DE2142070B2 - Anordnung zur Kompensation der Drehfeldfehler von Drehstrom-Vierleiterzählern bei einseitiger Last - Google Patents
Anordnung zur Kompensation der Drehfeldfehler von Drehstrom-Vierleiterzählern bei einseitiger LastInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Kompensation der Drehfeldfehler von Vierleiterzählern,
bei denen drei Triebs> sterne an zwei Läuferscheiben angeordnet sind und zwei Triebsysteme an
einer Scheibe diametral gegenüberliegen und das dritte Triebsystem auf die andere Läuferscheibe wirkt,
wobei am Spannungseisen des dritten Triebsystems eine Kompensationswicklung angeordnet ist, in der
eine zusätzliche Spannung erzeugt wird, deren Vektor eine Verschiebung des Sternpunktes vom Nullpunkt
bewirkt.
Eine Anordnung dieser Art bildet den Gegenstand der deutschen Patentschrift 5 96 268. Bei dieser bekannten
Anordnung ist eines der beiden an derselben Läuferscheibe diametral gegenüberliegenden Triebsysteme
umgepolt. Ferner sind die Wicklungsenden der beiden diametral gegenüberliegenden Spannungsspulen mit dem Wicklungsende einer als Wicklungsfortsatz zur dritten Spannungsspule auf dem Spannungseisen
dieser Spule aufgebrachten Hilfsspule zu einem Sternpunkt vereinigt, so daß in der Hilfsspule
eine zusätzliche Spannung erzeugt wird, deren Vektor mit dem Spannungsvektor der dritten Spannungsspule
in Phase ist und die eine Verschiebung des Sternpunktes vom Nullpunkt bewirkt.
Es hat sich in der Praxis gezeigt, daß auch bei optimaler Anpassung der Windungszahl der Hilfs- oder
Kompensationswicklung im Gegensatz zur Theorie doch noch Drehfeldfehler auftreten. Der Erfindung
liegt die Erkenntnis zugrunde, daß der Scheibeneffekt, der ohmsche Spannungsabfall an der Kompensationswicklung
und die Phasenlage der in der Kompensationswicklung induzierten Spannung Ursache hierfür
sind.
Unter Scheibeneffekt versteht man die Änderung der Phasenlage der betreffenden Scheibenströme infolge
des für di^ Wechseltriebe Wirksamen erhöhten
Scheibenwiderslandes. Dieser Winkel, um den die Phasenlage der>
betreffenden Scheibenslröme geändert wird, Liegt erfahrungsgemäß in der Größchord-
nung von etwa 12°. Der ohmsche Spannungsabfall entsteht dadurch, daß durch die Kompensationswicklung
die Summe der beiden Ströme der beiden diagonal angeordneten Spannungssysteme fließt. Durch
diesen Spannungsabfall an der Kompensationswick-
lung entsteht ein Drehfeldfehler, da sich die Spannungen
is den beiden einander gegenüberliegenden Spannungssystemen abhängig von der Phasenfolge
an den drei Triebsystemen nach Betrag und Winkel ändern. Aber auch durch die Phasenlage der in der
Kompensationswicklung induzierten Spannung entsteht ein Betrags- und Winkelfehler. Während sich
die beiden letztgenannten Drehfeldfehler zum Teil aufheben, verbleibt als wirksamer Drehfeldfehier im
wesentlichen nur der Drehfeldfehler infolge des Scheibeneffektes.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der eingangs beschriebenen Art derart
zu gestalten, daß damit auch der restliche Drehfeldfehler beseitigt werden kann. Diese Aufgabe wird
gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Kompensationswicklung
im Nulleiterkreis eingeschaltet und gegenüber der Hauptwicklung magnetisch umgepolt
ist. Die Erfindung ist sowohl anwendbar bei gleicher Po'ung der Triebsysteme als auch bei Umpolung
eines der beiden auf eine Läuferscheibe wirkenden Triebsysteme.
Bei Umpolung eines der beiden diametral angeordneter. Triebsysteme wird auch die Kompensationswicklung
magnetisch umgepolt. Gegenüber der An-Ordnung nach der deutschen Patentschrift 5 96268
wird also gemäß der Erfindung die Kompensationswicklung magnetisch und elektrisch umgepolt. Dadurch,
daß die Kompensationswicklung im Nulleiterkreis liegt und die Summe der Ströme in den Spannungssystemen
praktisch Null ist, wird auch der Spannungsabfall an der Kompensationswicklung Null. In
diesem Falle haben sich die Drehfeldfehier, verursacht durch die Phasenlage der in der Kompensationswicklung
induzierten Spannung und den Scheiben effekt, gegenseitig auf.
An Hand der Zeichnung, in der mehrere Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt sind, wird die
Erfindung näher erläutert.
F i g. 1 zeigt im Prinzip die Triebsystemanordnung bei einem Zweischeibenzähler, wobei auf die Scheiben
1 und 2 die drei Triebsysteme 1, II und III wirken. Während die Triebsysteme I und III diametral
einander gegenüberliegen und auf die Triebscheibe 1 einwirken, ist das Triebsystem II gegenüber den beiden
Triebsystemen I und III um 90° versetzt und wirkt auf die Läuferscheibe 2. Mit 3, 4 und 5 sind die
Spannungssysteme und mit 6, 7 und 8 die entsprechenden Stromsysteme bezeichnet.
Bei einseitiger Last entstehen bekanntlich Drehfeldfehler durch das Zusammenwirken von Spannungs-
und Stromflüssen verschiedener Triebsystemc (Wechseltriebe).
Zur Kompensation Jer bei einseitiger Last auftre tenden Drehfeldfehier ist es bekannt (DT-PS 596268)
in Reihe mit der Spannungswicklung 10 des Span nungssystems II eine Kompensationswicklung 12 zi
schalten, wie Fig. 2 zeigt. Mit 9 und 11 sind dii Spannungswicklungen der Systeme I und III bezeich
<f
gemäß Fig. 7 erkennt man, daß der. Spannungsabfall (Jl + JlH) - Rk zu einem Drehfeldfehler führt,
da die Spannungen Ul bzw. Ulli abhängig von der
Phasenfolge an den drei Triebsystemen sich nach
5 Betrag und Winkel ändern (vgl. Betrag von der Spannung
UI bei Phasenfolge RST und RTS und O1 φ <5r
Die Phasenlage der in der Kompensationswicklung induzierten Spannung uk' ist abhängig von der Phasenlage
des Gesamtflusses Φ Ugcs, welcher der an der
der Winkel Λ so gewählt, daß ua richtigen und vertauschten
Drehfeld beim Leistungsfaktor cos 7 φ 1 die Summe aus Drehmoment und Störmoment gleich
dem Solldrehmoment ist, und somit kein Drehfeldnet, die mit ihrem einen Ende an die Drehstromklemmen
RST angeschlossen sind. Die Wicklungsenden der beiden diametral gegenüberliegenden Spannungsspulen 9 und Sl siüd mit dem Wicklungsende der mit
der Spannungsspule 10 in Reihe geschalteten Kompensationswicklung 12 zu einem Sternpunkt vereinigt,
so daß in der Hilfsspule eine zusätzliche Spannung erzeugt wird, deren Vektor mit dem Spannungsvektor
des Systems II in Phase ist und die eine Verschiebung
des Sternpunktes vom Nullpunkt 0 bewirkt. An Hand 10 Spannungswicklung liegenden Spannung um etwa75c
der Zeigerdiagramme F i g. 3 und 4 ist zu erkennen, nacheilt. Daraus folgt, daß die Spannung uk' der
daß durch die Kompensationswicklung 12 zur Korn- angelegten Spannung U um etwa 15° voreilt Der
pensation des Drehfeldfehlers bei Leistungsfaktor«! daraus resultierende Drehfeldfehler ist aus den Zeicos
ι/ Φ I die SpannungstrL'bflüsse der Systeme I und gerdiagrammen in F i g. 8 ersichtlich. Es entstehen
III um einen Winkel Λ gedreht werden. Hierbei isi 15 Betrags- und Winkelfehler (vgl. Betrag und Phasenlage
der Spannung Ul).
Die zuvor erwähnten Drehfeldfehler infolge des ohmschen Spannungsabfalls an der Kompensationswicklung
und der Phasenlage der in der Kompenfehler entsteht. Die Praxis hat jedoch gezeigt, daß 20 sationswicklung induzierten Spannung heben sich
auch bei optimaler Anpassung der Windungszahl der zum Teil auf, wie F i g. 7 und 8 zeigen. Die Überla-Kompensationswicklung
die Drehfeldfehler nicht voll- gerung der beiden Komponenten (JI + /HI) · Rk
kommen kompensiert werden können. Die Ursachen und uk' ergibt die Kompensationsspannung uk, die
hierfür sind der Scheibeneffekt, der ohmsche Span- nur geringfügig von ihrer Sollgröße abweicht. Das
nungsabfall an der Kompensationswicklung und die 25 zugehörige qualitative Zeigerdiagramm zeigt F i g. 9.
Phasenlage der in der Kompensationswicklung indu- Der resultierende Drehfeldfehler aus den vorher erzierten
EMK. Ein Drehfeldfehler kan.i schließlich wähnten Punkten ist also im wesentlichen durch den
noch infolge von durch den Aufbau des Zählers be- sogenannten Scheibeneffekt gegeben,
dingten mechanischen oder magnetischen Unsymme- Fig. 10 zeigt nun eine Schaltung, mit der auch
trien entstehen, jedoch ist dieser Fehler durch Sorg- 30 der restliche Drehfeldfehler kompensiert werden
falt beim Aufbau und durch Verwendung eines nicht- kann.
magnetischen Meßweikträgers relativ einfach zu be- Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugsziffern wie
seitigen. in F i g. 2 versehen.
F i g. 5 zeigt, wie durch das Zusammenwirken des Gegenüber der Schaltungsanordnung nach F i g. 2
Spannungstriebflusses Φ U und des Stromflusses ΦI 35 wird dies durch magnetische und elektrische Umüber
deren in der Läuferscheibe induzierten Schei- polung der Kompensationswicklung 12 erreicht. Wie
benströme das Drehmoment eines Induktionszählers aus Fig. 10 zu ersehen ist, liegt die Kompensationsentsteht.
wicklung im Nulleiterkreis. In der Kompensations-
F i g. 6 zeigt das entsprechende Zeigerdiagramm. wicklung fließt hierbei nur noch der Nulleiterstrom
Beim Wirkverbrauchzähler muß bei cos γ 1 der 40 (J0 = JI + JII + JlII = ~0). Dadurch fällt der
Winkel zwischen Φ U und ΦI 90 betragen. Drehfeldfehler infolge des ohmschen Spannungsab-
Bewegt man den Spannungspol, dargestellt durch falls an der Kompensationswicklung weg, und der
den Spannungsfluß Φ U, nach Fig. 5 in Richtung wirksam werdende Drehfeldfehler infolge der Phasen-01/',
wird der Scheinwiderstand für die zur Dreh- lage der in der Kompensationswicklung induzierten
momentbildung maßgebenden Scheibenströme mit 45 Spannung kompensiert weitgehend den Drehfeldfehzunehmendem
Abstand größer. Im Zeigerdiagramm ler des Scheibeneffektes.
nach Fig. 6 kann dies auch für die Drehmomentbil- Fi g. 11 zeigt die Zeigerdiagramme für die Phasendung
durch den Zeiger Φ V zum Ausdruck gebracht folge RST und für die Phasenfolge RTS. Die vorliewerden.
Der Winkel λ berücksichtigt hierbei die An- gende Schaltung gemäß Fig. 10 kompensiert jedoch
derung der Phasenlage der betreffenden Scheiben- 50 nur dann den Drehfeldfehler, wenn die beiden auf
ströme. Die Größe des Winkels \ kann aus den Dreh- eine Läuferscheibe wirkenden Triebsysteme I und III
feldfehlern bei einseitiger Last bei cos <, 1 und verschieden gepolt sind. Im vorliegenden Fall ist das
System I umgepolt.
In den bekannten Ausführungen von 4-Leiter-Zäh-55 'em mit zwei Läuferscheiben ur.d gleicher Polung der
auf eine gemeinsame Läuferscheibe wirkenden Triebsysteme wird zur Kompensation der Drehfeldfehlei
die Schaltungsanordnung nach Fig. 12 verwendet, Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugsziffern wie ir
lung liegt somit die von der Spannungswicklung 10 60 Fig. 10 versehen.
induzierte Spannung uk' und der Spannungsabfall am Bei gleicher Polung der Triebsysteme I und 111
ohmschen Widerstand Rk der Kompensationswicklung (Jl + JIIl) · Rk.
F i g. 7 zeigt die Zeigerdiagramme für die Schal-
cos </ ■= 0,5 abgeleitet werden. Der durch den Scheibeneffekt
bedingte Winkel \ betragt erfahrungsgemäß bei Zählern etwa 12".
Gemäß F i g. 2 fließt durch die Kompensationswicklung des Spannungssysteins II die Summe der
Ströme durch die Spannungsspulen 9 und 11 der Triebsysteme·I und 111. An der Kompensationswick-
kehrt sich die Richtung der Störmomente (Wechsel
triebe) um. Die Kompensationsspannung Uk mul deshalb wie in den Zeigerdiagrammen Fig. 13 ange
tung gemäß Fig. 2 bei der Phasenfolge RST und der 65 geben wirken·.
Phasenfolge RTS, unter Berücksichtigung des ohm- Da bei Induktionszählern im Normalfall der Dreh
sehen Spannungsabfalles am Widerstand Rk der fcldfehler infolge des Scheibeneffektes gegenüber der
Kompensationswicklung. Aus den Zeigerdiagrammen Drehfeldfehler infolge der Phasenlage der induzierte!
Kompensationsspannung überwiegt, ergibt auch bei Zählern mit gleichgepolten Triebsystemen eine magnetisch
und elektrisch umgepolte Kompensationswicklung geringere Drehfeldfehler.
Außerdem kann durch Einfügen von Widerständen, Kondensatoren und Induktivitäten parallel oder
in Serie zur Kompensationswicklung 12 die Phasenlage der Kompensationsspannung beeinflußt und somit
der Drehfeldfehler vollkommen kompensiert werden.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Anordnung zur Kompensation der Drehfeldfehler
von Vierleiterzählern, bei denen drei Triebsysteme an zwei Lauferscheiben angeordnet sind
und zwei Triebsysteme an einer Scheibe diametral gegenüberliegen, während das dritte Triebsystem
an der anderen Scheibe angeordnet ist, wobei am Spannungseisen des dritten Triebsystems
eine Kompensationswicklung angeordnet ist, in der eine zusätzliche Spannung erzeugt wird, deren
Vektor eine Verschiebung des Sternpunktes vom Nullpunkt bewirkt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kompensationswicklung im Nulleiterkreis eingeschaltet und gegenüber der Hauptwicklung magnetisch umgepolt isL
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Restkompensation "Widerstände,
Kondensatoren und Induktivitäten parallel oder in Serie zur Kompensationswicklung geschaltet
sind.
Priority Applications (8)
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---|---|---|---|
DE19712142070 DE2142070C3 (de) | 1971-08-21 | Anordnung zur Kompensation der Drehfeldfehler von Drehstrom-Vierleiterzählern bei einseitiger Last | |
AT615072A AT330889B (de) | 1971-08-21 | 1972-07-17 | Anordnung zur kompensation der drehfeldfehler von vierleiterzahlern |
CH1130972A CH544941A (de) | 1971-08-21 | 1972-07-28 | Anordnung zur Kompensation der Drehfeldfehler von Drehstrom-Vierleitzählern bei einseitiger Last |
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SE1077672A SE377725B (de) | 1971-08-21 | 1972-08-18 | |
IT2827972A IT964062B (it) | 1971-08-21 | 1972-08-18 | Disposizione per la compensazione dell errore del campo rotante di contatori trifasi a quattro con duttori in caso di carico squi librato |
JP8358372A JPS4830472A (de) | 1971-08-21 | 1972-08-21 | |
ES406009A ES406009A1 (es) | 1971-08-21 | 1972-08-21 | Perfeccionamientos en disposiciones para la compensacion dedefectos de campo giratorio en contadores de cuatro conduc- tores. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712142070 DE2142070C3 (de) | 1971-08-21 | Anordnung zur Kompensation der Drehfeldfehler von Drehstrom-Vierleiterzählern bei einseitiger Last |
Publications (3)
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---|---|
DE2142070A1 DE2142070A1 (de) | 1973-04-19 |
DE2142070B2 true DE2142070B2 (de) | 1975-05-22 |
DE2142070C3 DE2142070C3 (de) | 1976-01-15 |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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ATA615072A (de) | 1975-10-15 |
DE2142070A1 (de) | 1973-04-19 |
ES406009A1 (es) | 1975-07-16 |
JPS4830472A (de) | 1973-04-21 |
IT964062B (it) | 1974-01-21 |
AT330889B (de) | 1976-07-26 |
SE377725B (de) | 1975-07-21 |
CH544941A (de) | 1973-11-30 |
FR2150389B1 (de) | 1976-08-13 |
FR2150389A1 (de) | 1973-04-06 |
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---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E771 | Valid patent as to the heymanns-index 1977, willingness to grant licences | ||
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