DE2127531C3 - Verfahren zur Herstellung eines schmelzbeständigen Schmelzkäses - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines schmelzbeständigen SchmelzkäsesInfo
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- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23C—DAIRY PRODUCTS, e.g. MILK, BUTTER OR CHEESE; MILK OR CHEESE SUBSTITUTES; MAKING THEREOF
- A23C19/00—Cheese; Cheese preparations; Making thereof
- A23C19/06—Treating cheese curd after whey separation; Products obtained thereby
- A23C19/068—Particular types of cheese
- A23C19/08—Process cheese preparations; Making thereof, e.g. melting, emulsifying, sterilizing
- A23C19/082—Adding substances to the curd before or during melting; Melting salts
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- A23C19/093—Addition of non-milk fats or non-milk proteins
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Description
Das Grundprinzip der Herstellung von Schmelzkäse und von Zubereitungen aus Schmelzkäse besteht darin,
daß Käse oder Rohkasein durch Zusatz von Phosphatoder Citratsalzen soweit hydratisierl wird, daß der Käse
bei EiAvärmung auf Temperaturen über 600C schmilzt.
Der flüssige Schmelzkäse wird dann noch längere Zeit auf Temperaturen von 80 bis 110°C erhitzt, um die
Haltbarkeit zu verbessern. Der Schmelzkäse wird in heißem Zustand abgepackt und dient nach dem Abfüllen
in erster Linie als Brotbelag.
Eine spezielle Verwendungsart von Schmelzkäse ist
die Weiterverarbeitung zu warmen Käsegerichten, wie Brot oder Toast mit überbackenem Schmelzkäse (Welsh
Rarebits). Rührei mit Schmelzkäse. Pfannkuchen mit Schmelzkäse, Käseauflauf. Fleisch- und Fischspeisen mit
Schmclzkäse-Zwischcnlage. Für diese sogenannte war mc Käseküche oder diese warmen Käsegerichte ist es
ein Nachteil, wenn der Schmelzkäse bei der nachträglichen Wärmebehandlung zerfließt, d. h. schmilzt. Man
hat versucht, diesen Nachteil von Schmelzkäse entweder durch Herabsetzung des Wassergehalts oder durch
Verwendung erhöhter Schmclzsalzmengcn /u beseitigen.
Aufgabe der Erfindung ist es. ein Verfahren zur Herstellung eines Schmelzkäses, der auch bei nachträg
licher Wärmebehandlung nicht zerfließt, zur Vertilgung
zu stellen.
Der Gegenstand der I rfimlung ist in den Paientan
Sprüchen definiert.
Der Zusatz von eiweißhaltigen Produkten, wie Molke.
Magermilchpulver und dergleichen zu Schmelzkäse ist bekannt! vgl, z, B, Manuale Lactis, it. Folge, Klasse 5,
Verlag Hans Carl, Nürnberg 1955, S, 269; DE-PS
6 46 670; und Schulz, »Milchwirtschaftliche Patentbc· richte«, Volkswiftschäflliciief Verlag Dr. Anton Fehr,
1947, S, 203, 204 und 288. Diesen Druckschriften ist
jcdödh nicht zu entnehmen, daß ein Zusatz von derartigen Prolcicn bei Temperaturen unter 700C nach
Fertigstellung des Schmelzkäses erfolgen soll. Wie sich
aus dem nachstehenden Versuchsbericht ergibt, kommt es aber auf den Zeitpunkt der Eiweißzugabe entscheidend
an.
Da die im Anspruch I aufgeführten Proteine bei Temperaturen unter 70°C noch nicht gerinnen, quellen
sie auf und können beim Rühren des flüssigen Schmelzkäses fein in diesem verteilt werden. Diese
zugesetzten Proteine gerinnen aber im Schmelzkäse, wenn man diesen auf Temperaturen über 700C erhitzt
Hierauf beruht das Prinzip der Verhinderung des Schmelzens von Schmelzkäse bei nachträglicher Wärmebehandlung.
Wird z. B. eine Scheibe eines solchen Schmelzkäses auf Toast oder Weißbrot im Ofen überbacken, so wird
der Schmelzkäse auf Temperaturen wesentlich über 700C erhitzt, das Albumin gerinnt und verfestigt den
Käse so sehr, daß er beim Überbacken nicht zerläuft, sondern seine Form behält. Bei allen HitzebLhandlungen,
wie Kochen. Braten, Oberbacken, Toasten, Rösten und Grillen, werden Temperaturen über 700C erreicht,
so daß die einfache Beimischung der Proteine zum Schmelzkäse genügt.
Für Anwendungszwecke, bei denen die Wärmebehandlung nicht so hoch ist oder wenr man eine noch
größere Standfestigkeit des Schmelzkäses bei nachträglicher Wärmebehandlung haben will, kann man die
Ausführungsform gemäß Anspruch 2 anwenden. Beim Erhitzen des Schmelzkäses auf Temperaturen über
70° C gerinnen die hitzegerinnbaren Proteine, z. B. die
jo Albumine und Globuline. Das Frhitzen kann hierbei im
Schmelzkäsekessel unter ständiger Bewegung erfolgen oder aber nach Abfüllung des Schmelzkäses in
hitzebeständige Behältnisse, wie Metalldosen. Wenn der Käse in diesen Dosen beispielsweise 30 min auf 90°C
c. erhitzt wird, so sind «ine Albumine und Globuline
geronnen. Der so hergestellte Käse ist in der Konsistenz fest und koch-, back- und bratbeständig.
Vorzugsweise beträgt der Zusatz an hitzegerinnbaren Proteinen, berechnet auf die trockene Form, 3 bis 7%.
•to Von wasserhaltigen Lebensmitteln, die gerinnbare
Proteine enthalten, wie z. B. Hühnereiweiß oder Blutplasma, werden die entsprechend dem Wassergehalt
höheren Mengen zugesetzt.
Da gereifter Käse oder auch Quark oder Frischkäse
4-, bei nachträglicher Hi/ebehandlung. d.h. beim Überbacken
und Braten, meist sehr fadenzichend und zah wird und auch Molke abgibt, kann man nach dem
vorliegenden Verfahren hitzebeständige Schmelzkäse herstellen, die eine Zubereitung von warmen Käsege
vi richten mit höherer Qu,ilitai gcstatit.i. als dies bei
sogenanntem Naiurkäse möglich ist.
Vcrsiichsbcrichi
(nachgcr eicht am 2K August 1975)
(nachgcr eicht am 2K August 1975)
(lic iiin hstchcndcn Versuche I und 2 werden nach
herkömmlichen Verfahren durchgeführt, wahrend der
mi Versuch idem beanspruchten Verfahren entspricht
L Suhmclze.ii von Käse ohne Hühnereiweißzusafz,
2. Schmelzen von Käse mil diner großen Menge von
Hühncreiweiß Unter Rühren Und Erhitzen auf 80 bis
900G
3. Schmelzen von Käse bei 80 bis 9O0C, dann
Rückkühlen auf ca. 7O0C und Zusatz der gleichen
Menge Hühncreiweiß wie bei Versuch 2.
21 | 27 531 | Versuch 2 | Versuch 3 |
3 Die Zusammensetzung |
36,81 | 36,81 | |
der Schmelzen in Prozent: | 6,13 | 6,13 | |
Edamer Käss 40% | Versuch 1 | ||
Edamer Schmelz | 36,81 | 18,40 | 18,40 |
käse 40% | 6,13 | 24,54 | 24,54 |
Emmentaler | 12,28 | 12,28 | |
Frischeiweiß | 18,40 | 1,84 | 1,84 |
Wasser | - | 100,00 | 100,00 |
Schmelzsalz | 36,82 | ||
1,84 | |||
100,00 |
Ergebnisse
A. Beobachtung beim Schmelzen:
Versuch 1 bei β1»" C cremig, sämig j0
Versuch 2 bei 85'Cdickflüssig
B. Fertigprodukt nach 24Std. bei Raumtemperatur Versuch 3 bei 85° C, nicht mehr fließfähig
(ohne Hühnereiweiß)
Versuch 3 nach Zugabe von Eiweiß bei 68° C
Versuch 3 nach Zugabe von Eiweiß bei 68° C
wieder sämig.
Versuch 1
Versuch Versuch 3
Aussehen gut, glänzende Schnittfläche
Struktur weich, schmelzend
Geschmack gut, pikant
gut gui
nicht ganz geschlossen, nicht ganz geschlosfester
wie 1 sen, fester wie 1 + 2
etw. stumpfer wie Nr. 1 wie Nr. 2
C. Verhalten beim Erhitzen:
Erhitzt wurde im Mikrowellenofen. 1 Minute auf 100°C
Versuch 1 verlaufen
Versuch 2 form noch erhalten
Versuch 3 Form 100%ig erhalten
D. Chemische Untersuchung:
Versuch 1 Versuch 2 Versuch 3
pH-Wert 5,67 5,81 5,83
Trockenmasse 41,35 43,65 43,25
Fett in Trockenmasse 37,70 30,70 41,80
ΊΟ
Ferner wurden noch drei weitere Proben durchgeführt,
nämlich Kochprobe in siedendem Wasser, Toastversuch und Bratprobe im heißen flüssigen Fett.
I. Kochprobe in siedendem Wasser
1. Probe 1 löst sich teilweise auf, zerfließt und ist nicht mit der Gabel aus dem Wasser zu fischen.
2. Die Probe 2 hält beim Kochen zusammen und wird breiartig weich. e,n
3. Die Probe 3 behält auch beim Kochen die
schniltfcste Struktur.
iLTöastvcrsuch'
1, Probe I zerläufl nach 15 Minuten auf dem Brot;
Oberfläche glänzend.
2. Probe 2 '/erläuft nicht, licgl breiartig auf dem
Toastbrot.
3. Probe 3 zerläuft nicht, Konsistenz wie ein poröser Eierstich.
III. Bratprobe im heißen flüssigen Fett
1. Probe 1 bildet am Pfannenboden »»ine gebräunte
Haut, die Masse darüber schmilzt die Masse ist in der Pfanne nicht verwendbar.
2. Probe 2 läßt sich von beiden Seiten braun braten. Konsistenz wie ein halbfester Brei, gerade eben in
der Pfanne wendbar
4' 3. Probe 3 läßt sich als gut wendbare Scheibe von
beiden Seiten anbraten, sehr gut bratfeM
Die Versuchsergebnisse zeigen, daß nur die Versuchsprobe 3 die gewünscht*; schnittfähige, kochfeste und
bratfeste Struktur bekommt.
Probe 1 verhält sich wie normaler Schmelzkäse, der beim Erhitzen /erfließt. Das Produkt ist nicht kochfest
und nicht bratfest.
Die, Probe 2 ist breiartig und aufgrund der hohen Hühnereiweißmenge ziemlich dick. Die Hühnereiweißmenge
entspricht den hohen Mengen, die gemäß der vorliegenden Erfindung vorgeschrieben sind. Trotzdem
tritt die gewünschte Strukturbildung nicht ein. weil sich beim Erhitzen von Hühnereiweiß unter Rühren keine
feste Gallerte bilden kann. Würde man die geringeren Mengen Albumin verwenden, die in entgegengehaltenen
Patenten angegeben sind, so würde nur eine geringe Verdickung des Schmelzkäses eintreten. Die glatte
Struktur Von Schmelzkäse würde verschwinden.
Die Proben zeigen eindeutig, daß die bralfeste Konsistenz nur dann eintritt, wenn man das Hühnereiweiß nicht wie beim SchmelZproZeU üblich unter
Rühren bis auf 850C erhitzt. Der Effekt, der zur
Z. 1
OT
Z. I
Strukturbildung führt, tritt nur ein, wenn man das Hühnereiweiß bei Temperaturen unter 700C zusetzt
und dann nachträglich in der Verpackung ohne Rühren auf Temperaturen über 80 bis 900C erhitzt
Ferner zeigen die Versuche, daß nur bei Probe 3 die gewünschte Strukturbüdung erzielt wurde, weil der
Schmelzkäse nach dem Zusatz von Hühereiweiß abgefüllt und dann in der Verpackung ohne Bewegung
nacherhitz: wurde.
Die Bratprobe der Probe 3 in heißem flüssigem Fett beweist die hervorragende Strukturbüdung und die
Bratfesiigkeit.
Die sehr zarte Konsistenz der schnittfesten Probe 3
beruhte auf dem hohen Wassergehalt, der durch Verwendung von frischem Hühnereiweiß entstanden ist.
Durch zusätzliche Verwendung von Hühnereiweißpulver kann die Konsistenz fester gemacht werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines schmelzbeständigen
Schmelzkäses unter Zusatz von 1 bis 20% hitzegerinnbaren Proteinen, wie Eialbumin, Lactalbumin,
Blutalbumin und Globulin in wasserhaltiger oder getrockneter Form oder in Form von
Lebensmitteln, die diese Proteine in hoher Konzentration enthalten, wobei der Schmelzkäse durch
Erhitzen auf 80 bis 1100C fertiggestellt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz nach Fertigstellung des Schmelzkäses bei Temperaturen
unter 70° C erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Schmelzkäse nach Zusatz der
hitzegerinnbaren Proteine zusätzlich auf Temperaturen über 700C erhitzt, bis der größte Teil der
hitzegerinnbaren Proteine koaguliert ist
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DE2127531A DE2127531C3 (de) | 1971-06-03 | 1971-06-03 | Verfahren zur Herstellung eines schmelzbeständigen Schmelzkäses |
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JPS527465A (en) * | 1975-06-30 | 1977-01-20 | Rotsukou Bataa Kk | Method of producing cheese for frying |
DE10140163C1 (de) * | 2001-08-22 | 2003-03-06 | Ceposa Ag Kreuzlingen | Verfahren zum Herstellen eines Käseprodukts zum Grillen, Rösten oder dergleichen sowie Produkt, hergestellt mit diesem Verfahren |
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1971
- 1971-06-03 DE DE2127531A patent/DE2127531C3/de not_active Expired
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1972
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- 1972-05-23 FR FR7218344A patent/FR2139910A1/fr active Granted
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Also Published As
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