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Einziehlamelle Die Erfindung bezieht sich auf eine Einziehlamelle
für eine Vorrichtung zum Einziehen von fertig gewickelten Spulen in die Nuten eines
Ständers, wobei der Ständer auf mehrere Einziehlamellen derart aufgesetzt ist, daß
U-förmige Ausschnitte der Einziehlamellen die Zahnköpfe benachbarter Ständernuten
umschließen.
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Es sind Einziehvorrichtungen bekannt, bei welchen sämtliche Einziehlamellen
am liamellenhalter (DU-AS 1 808 767, US-PS 3 324 536) oder teilweise am liamellenhalter
und Einziehstern (DD-AS 1 918 485) befestigt sind. Die Einziehlamellen dienen dazu,
die in diese eingehängten Spulen beim Verschieben des Einziehsterns in die Ständernuten
einzuführen. Zu diesem Zweck weist jede Einziehlamelle 1, siehe Fig. 1 der Zeichnung,
an ihrer dem Zahnkopf 4 der Nuten 2 zugewandten Seite einen U-förmigen Ausschnitt
3 auf, welcher in etwa der Breite des
Zahnkopfes 4 entspricht. Durch
den Ausschnitt 3 sind zwei Stege 5 an jeder Lamelle gebildet, welche den Zahnkopf
4 seitlich umfassen und in die Nutöffnungen 6 hineinragen. Durch den zwischen zwei
Einziehlamellen gebildeten Spalt 7 werden die einzelnen Drähte der Spulen in die
Nut eingeführt. Infolge der hohen Ausnutzung der gestanzten Bleche ist bei den sogenannten
"halb geschlossenen" Nuten die Nutöffnung sehr klein gehalten, so daß die Breite
des Steges 5 in Abhängigkeit von der Nutöffnung 6 steht, d.h., die Stegbreite muß
so gewählt werden, daß der Steg einmal die erforderliche mechanische Festigkeit
besitzt und zum anderen die Weite des Spaltes 7 so groß läßt, daß die Spulendrähte
ohne Verklemmung oder Reibung in die Nut eingeführt werden können. Die Höhe der
Stege 5, welche der Tiefe des Ausschnitts 3 entspricht, ist in Abhängigkeit von
der Zahnkopfhöhe zu sehen, da die Steghöhe so gewählt werden muß, siehe Fig. 2,
daß die durch den Spalt 7 in die Nut eingeführten Drähte (siehe Pfeilrichtung) sich
nicht an der hinteren Zahnkopfkante 8 stoßen bzw. blank reiben können. Auch di e
Ob die Oberflächenbeschaffenheit der Lamellen muß so ausgebildet sein, daß die Reibung
zwischen den Lamellen und den auf diesen abrutschenden Drähten-der Spulen möglichst
klein ist.
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Zur Erfüllung dieser Erfordernisse hat man das in Fig. 3 -dargestellte
Profil der Einziehlamelle aus Stahl-Vollmaterial von besonders hoher Güte und Qualität
herausgearbeitet. Dieser Arbeitsgang ist deshalb notwendig, weil Profilstahl in
der gewünschten Form nicht erhältlich ist. Die Arbeitsgänge selbst sind sehr aufwendig
und kostspielig, insbesondere bedingt durch die erforerliche hohe Maßgenauigkeit
und Oberflächengüte der Lamelle. Als Vorteil kann bei diesen Voll-Stahllamellen
genannt werden, daß durch die hohe Festigkeit des verwendeten Stahl die Steghöhe
A verhältnismäßig groß - was eine gute Abdeckung der hinteren Zahnkopfkante 8 zur
Folge hat -, und die Stegbreite B verhältnismäßig klein gehalten werden kann, wodurch
ein relativ großer Spalt 7 zur Verfügung steht.
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Da das Ausarbeiten des U-förmigen Ausschnittes aus einer Voll-Stahllamelle
erheblichen Aufwand machte, ging man dazu über, die Einziehlamelle, welche ebenfalls
aus Voll-Stahimaterial herausgearbeitet wurde, mit Kaltblechbändern zu versehen.
Letztere wurden teilweise oder auf der ganzen Länge der Lamelle auf diese aufgeklebt,
gelötet oder geschweißt. Der über die Lamelle herausstehende Teil des Blechbandes
bildet dann den Steg mit der Steghöhe A, die Dicke des Blechbandes die Stegbreite
B. Beim Befestigen der Blechbänder an den Lamellen hat sich jedoch gezeigt, daß
sich die nur 0,2 - 0,3 mm dicken Blechbänder verzogen oder aufgewölbt haben, so
daß eine weitere Nachbearbeitung deren Oberflächen notwendig war. Auch hat die Verbindung
Blechband - Lamelle den beim Einziehen auftretenden mechanischen Beanspruchungen
nicht immer Stand gehalten. Diese Lamellen haben jedoch den Vorteil, daß sie nach
dem Verschleiß der Blechbänder durch Aufbringen neuer wieder verwendbar sind, was
bei der Voll-Stahllamelle, welche jedoch die 2-fache Standzeit hat, nicht der Fall
ist.
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Aufgabe der Erfindung ist, die genannten Einziehlamellen durch eine
neue zu ersetzen, welche die genannten Nachteile ausschließt, erheblich billiger,
ohne besondere Bearbeitung einsetzbar ist und den auftretenden mechanischen Beanspruchungen
Stand hält.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Einziehlamelle
aus einem Kunststoff-Profilteil oder einem kunststoffbeschichteten Formteil besteht.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Fig. 4 der Zeichnung
dargestellt.
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Die Einziehlamelle 9 ist aus einem Kunststoff-Profilteil oder einem
kunststoffbeschichteten Formteil hergestellt. Als Kunststoff kommt hierbei insbesondere
glasfaserverstärktes Epoxydharz
-in Frage. Als weiterer Duroplast
ist aber auch glasfaserverstärktes Polyesterharz oder Polyurethan anwendbar. Aus
der Reihe der Thermoplaste wäre Polyamid und Teflon zu nennen.
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Bei der Herstellung der Lamelle aus einem glasfaserverstärkten Epoxydharz-Profilteil.
ist es vorteilhaft, die Steghöhe A' kleiner und die Stegbreite B' größer zu wählen
als bei den Stahllamellen, was den Vorteil einer höheren mechanischen Festigkeit
mit sich bringt. Als besonders vorteilhaft hat sich ein Verhältnis BS : A' ->
0,5 erwiesen. Eine kleinere Steghöhe A' kann deshalb gewählt werden, weil durch
die Vergrößerung der Stegbreite B' ein Stoßen oder Blankreiben der Drähte an der
hinteren Zahnkopfkante 8 (siehe Pfeil) ausgeschlossen ist. Selbst wenn man nun den
Kunststofflamellen einen höheren Verschleiß unterstellen wollte, so ist deren Einsatz
in der Praxis dennoch gerechtfertigt, da sie nur den Nuten Teil einer Stahllamelle
kosten, qualifizierte Facharbeiter und Werkzeugmaschinen, welche zur Herstellung
und Erneuerung der Stahllamellen eingesetzt werden, für andere Arbeiten frei werden,
hinsichtlich der mechanischen Festigkeit und der Oberflächengüte den Anforderungen
genügen und infolge ihrer Eigenelastizität Verklemmungen und Quetschungen der Drähte
weitgehend vermeiden.