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Uflaspelstation für Bandbunde" Die Erfindung betrifft eine Haspelstation
für Bandbunde mit einem ablaufseitig angeordneten Abstreifmeißel und einer oberhalb
des Bundes angeordneten angetriebenen Treibrolle zum Drehen des Bundes unter Aufrechterhaltung
einer radial auf die Windungen des von den Bandagen befreiten Bundes wirkenden Druckkraft.
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Die Erfindung geht damit aus von einer Abhaspelstation nach der US-PS
2.280.564, in der eine Abhaspelstat on beschrieben ist, bei der das Bund zum Abkeilen
des Bandanfanges von einer in das Innere des Bundes eingreifenden losen Dornrolle
vom Bundtransportwagen abgehoben und gegen eine obere Treibrolle gedrückt werden
kann, mit der eine Umfangskraft zum Drehen des Bundes unter Verspannung der zwischen
der Treibrolle und der mittigen Dornrolle erzeugt werden kann. Durch die senkrecht
geführte mittige Dornrolle kann bei jedem vorkommenden Bunddurchmesser eine genügend
große Reibungskraft zwischen dem Band und der Treibrolle erzeugt werden, um die
Widerstände beim Abkeilen des Bandes, d.h. beim Entlanggleiten des Bandanfanges
über den Abstreifmeißel, zu überwinden.
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Als ein dieser älteren, vorbeschriebenen Abhaspelstation eigener Vorteil
ist anzusehen, daß der Transportwagen beim Abhaspeln des Bundes in seine Ausgangsstellung
zur Aufnahme eines neuen Bundes zurückgefahren werden kann. Nachteilig ist jedoch,
daß die in Achsrichtung der Dornrolle verlaufende Fahrbewegung des Bundtransportwagens
dazu zwingt, nur bandagierte Bunde oder Bunde mit anliegender Zunge einzufahren.
Je nach den Walzbedingungen fallen aber häufig auch Bunde mit abstehender Zunge
an, die bei der Abhaspel-Station gemäß der genannten US-Patentschrift das Ubergeben
des Bundes auf die mittige Dornrolle erschweren oder gar ausschließen könnte. Eine
abstehende Zunge könnte beispielsweise an dem Abstreif,lleiZel oder an der oberen
Treibrolle anstoßen, wenn das Bund nicht vorher manuell auf den beiden losen Stützrollen
des
Bundtransportwagens von Hand in eine das Eintreten der mittleren Dornrolle erlaubende
Drehlage gedreht werden würde.
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Diese Schwierigkeiten sind weitgehend behoben bei der Abhaspelstation
nach der Offenlegungsschrift 1.802.883, da hier das Bund mit einem Bundtransportwagen
quer zur Achsrichtung von zwei in das Innere des Bundes einsteuerbarenlosenRollen
verfahren wird, so daß eine abstehende Zunge diese Einfahrbewegung nicht stören
kann. Zum Drehen des Bundes werden die beiden losen inneren Rollen abwärts gesteuert
und drücken die Windungen des Bundes an die beiden Tragrollen des Bundtransportwagens,
auf denen das Bund ruht, von denen mindestens eine Tragrolle angetrieben ist. Nach
dem Abkeilen des Bandanfanges und dessen Einführung in einen Treibapparat kann das
Bund durch Hochsteuern der beider inneren losen Rollen vom Bundtransportwagen abgehoben
werden, der nunmehr in seine Ausgangslage zurückfahren kann.
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Die Vorteile der vorstehend behandelten Abhaspelstation werden erkauftdurch
einen erhöhten maschinellen Aufwand insofern, als zwei lose innere Rollen zum Andrücken
des Bundes auf die angetriebenen Tragrollen und zum Abheben des Bundes von diesen
Tragrollen je einen Antrieb zum Ein- und Aussteuern in das Bundinnere sowie je einet
antrieb zum Heben und Senken haben müssen.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, eine Abhaspelstation
für Bandbunde zu schaffen, die dasEinbringen von Bunden sowohl mit anliegender als
auch mit abstehender Zunge in schneller Aufeinanderfolge gestattet, bei der aber
jegliche innere Rollen oder eine mittige Dornrolle vermieden ist und gleichwohl
dem Bund unter Aufrechterhaltung einer radial auf die Windungen des Bundes wirkenden
Druckkraft mittels einer oberhalb des Bundes angeordneten angetriebenen Treibrolle
eine positive Drehen bewegung zum Abkeilen des Bandanfanges verliehen werden kann.
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Die neue Haspelstation kennzeichnet sich erfindungsgemäß durch eine
an sich bekannte Rollenbahn zum Einlaufen des Bundes in die Abhaspelstation, eine
die Einlaufbewegung des Bundes begrenzende Anschlagrolle und eine Einrichtung zum
Positionieren und Andrücken mindestens einer Treibrolle an den UmEang des Bundes
derart, daß dsts I3und bei -jeclem vorkonmienden Bunddurchmesser stets zwichen der
Treirolle, der Anschlagrolle und der oder den das
Blltd tragenden
losen Rollen der Rollenbahn ein9espannL ist.
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Durch die Verwendung einer an sich bekannten geneigten Rollenbahn
ergibt sich nicht nur eine Einfahrbewegung des Bundes quer zu seiner Achse', die
von einer abstehenden Zunge nicht beeinträchttt werden kann, sondern sie beseitigt
auch die mit dem schnellen Freimachen eines Bundtransportwagens zusammenhängende
Probleme. Wenn ein Bund in die Abhaspel§-ation eingerollt ist, kann das nächste
Bund bereits auf den Anfang der Rollenbahn abgelegt werden. Das Wesen der Erfindung
ist jedoch darin zu sehen, daß durch eine geeignete Bewegungsbahn für mindestens
eine obere, am Bundumfang angreifende angetriebene Treibrolle unabhängig vom das
Pund jeweiligen Bunddurchmessertxstets zwischen drei auf den Eckpunkten eines Dreiecks
liegenden Rollen einspannbar ist, so daß die von mindestens einer Treibrolle ausgeübte
nachhaltige Andrückkraft beim Abkeilen nicht zu einer Deformation des Bundes führt,
dessen Bundinneres infolge der erfindungsgemäßen Anordnung von jeglichen Gegenhalterollen
frei ist. Unter dem Begriff der "Einspannung" des Bundes zwischen mindestens drei
Rollen, nämlich mindestens eier Treibrolle, der ablaufseitigen Anschlagrolle und
der oder den Tragrollen der Rollenbahn ist zu verstehen, daß das Bund bei jedem
vorkommenden Bunddurclmesser weder beim Andrücken einer Treibrolle noch beim Drehen
des Bundes seine durch eine Anlage an der Anschlagrnlle definierte stabile Lage
verlieren kann.
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Ein einfaches Mittel, um der oder den Treibrollen für das Bund die
Bewegungsbahn zu geben, um alle Bunde unabhängig von ihrem Durchmesser zwischen
Rollen eingespannt zu halten besteht gemäß der weiteren Erfindung aus einer oberhalb
der maximal vorkommenden Bundhöhe ablaufseitig gelagerten Schwinge als Träger für
mindestens eine Treibrolle mit einem Schwenkantrieb für die Schwinge zum Positionieren
und nachhaltigen Andrücken der Treibrolle an das Bund. Hierdurch folgt die Treibrolle
einer Kreisbahn um die Lagerung der Schwinge, die der Verlagerung der Mittenachse
der Bunde bei kleiner werdendem Durchmesser entspricht, um die Einspannung der Bunde
zwischen drei Rollen aufrechtzuerhalten.
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Um eine Einspannung der Bunde unabhängig von ihrem Durchmesser zwischen
vier Rollen zu gewährleisten, womit der Deformation der
Bunde beim
Drehen und Abkeilen weiterhin entgegengewirkt wird, sieht die Erfindung vor, daß
an der Schwinge zwei waagebal kanähnliche Hebel gleichachsig beweglich gelagert
sind, zwischen deren Hebelenden je eine angetriebene Treibrolle gelagert ist.
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Diese stets mit gleicher Kraft an den Bundumfang angedrückten Treibrollen
werden zweckmäßig von der die waagebalken ähnliche Hebel tragenden gemeinsamen Achse
aus angetrieben.
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Der nachhaltige Schwenkantrieb für die Schwinge besteht zweckmäßig
aus einem am ausladenden Ende der Schwinge angreifenden, stehenden Hydraulikzylinder.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Abhaspelstation gemäß
der Erfindung im senkrechten Längsschnitt quer zur Bundachse dargestellt. Sie besteht
aus einem sich beiderseits einer geneigten Rollenbahn 2 erstreckenden Rahmenkonstruktion
4 mit einer die beiden Seitenteile der Rahmenkonstruktion verbindenden Achse 6.
Diese Achse 6 ist Träger von mindestens einer Anschlagrolle 8, dem Abstreifmeißel
10 und von zwei schwenkbaren Hebelpaaren 12, in dessen Hebelenden eine Biegerolle
14 gelagert ist. Der Abstreifmeißel 10 ist durch einen Hydraulikzylinder 16,und
die Biegerolle 14 ist über einen Hydraulikzylinder 18 um die Achse 6 schwenkbar.
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Der Abhaspelstation nachgeordnet ist ein Treibapparat 20, in den der
Bandanfang eines abzuhaspelnden Bundes eingeführt werden muß.
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Dem Treibapparat vorgelagert ist eine Walze 22, deren Niveau etwas
höher liegt als der Spalt zwischen den Walzen 21 des Treibapparates 20.
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Die ablaufseitig angeordnete Anschlagrolle 8ist in derartiger Höhe
vorgesehen, daß sowohl Bunde größten Durchmessers 24 als auch Bunde kleinsten Durchmessers
26 bei ihrer Einlaufbewegung über die Rollenbahn 2 in die Abhaspelstation Anschlag
an der Anschlagrolle 8 finden.
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Zum Drehen der Bunde in der Abhaspelstation zwecks Abkeilen des Bandanfanges
durch den Abstreifmeißel 10 sind auf dem Rahmengestell zwei Lagerböcke 30 befestigt,
in denen eine Schwenkachse 32 einer schwenkbaren Schwinge 34 gelagert ist. Die Schwinge
34 trägt zwei Lagerböcke 36 für eine Achse 38, auf der zwei waagebalken-ähnliche
Hebel 40 gleichachsig beweglich gelagert sind.
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Zwischen den Hebelenden dieser waagebalken-ähnlichen Hebel 40 erstrecken
sich je Je Treibrolle 42, 44, die -vorzugswelse über Keilriemen 46,48 von der gemeinsamen
Achse 38 aus angetrieben sind. Der Antrieb der Achse 38 ist nicht dargestellt.
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Am ausladenden Ende der Schwinge 34 greift bei 50 die Kolbenstange
52 eines stehenden Hydraulikzylinders 54 an, der einen nachhaltigen Schwenkantrieb
für die Schwinge 34 darstellt, um die Treibrollen 42, 44 auf den Außenumfang eines
abzuhaspelnden Bundes 24 bzw. 26 zu drücken.
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Die Wirkungsweise der dargestellten Abhaspelstation ist folgende:
Die abzuhaspelnden Bunde werden vom Kran auf das rechte Ende der Rollenbahn 2 abgesetzt,
wie strichpunktiert dargestellt ist.
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Hat das Bund - die dargestellt - eine abstehende Zunge 56, so wird
das Bund auf der ersten Rolle 58 der Rollenbahn 2 und einer durch Ilydraulikzylinder
60 hochschwenkbaren Rolle 62 liegende Bund so gedreht, daß die Zunge 56 etwa in
die dargestellte Richtung weist. Wenn nun die Rolle 62 in die Lage 62' hochgeschwenkt
wird, erhält das abgesetzte Bund einen Impuls zum Abrollen über die Rollenbahn 2,
wohei die Zunge 56 beim Anschlag des Bundes 24 an der Anschlagrolle 8 derart unten
zu liegen kommt, daß nach einer Drehbewegung des Bundes 24 im Uhrzeigersinn die
Zunge 56 vom Abstreifmeißel 10 in der dargestellten Weise abgekeilt wird.
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Vor dem Drehen des Bundes wird der Abstreifmeißel 10 mittels des Hydraulikzylinders
16 um die Achse 6 in die dargestellte Lage geschwenkt.
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Zum Drehen des Bundes 24 wird der Hydraulikzylinder 54in dem Sinne
betätigt, daß die Kolbenstange 52 eingezogen wird und die Schwinge 34 mit den beiden
waagebalken-ähnlichen Hebeln 40 abgesenkt wird. Nachdem die beiden Treibrollen 42,
44 unter nachhaltigem Druck auf dem Außenumfang des Bundes 24 aufliegen, kann der
nicht dargestellte Antrieb zum Drehen der Treibrollen 42,44 eingeschaltet werden,
um den Bandanfang bzw. die Zunge 56 abzukeilen und in den Spalt zwischen den Rollen
21 des Treibapparates 20 einzuführen. Hiernach wird der Drehantrieb der Treibrollen
42, 44 abgeschaltet. Falls der Bandanfang eine stark Krümmung hat, beispielsweise
dann, wenn die Zunge 56 nicht abgespreizt ist, sondern am Bandumfang anliegt, dann
wird der Hydraulik zylinder 18 betestigt in dem Sinne, daß die abschwenkbare Biegerolle
14
in die Lage 14' gelangt und das zwischen den Walzen 21 eingespannte und über die
hochgestellte Rolle 22 geführte Band eine Rückbiegung erfährt Am Rande sei vermerkt,
daß in der gleichen Weise nach dem Abhaspeln des Bundes 24 eine Kralle am Bandende
mittels der Biegerolle 14 geradegebogen werden kann, Zum eigentlichen Abhaspeln
wird der Treibapparat 20 sowie die nachfolgenLen Einrichtungen, z.B eine Richtmaschine
oder ein Walzwerk, eingeschaltet.
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Wie die Zeichnung zeigt, kann auch ein Bund 26 kleinstmöglichen Durchmessers
unter Anschlag an der Anschlagrolle 8 von den Treibrollen 42,44 erreicht werden,
wenn die Schwinge 34 in die strichpunktierte Lage 34' abgeschwenkt ist und die Treibrollen
die Lage 42', 44' einnehmen. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die
Schwinge 34 ablaufseitig um die Achse 32 schwenkbar ist, die oberhalb der maximal
vorkommenden Bundhöhe des Bundes 24 angeordnet ist. Hierdurch werden die Treibrollen
4, 44 je nach dem Durchmesser des eingelaufenen Bundes durch Betätigen des Hydraulikzylinders
54 derart positioniert, daß das Bund stets zwischen den Treibrollen 42, 44 der Anschlagrolle
8 und einer oder zwei Rollen der Rollenbahn 2 eingespannt ist, wenn durch Drehen
des Bundes der Bandanfang abgekeilt werden soll.
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Die Einspannung des Bundes zwischen vier Rollen, wobei die tragenden
Rollen der Rollenbahn 2 nur als eine Abstützrolle gehQt zur Folge, zählt sindYdaß
das im Inneren nicht durch einen Dorn abgestutzte Bund unter der nachhaltigen Andrückkraft
der Treibrollen 42, 44 beim Abkeilen nicht deformiert wird. Grundsätzlich wäre es
jedoch denkbar, an der Schwinge 34 nur eine Treibrolle zu lagern, die dann aber
so angeodnet sein müßte, daß bei jedem vorkommenden Bunddurchmesser die Forderung
auf Einspannung des Bundes zwischen Treibrolle, an Anschlagrolle 8 und untere Stützrolle
erfüllt wird.
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Dies bedeutet, daß eine einzelne Treibrolle etwa an die Stelle der
in der Zeichnung dargestellten Treibrolle 44 zu positionieren wäre. Nur dann wäre
auch das Bund 24 größtmöglichen Durchmessers beim Drehen zwischen drei Rollen eingespannt
in dem Sinne, daß die Resultierende aus der Andrückkraft der Treibrolle und dem
Eigengewicht des Bundes stets zwischen die Andrückrolle 8 und eine Stützrolle der
Rollenbahn 2 gerichtet ist, so daß das Bund beim Drehen nicht verlaufen kann.
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- Patentansprüche -