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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Brille, vorzugsweise eine aus einem flachen Metall hergestellte Brille, und ein entsprechendes Verfahren zur Herstellung einer solchen Brille.
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Brillen, die eine flächige Front aufweisen, sind in den unterschiedlichsten Ausführungen bekannt. Bevorzugt kommt hierbei eine Brillenfront zum Einsatz, die aus einem flachen Material hergestellt wird, insbesondere aus Metallblech.
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Für Sonnenbrillen, die insgesamt einen besseren Schutz gegen Einstrahlung bieten sollen, oder auch aus ästhetischen Gründen kann eine Brillenfront in Betracht kommen, die sich zu beiden Seiten eines oberhalb der Nase angeordneten Mittelteils mit ihren Brillengläserfassungsteilen nach hinten in Richtung zu den Bügeln hin erstreckt, was eine entsprechende Krümmung sowohl der Brillenfront als auch der darin aufgenommenen Brillengläser bedingt.
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Bei beispielsweise Metallbrillen aus dem Stand der Technik wird eine solche Krümmung und Ausrichtung der Brillenfront, insbesondere von deren seitlichen Abschnitten, zum Bügel hin dadurch erreicht, dass die Brillenfront nach ihrem Ausformen aus einem flachen Rohling noch einem Biegearbeitsschritt unterzogen wird, der an entsprechenden seitlichen Stellen der Brillengläserfassungsteile der Brillenfront im Bereich eines Ansatzelementes für das Anbringen des Bügels eine Kante ausbildet. Dies ist erforderlich, damit bei solchen Brillen das Ansatzelement zum Bügel hin so ausgerichtet wird, dass sich eine hinsichtlich der Funktionalität der Brille richtige Ausrichtung der Bügel und damit ein entsprechender Abstand der Bügel zueinander im ausgeklappten Zustand für ein Tragen der Brille einstellt.
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Eine solche Biegekante limitiert jedoch den Gestaltungsfreiraum für Brillenfronten, die bei Brillen als modisches Accessoire auch schwerpunktmäßig für den optischen Eindruck verantwortlich sind.
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Derartige Brillen sind beispielsweise aus den Druckschriften
DE 20 2012 006 528 U1 ,
US 2007/0171356 A1 oder
WO 2013/178895 A1 bekannt.
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Darüber hinaus, insbesondere bei Brillen mit einer Brillenfront aus einem Flachmetall, erhöhen zusätzliche Biegearbeitsschritte neben den notwendigen Ausform- und ggfs. Nachbearbeitungsschritten die Herstellungskosten.
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Ausgehend davon ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Brille mit einer Brillenfront zur Verfügung zu stellen, die einfacher herzustellen ist und die eine größere Gestaltungsvielfalt zulässt.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Brille mit den Merkmalen nach Anspruch 1 und mit einem Verfahren zur Herstellung einer solchen Brille mit den Schritten und Merkmalen nach Anspruch 14.
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Die Erfindung schlägt eine Brille mit einer Brillenfront aus einem flachen Material mit zwei Brillengläserfassungsteilen vor, an deren bügelseitigen Enden jeweils ein Ansatzelement zum Anbringen eines Bügels vorgesehen ist, das durch einen Zwischenraum in zwei Teile geteilt ist, die im zusammengebauten Zustand der Brille durch ein Verbindungselement zusammengehalten werden, wobei gemäß der Erfindung der Zwischenraum im nicht zusammengebauten Zustand der Brille so, insbesondere so groß dimensioniert ist, dass im zusammengebauten Zustand der Brille die Brillenfront und die Ansatzelemente eine stetige Krümmung aufweisen, die sich durch ein elastisches Nachgeben der Brillengläserfassungsteile beim Zusammenführen der zwei Teile des Ansatzelements eingestellt hat.
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Mit anderen Worten, erst durch eine geeignete Auswahl der Größe des Abstands bzw. der Öffnungsweite zwischen den beiden Teilen des Ansatzelements für die Herstellung der Brillenfront wird eine stetige Krümmung erzielt, die sich nach dem Zusammenführen der beiden Teile, also beim Zusammenbau der Brille einstellt. Nach dem Zusammenführen sind diese beiden Teile des Ansatzelements vorzugsweise im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet und werden durch das Verbindungselement zusammengehalten.
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Bei dem Verbindungselement kann es sich um ein separates Element oder um eine entsprechende, an dem der Brillenfront zugewandten Ende des Brillenbügels vorgesehene Vorrichtung zur Fixierung der beiden Teile des Ansatzelements handeln.
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Gemäß der Erfindung wird folglich die stetige Krümmung der Brillenfront ohne zusätzliche notwendige Biegearbeits- oder weitere Verformungsarbeitsschritte bewerkstelligt, wobei sich quasi beim Einsetzen der Gläser, indem die Brillengläserfassungsteile der Brillenfront um die Gläser, diese einfassend, herum geführt werden, die Krümmung eigenständig ausbildet.
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Infolge der speziellen Ausgestaltung des Zwischenraums bewirkt das Zusammenführen der beiden Teile des Ansatzelements, bevor diese durch das Verbindungselement miteinander fixiert werden, dass sich die Brillenfront, die nach dem Ausformen zuerst in einer planen Ebene vorliegt, aus dieser Ebene durch das elastische Verformen heraus bewegt und so die Krümmung selbsttätig ausbildet, wobei sich die Brillengläserfassungsteile von einem diese verbindenden Mittelteil der Brillenfront zu beiden Seiten davon nach hinten krümmen und das Mittelteil bei der Montage zusammen mit den Brillengläsern quasi wie ein Widerlager wirkt.
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Stetige Krümmung gemäß der Erfindung bedeutet dabei, dass ein solcher gekrümmter flächiger Verlauf der Brillenfront bzw. der Ränder der Brillengläserfassungsteile vorliegt, der keinerlei Kanten, Knicke, Biegungen oder Sprünge aufweist, sondern als kontinuierlicher Übergang der Brillengläserfassungsteile von dem diese verbindenden Mittelteil zu den seitlichen Ansatzelementen erscheint.
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Demzufolge kann als weiteres Kriterium der flächige Verlauf der Brillenfront als solcher, insbesondere jedoch von deren Brillengläserfassungsteilen auf die Ausbildung der Krümmung Einfluss nehmen, wie dieser nach dem Ausformen der Brillenfront als flacher Rohling vorliegt. Dadurch bestimmt sich die Gesamtgeometrie des bspw. durch Stanzen oder Schneiden aus einem flachen Material auszuformenden Brillenfrontrohlings.
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So ist es gemäß der Erfindung vorgesehen, dass die stetige Krümmung der Brillenfront durch eine solche flächige Erstreckung der Brillengläserfassungsteile zu den Ansatzelementen hin definiert sein soll, dass sich die Ansatzelemente zum Bügel hin in einer solchen Richtung bzw. in einem solchen Winkel erstrecken, dass eine hinsichtlich Funktionalität der Brille richtige Ausrichtung der Bügel gewährleistet ist.
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Mit anderen Worten, nach dem Zusammenbau der Brille, d.h. bei durch die Verbindungselemente miteinander verbundenen Teilen der Ansatzelemente und damit in sich geschlossenen Brillengläserfassungsteilen weisen die Ansatzelemente eine Krümmung auf, deren Ausrichtung derart ist, dass sich diese in der Richtung der Bügel im ausgeklappten Zustand erstrecken, wodurch sich ein funktionaler Aufbau der Brille mit einem genügend großen Abstand zwischen den Bügeln zum Tragen einstellt. Als insbesondere auch aus ästhetischen Gründen erweist es sich hierbei als vorteilhaft, wenn die stetige Krümmung der Brillenfront im Bereich der Ansatzelemente in eine im Wesentlichen gleiche Krümmung des Bügels im ausgeklappten Zustand übergeht.
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In den meisten aus dem Stand der Technik bekannten Ausführungsformen weisen die Gläser eine Krümmung sowohl in ihrer vertikalen als auch horizontalen Erstreckung auf, was teilweise auch durch die notwendigen optischen Eigenschaften der Gläser bedingt sein kann. Demzufolge folgt die Krümmung der Brillenfront bei derartigen Brillen aus dem Stand der Technik der vorgegebenen Krümmung der Gläser, wobei die Ansatzelemente in der Regel entweder keine Krümmung aufweisen, beispielsweise bei Brillen, bei denen die Bügel über einen entsprechenden Gelenkmechanismus unmittelbar am seitlichen Rand der Brillenfront angelenkt sind, oder eine Biegekante besitzen, um die Ansatzelemente nach hinten von der Brillenfront so weg zu lenken, dass die Bügel entsprechend ausgerichtet sind.
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In einer Ausführungsform gemäß der Erfindung ist es jedoch vorgesehen, dass die stetige Krümmung der Brillenfront stärker ausgeprägt ist als eine Krümmung der Brillengläser, und zwar sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung. Dadurch erstrecken sich die Brillengläserfassungsteile der Brillenfront und die Ansatzelemente von den Rändern der Gläser weg nach innen in einer stärkeren Krümmung bzw. sind diesbezüglich steiler geneigt als durch die Krümmung der Gläser vorgegeben ist. Mit anderen Worten, bezogen auf die optische Achse der Gläser schließen die Krümmungsradien der Krümmungen der Brillengläserfassungsteile und/oder der Ansatzelemente der Brillenfront einen größeren Winkel ein als die Gläser selbst. Bei den Brillengläserfassungsteilen kann diese stetige Krümmung zumindest nur über einen Teilumfang der Gläser, beispielsweise ab der Mitte der Gläser nach außen zum Ansatzelement hin, vorgesehen sein.
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In einer Ausgestaltung der Brille gemäß der Erfindung kann der Abstand der zwei Teile des Ansatzelements im Bereich der Enden der Brillengläserfassungsteile im nicht zusammengebauten Zustand der Brille zwischen 10% und 30%, vorzugsweise in einem Bereich zwischen 13% und 18% von der maximalen vertikalen Höhe des Brillenglases liegen.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Brille gemäß der Erfindung können im nicht zusammen gebauten Zustand der Brille die zwei Teile des Ansatzelements in einem Winkel α zueinander ausgerichtet sein, der in einem Bereich von 45° bis 65° liegt und vorzugsweise 55° beträgt. Die beiden Teile spreizen sich quasi nach außen auf und definieren so den Zwischenraum.
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Des Weiteren kann im zusammengebauten Zustand der Brille die vertikale Höhe des die Brillengläserfassungsteile verbindenden Mittelteils zwischen 15% und 35% von der maximalen vertikalen Höhe des Brillenglases liegen und vorzugsweise 25% davon betragen.
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Darüber hinaus kann der Verlauf der Brillengläserfassungsteile derart konzipiert sein, dass sich die flächige Breite der Brillengläserfassungsteile von dem diese verbindenden Mittelteil in Richtung zu den Ansatzelementen hin kontinuierlich verändert, insbesondere vergrößert. In einer bevorzugten Ausführungsform kann eine maximale Breite des Brillengläserfassungsteils um das 3- bis 5-fache größer sein als eine minimale Breite des gleichen Brillengläserfassungsteils.
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In einer Ausführungsform der Brille gemäß der Erfindung weist das bügelseitige Ende des Ansatzelements im zusammengebauten Zustand der Brille in Richtung des Bügels im ausgeklappten Zustand und ist im Vergleich zur Länge des Bügels relativ kurz, wobei in jedem Ansatzelement eine obere Aussparung und eine untere Aussparung vorgesehen sind, die eine senkrecht zur Richtung des ausgeklappten Bügels verlaufende Gelenkachse bilden, und bei welchem sich das auf die Brillenfront zulaufende Ende des Bügels in drei zueinander parallele Blattfedern teilt, wobei im zusammengebauten Zustand der Brille bei ausgeklapptem Bügel die mittlere Blattfeder mit ihrem freien Ende an der dem Gesicht des Brillenträgers abgewandten Fläche des Ansatzelements anliegt und die beiden äußeren Blattfedern in Richtung ihrer freien Enden zunächst an der dem Gesicht des Brillenträgers zugewandten Fläche des Ansatzelements anliegen, dann jeweils durch die senkrechten Aussparungen des Ansatzelements hindurchführen und schließlich an der dem Gesicht des Brillenträgers abgewandten Fläche des Ansatzelements zum Anliegen kommen.
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Hierbei kann das Verbindungselement, das die beiden Teile des Ansatzelements zusammenhält, als eine Manschette ausgebildet sein, die auf die beiden Teile des Ansatzelements in ihrem zusammengeführten Zustand aufgeschoben ist.
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In einer alternativen Ausführungsform weist das bügelseitige Ende des Ansatzelements im zusammengebauten Zustand der Brille in Richtung des Bügels im ausgeklappten Zustand und ist ebenfalls im Vergleich zur Länge des Bügels relativ kurz, wobei in jedem Ansatzelement ein oberer Gelenkzapfen und ein unterer Gelenkzapfen vorgesehen sind, die eine senkrecht zur Richtung des ausgeklappten Bügels verlaufende Gelenkachse bilden, und bei welchem sich das auf die Brillenfront zulaufende Ende des Bügels in drei zueinander parallele Blattfedern teilt, wobei die äußeren Blattfedern jeweils eine Gelenköse aufweisen, die im zusammengebauten Zustand der Brille mit den Gelenkzapfen des Ansatzelements zusammenwirken, wobei die äußeren Blattfedern so ausgebildet sind, dass diese eine quer zu der Längsrichtung des Bügels ausgerichtete Federkraft ausüben, so dass die beiden Teile des Ansatzelements zusammengehalten werden.
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Bevorzugt, jedoch nicht ausschließlich, ist die Brillenfront aus einem Federblech geformt, das aus Edelstahl oder aus Titan besteht. Die Materialstärke der Brillenfront kann im Bereich von 0.3 mm bis 0.8 mm liegen und vorzugsweise 0.5 mm betragen.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung einer vorhergehend beschriebenen Brille mit einer Brillenfront mit zwei Brillengläserfassungsteilen, an deren bügelseitigem Enden jeweils ein Ansatzelement zum Anbringen eines Bügels vorgesehen ist.
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Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf:
- - Ausformen der Brillenfront aus einem flachen Material, wobei die Ansatzelemente jeweils durch einen Zwischenraum in zwei Teile geteilt werden, die zueinander beabstandet sind,
- - Zusammenführen der zwei Teile der Ansatzelemente unter Einfassung der Brillengläser,
- - Verbinden der beiden Teile der Ansatzelemente mit jeweils einem Verbindungselement,
wobei zum Zwecke des Ausformens die Form und die Abmessungen des Zwischenraums zwischen den zwei Teilen des Ansatzelements derart festgelegt werden, dass im zusammengebauten Zustand der Brille nach dem Verbinden der beiden Teile des Ansatzelements die Brillenfront und die Ansatzelemente eine stetige Krümmung aufweisen, die sich durch ein elastisches Nachgeben der Brillengläserfassungsteile beim Zusammenführen der zwei Teile des Ansatzelements eingestellt hat.
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Der Schritt des Ausformens der Brillenfront kann des Weiteren aufweisen:
- - Festlegen der Form und Abmessungen der flächigen Erstreckung der Brillengläserfassungsteile zu den Ansatzelementen hin, dass sich im zusammengebauten Zustand der Brille die Ansatzelemente zum Bügel hin in einer solchen Richtung erstrecken, dass eine hinsichtlich Funktionalität der Brille richtige Ausrichtung der Bügel gewährleistet ist.
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Insbesondere kann sich beim Verfahren gemäß der Erfindung der Schritt des Festlegens der Form und der Abmessungen des Zwischenraums darüber hinaus noch weiter dadurch kennzeichnen, dass der Abstand der zwei Teile des Ansatzelements im Bereich der Enden der Brillengläserfassungsteile und/oder der Winkel zwischen den zwei Teilen des Ansatzelements und/oder die vertikale Höhe des die Brillengläserfassungsteile verbindenden Mittelteils im Vergleich zur maximalen Höhe des Brillenglases und/oder die maximale Breite des Brillengläserfassungsteils im Vergleich zu der minimalen Breite des Brillengläserfassungsteils und/oder die Materialstärke des flachen Materials jeweils entsprechend den oben genannten Werten bzw. Wertebereichen gewählt bzw. eingeschränkt werden.
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Das Ausformen der Brillenfront aus dem flachen Material, bei dem es sich vorzugsweise um ein Blech aus Edelstahl oder Titan handelt, kann beispielsweise mittels Stanzverfahren oder Laserschneidverfahren erfolgen. Der dann so ausgeschnittene oder ausgestanzte Rohling liegt in einem Zustand vor, bei dem keine inneren Spannungen oder Verformungen herrschen.
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Gemäß der Erfindung wird durch die oben geschilderten Merkmale ein Brille und ein Verfahren zu deren Herstellung vorgeschlagen, die eine neuartige Art der Montage gestattet, so dass sich zusätzliche Bearbeitungsschritte, wie beispielsweise Biegen, vermeiden lassen und gleichzeitig ein neuartiges Erscheinungsbild für Brillen, bei denen es sich immer auch um modische Utensilien handelt, ermöglicht wird, was insbesondere bei aus Federblech hergestellten Brillen, die sich durch eine relativ dünne Struktur auszeichnen, zu bisher nicht gekannten Formen führt.
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Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung des anhand der beigefügten Figuren erläuterten Ausführungsbeispiels. Es zeigen
- 1 eine Brillenfront für eine Brille gemäß der Erfindung, wie diese nach dem Ausformvorgang vorliegt;
- 2 eine perspektivische Ansicht der Brille gemäß der Erfindung in einem zusammengebauten Zustand;
- 3 eine perspektivische Ansicht eines Ansatzelementes der Brillenfront;
- 4 ausschnittsweise eine Explosionsdarstellung beim Verbinden der beiden Teile des Ansatzelements in einer ersten Ausführungsform;
- 5 ausschnittsweise eine Explosionsdarstellung beim Verbinden der beiden Teile des Ansatzelements in einer zweiten Ausführungsform; und
- 6 ausschnittsweise eine Ansicht einer Hälfte der Brille im zusammengebauten Zustand von oben.
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In der 2 ist eine Brille gemäß der Erfindung im zusammengebauten Zustand gezeigt.
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Diese Brille besteht aus einer Brillenfront 1, die aus einem flachen Material hergestellt ist, das beim Verformen elastisch nachgibt, wie beispielsweise aus einem Federblech aus Edelstahl oder aus Titan.
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Die Brillenfront 1 weist zwei Brillengläserfassungsteile 2 auf, die über ein Mittelteil 3 einstückig miteinander verbunden sind. Im zusammengebauten Zustand der Brille fassen die Brillengläserfassungsteile 2 jeweils ein Brillenglas 4 ein.
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Zu ihren beiden Seiten an deren bügelseitigen Enden weisen die Brillengläserfassungsteile 2 jeweils ein Ansatzelement 5 auf, an welchem ein Bügel 6 gelenkig bzw. schwenkbar gelagert ist.
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Wie aus den 1 bis 5 erkennbar ist, ist das Ansatzelement 5 in einen oberen Abschnitt bzw. ein oberes Teil 7 und in einen unteren Abschnitt bzw. ein unteres Teil 8 aufgeteilt.
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In der 1 ist die Brillenfront 1 als Rohling nach ihrem Ausformen aus bspw. einem Flachblech im nicht zusammengebauten Zustand der Brille gezeigt.
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Hierbei sind der obere Teil 7 und der untere Teil 8 getrennt und bilden dazwischen einen Zwischenraum 9 aus. Die 1 zeigt dabei die Brillenfront 1 in einem Zustand nach dem Ausformen, bei welchen zwischen den beiden Teilen 7 und 8 keinerlei Kräfte aufeinander zu oder voneinander weg wirken bzw. innerhalb der Brillengläserfassungsteile 2 keinerlei innere Spannungen vorherrschen.
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Gemäß der Erfindung ist der Zwischenraum 9 zwischen dem oberen Teil 7 und dem unteren Teil 8 dabei so dimensioniert, und zwar hinsichtlich Form, wie bspw. Art der Spreizung, und Größe, wie bspw. Abstand zueinander, dass im zusammengebauten Zustand der Brille die Brillenfront 1 eine stetige Krümmung in Richtung zu den Ansatzelementen 5 hin aufweist, wie dies exemplarisch in 2 und insbesondere in 6 zu erkennen ist.
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Dabei stellt sich die Krümmung der Brillenfront 1 erst durch ein elastisches Nachgeben der Brillengläserfassungsteile 2 beim Zusammenführen der zwei Teile 7 und 8 des Ansatzelements 5 unter Einfassung der Brillengläser 4 ein.
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Mit anderen Worten, die Kontur der Brillenfront 1 wird gemäß der Erfindung vorab so bestimmt, dass sich die gewünschte Krümmung, insbesondere der gewünschte Krümmungsgrad der Brillenfront 1 tatsächlich erst beim abschließenden Zusammenbau der Brille ausbildet.
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Dies geht mit dem Vorteil einher, dass insbesondere für aus einem Federblech hergestellte Brillen weitere Biegearbeitsschritte entfallen können.
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Zur Erzielung der gewünschten Krümmung fließen beim Bestimmen der Form der Brillenfront 1 vor dem eigentlichen Ausformen mehrere Parameter in die Überlegungen zur Gestaltung mit ein.
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Diese Parameter umfassen beispielsweise die Art und damit Eigenschaften des Materials der Brillenfront 1, die Dicke und die Form bzw. die Krümmung der Brillengläser 4 selbst, die Dimension und die Form des die Brillengläserfassungsteile 2 verbindenden Mittelteils 3, die Materialstärke des zum Einsatz kommenden Materials sowie allgemeine Designüberlegungen zu der gewünschten Form der Brille gemäß der Erfindung im zusammengebauten Zustand.
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Die beiden Teile 7 und 8 der Ansatzelemente 5 werden jeweils mit Hilfe eines Verbindungselements zusammengehalten, so dass die gewünschte Krümmung beibehalten wird.
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In einer Ausführungsform, wie diese in der 4 dargestellt ist, besteht das Verbindungselement aus einer Manschette 10, die auf einfache Art und Weise auf die zusammengeführten Teile 7 und 8 des Ansatzelements 5, die in diesem Zustand im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen, aufgeschoben wird, so dass sich die Krümmung einstellt und gleichzeitig die Brillengläser 4 verliersicher in den Brillengläserfassungsteilen 2 fixiert werden.
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In dieser Ausführungsform weist der Bügel 6 an seinem der Brillenfront 1 zugewandten Ende drei Blattfedern auf, die im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind, zwei äußere Blattfedern 11, 12 und eine mittlere Blattfeder 13. Das bügelseitige Ende des Ansatzelements 5 wiederum weist im zusammengebauten Zustand der Brille in Richtung des Bügels 6 im ausgeklappten Zustand und ist im Vergleich zur Länge des Bügels 6 relativ kurz.
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Jedes Ansatzelement 5 weist eine obere Aussparung 14 und eine untere Aussparung 15 auf, die eine senkrecht zur Richtung des ausgeklappten Bügels 6 verlaufende Gelenkachse bilden, wobei im zusammengebauten Zustand der Brille bei ausgeklapptem Bügel 6 die mittlere Blattfeder 13 mit ihrem freien Ende an der dem Gesicht des Brillenträgers abgewandten Fläche des Ansatzelements 5 anliegt und die beiden äußeren Blattfedern 11 und 12 in Richtung ihrer freien Enden zunächst an der dem Gesicht des Brillenträgers zugewandten Fläche des Ansatzelements 5 anliegen, dann jeweils durch die senkrechten Aussparungen 14 und 15 des Ansatzelements 5 hindurchführen und schließlich an der dem Gesicht des Brillenträgers abgewandten Fläche des Ansatzelements 5 zum Anliegen kommen, wie dies exemplarisch in den 3 und 6 zu erkennen ist.
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In einer anderen Ausführungsform der Brille gemäß der Erfindung, wie diese in der 5 gezeigt ist, weist der Bügel 6 ebenfalls eine Aufteilung in drei Blattfedern 11, 12 und 13 auf.
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Die äußeren Blattfedern 11 und 12 weisen an ihren freien Enden jeweils eine Gelenköse 16 auf, deren Öffnung im Wesentlichen parallel zu der flächigen Erstreckung des Bügels 6 ausgerichtet ist.
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Der obere Teil 7 und der untere Teil 8 des Ansatzelements 5 weisen jeweils einen Gelenkzapfen 17 auf, die übereinander angeordnet eine Gelenkachse ausbilden.
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Im zusammengebauten Zustand der Brille greifen die Gelenkzapfen 17 am Ansatzelement 5 in die Gelenkösen 16 der äußeren Blattfedern 11 und 12 ein, wodurch der Bügel 6 drehbar gelagert ist.
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Dabei sind die äußeren Blattfedern 11 und 12 so ausgebildet, dass sie im zusammengebauten Zustand der Brille eine Federkraft ausüben, die aufeinander zu gerichtet und so dimensioniert ist, dass die beiden äußeren Blattfedern 11 und 12 die beiden Teile 7 und 8 des Ansatzelements 5 zusammen zu halten vermögen, so dass sich gemäß der Erfindung unter Einfassung der Brillengläser 4 in den Brillengläserfassungsteilen 2 die stetige Krümmung ausbildet, die vom Mittelteil 3 in Richtung zu dem Ansatzelement 5 hin verläuft.
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Wie in den 2, 3 und 6 zu erkennen ist, soll gemäß der Erfindung die flächige Erstreckung der Brillengläserfassungsteile 2 zu den Ansatzelementen 5 hin insbesondere so definiert sein, dass sich eine solche stetige Krümmung der Brillenfront 1 einstellt, bei der sich die Ansatzelemente 5 zum Bügel 6 hin in einer solchen Richtung erstrecken, dass eine hinsichtlich Funktionalität der Brille richtige Ausrichtung der Bügel 6 gewährleistet ist. Mit anderen Worten, die Ausrichtung der Bügel 6 im ausgeklappten Zustand wird dabei so festgelegt, dass sich ein entsprechender Tragekomfort ergibt.
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In einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Brille kann die stetige Krümmung der Brillenfront 1, die sich nach dem Zusammenführen und Verbinden der beiden Teile 7 und 8 der Ansatzelemente 5 ausbildet, stärker ausgeprägt sein als eine Krümmung der Brillengläser 4, wie dies insbesondere in der 6 zu sehen ist. Die Brillenfront 1 ist vor allem im äußeren Bereich zu den Ansatzelementen 5 hin und im seitlichen Bereich der Ansatzelemente 5 stärker gekrümmt als im inneren Bereich zum Mittelteil 3 hin.
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Vor dem Ausformen der Brillenfront 1 aus beispielsweise einem flachen Federblech lässt sich die nach dem Zusammenführen der beiden Teile 7 und 8 des Ansatzelements 5 ausbildende stetige Krümmung in ästhetischer und funktionaler Hinsicht durch ein definiertes Festlegen von mehreren Parametern gezielt beeinflussen.
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So ist es beispielsweise gemäß der Erfindung vorgesehen, dass für die Ausbildung der stetigen Krümmung der Abstand D von dem oberen Teil 7 zu dem unteren Teil 8 des Ansatzelements 5, der im Bereich der Enden bzw. an der Kante beim Übergang der Brillengläserfassungsteile 2 zu diesen beiden Teilen 7 und 8 liegt, im nicht zusammengebauten Zustand der Brille zwischen 10% und 30% von der maximalen, im Wesentlichen vertikalen Höhe H des Brillenglases 4 liegt. Vorzugsweise liegt dieser Abstand D in einem Bereich zwischen 13% und 18% dieser Höhe H.
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Des Weiteren kann es gemäß der Erfindung vorgesehen sein, dass im nicht zusammengebauten Zustand der Brille der obere Teil 7 und der untere Teil 8 des Ansatzelements 5 zueinander in einem Winkel α ausgerichtet sind, der in einem Bereich zwischen 45° und 65° liegt. Dieser Winkel α bestimmt quasi eine Öffnungsweite des Zwischenraums 9. Vorzugsweise beträgt dieser Winkel α 55°.
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Ebenfalls kann es gemäß der Erfindung vorgesehen sein, dass die maximale vertikale Höhe h des die Brillengläserfassungsteile 2 verbindenden Mittelteils 3 zwischen 15% und 35% von der maximalen vertikalen Höhe H des Brillenglases 4 liegt. Vorzugsweise beträgt die Höhe h des Mittelteils 3 25% von der vertikalen Höhe H des Brillenglases 4.
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Darüber hinaus können die Brillengläserfassungsteile 2 gemäß der Erfindung einen Verlauf über ihren Umfang aufweisen, bei dem eine maximale Breite S des Brillengläserfassungsteils 2, vorzugsweise im äußeren Randbereich davon, um das 3- bis 5-fache größer ist als eine minimale Breite s des Brillengläserfassungsteils 2, vorzugsweise im inneren, dem Mittelteil 3 zugewandten Randbereich davon. Mit anderen Worten, die flächige Erstreckung der Fassungsränder der Brillengläserfassungsteile 2 kann sich kontinuierlich verändern und vorzugsweise zu beiden Seiten von dem Mittelteil 3 nach außen zu den jeweiligen Ansatzelementen 5 verbreitern.
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Die durch den Abstand D und den Winkel α sich ergebende Öffnungsweite des Zwischenraums 9 und/oder das Verhältnis der vertikalen Höhe h des Mittelteils 3 zu der maximalen vertikalen Höhe H des Brillenglases 4 und/oder der flächige Verlauf über den Umfang der Brillengläserfassungsteile 2, der sich durch die Dimensionen der minimalen Breite s und der maximalen Breite S ergibt, und/oder die Materialstärke des flachen Materials und/oder die Art des Materials legen den Verlauf und den Grad der Krümmung nach dem Zusammenführen und Verbinden der beiden Teile 7 und 8 der Ansatzelemente 5 fest, da sie das Ausmaß des elastischen Nachgebens während der Montage beeinflussen, und bestimmen so die abschließende dreidimensionale Geometrie der Brillenfront 1 nach erfolgter Montage.