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Verfahren und Einrichtung zum Falten der Schließ- und der Gegenklappen
an Briefhüllen mit Selbstklebegummierung Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Falten der Schließ- und der Gegenklappen an Briefhüllen mit Selbstklebegummierung,
bei dem die bis auf die nur vorgebrochenen und gummierten Schließ- und Gegenklappen
fertig gefalteten Briefhüllen einzeln nacheinander mit in Bewegungsrichtung hinten
liegenden und mit den gummierten Flächen nach oben weisenden Schließ- und Gegenklappen
entlang einer vorbestimmten Bahn bewegt werden.
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BrieShüllen mit Selbstklebegummierung erlangen trotz ihrer erheblich
höheren Herstellungskosten gegenüber konventionellen Briefhüllen mit Anfeuchtgummierung
wegen ihrer zeitsparenden Handhabung beim Versand von Geschäftskorrespondenz immer
mehr an Bedeutung. Aus der Vielzahl der möglichen Ausführungsformen haben die Briefhüllen
mit Selbstklebegummierung, nach dem deutschen Patent Nr.
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577 984, in der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Form, seit ihrem
Erscheinen bis heute wegen ihrer überzeugenden Vorzüge die'weiteste Verbreitung
gefunden.
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Das Verfahren zur Herstellung dieser Briefhüllen ist, was das Umlegen
und Falten der mit Trockenklebstoff beschichteten Schließ- und Gegenklappen anbetrifft,
seit seiner Einführung unverandert geblieben. Im deutschen Patent br.
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621 776 sind ein Verfahren und eine Einrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens zum Herstellen von Briefunschlägen, Beuteln od. dgl. mit Selbstklebegummierung
beschrieben,
wobei das Umlegen und Falten der Schließ- und der Gegenklappen
zeitlich und räumlich getrennt in jeweils nur einem einzigen Verfahrensschritt dienenden
Stationen erfolgt. Auch heute noch wird ausschließlich dieses Verfahren trotz der
ihm anhaftenden Mängel wegen seiner Zuverlässigkeit bei der Herstellung von Briefhüllen
mit Selbstklebegummierung angewendet.
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Die bei der Herstellung dieser Briefhüllen anfallenden erhöhten Kosten
haben ihre Ursache zu einem wesentlichen Teil in dem einen besonderen Arbeitsgang
für das Umlegen und Falten der Gegenklappen erforderlich machenden Verfahren.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines verbesserten Verfahrens
der eingangs genannten Art, wobei die Verfahrensschritte des Umlegens und Faltens
der Schließ-und der Gegenklappen räumlich und zeitlich annahernd zusammengefaßt
werden sollen.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Briefhüllen an ihren nachlaufenden
Schließklappen erfabt und diese mit gleichbleibender Geschwindigkeit in eine Kreisbahn
gebracht werden, während die vorauslaufenden Bodenkanten der Briefhüllen zunächst
ihre geradlinige Bewegungsrichtung mit abnehmender Geschwindigkeit beibehalten,
zum Stillstand kommen und in entgegengesetzter Richtung mit zunehmender Geschwindigkeit
den Schließklappen in: die Kreisbahn folgen, wobei sich fortschreitend das Umlegen
der Briefhüllen gegen die Schließklappen vollzieht, und daß zu Beginn der Richtungsänderung
die Gegenklappen angehoben und umgelegt werden, daß danach die Schließklappen in
der Kreisbahn gefaltet werden und unmittelbar daran anschließend die Faltung der
Gegenklappen an der gleichen Stelle mit den gleichen Mitteln
erfolgt.
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Die Erfindung betrifft ferner Einrichtungen zum Durchführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Die in dem deutschen Patient Nr. 621 776 beschriebene Einrichtung zum
Herstellen von Briefumschlägen, Beuteln od. dgl.
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mit Selbstklebegummierung findet auch in der Gegenwart eine weit verbreitete
Anwendung. Andere, dem gleichen Zweck dienende, inzwischen bekannt gewordene Einrichtungen
arbeiten, was das Umlegen und Falten der mit Trockenklebstoff beschichteten SchlieX-
und Gegenklappen anbetrifft1 nach dem gleichen Prinzip. In jedem Fall sind für das
Umlegen und Falten der Schließ- und der Gegenklappen räumlich getrennte, nacheinander
wirkende Mittel vorgesehen.
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Die bekannten Einrichtungen dieser Art erfordern einen großen technischen
Aufwand und erhöhte Aufmerksamkeit des Bedienungspersonals wegen der räumlichen
Trennung der Faltstationen für die Schließ- und die Gegenklappen.
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Aufgabe der Erfindung ist daher ferner die Schaffung einer verbesserten
Einrichtung der genannten Art, wobei die Mittel zum Umlegen und Falten der Schließ-
und der Gegenklappen räumlich nahe beieinander angeordnet sein sollen.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zur tbernahme der ankommenden
Briefhüllen zwei rotierende Walzen übereinander angeordnet sind, von denen die untere
als an sich bekannte Saugwalze mit mindestens einer in Achsrichtung verlaufenden.
Sauglochreihe zum Festhalten und Führen der Schließklappen der Briefhüllen ausgebildet
und. mit an sich bekannten Mitteln zum zeitlichen Steuern der Saugluft ausgerüstet
ist, daß hinter dem Walzenpaar eine
ortsfeste Führung und Mittel
zum Anheben, Ablenken und Umlegen der Gegenklappen der Briefhüllen vorgesehen sind,
und daß eine auf der Saugwalze abrollende Falzwalze zum Falten der Schließ- und
der Gegenklappen angeordnet ist.
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Der auf diese Weise erzielte technische Fortschritt besteht darin,
daß Teile der Faltvorrichtung für die Schließklappen, die ohnehin in jeder Briefumschlagmaschine
vorhanden sind, nunmehr durch das Hinzufügen von einfachen, das Anheben und Umlegen
der Gegenklappen bewirkenden Mitteln auch zum Falten der Gegenklappen mitbenutzt
werden können. Dadurch wird der technische Aufwand für die Herstellung von Briefhüllen
mit Selbstklebegummierung nach dem deutschen Patent Nr. 577 984 beträchtlich vermindert.
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An Hand der rein schematischen Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele
der Einrichtung gemäß der Erfindung nachfolgend beschrieben. In der Zeichnung ist:
Fig. 1: eine Draufsicht auf die Rückseite einer bis auf die nur vorgebrochene und
gummierte Schließ-und Gegenklappe fertig gefalteten Briefhülle mit Selbstklebegummierung
in dem Zustand, wie sie der Einrichtung zugeführt wird, Fig. 2: eine Draufsicht
auf die Rückseite einer gleichen Briefhülle, jedoch mit umgelegter Schließ-und Gegenklappe,
nachdem diese in der Einrichtung gefaltet wurden, Fig. 3: ein Ausführungsbeispiel
der Einrichtung mit angehobener Ablenkstange beim Einlauf einer Briefhülle, Fig.
4: ein gleiches Ausführungsbeispiel, jedoch mit abgesenkter Ablenkstange beim Rücklauf
einer Briefhülle,
Fig. 5: ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung
mit angehobener Saugleiste beim Einlauf einer Briefhülle, Fig. 6: ein gleiches Ausführungsbeispiel,
jedoch mit abgesenkter Saugleiste beim Rücklauf einer Briefhülle, Fig. 7: ein Ausführungsbeispiel
der Einrichtung mit angehobener Reihe von einzelnen Saugern beim Einlauf einer Briefhülle,
Fig. 8: ein gleiches Ausführungsbeispiel, jedoch mit abgesenkter Reihe von einzelnen
-Saugern beim Rücklauf einer Briefhülle, Fig. 9: ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung
mit ortsfestem Blasrohr beim Einlauf einer Briefhülle, Fig.10: ein gleiches Ausführungsbeispiel
beim Rücklauf einer Briefhülle.
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Fig. 1 zeigt eine mit 1 bezeichnete Briefhülle mit Selbstklebegummierung
mit nicht gefalteten Klappen. Die Schließklappe 2 ist bei 2' bereits vorgebrochen
und mit Schließklappengummierung 2" versehen. Die Gegenklappe 3 ist bei 3' ebenfalls
vorgebrochen und mit Gegenklappengummierung 3" versehen. In diesem Zustand werden
die Briefhüllen einzeln nacheinander mit vorauslaufender Bodenkante 4 der Einrichtung
gemäß der Erfindung zugeführt. In Fig. 2 ist mit 1' eine Briefhülle mit Selbstklebegummierung
mit gefalteten raupen, der Schließklappe 2 und der Gegenklappe 3 nach dem Verlassen
der Einrichtung dargestellt.
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Der Aufbau und die Wirkungsweise der Einrichtung sind in verschiedenen
Ausführungsbeispielen in den Figuren 3 bis 10 gezeigt, wobei zunachst die allen
Ausführungsbeispielen
gemeinsame Anordnung der wichtigsten eile
erläutert ist: Eine Oberwalze 5, eine Unterwalze 6, eine Falzwalze 7 und eine Übernahmewalze
8 sind in nicht dargestellten Seitenwänden der Einrichtung drehbar gelagert und
rotieren im Sinne der eingezeichneten Drehrichtungspfeile mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit.
Die Unterwalze 6 ist als Saugwalze mit mindestens einer in Achsrichtung verlaufenden
Reihe von Sauglöchern 6' ausgebildet und mit nicht dargestellten Mitteln zum zeitlichen
Steuern der Saugluft ausgestattet. Die Übernahmewalze 8, ebenfalls als Saugwalze
ausgebildet, ist mit mehreren Reihen von Sauglöchern 8', 8", 82§' versehen und mit
nicht dargestellten Mitteln zum zeitlichen Steuern der Saugluft ausgerüstet. Uber
der Falzwalze 7 ist eine ortsfeste Führung 9 angebracht, welche in den einzelnen
Ausführungsbeispielen unterschiedliche Formen und Anordnungen haben kann. Zwischen
der Oberwalze 5 und der Führung 9 ist ein Mittel 10 zum Anheben, Ablenken und Umlegen
der Gegenklappen 3 der Briefhüllen 1 vorgesehen, welches ebenfalls eine in den einzelnen
Ausführungsbeispielen näher beschriebene abweichende Ausgestaltung haben kann.
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Bei dem in den Figuren 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
das Mittel 10 zum Anheben, Ablenken und Umlegen der Gegenklappen 3 der Briefhüllen
1 eine sich quer zur Bewegungsrichtung der Briefhüllen erstreckende Ablenkstange
11. Diese ist auf beiden Seiten in Hebeln 12 gehalten, welche auf einer Welle 13,
die in den nicht dargestellten Seitenwänden der Einrichtung schwenkbar gelagert
ist, befestigt sind. Durch nicht dargestellte Mittel, wie z. B. Kurvenscheiben,
Elektromagnete, Hydro- oder Pneumatikzylinder werden die Hebel 12 taktweise geschwenkt
und dadurch wird die Ablenkstange 11 angehoben bzw. abgesenkt.
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Unter Bezug auf Fig. 3 werden der Einrichtung Briefhüllen 1 mit vorauslaufender
Bodenkante 4 einzeln nacheinander zugeführt. Die einzelne Briefhülle läuft zwischen
der Unterwalze 6 und der Oberwalze 5 und unter der angehobenen Ablenkstange 11 hindurch
über die Falzwalze 7 bis ihre Schließklappe 2 dicht hinter dem Vorbruch 2' von der
Sauglochreihe 6' der Unterwalze 6 angesaugt und auf dieser festgehalten wird. Sobald
die Gegenklappe 3 der Briefhülle die Ablenkstange 11 passiert hat, wird diese in
die in Fig. 4 gezeigte Stellung abgesenkt. Inzwischen hat die Bodenkante 4 der Briefhülle
bei gleichförmiger Rotation der Walzen ihre Geschwindigkeit vermindert und ist zum
Stillstand gekommen. Durch die auf der Unterwalze 6 gehaltene Schließklappe 2 wird
die Briefhülle unter Umkehrung der Bewegungsrichtung mit zunehmender Geschwindigkeit
in die Kreisbahn dieser Walze gezogen, dabei wird ein Ausweichen der Bodenkante
4 nach oben durch die Führung 9 verhindert. Zu Beginn der Bewegungsumkehr wird die
Gegenklappe 3 von der abgesenkten Ablenkstange 11 angehoben, abgeinkt und umgelegt,
währenddessen erfolgt zwischen der Unterwalze 6 und der Falzwalze 7 das Falten der
Schließklappe 2, unmittelbar daran anschließend wird zwischen den gleichen Walzen
an der gleichen Stelle die Gegenklappe 3 gefaltet. Nunmehr wird die fertig gefaltete
Briefhülle 1', wie sie in Fig. 2 dargestellt ist, von der Unterwalze 6 an die Übernahmewalze
8 übergeben. Zu diesem Zweck wird das die SchlieXklappe 2 über den Sauglöchern 6'
der Unterwalze 6 haltende Vakuum durch nicht dargestellte Mittel aufgefüllt, während
gleichzeitig die Sauglochreihen 8', 8" und 8"' der Ubernahmewalze 8 nacheinander
durch nicht dargestellte Mittel mit einer Saugluftleitung verbunden werden. Die
Briefhülle liegt nun in ihrer gan-zen Höhe fest auf der Ubernahmewalze 8 auf. Sie
kann nun entweder einer Weiterverarbeitung, z. B. Bedrukken, oder einer Ablagevorrichtung
zugeführt werden. Dazu wird das die Briefhülle
haltende Vakuum
in den Sauglochreihen 8', 8t f und 8"' vorder Weitergabe nacheinander aufgefüllt.
Die Mittel zum zeitlichen und taktweisen Steuern von Saugluft sind in vielen verschiedenen
Ausführungen bekannt und brauchen daher nicht näher beschrieben zu werden.
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Ein anderes Ausführungsbeispiel der Einrichtung ist in den Figuren
5 und 6 dargestellt. Abweichend von dem vorher beschriebenen Beispiel wird hierbei
ein anderes Mittel zum Anheben und Ablenken der Gegenklappe 3 der Briefhülle verwendet.
Ebenfalls abweichend ist die Anordnung der Führung 9. Die Gegenklappe wird durch
eine taktweise beim Vorlauf der Briefhüllen anhebbare, beim Rücklauf derselben absenkbare,
sich quer zur Bewegungsrichtung der Briefhüllen erstreckende Saugleiste 14 mit mehreren
Sauglöchern und mit an sich bekannten Mitteln zum zeitlichen Steuern der Saugluft
angehoben und abgelenkt. Wie in Fig. 5 gezeigt, ist die Saugleiste 14 beim Vorlauf
der Briefhülle nach oben geschwenkt, die Bodenkante 4 wird durch die Führung 9 aufwärts
abgelaikt, während gleichzeitig die Schließklappe 2 auf der Unterwalze 6 festgehalten
und nach unten geführt wird. Sobald'die Bodenkante 4 der Briefhülle auf der Führung
9 zum Stillstand kommt, schwenkt die Saugleiste 14, wie in Fig. 6 gezeigt, bei gleichzeitig
einsetzendem Saugluftstrom nach unten, saugt die Gegenklappe 3 an und hält sie fest.
Das Vakuum inden Sauglöchern der Saugleiste 14 wird aufgefüllt und damit die Gegenklappe
3 freigegeben, nachdem die Bodenkante 4 sich mit zunehmender Geschwindigkeit entgegen
ihrer Einlaufrichtung bewegt.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Einrichtung ist in.
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den Figuren 7 und 8 dargestellt. Abweichend von dem zuvor beschriebenen
Beispiel wird hierbei statt einer Saugleiste eine sich quer zur Bewegungsrichtung
der Briefhülle
erstreckende Reihe von mehreren nebeneinander angeordneten
einzelnen Saugern 15 mit an sich bekannten Mitteln zum zeitlichen Steuern der Saugluft
verwendet, wobei die Rei.he der einzelnen Sauger schwenkbar gelagert und takt weise
beim Vorlauf der Briefhülle anhebbar und beim Rücklauf derselben absenkbar ist.
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Ein anderes Ausführungsbeispiel der Einrichtung ist in den Figuren
9 und 10 dargestellt. Anstelle der bisher beschriebenen Mittel zum Anheben, Ablenken,
und Umlegen der Gegenklappe 3 wird ein sich quer zur Bewegungsrichtung der Briefhülle
erstreckendes ortsfestes Rohr 16 mit einer oder mehreren Reihen radial angeordneter,
auf die Gegenklapper 3 der Briefhülle gerichteter Blasluftöffnungen 16' mit an sich
bekannten Mitteln zum taktweisen Steuern der Blasluft verwendet. Das Rohr 16 ist
so angeordnet, daß der Einlauf der Briefhülle nicht behindert 46 ist. Nachdem die
Gegenklappe 3 das Rohrßpassiert hat, strömt ihr beim Einsetzen der rückläufigen
Bewegung Blasluft aus den Öffnungen 16' entgegen und richtet sie auf. Im weiteren
Verlauf der Rückbewegung wird die aufgerichtete Gegenklappe 3 durch das Rohr 16
umgelegt.