem der beiden
Stellglieder (18 bzw. 19) zugeordnet ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle vier Gestängeteile (20, 21, 22, 23) des
Parallelogrammgestänges gleiche Längen aufweisen.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Benihrungsstelle eine
zur Anlage gegen die entsprechende Steuerkurve (28x, 28y; bestimmte Rolle (33,32) gelagert ist.
4. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsstellglieder (256, 27) je zwischen
dem gerätefesten Eckpunkt (C) und der Knickstelle (33 bzw. 32) des zugehörigen knickbaren Gestängeteils
(22 bzw. 23) angeordnet sind.
5. Gerät nach Anspruch 4, bei welchem die Stellglieder als an sich bekannte Kolben/Zylinder-Druckfluidstellglieder
ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsstellglieder als an sich so
bekannte Druckfluid-Mehrkanalventile (26, 27) mit Ventilschieber (54) ausgebildet sind, welcher über je
einen Fühlvorsprung gegen das entsprechende knickbare Gestängeteil (22 bzw. 23) unter Vorspannung
anliegt.
6. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Steuerkurvenscheiben (28x, 2Sy)
konzentrisch auf einer gemeinsamen Antriebswelle (29) angeordnet sind.
7. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Paare von Steuerkurvenscheiben
(28x, 28^ auf der gemeinsamen Antriebswelle (29)
gelagert sind und daß über eine der Antriebswelle zugeordnete Schaltkupplung (34—42) jeweils nur ein
einziges Paar von Steuerkurvenscheiben auswahl- *>5
mäßig in Mitnahmeverbindung mit der Antriebswelle zu bringen ist.
8. Gerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebswelle (29) eine Schaltnockenscheibe
(44) in Verbindung mit einem Motorschalter (52) zugeordnet ist und daß die Schaltnockenscheibe
pro volle Umdrehung der Antriebswelle für zumindest eine Stillsetzung der Antriebswelle nach
Ablauf einer Teildrehung eingerichtet ist
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Date | Code | Title | Description |
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8230 | Patent withdrawn |