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Kombination aus Werkzeugeinheiten und Förderersystem.
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Förderer werden in großem Umfang, beispielsweise in der Automobilindustrie,
dazu benutzt, Werkstücke zwecks aufeinanderfolgender Bearbeitungsvorgänge von einer
Maschine zu einer anderen zu befördern, und es ist allgemein üblich, mehrere Werkzeugmaschinen
mit Förderern so miteinander zu verbinden, daß, mittels automatischer Anlagen zum
Beschicken und Entladen der Werkzeugmaschine mit bzw. von den Werkstücken, mehrere
Bearbeitungsvorgänge an einem Werkstück vorgenommen werden, ohne daß es erforderlich
wird irgendwelche Handarbeit zu leisten.
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Häufig wird für den gleichen Bearbeitungsvorgang mehr als eine Werkzeugmaschine
benutzt, und dann ist ein komplexeres Förderersystem erforderlich, derart, daß Werkstücke
nur einer von mehreren den gleichen Bearbeitungsvorgang vornehmenden Maschinen zugeführt
werden, bevor sie zwecks späterer Bearbeitungsvorgänge weiteren Maschinen zugeführt
werden.
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In der schematischen Draufsicht der Fig. 1 der anliegenden Zeichnungen
ist ein typisches, bekanntes Förderersystem dargestellt, welches für den Fall geeignet
ist, in dem alle Werkstücke einer Folge von Werkzeugmaschinen zugeführt werden müssen,
wobei alle Werkzeugmaschinen unterschiedliche Bearbeitungsvorgänge durchführen und
alle Werkstücke allen diesen Bearbeitungsvorgängen unterworfen werden sollen.
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Wie in Fig. 1 gezeigt werden Werkstücke, die bei A auf einen Bandförderer
11 gegeben werden, nacheinanderfolgend Gruppen von Werkzeugmaschinen zugeführt,
welche nacheinanderfolgend an den Werkstücken drei vessedene Bearbeitungsvorgänge
durchführen, welche nachstehend Bearbeitungsvorgang 1, Bearbeitunisvorgang 2 und
Bearbeitungsvorgang 3 genannt werden.
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Diese Bearbeitungsvorgänge werden an jedem Werkstück jeweils von einer
der beiden Werkzeugmaschinen lOA, lOB bzw. 20A, 20B bzw. 3OA, 30B vorgenommen.
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Führungsplatten 12 über dem Förderer 11 definieren eine Innenspur
13, eine Außenspur 14 und Übergangakanäle 15, welche die Werkstücke zwingen von
einer Spur auf die andere überzuwechseln. Die bei A aufgegebenen Werkstücke wandern
- dem Zufall überlassen - entweder in eine Ausnehmung 16 gegenüber der Werkzeugmaschine
lOA oder in eine Ausnehmung 16 gegenüber der Werkzeugmaschine lOB, wobei die Werkstücke
direkt zur Werkzeugmaschine lOA wandern und, über die Außenspur
14
und über den ersten Übergangskanal 15, zur Werkzeugmaschine lOB. Die Werkstücke
werden von einer automatischen Beschickungsanlage aus den Ausnehmungen 16 herausgegriffen,
wobei sie gegebenenfalls an Ort und Stelle verweilen,#während die Werkzeugmaschinen
lOA oder lOB den Bearbeitungsvorgang an einem voraufgehenden Werkstück vollenden.
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Bearbeitete Werkstücke werden von den Werkzeugmaschinen lOA und lOB
an die innere Fördererspur 13 abgegeben, wobei von der Werkzeugmaschine lOA bearbeitete
Werkstücke an der Beschickungsstation der Werkzeugmaschine lOB vorbeifahren. Jedes
Werkstück wird daher dem Bearbeitungsvorgang 1 unterworfen, entweder von der Werkzeugmaschine
10A oder von der Werkzeugmaschine lOB. In genau ähnlicher Weise wird jedes Werkstück
auch dem Bearbeitungsvorgang 2 durch die Werkzeugmaschinen 20A oder 20B sowie dem
Bearbeitungsvorgang 3 durch die Werkzeugmaschinen 30A oder 30B unterworfen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein abgeändertes Förderersystem anzugeben,
welches es ermöglicht die Werkstücke wahlweise nur gewissen, und nicht allen jener
Bearbeitungsvorgänge zu unterwerfen, welche an sich von einer Anordnung verschiedener,
durch das Förderersystem verbundener Werkzeugmaschinen ausgeführt werden können.
Insbesondere sieht die Erfindung eine Abänderung des Systems nach Fig. 1 in der
Weise vor, daß die Werkstücke entweder dem Bearbeitungsvorgang 1 und dem Bearbeitungsvorgang
3 unter Auslassen des Bearbeitungsvorgangs 2
unterworfen werden,
oder dem Bearbeitungsvorgang 2 und dem Bearbeitungsvorgang 3 unter Auslassen des
Bearbeitungsvorgangs 1 unterworfen werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine aus zwei Werkzeugeinheiten und
einem Förderersystem bestehende Kombination vorgeschlagen, wobei jede der verschiedene
Bearbeitungsvorgänge an Werkstücken ausführenden Werkzeugeinheiten aus wenigstens
einer Werkzeugmaschine besteht, und wobei das Förderersystem zwei Alternativspuren
zum Vorbeiführen von Werkstükken an jeder Werkzeugeinheit aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die eine Spur eine Leistungsspur derart ist, daß in ihr befindliche Werkstücke
bearbeitet werden, während die andere Spur eine Nebenspur ist, und daß zwischen
den beiden Werkzeugeinheiten eine Übergangseinheit vorgesehen ist, welche automatisch
Werkstücke, die in#der Leistungsspur von der ersten Werkzeugeinheit bearbeitet worden
sind, aus der Leistungsspur zur Nebenspur ablenkt und Werkstücke, die von der ersten
Werkzeugeinheit nicht bearbeitet worden sind, aus der Nebenspur zur Leistungsspur
ablenkt.
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Alle Werkstücke werden daher entweder dem Bearbeitungsvorgang 1 oder
dem Bearbeitungsvorgang 2, aber nicht beiden, unterworfen, und sie können von der
Obergangseinheit mittels des Förderersystems einer weiteren Werkzeugmaschineneinheit
zugeführt werden, welche in der üblichen, bereits beschriebenen Weise den Bearbeitungsvorgang
3 an allen Werkstücken vornimmt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, das in den Fig. 2-7 der anliegenden
Zeichnungen dargestellt ist, wird nachstehend beschrieben; in den Zeichnungen zeigt:
Fig. 2 schematisch eine Draufsicht auf das Förderersystem; Fig. 3 eine Draufsicht
auf die Übergangseinheit; Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV aus Fig.
3; Fig. 5 und 6 die Wirkungsweise der Übergangseinheit veranschaulichende Schemata,
und Fig. 7 eine Flussigkeitskreisdiagramm.
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Wie in den Fig. 2-6 gezeigt besteht der Förderer 11 aus vier kontinuierlich
laufenden Förderbändern lla, llb, llc und lid. Werkstücke 21 (Fig. 5), die bereits
auf einer der Werkzeugmaschinen iOA oder lOB bearbeitet worden sind, erreichen die
Übergangseinheit 19 bei Position C auf dem Förverband lld, und unbearbeitete Werkstücke
21A (Fig. 6), weloho den Bearbeitungsvorgang 1 ausgelassen haben, treffen auf dem
Förderband lla bei Position D ein. Die Übergangseinheit 19 verschiebt die Werkstücke
vom Förderband lid zum Förderband lla und vom Förderband 11a zum Förderband llc,
wie nachstehend beschrieben wird.
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Die Übergangseinheit 19 weist einen Rahmen 22 auf, der Ablenkplatten
23, 24 und 25 trägt, welche unmittelbar über den Förderbändern lla-lld liegen, so
daß Werkstücke, die - wie in den Fig. 5 und 6 dargestellt - nach links wandern,
aus Position C zu Position G und aus Position D zu Position H abgelenkt werden.
Gegenüber den Positionen G und H sind Stoppstifte 26, 27 vorgesehen, von denen sich
zur gleichen Zeit jeweils nur einer in Sperrstellung befindet, wobei beispielsweise
der Stoppstift 27 bei der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Lage der Teile in Sperrstellung
gezeigt ist.
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Der Rahmen 22 trägt einen Wagen 28, der zwei Taschen 31, 32 zur Aufnahme
von Werkstücken aufweist und so angeordnet ist, daß er quer zu den Förderbändern
lla-11d hin- und herverschoben werden kann, und zwar von einem pneumatischen Zylinder
29 mit einem Kolben, dessen Kolbenstange 33 an einer Konsole 34 am Wagen 28 befestigt
ist. In der gezeigten Stellung des Wagens 28 fluchtet die Tasche 31 mit einer Auslaßposition
I, während die Tasche 32 mit der Einlaßposition G fluchtet. Der Stoppstift 26 wurde
gegen eine Feder 35 (Fig.3) zurückgezogen, und zwar durch das Zusammenwirken eines
Blocks 36 am Wagen 28 mit einem Vorsprung 37 am Stoppstift 26, so daß ein sich in
Position G befindendes Werkstück in die Tasche 32 eintreten kann, wie in Fig. 5
gezeigt. Wenn der Wagen 28 sich in seine andere Endstellung bewegt, die in Fig.
6 dargestellt ist, gibt der Block 36 den Stoppstift
26 frei, zieht
den Stoppstift 27 im Zusammenwirken mit dessen Vorsprung 37 zurück und gibt den
Weg frei dafür, daß das in der Tasche 32 befindliche Werkstück vom Förderband lla
in die Abgabeposition E bewegt wird. Weil der Stoppstift 27 zurückgezogen wird kann
ein Werkstück bei Position H in die Tasche 31 eintreten, wie in Fig. 6 gezeigt,
und dieses Werkstück wird beim Rücklauf des Wagens 28 in eine Stellung gegenüber
der Auslaßposition I gebracht und vom Förderband lld unter Ablenkung durch Ablenkplatten
38, 39 auf das Förderband llc gezogen, mit dem es die Übergangseinheit 19 bei Position
F verläßt. Die Platte 39 verhindert daß ein Werkstück, welches bei der in Fig. 5
gezeigten Stellung des Wagens 28 in die Tasche 32 eintritt, bzw. bei der in Fig.
6 gegten Stellung des Wagens 28 in die Tasche 31 eintritt, von den Förderbändern
aus der betreffenden Tasche nach vorne abgezogen wird, solange der Wagen 28 nicht
in die eine bzw. die andere Endstellung verschoben worden ist.
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Die Bewegung des Wagens 28 wird von Ventilen Llo, 41 gesteuert, welche
so betätigt werden, daß die entgegengesetzt liegenden Enden des Zylinders 29 alternativ
mit einer Druckluftleitung 42 und einem Abluftstutzen verbunden werden; die Ventile
40,41 werden dabei von einer Nockenscheibe 43 betätigt, die kontinuierlich von einem
Elektromotor 44 über ein Untersetzungsgetriebe 45 so angetrieben wird, daß eine
Umdrehung der Nockenscheibe 43 jedes der Ventile 4o,41 nacheinander betätigt und
einen vollständigen Zyklus
des Wagens 28 liefert. Die Zyklusfrequenz
des Wagens kann daher durch die Umlaufgeschwindigkeit der Nockenscheibe 43 bestimmt
werden.
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Die Übergangseinheit 19 ist als komplette Einheit von dem Förderbandsystem
abnehmbar und kann dann an jeder anderen gewünschten Stelle des Förderbandsystems
installiert werden, so daß - wenn die Werkzeugmaschinen für verschiedene Arbeitsgänge
benutzt werden sollen - das Förderbandsystem so angeordnet werden kann, daß diese
Forderung erfüllt ist.