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Verfahren zum Handverpacken von gleichförmigen Warenstücken und Behälter
aus Karton zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung bezieht sich auf ein rationelles
Verpacken von gleichförmigen Gegenständen. Darüber hinaus bezieht sich die Erfindung
auf einen Behälter aus Karton, um in Durchführung des Verfahrens Gegenstände mit
gleichförmiger Gestalt in ein facher Weise verpacken zu können.
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Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf die Verpackung von Kleinpackungen
mit Waren aller Art, wie sie heute vielfach in werbend ausgestalteten Kartons verpackt
und in den Handel gebracht werden. Diese Kartons sind vielfach so gestaltet, daß
sie durch Aufreißen einer Seitenfläche oder eines Entnahmeschlitzes die Ware ganz
oder teilweise freigeben, mithin als sogenannte stumme Verkäufer aufgestellt werden
können.
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Bei Massenartikeln werden diese Kartons mit Verpackungsautolunten
gefüllt und verschlossen. Schwieriger ist es, verhältnismäßig kleine Stückzahlen
rationell zu verpacken. ier ist
der Einsatz von Verpackungsmaschinen
wegen der hohen Investitionskosten ausgeschlossen. In derartigen Fällen werden die
Kartons von IJand gefüllt und verschlossen.
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Es ist beispielsweise ein Karton für diese Zwecke bekannt, der zumindest
auf der später zum Boden werdenden Seite in der Art von Faltschachteln mit sogenanntem
automatischem Boden versehen ist. Hierbei handelt es sich um Faltschachteln, die
beim Aufrichten in die dreidimensionale Form selbsttätig-ihren Boden in die gebrauchsfertige
Stellung bringen, der sogleich verschlossen ist. Diese Kartons werden vor dem Befüllen
in der aufgerichteten dreidimensionalen offenen Form mit der zu befüllenden Ware
von Hand ausgerichtet, die Ware wird in Form eines Waren stapels über die offene
Seite in die Packung eingeschoben. Diese Methode ist allgemein ül>lich, hat aber
den Nachteil, daß die zu verpackenden Waren vor dem Einschieben stapelweise sehr
genau ausgerichtet werden müssen. SellJst bei exakter Ausrichtung kommt es ei der
handarbeit immer wieder vor, daß einzelne lZarenstücke gegen don Rand der offenen
Verpackung stoßen und dadurch das Füllen erheblich erschweren. Besonders bei Gegenständen,
deren Grundfläche dem Querschnitt des Kartons entspricht, genügt eine geringfügige
Verschiebung nur eines Gegenstandes, um zu bewirken, daß dieser Gegenstand beim
Etnschieben in Umkartons an der entsprechenden ,Yartonkante hängenbleibt und das
Einschieben des Stapels blockiert. Bei der manuellen Arbeit hat dies zur Folge,
daß die Gegenstände von der entsprechenden Person einzeln eingelegt werden, wobei
eine erhebliche Verteuerung der Verpackung durch den größeren Zeitaufwand verursacht.
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Ferner sind offene zuschnitte bekannt, die entweder vor den Befüllen
zu befüllbaren Kartons aufgefaltet werden müssen oder nach den Befüllen mit entsprechenden
Anleimgeräten angeleimt und an den zuvor offenen Stellen verklebt werden. Bekannte
Zuschnitte dieser Art umgehen auch nicht das vorher notwendige Ausrichten des Warenstapels,
bei den Klebepackungen kommt hinzu, daß besondere Anleimgeräte erforderlich sind
und daß diese Packungen vorwiegend in einer die endgültige Raumform der
Packungen
fixierenden Klebeform oder Preßform gehalten werden messen, bis die Klebung erfolgt
ist.
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Es bestand daher die Aufgabe, eine Methode und eine Verpackung zu
finden, die die vorerwähnten Nachteile weitgehend oder völlig ausschaltet und ein
schnelles und rationelles Verpacken von hand ermöglicht.
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Diese Aufgabe wurde gelöst mit Hilfe eines Behälters aus Karton zum
Verpacken von mehreren gleichförmigen Warenstücken aus einem flächigen faltbaren
Zuschnitt, der sich dadurch auszeichnet, daß aus zwei außen liegenden Längsstreifen
durch Festlegen der äußersten Kante auf dem inneren Längs streifen nahe seiner inneren
Faltverbindung je eine pulse oder Tasche gebildet ist, in welche Vorsprünge von
an den Querenden des Zuschnitts außen befindlichen Verriegelungsflächen eingreifen.
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Der wesentliche Vorteil besteht darin, daß auf dem zunächst flach
liegenden Zuschnitt die zu verpackende Ware ungeordnet aufgebracht werden kann.
Beim Auffalten der Zuschnittflächen wird der Inhalt selbsttätig geordnet, und durch
einfachas Einstecken entsprechender Verriegelungslaschen wird die Verpackung geschlossen
und in der vorgegebenen Raumform fixiert. Für diese Arbeitsgänge sind keinerlei
Hilfsmittel erforderlich, sie können auch von ungeübten ililfskräften ausgeführt
werden, wobei die einzelnen Handgriffe sich so gegeneinander abgrenzen lassen, daß
sie auch am Fließband nacheinander von mehreren Hilfskräften, die jeweils nur einen
Arbeitsgang erledigen, besonders rationell ausgeführt werden können.
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In Ausgestaltung der Erfindung weisen die in Längsrichtung offenen
Hülsen oder Taschenanschnitte auf, die zum Einführen der Vorsprünge dienen. An diesen
Stellen ist die im übrigen doppelwandige Hülse oder Tasche einwandig gestaltet.
Dies
erleichtert das Einstecken der Vorsprünge in die Taschen, wodurch
die Fixierung der fertigen Verpackung bewirkt wird.
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Das Zentrum des Zuschnitts wird von einer Frontfläche gebildet, welche
in ihren Abmessungen der Projektion oder der anliegenden Mantelfläche eines zu verpackenden
Stapels von Waren entspricht.
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Ebenso entsprechen die Breite von Seitenflächen und Stirnseiten der
Höhe des Stapels. Der Entnahmeschlitz kann in der Frontfläche und teilweise oder
ganz in den angrenzenden SeitenflAchen vorgesehen sein. Der Abstand zwischen der
Unterkante des Entnahmeschlitzes zur Stirnseite als Bodenfläche wird von einem Polster
ausgeglichen. Das Polster kann zweckmäßigerweise aus einem endlosen Streifen bestehen,
der parallelogrammartig flach zusammenlegbar ist und mit einer Schmalseite zwischen
Entnahmeschlitz und Hodenfläche mit der Frontfläche verklebt ist.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf Behälter von rechteckiger
oder quaderförmiger Gestalt, sondern ermöglicht insbesondere auch die Anwendung
von beispielsweise Dreieck-, Sechseck- oder Achteckquerschnitten. Es können auch
Behälter mit einem halbrunden oder zwei halbrunden Seiten hergestellt werden.
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weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung einzelner zeichnerisch dargestellter Ausführungsbeispiele.
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Es zeigen: Fig. 1 einen im wesentlichen in die Ebene ausgebreiteten
Stanzzuschnitt einer ersten Ausführungsform mit teilweise aus der Ebene hochgeklappten
Teilen, Fig. 2 den Zuschnitt gemäß Fig. 1 mit aufgelegten zu verpackenden Gegenständen,
Fig. 3 den Zuschnitt gemäß Fig. 1 und 2 mit hochgeklappten Seitenwänden,
Fig.
4 den Zuschnitt gemäß Fig. 1, 2 und 3 in einer nachfolgenden Stufe des Verschließens,
Fig. 5 eine abgewandelte Ausführungsform in der Stellung von Fig. 4, Fig. 6 eine
weitere abgewandelte Ausführungsform in der gleichen Stellung entsprechend Fiq.
4, Fig. 7 eine schematische perspektivische Darstellung eines gebrauchsfertigen
Behälters, Fig. 8 ein im Querschnitt abgewandelter Behälter und Fig. 9 eine weitere
Abwandlung des neuen Behälters.
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Der neue Behälter wird zunächst anhand eines ausgewählten Anwendungsbeispiels
beschrieben. In diesem Falle dient der Behälter zur Umhüllung von flachen quaderförmigen
Warenstücken. Für solche Warenstücke ist es bereits üblich, sie in umhüllenden Verpackungen
als Warenspender oder stumme Verkäufer feilauhalten. Im zeichnerisch dargestellten
eispiel handelt es sich um eine Verpackung einer beliebigen stapelbaren Ware 10.
Der Schlitz bezieht sich aber keineswegs ausschließlich auf dieses ausgewählte Beispiel,
sondern auf die Verpackung und Darbietung aller möglichen Formen und Arten von Waren.
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Zunächst wird der Zuschnitt anhand von Fig. 1 beschrieben.
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Dieser besteht vorzugsweise jedoch nicht ausschließlich aus Karton.
Längs einer Frontfläche 12 befinden sich Seitenflächen 14. Jede Seitentläche ist
oben und tinten mit je einer später den Uoden und Deckel verstärkenden Lasche 16
sowie mit je einer
Hülse 18 versehen0 Diese Hülse entsteht durch
Umknicken je einer entsprechenden seitlichen Verlängerung des Zuschnitts, wobei
die eingefaltete äußerste Kante aufgeklebt oder angeheftet wird. Um ein späteres
Einstecken in die lse zu erleichtem, ist oben und unten je ein schräger Anschnitt
20 vorgesehen.
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Oben und unten schließen an die Frontfläche 12 Stirnflächen 22 mit
daran angelenkten Verriegelungsflächen 24 an. Die Stirnflächen 22 bilden später
zusammen mit den Laschen 16 den Boden und den Deckel des Behälters. Die Verriegelungsflächen
24 erhalten an der freien Kante durch Schlitzungen oder Aussparungen Nasen 26.
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Die neue Verpackung wird im Gegensatz zu vergleichbaren Behältern
nicht erst in eine leere Raumform gebracht und dann mit einer Ware gefüllt, vielmehr
wird die zu verpackende Ware 10 gemäß Fig. 2 auf den offenen Zuschnitt ungeordnet
aufgelegt, und die Verpackung wird um die Ware 10 herum gem. Fig.
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3 und 4 verschlossen, durch vorteilhafterweise die Ware zugleich ausgerichtet
wird. neshalb kann ein Stapel von gleichen - im vorliegenden Beispiel sieben oder
acht - Warenstücken 10 lose und nicht ausgerichtet innen auf die Frontfläche 12
aufgelegt werden. Durch das ohnehin notwendige ITochklappen der Seitenflächen 14
erfolgt eine Ausrichtung in Längsrichtung des Warenstapels und bein Hochklappen
der Stirnflächen 22 in der Querrichtung, nachdem zuvor bereits die Laschen 16 eingeklappt
worden sind. Schließlich ist der Stapel von Waren 10 in der Verpackung fest umschlossen.
Die Ilillsen 18 werden gemaß Fig. 9 umgeschlagen und die Nasen 2fi über die Anschnitte
20 in die llillsen 18 angesteckt. Somit ist die Verpackung verriegelt. Zwischen
den umgeschlagenen Hülsen 18 verbleibt ein Schlitz a <Fig. 4), der etwa der Größe
der Schlitze oder Aussparungen zwischen den Masen 26 in aller Verriegelungsfläche
24 entspricht. Mit Hilfe dieses Schlitzes a kann ein Fenster
zum
Hinblick in die Verpackung gebildet werden. nieses Fenster kann entsprechend des
Abstandes h (Fig. 5) groß gehalten werden oder als schmaler Streifen c (Fig. 6)
ausgebildet sein. In jedem Fall bietet dieser sich aus konstruktiven Gründen ergebende
Schlitz den Vorteil einer Sichtkontrolle, die zudem bei der Benutzung als ein auf
einem Ladentisch aufgestellter stummer Verkäufer von der .Riickseite her durch das
Verkaufspersonal wahrgenormen erden kann.
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Aus Fig. 7 geht die Ausgestaltung der neuen Verpackung als Warenspender
oder stummer Verkäufer hervor. Zu diesem Zweck ist die Verpackung mit einem Entnahmeschlitz
28 versehen. nieser Schlitz 28 entsteht durch Aufreißen. In der Frontfläche 12 sowie
in den angrenzenden Teilen der Seitenflächen 14 ist durch Perforation oder ähnliches
die Ausbildung des Schlitzes 28 vorbereitet. Am Einsatzort wird die Umhüllung an
dieser Stelle entfernt,und die t're 10 wird ganz oder teilweise freigegeben. In
der Darstellung der Fig. 7 ist die Ware 10 aus Gründen der Klarheit der Darstellung
nicht eingezeichnet. Erkennbar ist aber ein gestrichelt eingezeichnetes Polster
30, auf welchem die Ware 10 in der Gebrauchsstellung aufliegt. Das Polster 30 kann
ein aus starker Pappe hergestelltes Parallelogramm sein, das beispielsweise mit
einer Schmalseite mit der Innenseite der Frontfläche 12 unterhalb des Entnahmeschlitzes
28 verleimt sein kann. Dieses Polster 30 kann aber auch heim Verpacken separat beigelegt
werden. Ferner kann es aus einem vollen Material, etwa einem geschäumten Kunststoff,
bestehen. In jedem Fall hat es die Aufgabe, den Abstand von der Schlitzunterkante
bis zum Bosen des Behälters auszugleichen und die leichte Entnahme der ir t'>ehälter
gestapolten Waren zu ermöglichen.
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In den Figuren 8 und 9 sind abgewandelte Querschnittsformen der Verpackung
als Beispiel für die universelle Anwendbarkeit der Verpackung dargestellt.
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Als Beispiel fiir-cine Verpackung mit rundem oder halbrunde
Querschnitt
dient die Darstellung von Fig. 8, gemäß der eine gewölbte Seitenfläche 32 vorgesehen
ist. Ferner ist auch eine Verpackung mit mehreckigen Querschnitt möglich, wie das
Beispiel gemäß Fig. 9 zeigt. Hierbei werden die Frontfläche und die Seitenflächen
in mehrere streifenförmige Flächen 34 aufgelöst. Die übrigen Teile der Verpackung
werden jeweils der besonderen Querschnittsform angepaßt, bleißen jedoch mit ihrer
Funktion erhalten, wie zuvor beschrieben, und sind deshalb in den Figuren 8 und
9 mit den bereits erläuterten Bezugszeichen versehen. Selbstverständlich lassen
sich diese und alle anderen denkbaren Sonderformen des Querschnitts mit einem Entnahmeschlitz
28, einem Polster 30 und einem in der Breite variierbaren Schlitz zwischen den Hülsen
18 versehen.
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Ansprüche: