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Bandschleifgerät für im Durchlauf arbeitende Schleif- oder
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Kantenanleimmaschinen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bandschleifgerät
für im Durchlauf arbeitende Schleifmaschinen oder Kantenanleimmaschinen zur Bearbeitung
von Werkstücken, mit einem motorisch angetriebenen endlosen Schleifband, einem Schleifschuh,
mit dem das Schleifband an das Erkstück über eine Zylinderanordnung anpreßbar ist,
sowie drei unabhängig voneinander betätigbaren Einrichtungen, mit denen das Schleifband
und der Schleifschuh in horizontaler und vertikaler Richtung zu- und rückstellbar,
sowie um eine zur Durchlaufrichtung parallele Achse schwenkbar sind.
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Bandschleifgeräte dieser Art sind seit langem bekannt. Sie dienen
dem jeweiligen Einsatzzweck entsprechend zum Profil-, Kanten- und Flächenschleifen
und stellen neben den Anleimeinrichtungen, Druckzonen, Kapp- und Fräsaggregaten
ein für im Durchlauf arbeitende Maschinen wesentliches Bearbeitungsaggregat dar,
das insbesondere für die Endbearbeitung der Werkstücke eingesetzt wird.
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Aufgrund der zunehmenden Forderung nach kommissionsweiser und/oder
auf Kleinserien ausgerichteter Fertigung müssen auch die Bandschleifgeräte immer
häufiger umgestellt werden.
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Dieser Umstellvorgang erfordert das Einsetzen des für den jeweiligen
Schleifvorgang erforderlichen Schleifschuhes, sowie das Einrichten des Schleifbandes
und des Schleifschuhes
in die für die Bearbeitung erforderliche
Lage gegenüber der zu bearbeitenden Fläche des Werkstückes. Diese Arbeitsgänge werden
auch heute noch von Hand durchgeführt und erfordern deshalb relativ hohe Rüstzeiten.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Bandschleifgerät der
eingangs beschriebenen Art derart weiterzubilden, daß die Rüstzeiten mit möglichst
geringem technischen Aufwand reduziert werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Bandschleifgerät
zum Wechseln des Schleifschuhes mit einer automatischen Schleifschuhwechseleinrichtung
ausgestattet ist und zum Zu- und Rückstellen in horizontaler und vertikaler Richtung
sowie zum Verschwenken um die zur Durchlaufrichtung parallele Achse automatische
Stellglieder vorgesehen sind.
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Durch die erfindungsgemäßen Merkmale ist erstmalig ein Bandschleifgerät
geschaffen, mit dem sowohl der Schleifschuhwechsel als auch das Einrichten des Bearbeitungsaggregates
in die für die Bearbeitung erforderliche Lage gegenüber der zu bearbeitenden Fläche
des Werkstückes vollautomatisch, d.h. ohne manuelle Umstellungsarbeiten erfolgen
kann. Die für die automatische Umstellung erforderlichen Signale können dabei in
herkömmlicher Weise entweder über eine zentrale Steuereinrichtung gegeben oder einer
Kodierung entnommen werden, die jeweils auf dem in Durchlaufrichtung vordersten
Werkstück aufgebracht sein kann.
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Als automatische Stellglieder kommen in erster Linie bereits bekannte
und bewährte Stellglieder, wie beispielsweise NC-Ach-sen oder eine automatische
Festpunktzustellung in Frage.
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Zum automatischen Schleifschuhwechsel ist es vorteilhaft, ein Schleifschuheinsatzmagazin
vorzusehen, aus dem die ver-
schiedenen Schleifschuheinsätze einzeln
entnehmbar und in eine. mit der Zylinderanordnung verbundene Arbeitsaufnahme einschiebbar
sind.
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Das Einsatzmagazin kann grundsätzlich in verschiedenster Weise ausgebildet
sein. Vorteilhaft ist es jedoch, ein Stapelmagazin vorzusehen, das zwei Stapel schächte
aufweist, die zu beiden Seiten der Arbeitsaufnahme angeordnet sind.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung kann das Einsatzmagazin
auch als Umlaufmagazin ausgebildet sein. In einem solchen Falle ist es zweckmäßig
für das Umlaufmagazin einen Endlosketten- oder Bandförderer vorzusehen, der im Abstand
angeordnete Transportaufnahmen für die Schleifschuheinsätze trägt.
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Die Bewegungsbahn des Ketten- oder Bandförderers kann entweder in
der Bewegungsbahn der Arbeitsaufnahme oder seitlich neben der Bewegungsbahn der
Arbeitsaufnahme liegen. Für den Fall, daß die Bewegungsbahn des Ketten- oder Bandförderers
in der Bewegungsbahn der Arbeitsaufnahme liegt, braucht eine separate übergabeeinrichtung
nicht vorgesehen zu werden, da die Arbeitsaufnahme den ausgewählten und in die übernahmeposition
gebrachten Schleifschuheinsatz direkt vom Ketten-oder Bandförderer übernimmt.
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Liegt dagegen die Bewegungsbahn des Ketten- oder Bandförderers seitlich
neben der Bewegungsbahn der Arbeitsaufnahme, so muß zum Wechseln der Einsätze eine
Ubergabeeinrichtung vorgesehen werden.
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Eine derartige Ubergabeeinrichtung kann in der verschiedensten Weise
ausgebildet sein. Zweckmäßig ist es, daß die übergabeeinrichtung einen Schieber
umfaßt, mit dem die Einsätze aus
dem Stapel- oder Umlaufmagazin
ausschiebbar und in den Arbeitseinsatz einschiebbar sind.
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Zum Ankoppeln des Schiebers an den jeweiligen Einsatz können die verschiedensten
Maßnahmen vorgesehen werden. Eine besonders einfache und zweckmäßige Maßnahme besteht
jedoch darin, daß der Schieber im Bereich seines vorderen Endes eine senkrecht zur
Bewegungsbahn vorstehende Nase aufweist, die in eine Nut am Einsatz eingreift.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausbildung der übergabeeinrichtung
ist die Nase des Schiebers in Richtung des Schleifbandes ausgerichtet, während die
Nut auf der dem Schleifband entgegengesetzten Seite des Einsatzes angeordnet ist.
Bei einer derartigen Ausbildung koppelt sich der Einsatz im Magazin vor dem Ausschiebevorgang
automatisch anoden Schieber an und nach dem Einschieben an den Arbeitseinsatz bei
Betätigung der Zylinderanordnung automatisch ab, Desgleichen erfolgt eine automatische
Ankopplung des Einsatzes nach durchgeführtem Schleifvorgang und zurückgezogener
Arbeitsaufnahme sowie ein automtisches Abkoppeln nach dem Zurückziehen in das Einsatzmagazin.
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Aufgrund der sehr unterschiedlichen Bearbeitungsaufgaben (Massivholz-Schliff,
Spanplatten-Schliff, Furnier-Schliff, Lack-Zwischen-Schliff und dergleichen) müssen
Bandschleifgeräte der erfindungsgemäßen Art in der Lage sein, mit sehr unterschiedlichen
Schleifdrücken zu arbeiten. Darüberhinaus muß der Schleifdruck auch der Vorschubgeschwindigkeit
der Schleif- oder Kantenanleimmaschine sowie der Größe der zu schleifenden Fläche
bzw. Profile genau angepaßt sein.
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Zur Lösung dieses Problemes ist daher erfindungsgemäß vorgesehen,
daß die Zylinderanordnung zum Anpressen des Schleifschuhes als Doppelzylinderanordnung
ausgebildet ist, wobei ein Zylinder als Zustellzylinder und der andere Zylinder
als
den Schleifdruck erzeugender Anpreßzylinder ausgebildet ist.
Durch diese Ausgestaltung werden die beiden Funktionen, nämlich das Zustellen und
das Anpressen vollkommen voneinander getrennt und durch eigene Zylinder gesteuert.
Auf diese Weise können stets präzise auf den jeweiligen Anwendungszweck abgestimmte
Schleifdrücke vollkommen unabhängig von den zu bewältigenden Zustellvorgängen eingestellt
werden.
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Im folgenden ist zur weiteren Erläuterung und zum besseren Verständnis
der Erfindung ein Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
näher beschrieben.
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Fig. 1 zeigt schematisch eine Draufsicht auf ein Bandschleifgerät
der erfindungsgemäßen Art, wobei Teile der Abdeckung abgenommen sind, Fig. 2 zeigt
in einer perspektivischen Darstellung schematisch und in vergrößertem Maßstab die
Übergabeeinrichtung des Bandschleifgerätes gemäß Figur 1, und Fig. 31 4 zeigen schematisch
die Arbeitsweise der Uber-und 5 gabeeinrichtung gemäß Figur 2 in drei phasen.
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Wie aus Figur 1 hervorgeht, ist ein Bandschleifgerät 1 der erfindungsgemäßen
Art seitlich neben einem Bandförderer 2 einer nicht dargestellten Schleif- oder
Kantenanleimmaschine angeordnet.- Der Bandförderer 2 bewegt sich in Richtung des
Pfeiles 4 und trägt ein Werkstück 3, dessen Seitenkante mittels des-Bandschleifgerätes
1 bearbeitet werden soll.
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Das Bandschleifgerät 1 besteht aus einem Gestell 5, an dessen einem
Ende ein Elektromotor 6 angeordnet ist, über dessen nicht dargestellte Antriebswalze
ein Schleifband 7 geführt ist, welches über zwei Umlenkrollen 7aläuft, die im Bereich
des anderen Endes des Gestelles 5 gelagert sind.
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Das Gestell 5 wiederum ist um eine Achse 8 schwenkbar an einem Schlitten
9 gelagert, der auf einer Führung 10 in horizontaler Richtung hin- und herverschiebbar
ist. Die Führung 10 ist mit einem Schlitten 11 verbunden, der an Führungsstangen
12 in vertikaler Richtung verfahrbar ist.
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Erfindungsgemäß sind zum Verschieben des Schlittens 9 auf der Führung
10 sowie zum Verfahren des Schlittens 11 auf den Führungsstangen 12 und zum Verschwenken
des Gestelles 5 um die Achse 8 automatische Stellglieder vorgesehen. Der Ubersichtlichkeit
halber sind diese Stellglieder in den Figuren nicht dargestellt. Wie eingangs erwähnt,
können als automatische Stellglieder beispielsweise NC-Achsen vorgesehen werden.
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Auf der den Schlitten 9 und 11 entgegengesetzten Seite trägt das Gestell
5 eine automatische Schleifschuhwechseleinrichtung 13, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ein Schleifschuheinsatzmagazin in Form eines Umlaufmagazines aufweist. Dieses Umlaufmagazin
umfaßt einen Endloskettenförderer 14, der im Abstand angeordnete Transportaufnahmen
15 für Schleifschuheinsätze 16 trägt.
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Zwischen den Umlenkrollen 7a besitzt das Bandschleifgerät einen Schleifschuh
17, mit dem das Schleifband in an sich bekannter Weise gegen die zu bearbeitende
Fläche des Werkstücks 3 gepreßt werden kann. Der Schleifschuh 17 wird durch eine
Zylinderanordnung betätigt, die im wesentlichen innerhalb des Gestelles 5 angeordnet
ist und von der in den Figuren lediglich eine Kolbenstange 18 dargestellt ist.
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Der Schleifschuh 17 besteht aus einer Arbeitsaufnahme 19, in die der
jeweilige Einsatz 16 eingeschoben werden kann.
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Wie aus Figur 2 hervorgeht, ist die Arbeitsaufnahme 19 im wesentlichen
in der gleichen Weise ausgebildet, wie jedes der Transportaufnahmen 15 des Kettenförderers
14. Der Kettenförderer ist zudem derart neben dem Gestell 5 angeordnet, daß die
jeweils in den dem Werkstück 3 zugewandten Umkehrpunkt liegende Transportaufnahme
15 genau mit der Arbeitsaufnahme 19 fluchtet.
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Die automatische Schleifschuhwechseleinrichtung 13 ist in ihrem dem
Werkstück 3 zugewandten Bereich mit einer übergabeeinrichtung 20 ausgestattet, die
im vorliegenden Fall aus zwei parallel zur Bewegungsbahn des Werkstückes verlaufenden
Führungsstangen 21 besteht, auf denen ein Schlitten 22 in Richtung des Pfeiles 23
über einen Hydraulikzylinder 24 und eine Hebelanordnung 25 hin- und herverschiebbar
ist.
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Der Schlitten 22 trägt einen Schieber 26, der im Bereich seines vorderen
Endes 27 eine senkrecht zur Bewegungsbahn vorstehende Nase 28 besitzt.
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Wie aus Figur 2 hervorgeht, besitzt jeder Einsatz 16 im Bereich seines
einen Stirnendes auf der dem Werkstück abgewandten Seite eine Nut 29, die derart
bemessen ist,daß sie die Nase 28 des Schiebers 26 aufnehmen kann.
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Der automatische Schleifschuhwechsel läuft nun in folgender Weise
ab: Aufgrund eines Signales erhält die Schleifschuhwechseleinrichtung 13 den Auftrag,
einen bestimmten Schleifschuheinsatz 16 in Position zu bringen. Der Kettenförderer
14 wird damit in Betrieb gesetzt und verbringt den vorgesehenen Einsatz 16 in die
in den Figuren 2 und 3 dargestellte Ubergabestellung. In dieser Phase befindet sich
der Schieber 26 in der ebenfalls aus den Figuren 2 und 3 entnehmbaren zurückgezogenen
Stellung, so daß die Nase 28 des Schiebers 26 automatisch in der Nut 29 des Einsatzes
16 zu liegen kommt. Hat der Einsatz 16 nun die in Figur 2 bzw. 3 gezeigte Ubergabestellung
erreicht, so wird der Kettenförderer 14 abgeschaltet und die übergabeeinrichtung
20 in Betrieb gesetzt. Dabei wird der Zylinder 24 betätigt, der über die Hebelanordnung
25 den Schlitten 22 (in den Figuren 2 und 3 nach rechts) verschiebt. Diese Phase,
in der der Einsatz 16 aus der Transportaufnahme 1.5 heraus in
die
Arbeitsaufnahme 19 geschoben wird, ist in Figur 4 dargestellt. Hat der Schleifschuheinsatz
16 seine endgültige Position in der Arbeitsaufnahme 19 erreicht, so wird die innerhalb
des Gestelles angeordnete Zylinderanordnung in Betrieb gesetzt und die Arbeitsaufnahme
19 durch die Kolbenstange 18 zusammen mit dem Schleifeinsatz 16 in Richtung des
Schleifbandes 7 zugestellt. Diese Phase, in der automatisch die Nase 28 des Schiebers
26 außer Eingriff mit der Nut 29 des Einsatzes 16 gerät, ist in Figur 5 dargestellt.
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Da die Zylinderanordnung erfindungsgemäß als Doppelzylinderanordnung
ausgebildet ist, d.h. neben dem die eben beschriebene Zustellbewegung bewirkenden
Zustellzylinder noch ein weiterer, den Schleifdruck erzeugter Anpreßzylinder vorgesehen
ist, kann der Anpreßdruck beim darauffolgenden Schleifvorgang allein durch den Anpreßzylinder
(unabhängig vom Zustellzylinder) dosiert werden.
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Wird aufgrund der kommissionsweisen Fertigung nunmehr ein anderer
Schleifschuheinsatz benötigt, fährt die Kolbenstange 18 den Arbeitseinsatz aus der
in Figur 5 gezeigten Stellung in die in Figur 4 gezeigte Stellung zurück. Im Verlaufe
dieser Zurückbewegung wird die Nase 28 des Schiebers 26 erneut in die Nut 29 des
Einsatzes 16 eingeschoben. Wird dann die übergabeeinrichtung 20 in Betrieb gesetzt,
zieht der Schieber 26 den Einsatz 16 aus der Arbeitsaufnahme 19 heraus und fördert
diesen in die leere Transportaufnahme 15 des Kettenförderers 14 hinein.
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Ist dies abgeschlossen, so erhält der Kettenförderer 14 ein neues
Signal, aufgrund dessen ein neuer Einsatz in die Ubergabeposition gebracht wird.
Der übergabevorgang läuft dann erneut in der bereits oben beschriebenen Weise ab.
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Muß im Falle eines Wechsels des Einsatzes 16 auch die Lage
des
Einsatzes sowie des Schleifbandes gegenüber dem Werkstück 3 verändert werden, so
erhalten gleichzeitig die eingangs beschriebenen automatischen Stellglieder entsprechende
Signale, wodurch das Bandschleifgerät automatisch in die für den jeweiligen Einsatzzweck
erforderliche Position gebracht wird.
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