DE2131230A1 - Verfahren zur Herstellung von Hexahydroindan-4-carbonsaeure-Derivaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Hexahydroindan-4-carbonsaeure-DerivatenInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von Hexahydroindan-4-carbonsäure-Derivaten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Hexahydroindanr-4-carbonsäure-Berivaten der allgemeinen
Formel I R
COOR,
worin R-, eine niedere Alkylgruppe und Rp Wasserstoff oder
einen Kohlenwasserstoffrest bedeuten, ...
durch Hydrierung eines Tetrahydroindan-4-earbonsäure-Derivats
der allgemeinen Formel II
(II),
in der R^ und Rg die gleiche Bedeutung wie in Formel I
besitzen,
mit Wasserstoff in Gegenwart eines palladium- oder rhodium-
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,ο,οοπ SCHERiNGAG
haltigen Hydrierungskatalysators, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Hydrierung in Gegenwart eines tertiären Amins
durchführt.
Unter den niederen Alkylresten R-, sollen vorzugsweise Alkylreste
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie zum Beispiel der Methyl-,. Äthyl-, Propyl- oder Butylrest verstanden werden.
Unter den Kohlenwasserstoffresten Rp sollen vorzugsweise Kohlenwasserstoffreste
mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen verstanden werden. Diese Kohlenstoffreste können geradkettige oder verzweigte
Alkylreste, 5- oder 6gliedrige Cycloalkylreste oder
Arylreste sein; als Kohlenwasserstoffreste seien beispielsweise genannt: der Methyl-, Ä'thyl-, n-Propyl-, Cyclopentyl-,
n-Hexyl-, Cyclohexyl-, Phenyl-, n-Heptyl-, p-Tolyl- oder
n-Oktylrest. -
Es ist bekannt, daß die Carbonsäuren der allgemeinen Formel I
wertvolle Zwischenprodukte zur Totalsynthese pharmakologisch
wertvoller Steroide, wie zum Beispiel östron, östradiol, 18-Methylöstradiol,
Equilin, Equilenin, Testosteron, 18-Methyltestosteron,
17a-Ä'thinyl-19-nor-testosteron oder 17a-Ä'thinyl-l8-methyl-19-testosteron
sind.
Ferner ist bekannt; daß man die Carbonsäuren der Formel Γ oder
deren Ester durch Hydrierung von Verbindungen der Formel II mit Wasserstoff in Gegenwart von Hydrierungskatalysatoren herstellen
— 3 _ 209852/1085
SCHERING AG
2 1 3 Ί 2 3 O Patentabteilung
kann ( Russischer Urheberschein Nr. 216 685; Bull. Soc chim.
France 1968, j5664). Diese bekannten Hydrierungsverfahren sind
aber für eine technische Herstellung von Verbindungen der Formel I wenig geeignet, denn sie verlaufen nicht stereospezifisch
In dem Ausführungsbeispiel 2 des russischen Urheberscheins Nr.-216 685 wird die Hydrierung einer Verbindung der Formel II
mit R-j in der Bedeutung von Methyl und Rp in der Bedeutung
von Äthyl beschrieben (Verbindung Ha des nachfolgenden Formelschemas).
Führt man den dort beschriebenen Versuch durch, so erhält man ein Umsetzungsprodukt mit den gleichen physikalischen
Konstanten, die in dem russischen Urheberschein angegeben werden. Dieses Produkt M; aber keine einheitliche Verbindung, sondern
es besteht aus mindestens zwei Substanzen (Verbindung Ia und
Verbindung III des nachfolgenden Formelschemas): ™5Ϊ
(Ha)
(Ia)
(III)
Das dies der Fall ist, erkennt man bei einer genauen Untersuchung
des gebildeten Umsetzungsproduktes: Chromotographiert man das Umsetzungaprodukt.an einer Kieselgel-Dünnschichtplatte
unter Verwendung von Cyclohexan-Esslgester 1+1 als Laufmittel,
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BAD ORiGfNAL
„ SCHERINGAG
so trennt sich das Hydrierungsprodukt in zwei Komponenten auf. Untersucht man das Umsetzungsprodukt mittels UV-Spektroskopie»
so erhält man eine starke Abs or pt ions bande bei 27O m//* dies
ist die Bande der enolisierten Ketogruppe in der 5-Stellung. Die
Verbindung der Formel Ia besitzt keine solche Absorptionsbande, da sie nicht eholisiert, während die Verbindung Illdiese Bande
besitzt, da sie fast ausschließlich in enolisierter Form vorliegt. Die NMR-spektroskopische Untersuchung zeigt ebenfalls eindeutig,
f daß das erhaltene Umsetzungsprodukt ein Gemisch der beiden Substanzen
Ia und III ist.
Die Auftrennung des erhaltenen Gemisches durch Chromatographie oder fraktionierte Kristallisation ist äußerst aufwendig und
führt in der*Regel zu hohen AusbeuteVerlusten; deshalb sind
die literaturbekannten Verfahren wenig geeignet, um die Verbindungen der Formel I in technischem Maßstab herzustellen.
Es wurde nun gefunden, daß man bei der Hydrierung der Tetrahydroindan-4-carbonsäure—Derivate
der allgemeinen Formel II mit Wasserstoff in Gegenwart von palladium-oder rhodiumhaltigen
Katalysatoren überraschenderweise die gewünschten Hexahydroindan-4-carbonsäure-Derivate
der Formel I in fast quantitativen Ausbeuten herstellen kann, wenn man die Hydrierung in Gegenwart eines
tertiären Amins durchführt.
. · Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignen sich vorzugsweise tertiäre Amine der allgemeinen Formel NR-JURf- ,
in der die Substituenten R,, Rj. und R,- jeweils einen Kohlenwasser-
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SCHERINGAG
— 5 -
Stoffrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeuten, wobei die
Substituenten R2,'und R1-* gegebenenfalls über ein Sauerstoffatom,
ein Stickstoffatom oder eine Alkylaminogruppe,ringgeschlossen sein
können. Besonders geeignet sind solche Amine der Formel NRJFtJFL·,
in denen mindestens ein Substituent eine niedere Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellt. Als tertiäre Amine, die
sich zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignen,
seien beispielsweise genannt: Trimethylamin, Triäthylamin, Methyldi-iso-propylamin,
Tri-n-butyl-amin, Dimethyl-cyclopentylamin, Dimethylcyclohexylamin, Dimethy!anilin, Dimethylbenzylamin,
Methyl-diisooktyl-amin, N-Me thy !pyrrol, N-Methyl-pyrrolidin,
N-Methylimidazol, N-Methylpiperidin oder N-Methy1-morpholin.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann grundsätzlich in der Weise durchgeführt werden, daß man das tertiäre Amin als alleiniges
Lösungsmittel verwendet. Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß man die Reaktion in den für Hydrierungsreaktionen üblichen Lösungsmitteln unter
Zusatz von 1 bis 20$ tertiären Amin durchführt. Geeignete
Lösungsmittel sind beispielsweise Kohlenwasserstoffe, wie Hexan, Heptan, Cyclohexan, Benzol, Toluol, oder Xylol, Äther, wie Diäthyläther,
Di-isopropylather, Di-n-butylather, Tetrahydrofuran, Dioxan
oder Glycoll-dimethyläther, Ester, wie Essigester,oder Alkohole
wie Methanol, Äthanol, iso-Propanol oder n-Butanol.
Die Hydrierung kann sowohl bei Raumtemperatur als auch bei niedrigerer oder erhöhter Temperatur durchgeführt werden. Für die Durchführung
der Reaktion wird vorzugsweise eine Reaktionstemperatur
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von -10° C bis.+500C gewählt.
Die Hydrierung kann sowohl unter Normaldruck als auch bei
erhöhtem Druck durchgeführt werden. Die Hydrierung erfolgt vorzugsweise bei einem Wasserstoffdruck von 1 bis 50 Atmosphären.'
Die Ausgangssubstanzen für das erfindungsgemäße Verfahren
können beispielsweise wie folgt synthetisiert werden.
1 Mol j5-Keto-4-pent ensäureester wird in etwa 400 ml Dioxan
und 400 ml Wasser suspendiert, mit 1,15 Mol 2-Alkyl-cyclopentan-1,3-dion
versetzt und 6 Stunden lang in einer Argon-Atmosphäre unter Rückfluß erhitzt. Dann entfernt man das Dioxan durch Vakuumdestillation,
verdünnt die wässrige Phase mit gesättigter Natriumchloridlösung und extrahiert sie mit Methylenchlorid. Die
Methylenchloridphase wird über Natriumsulfat getrocknet, im Vakuum eingeengt und das erhaltene Rohprodukt durch Kristallisation
gereinigt.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung des erfindungsgemäßen
Verfahrens: .
6,1 g 7aß-Methyl-l,5-dioxo~5»6.7«7a-tetrahydroindan-4-carbonsäureäthylester
(Schmelzpunkt 94 - 95j5° c aus Äthanol) werden
in 100 ml Benzol und 10 ml Triäthylamin gelöst, mit 0,5 g Palladiumtierkohle
(l0$ig) versetzt und unter Normaldruck bei Raumtemperatur hydriert. Nach einer Stunde ist die Wasserstoffauf-
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/ IO IZOU Patentabteilung
nähme beendet. Dann filtriert man den Katalysator ab, engt
die Lösung im Vakuum ein, kirstallisiert den Rückstand aus Diisopropyläther um und erhält 5*7 g trans-7aß-Methyl-l,5-dioxo
3aast4ß.5.6.7.7a-hexahydroindan~4oc-carbonsäureäthylester vom
Schmelzpunkt 54,5° - 56° C.
3,4 g 7aß-Methyl-1.5-dioxo-5.6.7.7a-tetrahydroindan-4-carbonsäuremethylester
(Schmelzpunkt 8l - 83° aus Äthanol) werden in
50 ml Toluol und 1 ml Triäthylamin gelöst, mit 0,2 g Palladium-Tierkohle
(5$ig) versetzt und unter Normaldruck bei Raumtempera tur 2 1/2 Stunden lang hydriert. Dann filtriert man den Katalysator
ab, engt die Lösung im Vakuum ein, kristallisiert den Rückstand aus Düsopropylather um und erhält 3.»°6 g trans-7aß-Methy1-1.5~dioxo-3a
oc.4ß · 5 · 6.7 · 7a-hexahydroindan-4a~carbonsäuremethylester
vom Schmelzpunkt 93° - 95° C.
2,5 g 7aß-Äthyl-1.5-dioxo-5.6.7.7a-tetrahydroindan-4-carbonsäureäthylester
(Schmelzpunkt 69° - 71° C aus Äthanol) werden in 25 ml Benzol und 5 ml Triäthylamin gelöst, mit 0,3 g Palladium-Calziumcarbonat
versetzt und 1 l/2 Stunden lang unter Normaldruck bei Raumtemperatur hydriert. Dann filtriert man den Katalysator ab, engt die Lösung im.Vakuum ein, reinigt den Rückstand
durch Chromatographie über eine Kieselgelsäule und erhält 2,20 g 7aß-Äthy1-1.5-dioxo-3aa.4ß.5·6.7·7a-hexahydroindan-4a-carbonsäureäthylester
als farbloses öl. IR^-Banden bei 5,74 u und 5,87 u.
2098B2/1085 . 8 J
Claims (1)
- Patemtans pruchVerfahren zur Herstellung von Hexahydroindan-4-carbonsäure-Derivaten der allgemeinen Formel I(D,OOOILworin PL eine niedere Alkylgruppe und R2 Wasserstoff oder einen Kohlenwasserstoffrest bedeuten,durch Hydrierung eines Tetrahydroindan-4-carbonsäure-Derivats .der allgemeinen Formel II(II),in der R1 und R0 die gleiche Bedeutung wie in Formel I besitzen,mit Wasserstoff in Gegenwart eines palladium- oder rh cüiumhaltigen Hydrierungskatalysators, dadurch gekennzeichnet,208852/1085SCHERINGAGPatentabteilungdaß man die Hydrierung in Gegenwart eines tertiären Amins durchführt.209852/1085ORIGINAL fNSPHCTED
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