DE2134016A1 - Verfahren zur herstellung von wasserfreiem 1,4-dioxan - Google Patents
Verfahren zur herstellung von wasserfreiem 1,4-dioxanInfo
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- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D319/00—Heterocyclic compounds containing six-membered rings having two oxygen atoms as the only ring hetero atoms
- C07D319/10—1,4-Dioxanes; Hydrogenated 1,4-dioxanes
- C07D319/12—1,4-Dioxanes; Hydrogenated 1,4-dioxanes not condensed with other rings
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Description
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG 2134016
Unser Zeichen: O.Z. 27 589 Rr/Wil
67OO Ludwigshafen, 5.7.1971
Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem 1,4-Dioxan
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem 1,4-Dioxan durch Dimerisierung von Äthylenoxid in Gegenwart
von SiFh, BF, bzw. der sich aus BF, und 1,4-Dioxan bildenden festen BF,-1,4-Dioxan-Additionsverbindung in flüssiger Phase.
Aus der Literatur sind mehrere Verfahren bekannt, bei denen ausgehend von Äthylenoxid über verschiedene Zwischenstufen 1,4-Dioxan
erhalten wird (vgl. A. Faworski, J. russ. phys. ehem. Ges. 38, 1906, Seite 74l bzw. Ulimann, Encyklopädie der technischen
Chemie, Band 6, 1955, Seiten 8 bis 9). Bei diesen Verfahren fällt das 1,4-Dioxan jedoch in wässeriger Lösung an und die weitere
Reinigung und Entwässerung des 1,4-Dioxans ist schwierig und aufwendig.
in der deutschen Patentschrift 909 O96 ist ein Verfahren beschrieben,
mit dessen Hilfe durch direkte Dimerisierung von Äthylenoxid in Gegenwart von Katalysatoren wasserfreies 1,4-Dioxan
erhalten wird. Gemäß dieser Patentschrift wird gasförmiges Äthylenoxid in Gegenwart von SiF^ oder einer BF,-1,4-Dioxan-Additionsverbindung
bei Temperaturen von I5 bis 5O0C dimerisiert.
Die hierbei erzielten Ausbeuten an 1,4-Dioxan sind jedoch nicht zufriedenstellend. Außerdem sind die bei diesem Verfahren erzielten
Raum-Zeit-Ausbeuten an 1,4-Dioxan so gering, daß eine
technische Anwendung des Verfahrens kaum realisierbar sein dürfte.
Es war daher die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu entwickeln,
mit dem man wasserfreies 1,4-Dioxan auf einfache Weise mithohen Ausbeuten sowie hohen Raum-Zeit-Ausbeuten und in möglichst
reiner Form auch großtechnisch herstellen kann.
Es wurde nun gefunden, daß man wasserfreies 1,4-Dioxan durch Dimer in ie rung von Äthylenoxid In Gegenwart von GiFh oder BF-,
bzw. der nich aua HF, und 1,4-Dioxan bildenden festen BF,-1,4-
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Dioxan-Additionsverbindung als Katalysatoren vorteilhaft und mit Ausbeuten über 80 % erhalten kann, wenn man die Katalysatoren
mit dem in flüssiger Phase befindlichen Äthylenoxid bei Temperaturen von -50 bis 00C vermischt, die erhaltene Mischung danach
1 bis 10 Stunden, vorzugsweise 1 bis 5 Stunden, auf Temperaturen von -25 bis +100C hält. Zur Vervollständigung der Umsetzung ist
es vorteilhaft, die Reaktion noch bis zu 5 Stunden, vorzugsweise bis zu 3 Stunden, bei Temperaturen von etwa +10 bis etwa 4o°C,
vorzugsweise +10 bis 15°C, in flüssiger Phase fortzuführen.
Bei dieser Verfahrensführung in flüssiger Phase ergeben sich
wesentlich geringere Anteile an Nebenprodukten, wie Polyäthylenoxiden
oder 2-Methyl-l,5-dioxolan, als bei dem Verfahren der deutschen Patentschrift 909 O96.
Äthylenoxid wird erfindungsgemäß in flüssiger Phase, also in Form von reinem, flüssigen Äthylenoxid oder gelöst in einem
unter den Reaktionsbedingungen inerten Lösungsmittel eingesetzt.
Als Lösungsmittel kommen grundsätzlich solche in Betracht, die unter den Reaktionsbedingungen flüssig sind und weder mit Äthylenoxid
noch mit den Katalysatoren reagieren und mit 1,4-Dioxan keine die Aufarbeitung störenden Azeotrope bilden. Genannt seien
beispielsweise Benzol, Cyclohexan, Pentan und Äthylenchlorid. Mit besonderem Vorteil wird 1,4-Dioxan selbst als Lösungsmittel
verwendet. ■
Die Katalysatoren SiF2, oder BF-, werden gasförmig in das Reaktionsgemisch
eingeleitet. Anstelle von gasförmigem BF^ kann aber auch
die sich aus BF^, und 1,4-Dioxan bildende BF^-1,4-Dioxan-Additionsverbindung
der Reaktionslösung zugegeben werden.
Die gasförmigen Katalysatoren werden im allgemeinen in Mengen
von 0,1 bis 5, vorzugsweise 0,2 bis 1,5 Gewichts-^, bezogen auf
die vorgelegte Flüssigkeitsmenge, verwendet.
Die BF^-I,4-Dioxan-Additionsverbindung wird im allgemeinen in
Mengen von 0,5 bis 5>0 Gew.%, bezogen auf die vorgelegte
keltsmenge, eingesetzt,
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- 3 - ο.ζ..27 589
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auf verschiedene Weise realisiert werden.
Im allgemeinen arbeitet man so, daß man den vorgekühlten gasförmigen
Katalysator in auf -50 bis -100C, vorzugsweise -30 bis
-100C gekühltes reines Äthylenoxid oder in eine auf die genannten
Temperaturen gekühlte Lösung von Ethylenoxid einleitet und dabei die Temperatur des Reaktionsgemisches durch Kühlen zwischen
-50 und 00C, vorzugsweise zwischen -30 und -100C, hält. .
Anschließend läßt man das Reaktionsgemisch bei Temperaturen von
etwa-25 bis +100C weiterreagieren bis etwa 80 # des Äthylenoxids
umgesetzt sind, was je nach der Temperatur des Reaktionsgemisches nach 1 bis 10 Stunden der Fall ist. Hierbei hat es sich
als vorteilhaft erwiesen, die Temperatur des Reaktionsgemisches nach dem Zufügen des Katalysators zu dem Äthylenoxid langsam
kontinuierlich oder schrittweise bis auf etwa +100C zu erhöhen
und das Reaktionsgemisch für 1 bis 8, vorzugsweise 1 bis 3 Stunden bei Temperaturen von etwa +100C zu belassen.
Zur Vervollständigung der Umsetzung kann das Reaktionsgemisch noch kurze Zeit auf Temperaturen von +10 bis etwa 40°C erwärmt
werden.
Auf jeden Fall sollte die Temperatur des Reaktionsgemisches 25°C nicht überschreiten, so lange sich im Reaktionsgemisch noch mehr
als etwa 25 Gew.% Äthylenoxid befinden. Besonders wenig Nebenprodukte
werden erhalten, wenn man das Reaktionsgemisch während der gesamten Reaktionsdauer auf Temperaturen unterhalb 15°C
hält.
Man kann aber auch die BF^-1,4-Dioxan-Additionsverbindung in
einem Lösungsmittel unter Aufrechterhalten von Temperaturen in dem oben angegebenen Bereich in flüssiges Äthylenoxid oder in
eine Lösung von Äthylenoxid eintragen und danach das Reaktionsgemisch wie oben beschrieben weiterbehandeln.
Im allgemeinen wird die Reaktion unter Normaldruck durchgeführt.
Man kann aber auch unter bis zu 30 atm erhöhtem Druck arbeiten.
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Ein Arbeiten unter erhöhtem Druck empfiehlt sich besonders bei Verwendung von SiF^ als Katalysator.
Die Reaktion kann diskontinuierlich, aber auch kontinuierlich durchgeführt werden.
Als Reaktionsgefäße kommen alle Reaktionsgefäße in Betracht, die
eine hinreichende Verweilzeit, gute Durchmischung und ausreichende
Wärmeabfuhr gewährleisten. Bei diskontinuierlicher Verfahrensführung
können beispielsweise Rührgefäße oder Schüttelautoklaven mit innen'l legendem oder* außenliegendem Kühlkreislauf verwendet
werden. Bei kontinuierlicher Verfahrensführung arbeitet man vor-
k teilhaft in einer gekühlten Rührbehälterkaskade. Hierbei kann
der gasförmige Katalysator entweder kontinuierlich zu Anfang der Reaktion in den oder die ersten Kessel zugegeben werden, er kann
aber auch in die einzelnen Kessel in gleiphen oder verschiedenen Anteilen eingeleitet werden.
Weiterhin kann das A'thylenoxid nur in das erste Reaktionsgefäß aber auch verteilt in mehrere der Reaktionsgefäße eingeführt
wez'den. Man kann die Reaktion bis zum vollständigen Umsatz des
Ä'thylenoxids ablaufen lassen, man kann aber auch die Reaktion
bei unvollständigem Umsatz, beispielsweise bei 70-bis 80$igem ■Umsatz, abbrechen und. das noch nicht umgesetzte Ä'thylenoxid bei
einer Temperatur von etwa. 10 bis 200C abdestillieren und gekühlt
W wieder in die Reaktion zurückführen.
Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches erfolgt zweckmäßig durch fraktionierte Destillation, wobei das nicht umgesetzte Äthylenoxid
z. B. in einer vorgeschalteten Kolonne und höhere Polyäthylenoxide aus dem Sumpf des Destillationsgefäßes abgezogen
werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren liefert wasserfreies 1,4-Dioxan
auf einfache Weise und in sehr guten Produktausbeuten sowie Raum-Zeit-Ausbeuten. Auch großtechnisch läßt sich das Verfahren
ohne großen Aufwand realisieren.
1,4-Dioxan ist ein ausgezeichnetes Lösungsmittel für viele
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organische Verbindungen, das sich dadurch auszeichnet, daß es mit Wasser und den üblichen organischen Lösungsmitteln unbegrenzt
mischbar ist.
Die im folgenden angegebenen Beispiele sollen das Verfahren näher erläutern.
Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile. Sie verhalten sich zu Volumenteilen wie Kilogramm zu Liter.
In die in einem Glaskolben mit Rührer und innenliegenden Kühlschlangen
befindlichen und auf -20°C gekühlten 1000 Gewichtsteile Äthylenoxid werden innerhalb von 30 Minuten 10 Gewichtsteile BP-eingeleitet,
wobei die Temperatur auf -200C gehalten wird. Anschließend
läßt man die Temperatur der Reaktionsmischung innerhalb von 2 Stunden auf +100C ansteigen und danach das Reaktionsgemisch noch 2 Stunden bei einer Temperatur von 100C weiterreagieren.
Bei dieser Verfahrensweise wird das Äthylenoxid zu 87,1 % umgesetzt. Aus 1000 Teilen Kthylenoxid entstehen
7^4 Gewichtsteile 1,4-Dioxan
52 Gewichtsteile 2-Methyl-l,3-dioxolan und 85 Gewichtsteile höhere Polyäthylenoxide.
Die Ausbeute an 1,4-Dioxan, bezogen auf umgesetztes Äthylenoxid,
beträgt 84,3 % der Theorie.·
In einem Rührgefäß werden innerhalb von einer Stunde zu 1000 Gewichtsteilen
von auf -40°C gekühltem Äthylenoxid 3300 Teile an
auf -200C vorgekühltem 1,4-Dioxan, in dem sich 6,5 Gewichtsteile
BF-v befinden, zugefügt. Die Temperatur steigt hierbei auf -200C
an. Anschließend läßt man die Temperatur des Reaktionsgemisches innerhalb von einer Stunde auf +100C ansteigen und das Reaktionsgemisch
noch eine Stunde bei 100C weiterreagieren. Das Äthylenoxid
wird bei dieser Verfahrensführung zu 52,8 % umgesetzt. Durch
destillative Aufarbeitung erhält man aus dem Reaktionsgemisch neben unumgeletztem Äthylenoxid
7 0 ΓΙ Γ! Rl / 1 ] 3 B "6-
- 6 - O.ζ. 27 589
2 13-AO
462 Teile 1,4-Dioxan,
41 Teile 2-Methyl-l,3-dioxolan
und 25 Teile höhere Polyäthylenoxide.
Die Ausbeute an 1,4-Dioxan, bezogen auf umgesetztes Äthylenoxid,
beträgt 87,5 % der Theorie.
In den ersten Kessel (Volumen 1000 Raumteile) einer kontinuierlichen
Rührkesselkaskade, die aus fünf Rührkesseln besteht,
wobei die letzten vier Kessel jeweils das doppelte Volumen des ersten Kessels besitzen, werden stündlich 1000 Teile flüssiges
Äthylenoxid und 10 Teile gasförmiges BF, eingeleitet. Die
Temperatur wird dabei auf -200C gehalten. Die Temperaturen in
den weiteren vier Kesseln betragen 00C bzw. +100C, +14°C , +14°C.
Die mittlere Verweilzeit in der Kesselkaskade beträgt insgesamt etwa 10 Stunden. Aus dem letzten Kessel werden stündlich ungefähr
1000 Teile Reaktionsgemisch abgezogen. Bezogen auf 1000 Teile Reaktionsgemisch werden erhalten:
20 Teile Äthylenoxid,
820 Teile 1,4-Dioxan,
820 Teile 1,4-Dioxan,
70 Teile 2-Methyl-1,3-dioxolan
und 90 Teile höhere Polyäthylenoxide.
Das Äthylenoxid wird also bei dieser Verfahrensweise zu --99 %
umgesetzt. Bezogen auf umgesetztes Äthylenoxid werden 82 % der Theorie an 1,4-Dioxan erhalten.
In einem Autoklaven werden bei Temperaturen von -200C und 20 atm
Druck 1000 Gewichtsteile Äthylenoxid mit gasförmigem SiF2^ gesättigt.
Die Reaktion setzt sofort ein". Der Autoklaveninhalt wird anschließend 5 Stunden auf etwa 00C gehalten. Das Äthylenoxid
wird bei dieser Verfahrensweise zu 87,5 % umgesetzt. Die,
destillative Aufarbeitung des Reaktionsgemisches ergibt 693 Teile 1,4-Dioxan,
91 Teile 2-Methyl-l,3-dioxolan und 91 Teile höhere Polyäthylenoxide.
Die Ausbeute an 1,4-Dioxan beträgt 79,2 % der Theorie, bezogen
? 0 9 R R Ί/ 1 13 8 _7_
- 7 - o„z. 27 589
auf umgesetztes Äthylenoxid.
In einem Autoklaven werden bei Temperaturen von -200C und 20 atm
Druck 1000 Gewichtsteile Äthylenoxid mit gasförmigem SiP^ gesättigt.
Die Reaktion setzt sofort ein. Der Autoklaveninhalt wird anschließend eine Stunde auf etwa +100C gehalten. Das Äthylenoxid
wird bei dieser Verfahrensweise zu 8l,3 % umgesetzt. Die.
destillative Aufarbeitung des Reaktionsgemisches ergibt 635 Teile 1,4-Dioxan,
88 Teile 2-Methyl-1,3-dioxolan,
und 90 Teile höhere Polyäthylenoxide.
Die Ausbeute an 1,4-Dioxan beträgt 78,1 % der Theorie, bezogen
auf das umgesetzte Äthylenoxid.
-8-209883/1138
Claims (6)
- - 8 - O.ζ. 27 589Patentansprüche,1.,Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem 1,4-Dloxan durch \^J Dimerisierung von Äthylenoxid in Gegenwart von SiF^ oder BP7 bzw. einer sich aus BP-, und 1,4-Dioxan bildenden Additionsverbindung als Katalysatoren, dadurch gekenn zeiohnet , daß man die Katalysatoren mit dem in flüssiger Phase befindlichen Äthylenoxid bei Temperaturen von -500C bis 00C vermischt, die erhaltene Mischung danach ein bis 10 Stunden auf Temperaturen von -25 bis +100C hält.
- 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion noch bis zu drei Stunden bei Temperaturen von. +10 bis +400C in flüssiger Phase fortführt.
- 3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion bei Temperaturen unterhalb 15°C fortführt.
- 4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Katalysatoren bei Temperaturen von -30 bis -10°C mit dem Äthylenoxid vermischt.
- 5. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Katalysatoren mit in 1,4-Dioxan gelöstem Äthylenoxid vermischt.fc
- 6. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man SiPn mit dem in flüssiger Phase befindlichen Äthylenoxid bei Temperaturen von -500C bis 00C und Drücken von bis zu 30 atm vermischt.Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG9883/1138
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