DE2130168A1

DE2130168A1 - Ueberzug fuer kuenstliche gliedmassen

Info

Publication number: DE2130168A1
Application number: DE19712130168
Authority: DE
Inventors: Walter Auracher
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1971-06-18
Filing date: 1971-06-18
Publication date: 1973-01-04

Description

Uberzug für künstliche Gliedmaßen Die Erfindung betrifft einen überzug für künstliche Gliedmaßen.
Von den bekannten künstlichen Gliedmaßen werden Strümpfe stärker als beim Tragen auf gewachsenen Gliedmaßen zerrissen, da die I4uskulatur z. B. eines menschlichen Fußes weich, ein künstlicher Fuß aber hart ist. Ferner ist es Patienten häufig unangenchun, wenn aufgrund seiner starren, harten Außenseite ein künstliches Bein o. dgl. als solches von Nachbarn z. B.
bei dichtem Gedrängte in öfrentl.ichen Verkehrsmitteln erkannt wird. Schließlich ist es oft auch eine Frage der Kosmetik, wenn künstliche Gliedmaßen und ihre Gelenke, insbesondere Rnöchel- und Kniegelenke, Lederteile, Schienen und dgl. mehr oder weniger unverdeckt zutage liegen.
Die Erfindung geht daher von der Aufgabe aus, einen Überzug für künstliche Gliedmaßen zu schaffen, der in seinem Aussehen, in seiner Griffigkeit und Elastizität einem natürlichen Fuß, Bein, Arm, etc. ähnlicher ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemaß dadurch gelöst, daß eine äußere Lage aus vorzugsweise elastischem Textilmaterial mit einer unteren Lage aus weichem Schaumstoff fest verbunden ist.
Die nachstehende Beschreibung bevorzugter Ausführungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit beiliegender Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Uberzuges in Form eines Strumpfes für eine Beinprothese und Fig. 2 eine Schnittansicht entlang der Linie 2 - 2 in Fig. 1.
Wie aus der Zeichnung, insbesondere-Fig. 2, hervorgeht, besteht die dargestellte Ausführungsform eines Strumpfes aus drei Lagen, nämlich einer äußeren oder oberen Lage aus vorzugsweise elastischem Textilmaterial 1, einer unter dem Textilmaterial 1 gelegenen und fest mit diesem verbundenen Lage aus weichem Schaumsto£ 2 und einer auf der unteren Seite des Schaum stoffes 2 gelegenen, mit diesem verbundenen weiteren Lage aus Textilmaterial 3. Die Lage-aus Textilmaterial 3 kani auch weggelassen werden. Die äußere Lage aus Textilmaterial 1 kann hautfarbig ausgebildet und, falls erwünscht, auf der Außenseite mit einer Adern-, Falten-, Knöchel- und/oder Haarw zeichnung versehen sein. Als Textilmaterial eignet sich z. B.
eine insbesondere feine Web- oder Maschenware, z. B. ein Kettengewirk. Das Textilmaterial 1 und 3 kann im Hinblick auf seine Dehnbarkeit in einer oder mehreren Richtungen ein- oder mehrzügig gearbeit sein. Der Schaumstoff 2, der insbesondere ein geschäumter Kunststoff ist, besitzt bereits von Haus aus die erforderliche Elastizität, Dehnbarkeit und Weichheit.
Der erfindungsgemäße Strumpf gemäß Fig, 1, dessen äußere Beschaffenheit weitgehend der Oberflächenbeschaffenheit eines natürlichen Beines entspricht, kann in folgender Weise hergestellt werden. Auf das starre Modell eines Beines wird ein erster Strumpf aus Textilmaterial aufgezogen, der die Schicht aus Textilmaterial 3 bildet. Auf diese untere Schicht wird eine Schicht aus Schaumstoff 2 aufgebracht, beispielsweise durch Auf sprühen von Schaumstoffmaterial oder Auflegen eines flächigen Schaumstoffes und Stoßen des Schaumstoffes an einer Nahtstelle. Die Schaunstoffschicht 2 wird festhaftend oder klebend mit der Schicht aus Textilmaterial 3 verbunden. Anschließend wird auf die Außenseite des Schaumstoffes 2 ein weiterer Strumpf aus Textilmaterial 1 aufgezogen und mit dem Schaumstoff verbunden, was Z. B. durch Kleben erfolgen kann.
Anschließend wird der dreischichtige Strumpf (vergleiche Fig.2) voirlrtodx abgezogen. Vor dem Abziehen kann er noch einer thermischen Behandlung unterworfen werden, um die Formstabilität herzustellen. Im Verlauf dieser thermischet:l Behandlung kann auch der feste Verbund zwischen den drei Schichten entstehen.
Als Textilmaterial 1, 3 eignet sich ein Material, das wenigstens teilweise z. B. aus Baumwoll-, Kunststoff-, insw besondere Nylon-, Gummi- oder Kunstgummifäden besteht. Der Überzug kann als Strumpf, Kniestrumpf, Wadenstrurripf, Fußstrumpf, Oberschenkelstrumpf, Manschette, Handschuh, Fingerstrumpf oder dgl. ausgebildet sein. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist am oberen Rand des Strumpfes ein Befestigungsansatz 4, z. B. aus Gewebe, Kunststoff, Leder oder Kunstleder vorgesehen, der der Befestigung an einem Straps odei am Holz, Leder oder Kunststoff des Kunstheines dient. Der Strumpf gemäß Fig. 1 kann mit oder ohne Naht ausgeführt werden. An seiner Unterseite kann eine Sohle 5 aus Leder, Kunstleder oder Kunststoff angebracht sein. Vorzugsweise wird der Strumpf gemäß Fig. 1 lösbar auf ein Kunstbein augezogen, so daß er bei Bedarf (z. B. einer Reparatur der Prothese) vorübergehend entfernt oder durch einen neuen Strumpf ersetzt werden kann. Die Dicke der Lage aus Schaumstoff 2 beträgt vorzugsweise einige Millimeter, insbesondere etwa 1 - 3 oder mehr mm, je nach der gewünschten Oberflächenbeschaffenheit. Die oberste Lage aus Textilmaterial 1 kann auch modefarbig ausgebildet werden. Bei Bedarf kann der Fußteil des Strumpfes auch weggelassen werden Für die mittlere Lage 2 des erfindungsgemäßen Strumpf es kann als Schaumstoff auch Schaumgummi oder ein ähnliches elastisches Material verwendet werden.

Claims

P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Überzug für künstliche Gliedmaßen, gekennzeichnet durch eine obere Lage aus vorugsweise elastischem Textilmaterial (1) und eine mit dem Textilmaterial (1) verbundene, untere Lage aus weichem Schaumstoff (2).

2. Überzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unter der Lage aus weichem Schaumstoff (2) eine weitere Lage aus vorzugsweise elastischem Textilmaterial (3) angeordnet ist.

3. Überzug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilmaterial (1, 3) wenigstens teilweise aus Baumwoll-, Sunststoff-, insbesondere Mylon-, Gumrli- oder Runstgummifäden besteht.

4. Überzug nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnef daß das Textilmaterial (1, 3) als Web- und/oder Maschen-Ware ein- oder mehrzügig gearbeitet ist.

5. Überzug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß er als Strumpf, Kniestrumpf, Fußstrumpf, Oberschenkel strumpf, Manschette, Handschuh oder Finger~ strumpf ausgebildet ist.

6. Überzug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er einen Befestigungsansatz (4> aufweist.

7 Überzug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er-wenigstens an seiner Außenseite nahtlos ausgebildet ist.

8. Überzug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er als Strumpf mit Sohle (5) ausgebildet ist.

9. Überzug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er lose mit den künstlichen Gliedmaßen verbindbar ist.

10. Überzug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er hautfarbig ausgebildet und/oder auf der Außenseite mit einer Adern-, Knöchel- und/oder Haarzeichnung versehen ist.

11. Verfahren zur Herstellung eines überzuges nach einem der voranstehenden Ansprtiche, dadurch gekennzeichnet, daß auf ein Modell der künstlichen Gliedmaße eine Schicht aus Schaumstoff aufgebracht, diese Schicht klebend mit einer äußeren Schicht aus Textilmaterial verbunden, und schließlich die aus den beiden Schichten bestehende Einheit vom Modell abgezogen wird.

12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst auf dem Modell vor Aufbringung der Schaumstoffschicht eine unterste Schicht aus Textilme.terial angeordnet, anschließend mit dem Schaumstoff fest verbunden und schließlich vom Modell mitabgezogen wird.

13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch aekennzeichnet, daß der Überzug einer vorzuasweise thermischen Formstabil£ierung unterworfen wird.

Leerseite