DE2136802A1 - Brillenglasbefestigung - Google Patents
BrillenglasbefestigungInfo
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Description
PATENTANWALT DIPL.-ING. ULRICH KINKELIN 2136802
7032 Sindelfingen - Auf dem Goldberg- Weimarer Str. 32/34 - Telefon 07031/86501
9. Juli1971 Π 129
Firma Marwitz & Hauser, 7 Stuttgart, Cottastraße 18
BRILLENGLASBEFESTIGUNG
Die Erfindung betrifft an den beiden Endbereichen einer Brücke befestigten
Schwebebalken einer randlosen Brillenfassung vorgesehene, deformierbare Vorrichtungen,
die nach vorne ragen, mit einem Schaftteil in einer randoffenen Ausnehmung eines Brilfenglases
liegen und mit je einem Pilzkopf das zugehörige Brillenglas von vom gegen den dahinter liegenden Schwebebalken drückt.
Durch die DBGMS 1 778 354 ist es bekannt, an den Endbereichen der Schwebebalken
je eine nach vorne ragende Hüise anzulöten, die hinten mit dem Schwebebalken bündig ^
ist und nach vome herausragt. Der Innenraum der Hülse ist unrund. In die Hülse paßt ein
Stäbchen mit Kopf, das ähnlich aussieht wie ein Nagel. Auf die Hülsen werden elastische
Schlauchstückchen aufgeschoben, um zu verhindern, daß die randoffene Ausnehmung
des Brillenglases auf Metall aufliegt und dadurch splittern könnte. Um das Brillenglas
mit dem Schwebebalken zu verbinden, wird die Hülse auf die Dicke des Brillenglases
abgesägt, das Brillenglas wird eingesetzt, das Stäbchen wird soweit eingeschoben, bis
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sein Kopf auf dem Brillenglas aufliegt. Danach wird der nach hinten herausragende Teil
des Stäbchens bis auf einige überstehende Millimeter abgeschnitten und der Überstand
wird dann umgebogen.
Dies alles erfordert sehr viel Arbeit, man muß viele Einzelteile auf Lager halten. Trotz
des übergeschobenen Schlauchstücks liegt die randoffene Ausnehmung des Brillenglases
nicht überall an, denn die Hülse ist ja unrund, während die Ausnehmung rund geschliffen
ist. Dort, wo der Kopf des Stäbchens auf dem Brillenglas aufliegt, liegt Metall direkt an
Glas, so daß trotzdem Teilchen um die randoffene Ausnehmung heram ausbrechen können.
Der abgebrochene Überstand des Stäbchens sieht unschön aus und zudem kann man das
Stäbchen nur wenige Male hin und her biegen, bis es bricht. Dieses Hin- und Herbiegen
ist jedoch notwendig, wenn die Brillengläser ersetzt werden müssen oder wenn die erste
Montage nicht gleich zum Erfolg geführt hat. Diese Art der Befestigung setzt auch Metalltechnik
voraus, so daß man auch bezüglich der Farben gebunden ist. Es gelingt z.B. nie, diese Verbindung glasklar herzustellen, so daß sie am wenigsten auffällt, denn Metall
ist undurchsichtig.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung anzugeben, die die oben bezeichneten
Nachteile insgesamt vermeidet und trotzdem billiger ist. Die Erfindung beschäftigt sich
auch mit einem Werkzeug zur Bearbeitung des Rohlings der Vorrichtung.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels hervor.
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In der Zeichnung zeigen;
Fig. 1 die Vordersicht der fertigen Vorrichtung, mehrfach vergrößert,
samt einem Ausschnitt ihrer Umgebung,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie 2-2 in Fig. 1 ,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie 2-2 in Fig. 1 ,
Fig. 3 die Untersicht des Zangenbackenbereichs des erfindungsgemäßen Werkzeugs,
Figo 4 einen Schnitt längs der Linie 4-4 in Fig. 3,
Fig. 5 einen vergrößerten Schnitt längs der Linie 5-5 in Fig. 3,
Figo 6 die Innenansicht eines Zangenbackens.
Ein metallischer Schwebebalken 11, der im großen und ganzen der Form einer Äugenbraue
folgt, hat einen rechteckigen Querschnitt. In seinen beiden Endbereichen 12 ist.an ihn
ein nach vorne weisender metallischer Befestigungsstift 13 angelötet, dessen Durchmesser
schmäler als die Breite des Schwebebalkens 11 ist und der mehrere Hinterschnei düngen 14
aufweist. Der Befestigungsstift 13 ist dreisymmetrisch und weist vorne eine kegelige Spitze
16 auf. Wie aus Fig. 2 zu erkennen ist, liegt der äußerste Punkt der Spitze 16 unterhalb
derjenigen Ebene, die durch die Vorderseite 17 eines Brillenglases 18 gebildet wird.
Ein kreiszylindrischer Zapfen 19 sitzt mit seiner Unterseite 21 auf der Vorderseite des
Schwebebalkens 11 und ist formschlüssig und stoffschlüssig mit dem Befestigungsstift 13
in einer Technik verbunden, wie dies von der Befestigung von Bril'enscharnierhälften in
Kunststoffrändern her bekannt ist. Der Zapfen 19 und der Befestigungsstift 13 sind koaxial.
Die Vorderseite 22 des Zapfens 19 ragt weit über die Vorderseite 17 des Brillenglases 18.
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Der Rand 23 des Brillenglases 18 ist in bekannter Weise geschliffen. Er liegt im fertig
montierten Zustand vor dem Schwebebalken 11 und folgt auch ungefähr dessen Form in
seinem oberen Bereich. Dort, wo sich ein Zapfen 19 befindet, hat das Brillenglas 18 eine
randoffene Ausnehmung 24, deren Tiefe etwa dem Durchmesser des Zapfens 19 entspricht.
Beim Ausführungsbeispiel ist die randoffene Ausnehmung 24 etwas weniger tief als der
Zapfen 19 Durchmesser hat.
Um die Vorrichtung in die in den Figuren 1 und 2 gezeigte Form zu bringen, wird der
Zapfen 19 längs der Trennlinie 26 abgeschnitten. Der Zapfen 19 wird erwärmt und der unterhalb der Trennlinie 26 befindliche Bereich wird dann mit einem geeigneten
Werkzeug zum gezeichneten Pilzkopf 27 deformiert, indem man ihn in Richtung der Vorderseite 17 des Brillenglases 18 drückt.
Wie man sieht, ist der Pilzkopf 27 exzentrisch zur geometrischen Längsachse des Zapfens
19 nach rechts auf die Mitte des Brillenglases 18 hin versetzt, so daß von seinem Rand
28 nur ein kleiner Bereich nach links über den Rand 23 des Brillenglases 18 hinausragt.
Natürlich könnte man den Pilzkopf 27 noch weiter nach rechts exzentrisch versetzen.
Durch diese plastische Deformation unter Aufbringung von Wärme erreicht man, daß die
Unterseite 29 exakt der Form der Vorderseite 17 folgt, gleichgültig, wie stark deren
Krümmung ist. Durch dieses satte Anliegen wird die spezifische Flächenbelastung um
Größenordnungen kleiner und die Gefahr des Ausbrechens nicht nur wegen der Verwendung
des elastischen Kunststoffs sprunghaft herabgesetzt. Es wird mit keiner größeren Kraft
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gehalten, als dies Glas aushdten kann, im Gegensatz zu den bekannten Me ta 11 vorrichtungen.
Durch die plastische Deformation wird natürlich auch der Schaftteil 31 etwas deformiert
und paßt sich ebenso vollendet der Ausnehmung 24 an, die ja stets eine vom Idealen abweichende
Form haben wird. Trotz der Verwendung von thermoplastischem Kunststoff gelingt es damit wesentlich sicherer als früher, die Brillengläser 18 zu haltern. Je nach
ästhetischen Wünschen kann der thermoplastische Kunststoff des Zapfens 19 glasklar sein
ode·· eine bestimmte Farbe aufweisen. Natürlich kann man auch dem Pilzkopf 27 eine
andere gewünschte Form geben. Er muß nicht unbedingt kreisrund sein, sondern könnte
auch oval, eliptisch, dreieckig, viereckig oder dergleichen gestaltet sein.
Soll das Brillenglas 18 ausgetauscht werden? so wird der Pilzkopf und der Schaftteil 31
unter Anwendung von Wärme mit einem geeigneten Gerät
einfach so deformiert, daß er seine ursprüngliche Lage als zylindrischer Zapfen 19 einnimmt.
Dies ist bei thermoplastischem Kunststoff viele Male ohne Schwierigkeiten möglich.
Ein für dererlei Arbeiten geeignetes Werkzeug nach Art einer Kombizange ist in den
Figuren 3 bis 6 dargestellt. Mit zwei nicht näher dargestellten Handgriffen 32 , 33
können um einen Drehzapfen 34 sich schwenkend Zangenbacken 36, 37 geöffnet und geschlossen werden. Ihre äußere Krümmung 38 folgt fast bis zur Spitze der Krümmung,
wie sie auch bei Brillengläsern üblich ist. Man könnte hierzu einen Radius von 30 mm
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verwenden. Ihre Unterseite 39 ist eben. In der Trennebene der Zangenbacken 36, 37
ist eine ovale Aussparung 41 eingearbeitet, deren Boden zwei Schneiden 42, 43 bilden.
Der Boden der Aussparung 41 ist eben, während die Schneiden unter 45 abgeschliffen
sind. Der Abstand zwischen der Unterseite 39 und den Schneiden 42, 43 entspricht dem
Abstand zwischen der Vorderseite 17 des Brillenglases 18 zur Trennlinie 26, Man braucht
deshalb zum Abschneiden des Zapfens 19 lediglich die Unterseite 39 auf die Vorderseite
auflegen und hat dann automatisch soviel Material des Zapfens 19 beim Abschneiden übrig
gelassen, als der Pilzkopf 27 an Volumen benötigt.
Dieses Volumen ist auch in zwei Vertiefungen 44, 46 in der Unterseite 39 berücksichtigt,
die bei einem Zapfendurchmesser von 2 mm einen Durchmesser von 3 mm haben. Ändern
sich dieAbmessungen des Zapfens, so sind die Abmessungen der Vertiefungen 44, 46
analog zu ändern. Die Vertiefungen 44, 46 sind relativ weit an die Krümmung 38 herausgerückt.
Man kann deshalb beim Deformieren des stehengebliebenen Zapfens 19 zum Pilzkopf
27 gut beobachten. Dies wäre sehr viel schwieriger, wenn man nur eine einzige Vertiefung
etwa in der Mitte und weit entfernt von der Krümmung 38 vorsehen würde. Außerdem
paßt dann die Vertefung 46 für einen Verlauf des Rands 23, wie er in Fig. 1 gezeigt
ist, während die Vertiefung 44 zum rechten Bereich des Rands 23 paßt.
Gemäß Fig. 4 kann man die Unterseite 39 auch schwach krümmen, so daß diese auch
in etwa der Form der Vorderseite 17 des Brillenglases 18 folgt.
Damit der plastisch deformierte Pilzkopf 27 und der Schaftteil 31 plastisch wieder
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gerade gerichtet werden können, weist jede Zangenbacke 36, 37 zwei halbz/lindrische
Ausnehmungen 47, 48 und 49, 51 auf. Wie die Fig. 6 zeigt, ist die Ausnehmung 49
und damit auch die Ausnehmung 47 nur so lang, als der abgeschnittenen Länge des Zapfens 19 entspricht. Der Boden der Ausnehmungen 47, 49 liegt also in Höhe der Schneiden
42, 43. Dagegen sind die Ausnehmungen 48, 51 ganz durchgeführt. Die Ausnehmungen
ergänzen sich jeweils zu Vollzylindern vom Zapfendurch messer. Mit den längeren Ausnehmungen
kann man auch längere Zapfen 19 wieder gerade richten.
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Claims (9)
- Π 129 9. 7. 71Patentansprüche:. An den beiden Endbereichen einer Brücke befestigten Schwebebalkeneiner randlosen Brillenfassung vorgesehene, deformierbare Vorrichtungen, die nach vorne ragen, mit einem Schaftteil in einer randoffenen Ausnehmung eines Brillenglases liegen und mit je einem Pilzkopf das zugehörige. Brillenglas von vom gegen den dahinter liegenden Schwebebalken drückt, dadurch gekennzeichnet, daß am Ort der Vorrichtung ein metallischer nach vorne ragender Befestigungsstift (13) vorgesehen ist, dessen Länge im Bereich der Dicke des Brillenglasrands (23) ist, daß auf den Befestigungsstift (13) und fest mit diesem verbunden ein massiver Zapfen (19) aus thermoplastischem Kunststoff aufgesteckt ist, dessen Querschnittsform in die Ausnehmung (24) passt und dessen Material bei der durch Wärmeerzeugungsgeräte von Optikern erzeugbaren Wärme plastifizierbar ist, daß der Pilzkopf (27) aus warm plattgedrücktem Material des Zapfens (19) besteht, und daß auch der Schaftteil (31) sich der Form der Ausnehmung (24) anpassend warm deformiert ist.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff eine zur Brille passende Farbe aufweist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der nicht deformierte Zapfen (19) langer ist als der dickste Brillenglasrand (23) und daß sein209885/017 2129 -2- 9.7.71Volumen größer ist als das Volumen des fertigen Zapfens und das Volumen des fertigen Pilzkopfes (27).
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Pilzkopf (27) exzentrisch zum Schaftteil (31) einwärts versetzt ist und im wesentlichen nur auf der Vorderseite des Brillenglases (18) aufliegt.
- 5, Werkzeug zur Herstellung einer Vorrichtung nach einem odör mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie die Gestalt Jj einer Kombizange hat und daß der Abstand von der Unterseite (39) der Zangenbacken (36,37) bis zu den Schneiden (42,43) etwa der Höhe desjenigen Anteiles des Zapfens (19) beträgt, der zur Erzeugung des Pilzkopfes (27) dient.
- 6„ Werkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dafi die Zangenbacken(36,37) vorzugsweise auf ihrer Unterseite (29) mindestens eine napfförmige Vertiefung (44,46) aufweisen, die in ihrer Form der Form des Pilzkopfes ^(27) entspricht.
- 7. Werkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen(44,46) am Randbereich (38 ) der bogenförmig gekrümmten Zangenbacken (36,37) vorgesehen ist.,2098 85/0 17 2129 -3-- 9.7.71
- 8. Werkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Krümmung (38) in der Größenordnung der Krümmung von Brillengläsern ist.
- 9. Werkzeug nachAnspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß den symmetrischen Zdngenbacken (36,37) in jeder Zangenbacke mindestens eine halbzylindrische Ausnehmung (47,48,49,51) vorgesehen ist, die sich im geschlossenen Zustand der Zangenbacken (36,37) zu einem Vollzylinder ergänzen und daß der Durchmesser des Vollzylinders im Bereich des Durchmessers des Zapfens (19) ist.209885/0172Leerseite
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