DE2141121C3 - Verfahren zum Metallisieren der Oberflache organischer und anorganischer Polymerer, insbesondere organischer und anorganischer Textümateriaüen - Google Patents
Verfahren zum Metallisieren der Oberflache organischer und anorganischer Polymerer, insbesondere organischer und anorganischer TextümateriaüenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Metallisieren, der Oberfläche organischer und anorganischer
Polymerer, insbesondere organischer und anorganischer Textilmaterialien, wobei auf die Trägeroberfläche
ungesättigte Monomere strahlenchemisch aufgepfropft, gegebenenfalls von im Pfropfpolymeren vorhandenen
Protonen gegen Metallkationen ausgetauscht und gegebenenfalls stromlos metallisiert werden.
Gemäß FR-PS 15 36 414 ist bekannt, zwecks Metallisierung eines Materials auf dieses Styrol aufzupfropfen
und die Oberfläche mit Chlorsulfonsäure zu sulfoniercn, um saure Gruppen einzuführen. Anschließend werden
die sauren Gruppen in ein Salz umgewandelt, um Metallionen einzuführen. Das so behandelte Material
muß zur Schaffung von Metallkeimen mit einem Reduktionsmittel kontaktiert werden. Dieses Verfahren
führt zur Ausbildung von kationaustauschenden Oberflächen, die mit beliebigen, teilweise als Aktivatoren bei
der stromlosen Metallisierung wirksamen Kationen beladen werden können. Nachteilig ist die Verwendung
von Sulfoniermitteln, die das verwendete Material, speziell eine textile Faser, angreifen und schädigen.
Weiterhin ist die Verwendung eines Reduktionsmittels von Nachteil.
Der Zweck der Erfindung ist, Metallisierungen von organischen und anorganischen Polymeren, insbesondere
von Textilmaterialien ökonomischer zu erhalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, geeignetere Pfropfsubstanzen zu verwenden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst daß ungesättigte Säuren oder deren Salze aufgepfropft
werden.
Vorteilhaft ist es. Salze ungesättigter Säuren,
beispielsweise Natriumacrylat, in Gegenwart von Leitelektrolyten aufzupfropfer;. Weiter ist von Vorteil,
Edelmetallsalze ungesättigter Säuren, vorzugsweise Silbersalze, insbesondere Silberacrylat aufzupfropfen.
ίο Ebenfalls von Vorteil ist es. Acrylsäure aufzupfropfen,
die Protonen gegen Edelmetallionen, vorzugsweise Silberionen, auszutauschen und das gepfropfte, metallbeladene
Polymere mit Licht zu bestrahlen. Dabei können die mit Edelmetallkeimen beladenen Pfropfpolymerschichten
stromlos metallisiert und anschließend elektrolytisch mit Metallen beschichtet werden. Die
elektrisch leitfähigen Pfropfpolymerschichten können jedoch auch elektrolytisch metallisiert werden.
Die nach dem beschriebenen Verfahren zur Modifizierung von Polymeren, insbesondere von Textilmaterialien
hergestellten Materialien, haben den Vorteil, direkt als Elektrode verwendbar zu sein, dadurch, daß
beispielsweise bei der Pfropfung von Natriumacrylat, die vorhandene hohe Leitfähigkeit, die durch Kontakt
mit einem Leitelektrolyten weiter erhöht wird, ausgenutzt
wird.
Die Einführung der Alkaliionen erfolgt gegenüber dem bekannten Verfahren direkt durch Pfropfung. Die
beschriebene Lösung weist gegenüber dem bekannten
ίο Verfahren den Unterschied auf, daß die bereits durch
das Aufpfropfen erhaltene und weiter erhöhte Leitfähigkeit eine direkte Verwendung dieser Materialien als
Elektrode zwecks Metallisierung des Materials gestattet. Bei der Schaffung von Edelmetallkeimeri sind keine
zusätzlichen Reduktionsmittel erforderlich. Durch Bestrahlung mit Licht werden die Edelmetallkeime direkt
unter Umgehung eines Reduktionsmittels gebildet. Die direkte Bildung der Edelmetallkeime stellt gegenüber
dem bekannten Verfahren den wesentlichen Vorteil dar.
Nachstehend soll die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. In der
Zeichnung zeigt
F i g. 1 die schematische Darstellung des Verfahrens zur Metallisierung der Oberfläche eines Polyamidseidengewirkes;
Fig. 2 die schematische Darstellung des Verfahrens zum Metallisieren der Oberfläche eines Polyestergewebes.
Ein Polyamidseiden-Kettengewirke 1 wird unter dem Scanner 2 eines Elektronenbeschleunigers 3 mit
Elektronenstrahlen 4 bis zu einer Dosis von 3 ■ 106 rad bestrahlt und anschließend im Pfropfgefäß mit einer
20%igen Natriumacrylatlösung 6 bis zu einer Massezunahme von 20% gepfropft. In der Waschmaschine 7
werden mittels des Waschmediums 8 nicht umgesetzte Monomere der Natriumacrylatlösung 6 aus dem
Polyamidseiden-Kettengewirke 1 ausgewaschen. Nach
M) dem Waschen wird das Polyamidseiden-Kettengewirke
1 über die als Katode des Galvanisierbades 9 dienende Walze 10 in das Galvanisierbad 9 geleitet, in dem
Kupfer auf dem Polyamidseiden-Kettengewirke 1 abgeschieden wird. Das abgeschiedene Kupfer wird wie
fir' üblich durch die Kupferanode 11 in das Galvanisierbad 9
nachgeliefert. Das auf das Polyamidseiden-Kettengewirke 1 aufgebrachte Kupfer dient im Galvanisierbad 12
als Untergrund für eine nachfolgende Chromabschei-
dung aus der Losung 13. Anode 14 besteht hierbei aus
BIeL Das Polyamidseiden-Kettengewirke 1 wird schließlich in der Waschmaschine 7 gewaschen, im Trockner 15
getrocknet und aufgewickelt (Fig. 1).
Polyesterfaserstoffgewebe 16 wird unter dem Scanner 2 eines Elektronenbeschleunigers 3 mit Elektronenstrahlen
4 bis zu einer Dosis von to7 rad bestrahlt und
anschließend im Pfropfgefäß 5 mit einer 20%igen Acrylsäurelösung 17 bis zu einer Massezunahme von
10% gepfropft Im Reaktionsgefäß 18 wird mittels einer Silbernitratlösung 19 des Silbersalz der auf das
Polyesterfaserstoffgewebe 16 aufgepfropften Acrylsäure hergestellt Das so vorbehandelte Polyesterfaserstoffgewebe
16 wird anschließend einer Lichtstrahlung 20 ausgesetzt, wodurch auf dem Polyesterfaserstoffgewebe
16 Silberkeime entstehen. Im Reaktionsgefäß 18 wird auf die auf dem Polyesterfaserstoffgewebe 16
vorhandenen Silberkeime aus der Fornialdehyd-Kupfer-Salzlösung
21 Kupfer abgeschieden, wobei das Kupfer von den Silberkeimen ausgehend, einen leitenden Überzug bildet. Die somit erreichte Leitfähigkeit
ermöglicht im Galvanisierbad 9 eine Verstärkung der Kupferschicht. Im Galvanisierbad 12 stellt diese
verstärkte Kupferschicht den Untergrund für eine nachfolgende Chromabscheidung aus der Lösung 13
dar. Auch hier besteht Anode 14 aus Blei. Das Polyesterfaserstoffgewebe 16 wird schließlich in der
Waschmaschine 7 gewaschen, im Trockner 15 getrocknet und aufgewickelt (Fig. 2).
Eine Polyäthylenfolie wird unter dem Scanner 2 des Elektronenbeschleunigers 3 mit Elektronenstrahlen 4
bis zu einer Dosis von 2 χ 10' rad bestrahlt und
anschließend im Pfropfgefäß 5 mit einer 2O°/oigen Natriumacrylatlösung bis zu einer Massezunahme von
28% gepfropft In der Waschmaschine 7 werden mittels des Waschmediums 8 nicht umgesetzte Monomere der
Natnumacrylatlösung 6 aus der Polyäthylenfolie ausgewaschen, die anschließend in das Elektrophoresebad
überführt wird, das Elektrophoreselack enthält Zwischen der Walze 10 und dem Behälter liegt eine
Spannung an. Die auf diese Weise mit einer Lackschicht
ίο versehene Polyäthylenfolie wird anschließend im
Trockner 15 getrocknet und aufgewickelt
Eine Polyäthylenfolie der Schichtstärke 1,5 mm wird zum Zweck der Herstellung einer Leiterplatte durch
Auflegen einer geeigneten Metallschablone unter dem Scanner 2 (F i g. 2) des Elektronenbeschleunigers 3 mit
Elektronenstrahlen 4 bis zu einer Dosis von 2 · 107 rad bestrahlt und anschließend in Pfropfgefäß 5 mit
2O°/oiger Akrylsäure 17 bis zu eine Massezunahme von 32% gepfropft.
Im Reaktionsgefäß 18 wird mittels einer Silbernitratlösung 19 das Silbersalz der auf der Polyäthylenfolie
aufgepfropften Acrylsäure hergestellt. Die so behandelte Polyäthylenfolie wird anschließend einer Lichtstrahlung
20 ausgesetzt, wodurch auf der Polyäthylenfolie Silberkeime entstehen. Im Reaktionsgefäß 18 wird auf
die auf der Polyäthylenfolie vorhandenen Silberkeime aus einer Formaldehyd-Kupfersulfatlösung 21 Kupfer
ω abgeschieden, wobei das Kupfer, von den Silberkeimen
ausgehend, einen leitenden Überzug bildet. Die somit erreichte Leitfähigkeit ermöglicht im Galvanisierbad 9
eine Verstärkung der Kupferschicht. Die Metallschicht entsteht nur an den Stellen, die unter der Metallschablo-
j5 ne der Elektronenstrahlung ausgesetzt waren.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zum Metallisieren der Oberfläche organischer oder anorganischer Polymerer, insbesondere
organischer oder anorganischer Textilmaterialien, durch strahlungschemisches Aufpfropfen
ungesättigter Monomere auf die Trägeroberfläche, gegebenenfalls Austausch von im Pfropfpolymeren
vorhandenen Protonen gegen Metallkationen und gegebenenfalls stromlose Metallisierung, dadurch
gekennzeichnet, daß ungesättigte Säuren oder deren Salze aufgepfropft weiden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Salze ungesättigter Säuren, wie
Natriumacrylat in Gegenwart von Leitelektrolyten aufgepfropft werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Edelmetallsalze ungesättigter Säuren
aufgepfropft werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Silbersalze, vorzugsweise Silberacrylat,
eingesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Acrylsäure aufgepfropft wird, die
Protonen gegen Edelmetallionen, vorzugsweise Silberionen, ausgetauscht werden und das gepfropfte,
metallbeladene Polymere mit Licht bestrahlt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Edelmetallkeimen beladenen
Pfropfpolymerschichten stromlos metallisiert und anschließend elektrolytisch mit Metallen beschichtet
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch leitfähigen Pfropfpolymerschichten
elektrolytisch metallisiert werden.
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