DE1095238B

DE1095238B - Schwenkeinrichtung zur Beeinflussung des Bandkantenabstandes an der Schweissstelle in einem Schraubennaht-Rohrwerk

Info

Publication number: DE1095238B
Application number: DEK18169A
Authority: DE
Original assignee: FRIEDRICH HEINRICH STRADTMANN
Current assignee: FRIEDRICH HEINRICH STRADTMANN
Priority date: 1953-05-21
Filing date: 1953-05-21
Publication date: 1960-12-22

Description

DEUTSCHES

Vorrichtungen zum Herstellen geschweißter Schraubennahtrohre haben meist eine Wickelhülse, einen am Austrittsende der Hülse angeordneten Schweißkopf und eine mit seitlichem Anschlag am fertigen Rohr angreifende Schwenkeinrichtung zur Beeinflussung des Bandkantenabstands an der Schweißstelle. Die Schwenkeinrichtung hat den Zweck, den Bandkantenabstand an der Schweißstelle innerhalb der Toleranzen zu halten, die mit Rücksicht auf die Güte der Schweißung eingehalten werden müssen.

Bei einer bekannten Vorrichtung der bezeichneten Art besteht die Schwenkeinrichtung aus einem Wagen, der in einigem Abstand vom Austrittsende der Wickelhülse angeordnet und quer zur Rohrachse verschiebbar ist. Dieser Wagen trägt Gabeln, die das aus der Wickelhülse austretende, vom Wagen unterstützte Rohr seitlich umfassen. Zur Beeinflussung des Abstandes der Bandkanten an der Schweißstelle wird der Wagen in der einen oder anderen Richtung bewegt. Die Genauigkeit, mit der diese Einrichtung arbeitet, ist jedoch nicht zufriedenstellend. Denn da der Rohrdurchmesser in gewissen Grenzen schwankt, umfassen die Gabeln das Rohr stets mit einem mehr oder weniger großen Spiel. Im Bereich dieses Spieles kann sich das Rohr beliebig einstellen, und über diesen Bereich läßt sich der Abstand der Bandkanten an der Schweißstelle, also die Schweißspaltbreite, nicht beherrschen.

Die Erfindung sucht diesen Mangel der bekannten Vorrichtung zu beheben. Erfindungsgemäß besteht die Schwenkeinrichtung aus einem beispielsweise mittels Handrad verstellbaren Seitenanschlag, ferner ist das Rohr durch horizontale, quer zur Rohrachse liegende Rollen unterstützt, und der Anschlag ist auf derjenigen Rohrseite angeordnet, nach der sich das unter Drehung um seine Achse aus der Wickelhülse austretende Rohr unter Abwälzung auf den Rollen zu verlagern bestrebt ist. Dadurch wird erreicht, daß das Rohr, gleich, welchen Schwankungen sein Durchmesser unterliegt, ständig spielfrei am Anschlag anliegt, so daß jede Bewegung des Anschlages auch eine Schwenkung des Rohres und damit eine Änderung des Bandkantenabstandes an der Schweißstelle zur Folge hat.

Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Es zeigt Fig. 1 die Gesamtanordnung in Ansicht von oben,

Fig. 2 einen vergrößerten Längsschnitt durch die Wickelhülse mit dem darin befindlichen Rohr in Ansicht von oben,

Fig. 3 einen vergrößerten Schnitt nach Linie III-III in Fig. 1 und

Fig. 4 einen der Fig. 3 entsprechenden Schnitt, jedoch unter Ersatz der Teile, an denen das Rohr anliegt, durch die ihnen entsprechenden Kräfte.

Schwenkeinrichtung zur Beeinflussung
des Bandkantenabstandes

an der Schweißstelle
in einem Schraubennaht-Rohrwerk

Anmelder:

Dr.-Ing. Friedrich Heinrich Stradtmann,
Hösel (Bez.Düsseldorf), Am Roland 4

Bei der Vorrichtung nach Fig. 1 wird ein Stahlband 1 von einer Rolle 2 über Richtwalzen 3 mittels Transportwalzen 4 abgezogen, die über ein Getriebe 5 von einem Motor 6 angetrieben werden. Durch die Walzen 4 wird das Band über eine Führung 7 tangential in eine Hülse 8 eingeschoben, in der es zu einem Rohr gewickelt wird. Biegewalzen 9 und 10 unterstützen den Wickelvorgang. Eine Backe 11, die axial durch ein Handrad 12 eingestellt werden kann, dient als rückwärtige Stütze für die eine Bandkante. Die beiden Bandkanten werden unmittelbar am Hülsenaustritt an der Stelle 13 durch Lichtbogenschweißung miteinander verbunden. Unterhalb der Schweißstelle 13 ist eine Kühlbacke 14 angeordnet.

Der in Fig. 1 nur schematisch wiedergegebene Verlauf der Bandkanten ist in Fig. 2 genauer dargestellt. Daraus ist ersichtlich, daß die eine Bandkante 15 innerhalb der Wickelhülse 8 eine volle Schraubenwindung zurücklegt, bevor sie sich an der Schweißstelle 13 gegenüber der anderen Kante 16 befindet. An der Schweißstelle 13 haben die Kanten einen Abstand »α«, der die Schweißspaltbreite darstellt. Dieser Abstand muß mit Rücksicht auf die Güte der Schweißnaht 17 möglichst konstant gehalten werden.

Das aus der Wickelhülse 8 austretende geschweißte Rohr 18 ist durch horizontale, quer zur Rohrachse liegende Rollen 19 unterstützt. Auf einem neben dem Rohr angeordneten Bock 20 ist mittels eines Handrades 21 ein Seitenanschlag 22 quer zur Rohrachse

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verstellbar. An diesem Anschlag Hegt das Rohr 18 an. Er dient zur Steuerung der Schweißspaltbreite »ß«. Wie dies zustande kommt, ist in Fig. 3 und 4 dargestellt.

Das Rohr dreht sich in Richtung des Pfeiles P₁. Dabei setzen die Rollen 19 der axialen Verschiebung des Rohres keinen Widerstand entgegen, wohl aber seiner Drehung. Das Rohr hat daher die Tendenz, sich auf den Rollen abzuwälzen, also in Richtung des Pfeiles P₂, und auf den Anschlag 22 hin fortzurollen. Demgemäß greifen, wie Fig. 4 zeigt, am Rohr zwei horizontale Kräfte von gleicher Größe an, nämlich die Reibungskraft R an der Rolle 19 und die Stützkraft P am Anschlag 22. Damit ist die ständige Anlage am Anschlag 22 sichergestellt. Wird der Anschlag nach links bewegt, so folgt ihm das Rohr unverzüglich, indem es sich auf den Rollen 19 abwälzt. Die Berührung zwischen Rohr und Anschlag wird daher nie unterbrochen.

Jede Verstellung des Anschlages 22 hat eine Schwenkbewegung des Rohres 18 zur Folge. Eine Anschlagverstellung in Fig. 3 nach links bewirkt eine Vergrößerung, und eine Anschlagverstellung nach rechts eine Verkleinerung der Schweißspaltbreite »α« in Fig. 2.

Claims

Patentanspruch:

Mit seitlichem Anschlag am fertigen Rohr angreifende Schwenkeinrichtung zur Beeinflussung des Bandkantenabstands an der Schweißstelle in einer Vorrichtung zum Herstellen geschweißter Schraubennahtrohre, die eine Wickelhülse und einen am Austrittsende der Hülse angeordneten Schweißkopf aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkeinrichtung aus einem beispielsweise mittels Handrad (21) verstellbaren Seitenanschlag (22) besteht, daß ferner das Rohr (18) durch horizontale, quer zur Rohrachse liegende Rollen (19) unterstützt ist und daß der Anschlag (22) auf derjenigen Rohrseite angeordnet ist, nach der sich das unter Drehung um seine Achse aus der Wickelhülse austretende Rohr (18) unter Abwälzung auf den Rollen (19) zu verlagern bestrebt ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 527 391, 129 794,
532;

deutsche Patentanmeldung P5143Ib/7b (bekanntgemacht am 20. 11. 1952);

USA.-Patentschriften Nr. 1929 415, 1 788 220.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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