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Transporttragegriff für Särge Die Erfindung betrifft einen Transporttragegriff
für Särge zur Anbringung je an beiden Enden von deren beiden längsverlaufenden Seitenflächen.
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Es sind bereits Transporttragegriffe der erwähnten Art bekannt, welche
als U-förmige Klappgriffe ausgebildet und an je zwei mit der Sargseitenfläche verbundenen
Lagern um 90° aus einer vertikal nach unten geklappten Stellung in eine seitliche
Ausklapp- und Tragestellung schwenkbar sind. Meist sind an jeder längsverlaufenden
Seitenfläche eines Sarges zwei oder drei solcher klappbarer Tragegriffe angebracht,
so daß der Sarg insgesamt von vier bis sechs Personen getragen werden kann, sofern
zu beiden Seiten des Sarges genügend Platz zur Verfügung steht und der Boden im
wesentlichen eben ist. Schwierigkeiten ergeben sich indessen dann, wenn der Sarg
in engen Gängen oder insbesondere in Stiegenhäusern transportiert werden soll, wo
seitlich praktisch kein Platz zur Verfügung steht und außerdem der Sarg in einer
wesentlichen Schräglage von oben nach unten getragen werden muß. Unter solchen ungünstigen
Verhältnissen kann ein die üblichen Klappgriffe aufweisender Sarg lediglich von
zwei Personen getragen werden, von denen jede den Sarg am vorderen bzw. hinteren
Ende zu dessen Sargfüssen erfassen muß. Eine Person muß hierbei zwangsläufig rückwärts
gehen, was den Transport insbesondere durch Stiegenhäuser-sehr erschwert.
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Man könnte daran denken, den Sarg mit zwei Paaren beidseitig in Längsrichtung
vorstehender fester Transporttragegriffe ähnlich wie bei Sänften auszustatten, jedoch
werden derartige Särge von der Bevölkerung gefühlsmäßig abgelehnt. Man erwartet
von einem Sarg allgemein, daß er zumindest im aufgebahrten Zustand keine vorstehenden
zweckbestimmten Elemente aufweist.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines gegenüber dem Stand
der Technik verbesserten Transporttragegriffes bzw. eines Satzes solcher Transporttragegriffe,
welche einerseits ein unbeschwerliches Tragen des Sarges wie bei einer Sänfte ermöglichen,
wobei jeder von zwei trägern beim Transport vorwärtsgehen kann, ohne daß die fest
vorgegebene Breite des Sarges durch die Anbringung der ransporttragegriffe vergrößert
würde, während andererseits das Aussehen des Sarges im aufgebahrten Zustand der
herkömmlichen und gewohnten rorm entspricht. Erreicht wird dies durch ein Paar im
horizontalen Abstand voneinander angeordneter, an der zugeordneten Seitenfläche
befestigter Rohr-oder Hülsenstücke von jeweils nichtkreisförmigem, vorzugsweise
rechteckigem, Querschnitt, ein in diese Rohr- oder Hülsenstücke einschiebbares Griffstück
von entsprechendem Querschnitt, dessen Einschubende an der Oberseite flach abgeschrägt
verjüngt ausgebildet ist und an seiner Unterseite einen höchstens der Abschrägungstiefe
entsprechenden Verriegelungsvorsprung aufweist, welcher in Tragestellung bei voll
eingeschobenem Griffstück gegen die Stirnseite des dem Einschubende zugeordneten
hinteren Rohr-oder Hülsenstückes an dessen dem vorderen Rohr- oder Hülsenstück abgewendeten
Seite anliegt, und eine vor dem verjüngten Einschubende an der Oberseite des Griffstückes
vorgesehene, zu dem Einschubende hin abgeschrägte flache Ausnehmung mit einer der
Wandungsstärke des umgebenden Rohres oder Hülsenstückes etwa ents;preehenden Tiefe,
welche an der dem Einschubende abgewendeten Begrenzung einen Anschlag bildet und
in Tragestellung zur Aufnahme des oberen Umfangsteiles des vorderen Rohr-oder Hülsenstückes
ausgebildet ist.
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Die erfindungsgemäß vorgesehenenGriffstücke können also zum Tragen
bzw. Transport des Sarges leicht in je ein Paar der
zugeordneten
Rohr- oder Ilülsenstücke eingeschoben werden, wobei vermöge der besonderen Formgebung
der Griffstücke beim Anheben des Sarges automatisch eine Verriegelung in der Weise
erfolgt, daß ein unbeabsichtigtes Herausziehen eines Griffstückes aus den zugeordneten
Rohr- oder Hülsenstücken mit Sicherheit vermieden wird. Die Griffstücke können indessen
nach Aufbahrung des Sarges ohne Mühe aus dem jeweils zugeordneten Paar von Rohr-oder
Hülsenstücken herausgezogen bzw. entfernt werden, wobei an dem Sarg lediglich noch
vier Paare von Rohr- oder Hülsenstükken in fester Anbringung verbleiben, die indessen
ganz unauffällig ausgebildet werden können, insbesondere bei Anbringung unmittelbar
unterhalb des praktisch bei jedem Sarg vorhandenen, unter dem Sargdeckel umlaufenden
Flansches, insbesondere dann, wenn die Rohr- oder Hülsenstücke gemäß einem besonderen
Ausführungsbeispiel der Erfindung als Bestandteile der Lagerung je eines seitlichen
Klappgriffes ausgebildet sind. Beim Transport vom Sterbehaus zum Friedhof können
die Griffstücke in den Rohr- oder Hülsenstücken verbleiben bzw. soweit eingeschoben
werden, daß sie über den Sarg nicht mehr hervorstehen, jedoch am Friedhof wieder
in die Tragestellung herausziehbar sind. Die für jeden Sarg notwenaigevr;r erfindungsgemäßen
Griffstücke sind zum Transport einer unbegrenzten Zahl weiterer Särge verwendbar,
so daß als zusätzlicher Materialaufwand lediglich die verhältnismäßig kurzen Rohr-
oder Hülsenstücke in Betracht zu ziehen sind.
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Die Erfindung ermöglicht also einen unbeschwerlichen Sargtransport
durch zwei Personen, insbeondere bei engen Stiegenhäusern ähnlich wie bei einer
Sänfte, wobei indessen das äußere Aussehen des Sarges im aufgebahrten Zustand gegenüber
dem gewohnten Bild nicht verändert wird.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel eines aine:nSarg angebrachten erfindungsgemäßen
Transporttragegriffes, wobei sich ein diesem Transporttragegriff zugeordnetes Griffstück
in
einer Stellung zum Herausziehen bzw. vor dem Verriegeln in. einer Tragestellung
befindet, in einer Ansicht senkrecht zu einer längsverlaufenden Seitenfläche eines
Sarges, Fig. 2 den Transporttragegriff gemäß Fig. 1, wobei der Übersicht halber
der zugehörige Sarg weggelassen und das Griffstück abgebrochen dargestellt sind,
in einer Tragestellung sowie in gleicher Ansicht wie in Fig. 1, Fig. 3 eine Ansicht
längs der Linie III - III von Fig. 1, wobei das den Transporttragegriff zugeordnete
Griffstück entfernt ist.
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Gemäß Fig. 1, 3 weist ein Sargbehälter 1, welcher unten an seinen
vier Ecken mit Sargfüße 2 versehen ist, einen umlaufenden Flansch 3 auf, welcher
einen (nicht gezeigten) Falz zur Aufnahme eines Sargdeckels 4 enthält. Je an beiden
Enden der beiden längsverlaufenden Seitenflächen des Sarges 1, von denen lediglich
eine Seitenfläche 5 bruchstückweise dargestellt ist, befindet sich ein Paar im Abstand
voneinander zugeordneter Rohr-oder Hülsenstücke 6, 7 von rechteckigem Querschnitt,
die mittels entsprechender Holzschrauben 8 (in Fig. 3 gestrichelt angedeutet) an
dem Sarg 1 befestigt sind. Die Rohr- oder Hülsenstücke können nach Wahl auch je
in einem Stück mit den beiden Lagern 15,16 16 eines ohnehin vorgesehenen seitlichen
Klappgriff sgebildet werden.
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In die Rohr- oder Hülsenstücke 6, 7 ist ein aus Holz bestehendes Griffstück
9 von entsprechendem Rechteckquerschnitt einschiebbar, dessen Einschubende an der
Oberseite eine flache Abschrägung 10 aufweist und damit verJüngt ausgebildet ist.
An der Unterseite weist das Griffstück 9 am Einschubende einen der Tiefe der Abschrägung
10 höchstens entsprechenden Verriegelungsvorsprung 11 auf, welcher einen Bestandteil
eines Blechwinkels bildet und mittels zumindest einer in Pig. 1, 2 gestrichelt angedeuteten
Holzschraube 12 mit dem Griffstück 9 fest verbunden ist. Der Verriegelungsvorsprung
11 liegt in Tragestellung gemäß Pig. 2 bei voll eingeschobenem Griffstück 9 gegen
die Stirnseite
des dem Einschubende zugeordneten hinteren Rohr-
oder Hüleenstückes 6 an dessen dem vorderen Rohr- oder Hülsenstück 7 abgewendeten
Seite an.
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Vor dem verjüngten Einschubende bzw. der Abschrägung 10 ist an der
Oberseite des Griffstückes 9 eine zu dem Einschubende hin abgeschrägte flache Ausnehmung
13 mit einer der Wandungsstärke des umgebenden vorderen Rohr- oder Hülsenstückes
7 etwa entsprechenden Tiefe vorgesehen. Die Ausnehmung 13 bildet an der dem Einschubende
des Griffstückes 9 abgewandten Begrenzung einen Anschlag 14, wobei in Tragestellung
gemäß Fig. 2 das obere Umfangsteil 7' des vorderen Rohr- oder Hülsenstückes 7 aufgenommen
wird. Jedoch ist die Breite des Griffstückes an dem Anschlag 14 so gering gewählt,
daß dieses durch beide Rohr- oder Hülsenstücke 6, 7 beliebig weit eingeschoben werden
kann (Transport vom Sterbehaus zum Friedhof).
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Zum Transport des Sarges 1 werden vier Griffstücke 9 benötigt, welche
in je zwei zugeordnete Rohr- oder Hülsenstücke 6, 7 an jeweils beiden Enden der
längsverlaufenden Seitenflächen 5 einzuschieben sind. Das Einschieben erfolgt in
einer Ausrichtung etwa entsprechend derjenigen des Griffstückes 9 nach Fig. 1 entgegengesetzt
zu der Richtung des Pfeiles Pl, und zwar bis in die Stellung gemäß Fig. 1, wo der
Anschlag 14 in Berührung mit dem oberen Umfangsteil 7' des vorderen Rohr- oder Hülsenstückes
7 gelangt. Erfolgt danach eine Anhebung des Sarges 1 an den Griffstücken 9, so werden
diese gemäß den gekrümmten Pfeilen P2 von Fig. 1 verschwenkt und gelangen in die
Tragestellung gemäß Fig.
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2, wo jegliche Längsbewegung der Griffstücke 9 durch den Verriegelungsvorsprung
11 sowie den Anschlag 14 blockiert ist. Auf diese Weise wird während des Tragens
jedes Griffstück 9 sicher in den zugehörigen Rohr- oder Hülsenstücken 6, 7 gehalten.
Das herausziehen der Griffstücke 9 erfolgt dadurch, daß diese entgegen der Richtung
der gekrümmten Pfeile P2 von Fig. 1 in die Stellung gemäß Fig. 1 gekippt werden,
wonach ein Herausziehen in Richtung des Pfeiles P1 von Fig. 1 leicht möglich ist.
Außerdem können die Griffstücke aus der Stellung gemäß Fig. 1 entgegen der Richtung
des Pfeiles Pl so weit eingeschoben werden,
daß sie über den Sarg
nicht mehr vorstehen (Transport vom Sterbehaus zum Friedhof).