DE21441C - Verfahren zur Herstellung von Flächen zum Drucken, Stempeln, Gaufriren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Flächen zum Drucken, Stempeln, Gaufriren

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DE21441C
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DENDAT21441D
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J. J. SACHS in Sunbury, Middlesex, England
Publication of DE21441C publication Critical patent/DE21441C/de
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41CPROCESSES FOR THE MANUFACTURE OR REPRODUCTION OF PRINTING SURFACES
    • B41C1/00Forme preparation
    • B41C1/02Engraving; Heads therefor

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Printing Plates And Materials Therefor (AREA)
  • Manufacture Or Reproduction Of Printing Formes (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 15: Druckerei.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom 15. August 1882 ab.
Die zu gravirenden oder zu ätzenden Druckflächen, sie seien als Walzen, Platten oder sonstwie geformt, werden zunächst mit einer Schicht Firnifs oder eines anderen, dem später anzuwendenden Aetz-, Metall- oder galvanischen Bade widerstehenden Stoffes (Isolirschicht) bekleidet. Nachdem diese Isolirschicht trocken geworden, wird dieselbe mit einem flüssigen Klebemittel, z. B. gelöstem Gummi, Gelatine, Stärke, Kleister oder anderem Bindemittel überzogen. Während letzterer Ueberzug noch nafs ist, wird das Modell (ein durchbrochenes oder undurchbrochenes Gewebe oder dergleichen Handarbeit, oder aus Tuch, Papier, Gelatine etc." gefertigte Schablonen) um die Walze gewickelt oder auf die Platte aufgelegt.
Wurde das Modell in Kautschuk oder einem ähnlichen elastischen Material (beispielsweise durch Schneiden oder Stanzen) hergestellt, so kann dasselbe ohne Isolirschicht direct über die zukünftige Druckwalze gelegt werden, indem sich dieses Material auf Grund seiner Elasticität so dicht an die Fläche anschmiegt, dafs die Flüssigkeit des Aetz-, Metall- oder galvanischen Bades nicht zwischen Modell und Walze einzudringen vermag, sondern nur die vom Modell freigelassenen und, wie später beschrieben, behandelten Partien der letzteren afficirt. Man kann aber auch die Fläche mit der Isolirschicht versehen und dann, wie nachstehend beschrieben, weiter verfahren, das Modell beim Aetzen oder Erzeugen des metallischen Niederschlages von der Walze entfernend oder darauf belassend.
Ist das Modell ein Gewebe oder Gewirke, z. B. eine Spitze, so stehen folgende Wege offen, um deren Muster auf die Druckfläche, ζ. B. hier eine Walze, zu übertragen. Entweder die als Modell dienende Spitze wird um die Walze herumgewickelt, an welcher sie infolge des über die Isolirschicht ausgebreiteten Klebemittels adjustirbar haften bleibt, so dafs durch entsprechende Placirung ihrer Kanten ihre Musterung sich in regelmäfsiger Folge auf der ganzen Umfläche der Walze wiederholt, oder die Spitze wird vor dem Aufbringen auf die Walze durch Vereinigung, beispielsweise Zusammennähen ihrer Kanten, in die Gestalt eines Schlauches gebracht, welchen man über die Walze zieht. Ferner kann die Spitze auch direct auf die Isolirschicht aufgelegt und erst in dritter Folge darüber das Klebemittel ausgebreitet werden, welches, durch das Modell hindurchdringend, dieses an der Walze befestigt. Auch hierbei ist, so lange das Bindemittel seine Feuchtigkeit'bewahrt, die Möglichkeit gesichert, das Modell in seiner Lage berichtigen und so einen regelmäfsigen Verlauf des Musters herstellen zu können. Bei Anwendung der oben beschriebenen Schläuche ist letzteres durch den Act der Kantenvereinigung, also vor dem Aufbringen auf die Walze, zu bewirken.
Die in dem Klebemittel enthaltene Feuchtigkeit bewirkt weiter ein Zusammenziehen des Modells und damit ein dichtes Anschmiegen desselben an die Walze, so dafs beispielsweise ein im trockenen Zustande bequem auf die Walze passender Modellschlauch öfters durch das Anfeuchten^ entweder mit Hülfe des Klebemittels oder durch besonderes Anfeuchten mit reinem oder mit Säure oder Alkali versetztem Wasser während der nachfolgenden Operation des Ausputz'ens sicher in seiner Lage verharrt,
besonders wenn hierbei die Durchfeuchtung andauert. Obwohl in manchen Fällen das Modell auch in trockenem Zustand auf die Walze gebracht und während des Ausputzens trocken gehalten werden kann, empfiehlt sich doch das nasse Verfahren seiner besseren Resultate halber.
Wurde zum Befestigen des Modells auf der Walze oder Platte ein Klebemittel angewendet, so ist die so weit vorbereitete Walze oder Platte gut zu trocknen, damit das Ausputzen anstandslos vorgenommen werden könne.
Das Ausputzen kann mit der Hand geschehen unter Zuhülfenahme eines zugespitzten Instruments, am besten eines Spitzmeifsels, mittelst dessen die durch die offenen Stellen des Modells hindurchblickenden Schichten des Klebe- und des Isolirmittels so lange weggeputzt werden, bis das blanke Metall der Walze oder Platte freigelegt ist. Oder man bedient sich einer steifen Bürste, z. B. einer Drahtbürste, in der Art, dafs deren Borsten durch die offenen Partien des Modells hindurch, das Muster dabei unberührt lassend, die blofszulegenden Theile der Walze bearbeiten. Ebenso kann man, und zwar in der kürzesten Zeit, dieses Ausputzen mit Hülfe eines Sandgebläses ausführen.
Nach dem Ausputzen sind die Walzen oder Platten fertig für den Aetzprocefs, um das Muster des Modelles auf der Walze etc. selbst zu reproduciren. Um Fehlern in der Musterung vorzubeugen, empfiehlt es sich, vor der Vornahme der Aetzung, nachdem das Modell abgeweicht und, falls dasselbe in Schlauchform Anwendung gefunden hatte, nachdem dieser aufgeschnitten worden, dieses abzunehmen, seinen Abdruck auf der Walze oder Platte zu revidiren und etwaige Mängel oder Fehler in derselben zu verbessern.
Das nun folgende Aetzen geschieht wie in dem unter P. R. No. 16713 geschützten Verfahren zur Erzeugung von Druckflächen.
Die negative Musterung wird erzielt durch einen auf galvanoplastischem Wege auf die durch das Ausputzen freigelegten Stellen applicirten Niederschlag von Kupfer oder einem ähnlichen Metall.
Um den Gravirungen behufs besserer Farbenhaftung eine rauhere Oberfläche zu geben, werden die Walzen oder Platten nach dem Aetzen oder der galvanoplastischen Behandlung (und zwar im ersteren Fall mit oder ohne die Isolirschicht, im letzteren aber ohne dieselbe) in ein galvanisches Bad gebracht und ein dünnes Metallhäutchen darauf niedergeschlagen. Durch nachfolgendes Poliren entfernt man dieses Häutchen von den erhabenen Stellen, während es in den vertieften Partien bleibt und ein vortreffliches Mittel bildet, um die Farben am unbeabsichtigten Heraustreten zu verhindern.
Sehr schöne Effecte werden durch Druckflächen, welche nach der beschriebenen Methode hergestellt werden, z. B. in Pimktirmanier erzielt. Hierbei überträgt man das Muster mittelst einer in Pimktirmanier gravirten Molette auf die Walze oder Platte, die man alsdann, wie beschrieben, weiter behandelt. Es resultirt dabei eine Druckfläche, deren erhabene Theile die Punktirgravur wiedergeben, deren vertiefte Theile aber ein zusammenhängendes Muster erzeugen. Besonders nützlich ist diese Methode beim Bedrucken von Wachstuch mit Oelfarben.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Die Herstellung von Flächen zum Drucken, Stempeln, Gaufriren und ähnlichem Zweck in der Weise, dafs ein Modell, als Streifen oder Schlauch, auf einer isolirten Fläche, es sei durch ein Klebemittel, durch Befeuchtung hervorgerufene Zusammenziehung oder auf Grund einer Elasticität, regulir- und ablösbar befestigt, die Fläche sodann an den von dem Muster nicht eingenommenen Stellen von der Isolirschicht befreit und, nachdem das Modell abgenommen, einem Aetz-, Metall- oder galvanischem Bad ausgesetzt wird.
DENDAT21441D Verfahren zur Herstellung von Flächen zum Drucken, Stempeln, Gaufriren Active DE21441C (de)

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