DE2126038A1 - Verfahren zur Herstellung von Schaumgummi und so hergestelltes Schaumgummi - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Schaumgummi und so hergestelltes SchaumgummiInfo
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Description
1^ 2 Hamburg 6O1 dsn <=--?· J»»-1-
Dipl.-Ing. Jürgen CraSemann Neue Große Bergstraße 11
. Telefon 38 90 5O
Paten anw β O 1 O C Π O O Telegrammadresse: Qermanpat
Unsere Akte: 1030/355
The Firestone Tire & Rubber Gompany Akron/Ohio, U.S.A.
Verfahren zur Herstellung von Schaumgummi und so hergestelltes Schaumgummi
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Schaumgummi, gegebenenfalls in Kombination mit einer Grundlage
auf Gewebe o.dgl.
Das Verfahren zur Herstellung eines porigen, zellartigen, polsternden Materials aus einem Elastomerlatex hat sich immer
auf ein Mittel zum Gelieren des Materials konzentriert. Es sind sowohl Latex-Ausgangsstoffe verwendet worden, die auf
Naturkautschuk, SBR, Polychloropren, Polystyrol, NBR basierten, als auch Kombinationen von Latices, die auf diesen Elastomeren
basierten. Alle diese Latices sind Dispersionen von Kautschukteilchen in Wasser und bleiben etwas fluid, nachdem
sie verschäumt worden sind. Das Verfahren zur Umwandlung des fluiden Schaumes in einen Feststoff als Vorbereitung auf Vulkanisation
und Trocknen wird im allgemeinen als Gelieren bezeichnet.
Es sind mehrere Methoden zum Gelieren von Schaum entwickelt worden und weit verbreitet. Abgesehen von dem Talalay oder
"frozen-foam" Verfahren können diese Methoden entweder als
"zeitlich-festgelegte" oder als "hitze-empfindliche" Systeme
eingeteilt werden. Das zeitlich festgelegte System wird beispielsweise durch die Verwendung eines hydrolysierbaren Stoffes,
wie Natriumsilicofluorid, dargestellt, das Schaumgelierung
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durch eine kontrollierte Hydrolyse erzeugt, indem man den
des Schaumes herabsetzt und dadurch die Dispersion von Elastomer in Wasser destabiiisiert, um einen festen Schaum zu
erzeugen.
Die "hitze-empfindlichen" Geliersysteme, die auf der Lösliciimachung
von Zinkoxid beruhen, um Natrium- oder Kaliumseifen, in unlösliche Zinkseifen umzuwandeln, wodurch Gelierung bewirkt
wird, haben in letzter Zeit zunehmendes Intsresse gefunden. Ammoniumsalze, wie Sulfate$ Nitrate und insbesondere
Acetate, erzeugen in wirksamer vt/eise diese Art von Gelierung in Kombination mit Zinkoxid und ihre Verwendung ist wohlbekannt.
Diese Salze sind alle in .Vasser vergleichsweise stark löslich und ihre 'Wirkung ist stark von der Temperatur abhängig,
daher die Bezeichnung "hitze-empfindlich" s wie sie für
Gelierungssysteme, die sie verwenden, benutzt wird.
Bei der Verwendung jedes dieser beschriebenen Gelierungssysteme müssen gewisse Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden. Das
Gelierungsmittel, ob ein Silicofluorid oder ein lösliches &mmoniumsalz,
muß zu dem Schaum zugesetzt werden, kurz bevor er durch Formpressen oder Abschaben geformt wird, andernfalls
erhält man schädliche Ergebnisse. Jedes der bekannten Gelierungsmittel
hat eine zerstörende Wirkung auf das Latexsystem, wenn man es während einer ausgedehnten Zeit darin läßt, und
verursacht schließlich Gelieren oder Koagulation, wenn man den Zusatz nicht bis zum letzten Augenblick hinausschiebt. Es ist
gewöhnlich notwendig, das Zusetzen jedes der bekannten Gelierungsmittel
zu dem Latex vor der Verschäumungsstufe zu vermeiden, da ihre Wirkung auf die anwesenden reifen die Schäumeigenschaften
des Latexgemisches beeinträchtigen kann.
Der Zusatz des Gelierungsmittels zu dem Latexgemisch nacn Verschäumen,
aber bevor der bchaum geformt wird, bringt Probleme
und Schwierigkeiten mit sich. Das Gelierungsmittel muß unter
Verwendung eines getrennten Systems in den viskosen Schaum gepumpt
und zugemessen werden -und dann gründlich gemischt werden, um ein gleichmäßiges Grellere zu gewährleisten. Sowohl
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zu viel als auch zu wenig Geliermittel hat eine schädliche Wirkung auf die Struktur des Schaumes und auf die Qualität
des Fertigprodukts. Eine ungleichmäßige Verteilung des Geliermittels in dem Schaum kann örtliche Bereiche erzeugen,
die im wesentlichen kein Geliermittel enthalten und einen sich ergebenden totalen Verlust der erforderlichen porigen
Struktur in diesem Bereich.
Die Beschränkungen der existierenden Systeme erfordern daher sowohl eine kostspielige Pump-, Dosier- und Mischvorrichtung
als auch beständige Beachtung der Fließgeschwindigkeit des Geliermittels in den Schaum, um eine ausreichende Qualität
des Produkts beizubehalten.
Es wurde nun gefunden, daß die Probleme der existierenden Gelierungssysteme
durch Verwendung von Ammoniumpolyphosphat als Geliermittel in Latexschaum beseitigt werden können.
Ammoniumpolyphosphat ist ein Stoff, der kürzlich als feuerhemmendes
Mittel entwickelt wurde und unter dem Warenzeichen "PHOS-CHiSK. P/30" vertrieben wird. Seine Verwendung in Anstrichfarben
wird empfohlen, um sog. "quellende Überzüge" zu erzeugen, d.h. überzüge, die die Feuerausbreitung durch Blasenbildung
oder Schäumen verzögern, wenn sie hohen Temperaturen ausgesetzt werden. Der überzug wird so zu einem vielzelligen Isolierschaum
und schützt den Untergrund.
Da Ammoniumpolyphosphat lediglich als feuerhemmendes Mittel empfohlen wurde, war seine k/irksamkeit als Geliermittel in Latexschaum
völlig unerwartet. Es wurde jedoch zufällig festgestellt, daß 0,2 bis 5*0 Gewichtsteile Ammoniumpolyphosphat
auf 100 Teile Polymerfeststoffe in dem Latex eine Mischung liefern, die ausgedehnte Lagerfähigkeit hat und doch normal verschäumt
werden kann und einen ausgezeichneten gelierten Schaum liefert, wenn sie wiärme ausgesetzt wird. Die Anwesenheit von
mindestens 0,5 Gewichtsteilen Zinkoxid auf 100 Teile Polymerisat ist auch erforderlich. Das Ammoniumpolyphosphat kann in
die Latexmischung zusammen mit den anderen Bestandteilen ein-
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gebracht werden und braucht nicht getrennt nach dem Schäumen
zugesetzt zu werden. Tatsächlich sind Latexmischungen, die Ammoniumpolyphosphat enthalten, bei mehrwöchiger Lagerung stabil
geblieben.
Wenn auch die Verwendung von Ammoniumpolyphosphat in der empfohlenen
Menge von 0,2 bis 5»O% ein Latexschaumsystem ergibt,
das ohne zusätzliche Geliermittel geliert, können geringere Mengen des Ammoniumpolyphats, beispielsweise 0,05 bis 1,0%,
zusammen mit einem löslichen Ammoniumsalz-Geliermittel verwendet werden. In dieser Weise lärm eine Schaummischung mit
einer ungewöhnlich hohen "Gel-Toleranz" hergestellt werden.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung:
Die bei dem Verfahren nach der Erfindung verwendeten Elastomerlatices
werden weitgefaßt als wässerige Dispersionen von Natur- oder Synthese-Kautschuk beschrieben. Unter Synthese-Kautschuk
sind Homopolymere von Butadien oder Isopren, Copolymere von Butadien und Styrol, Butadien und Acrylnitril,
Isopren und Styrol, Copolymere von Butadien, Styrol und einer ungesättigten Carbonsäure sowie Chloroprenhomopolymere zu verstehen.
Bevorzugt werden Naturlatex und die emulsionspolymerisierten Copolymerlatices von Butadien und Styrol (SBR
Latices) oder Mischungen dieser beiden Latices.
Das bevorzugte Geliermittel der Erfindung wird unter dem Warenzeichen
"PHOS-CHEK P/30" vertrieben und wird von dem Hersteller als "wasserunlösliches, polymeres, stickstoffhaltiges
Phosphat" definiert. Die genaue chemische Zusammensetzung des Stoffes wird von dem Hersteller nicht offenbart, lediglich
daß er bezeichne \der Weise 32 yo Phosphor enthält. Die Löslichkeit
von Ammoniumpolyphosphat in ./asser wird als sehr gering
(etwa 1 g in 100 g Wasser) im Vergleich mit der von Monoammoniumphosphat
(etwa 41 g in 100 g Wasser) angegeben. Aus Bequemlichkeit wird der Stoff als "Ammoniumpolyphosphat" bezeichnet.
Bei dem Verfahren der Erfindung wird Ammoniumpolyphosphat in einer Menge von 0,05 bis 5,0 Gew.-%, bezogen auf
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das Gewicht des Polymerisats, verwendet.
Gewünschtenfalls kann auch ein lösliches Ammoniumsalζ als Geliermittel
verwendet werden, obgleich das Verfahren gut arbeitet, wenn Ammoniumpolyphosphat als alleiniges Geliermittel verwendet
wird. Solche löslichen Ammoniumsalz-Geliermittel, wie Ammoniumacetat, -nitrat oder-sulfat oder Monoammoniumphosphat,
können in Mengen von etwa 0,5 bis 5»O Gewichtsteilen auf 100
Teile Polymerisat verwendet werden. Ammoniumacetat wird bevorzugt. Die löslichen Ammoniumsalz-Geliermittel werden in Wasserlösung
verwendet, und der pH der Lösung sollte auf einen Wert von 7 bis 11, vorzugsweise mit Ammoniak, gepuffert werden. ä
Wenn ein lösliches Ammoniumsalz-Geliermittel verwendet wird, sollte eine verminderte iVienge Ammoniumpolyphosphat verwendet
werden, beispielsweise im Bereich von 0,05 bis 1*0 %, bezogen
auf das Polymerisat.
Die Anwesenheit von Zinkoxid in dem Latexgemisch vor dem Verschäumen
ist für die richtige Durchführung der Erfindung erforderlich. Zinkoxid wird normalerweise bei den meisten Verfahren
zur Herstellung von Latexschaum zugesetzt und wird nach bekannten Methoden in Form einer Dispersion zubereitet.
Es sind mindestens 0,5 Gew.-70 Zinkoxid, bezogen auf das Polymerisat, erforderlich, bis zu 10?ό oder mehr können verwendet
werden. Es werden normalerweise 2 bis 6 % bevorzugt, und mit %
größeren Mengen wird kein besonderer Vorteil festgestellt.
Das Verfahren der Erfindung ist besonders geeignet für die Erzeugung von Schaumgummi für Teppich- und Läuferpolster,
das entweder auf der Rückseite des Teppichs oder an einer ■ Gewebegrundlage als getrenntes Polster befestigt wird. Dieses
. Scnaumgummi zeichnet sich durch eine vergleichsweise geringe Stärke (oder Dicke) und einen hohen Füllstoffgrad aus und
. wird gewöhnlich in fortlaufenden Bahnen mit Breiten bis zu 4,57 m (15 feet) hergestellt.
Die verwendeten Latices werden in ersuer Linie durch anionische
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oberflächenaktive Mittel stabilisiert. Natürlicher Latex enthält natürliche Seifen und proteinartige Stabilisatoren, die
die Kautschukpartikel in lasser suspendiert halten. Die synthetischen
Latices, die bei dem Verfahren verwendet werden, sind in ähnlicher Weise mit anionischen oberflächenaktiven
Mittel stabilisiert, wie Alkalimetall salzen von Fettsäuren
und Harzsäuren (rosin acids) oder mit synthetischen anionischen Detergenzien. Es werden zusätzliche Seifen und oberflächenaktive
Mittel zur bchutzstabilisation zugesetzt sowie um ein schnelles Schäumen zu unterstützen, beispielsweise Kaliumoleat
und Tetrakaliumpyrophosphat. Es werden auch starke Basen, wie .ammoniak oder Kaliumhydroxyd, verwendet, um den
pH der Latexmischung in dem Bereich von 11-12 zu halten.
Zur Kostenverminderung werden Füllstoffe, wie Ton, Kreideweiß, Talk, Feldspat oder hydratisiertes Aluminiumoxid, verwendet.
Die Verwendung derartiger Stoffe ist bekannt, und die Mengen sind vergleichsweise hoch - 75 bis 200 Gewichtsteile
Füllstoff auf 100 Teile Latexfeststoffe. Die Füllstoffe können dem Latex in Form einer wässerigen Dispersion oder Aufschlämmung
zugesetzt werden oder sie können unter Bewegung zu dem geeignet stabilisierten Latex trocken zugesetzt werden.
Es können in dem Verfahren bekannte Vulkanisiersysteme verwendet werden, wenn Vulkanisation gewünscht ist, und es werden
Schwefel- und Ultrabeschleuniger vorzugsweise in Form wässeriger Dispersionen zu dem Latex zugesetzt. Die Dispersionen
können durch eine Kugel- oder Kolloidmühle gegeben werden und können in bekannter »/eise stabilisiert werden.Copolymerisate,
die eine Garbonsäure enthalten, können ohne ein Vulkanisier syst em verwendet werden. Bs sollte ein Antioxidans
zugesetzt werden, damit man gegen eine Verschlechterung des Schaumes im Gebrauch sicher ist. Jedes beliebige aus einer
Vielzahl im Handel befindlicher Antioxydanzien kann verwendet werden.
Die Verwendung von Sensibilisatoren beim Gelieren von Schaum-
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gummi ist wohlbekannt und ihre Verwendung "bei der vorliegenden
Erfindung wird empfohlen. Es können beispielsweise Stoffe wie "Arquad-12" (ein quaternäres Aminsalz) und "Trimene Base"
(ein Reaktionsprodukt aus Formaldehyd, Ammoniak und Äthylchlorid) verwendet werden. Diese Stoffe unterstützen die Gelierungsreaktion
und gewährleisten, daß die zellige Struktur beibehalten wird.
Es werden manchmal in Latexschaum-Mischungen Verdickungsmittel verwendet, um dem Abscheiden von Füllstoffen oder anderen
Feststoffpartikeln vorzubeugen oder das Zusammenfallen der Zellstruktur des Schaumes während des Gelierens zu verhindern.
Jeder von zahlreichen synthetischen oder natürlichen Stoffen kann gewünschtenfalls verwendet werden, beispielsweise Natriumpolyacrylat,
Carboxymethylcellulose oder indischer Tragant.
Der Gesamtfeststoffgehalt der Schaummischung wird gewöhnlich
zwischen etwa 50 und 80 /o gehalten. Der Fe st stoff gehalt sollte
so hoch wie möglich sein, um gute Gelierungseigenschaften zu ergeben, und doch nicht so hoch, daß sich eine zu viskose
Mischung ergibt und daß die Verschäumungseigenschaften beeinträchtigt werden. Vfenn der Schaum in einem einzigen kontinuierlichen
Arbeitsgang geliert, vulkanisiert und getrocknet werden soll, verbessert die Verwendung des grösst möglichen
Feststoffgehalts die Produktionsgeschwindigkeit, da ein Minimum
an «Yasser in dem Ofen entfernt werden muß. Aus diesem Grunde haben Mischungen, die für diese Art der Produktion bestimmt
sind, im allgemeinen mindestens 70 fi>
Feststoffe.
Das Verschäumen erfolgt gewöhnlich durch mechanisches Einrühren von Luft in die Latexmischung und gewöhnlich in einem kontinuierlichen
Verschäumer. Die Latexmischung und Luft werden in eine Zone mit hoher Scherbewegung eindosiert, und es wird
kontinuierlich ein gleichmäßiger ochaum der gewünschten Dichte
erzeugt. Für Anwendungen als Teppichpolster wird der Schaum auf einer sich bewegenden Gewebebahn ausgebreitet, die dann
durch einen Heißluft-Ofen hindurchgeführt wird, um das Gelieren, Vulkanisieren und Trocknen in einem einzigen Arbeitsgang durch-
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zuführen. Die Dicke des ochaumes ist auf maximal etwa 13 mm
aus Gründen der Wärmeübertragung begrenzt, und es werden Ofentemperaturen von 100° bis 200 G angewandt. Für Dicken von über
etwa 13 mm wird Hochfrequenzheizung empfohlen, wobei die gesamte Schaummasse einem hochfrequenten oszillierenden elektrischen
Strom unterworfen wird.
Während Schaumgummi oft verformt wird, um Kissen, Matratzen
und Polster verschiedener Form und Größe herzustellen, machen die dickeren Querschnitte, die in Formteilen verwendet werden,
ein wärmeempfindliches Geliersystem weniger praktisch.
Wenn die wärmeempfindliche Geliermethode in einem Ofentrockensystem, wie oben beschrieben, angewandt wird, wird sie wegen
der verwendeten, vergleichsweise dünnen Querschnitte praktischer.
Es können jedoch durch Anwendung des Verfahrens der Erfindung auch Formteile aus Schaumgummi hergestellt werden, die Querschnitte
von weniger als 25,4- mm Stärke haben. Bei gewissen
Verfahren ist es erwünscht, eine Schaummischung mit beträchtlicher "Topfzeit" zu haben, die geliert, nachdem man sie in
eine heiße Form gespritzt hat. Im Idealfall sollte eine Schaummischung, die ein wärmeempfindliches Geliermittel enthält, eine
Stunde bei Raumtemperatur stabil bleiben (ohne vorzeitiges Gelieren oder Zusammenfallen des Schaumes). Es hat sich als
möglich erwiesen, sich diesem idealen Verhalten durch Anwendung des Verfahrens der Erfindung zu nähern.
Bei der oben beschriebenen Anwendung des geformten Schaumes wird der Schaum nicht auf einer Gewebe- oder Textilunterläge
gehalten und daher muß er stärker und reißfester sein. Aus diesem Grunde werden gewöhnlich die Füllstoffe weggelassen und
der Anteil Naturlatex wird erhöht. Der Feststoffgehalt der Schaummischung sollte ebenfalls etwas geringer sein, zwischen
etwa 55 und 65 Gew.-%.
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Das Verfahren der Erfindung, das allgemein beschrieben worden ist, wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, die
besondere Ausführungsformen des Verfahrens beschreiben. Wenn
nichts anderes vermerkt ist, beziehen sich alle Prozentwerte auf das Gewicht und alle Ansätze sind berechnet auf 100 Teile
Feststoffe in den verwendeten Elastomerlatxces.
Im Verlaufe der Untersuchung feuerhemmender Mittel für Latexschaum
wurde eine Latexmischung nach dem folgenden Ansatz gemischt:
Gesamt | I1RS 258 Latex1 | Gewichtsteile | feucht |
K-Oleat | trocken | 83,33 | |
feststoffe Bestandteile | X-2-B Naturlatex2 | 60,00 | 7,50 |
72 | Antioxidanz | 1,50 | 64,51 |
20 | . Trimene Base | 40,00 | 3,00 |
62 | Tetranatrium-pyrophosphat | 1,50 | 2,00 |
50 | Ammoniak | 1,00 | 10,00 |
50 | Hydratisiertes Aluminiumoxid | 0,50 | 4,00 |
05 | - | 125,00 | |
28 | Zinkoxid | 125,00 | 299,34 |
100 | Schwefel | 229,50 | 10,00 |
E. Zimate^ | 5,00 | 3,00 | |
50 | B. Zimate·^ | 1,50 | 1,50 |
50 | Zenite Special^* | 0,75 | 1,00 |
50 | 0,50 | ||
50 | 1,50 | 18,50 | |
50 | 9,25 | 317,84 | |
Gesamte Endmischung: 238,75 | |||
SBR Latex, bestimmt für den Schaum | |||
1. Ein |
2. Ein zentrifugierter Naturlatex mit "wenig Ammoniak"
3. Ultrabeschleuniger
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Die Bestandteile unter Teil A wurden unter Bewegung in der angegebenen
Reihenfolge zusammengebracht. Die Bestandteile unter
Teil B wurden zusammengegeben und der gesamte Teil B zu dem Teil A unter Bewegung zugesetzt, um die fertige Latexmischung
zu bilden.
Nach Verschäumen dieser Mischung in einem Laboratoriumsmischer, um dem Latex annähernd 6 Volumen Luft zuzusetzen, wurde eine'
getrennt hergestellte Mischung aus 0,30 Teilen Ammoniumpolyphosphat
und 10,0 Teilen einer 12%igen Lösung von Ammoniumacetat in den Schaum gemischt. Der Schaum wurde zu einer Dicke
von etwa 5 Β™ ausgebreitet und etwa 20 Minuten lang in einen
Heißluftofen bei etwa 17O°C gestellt. Das erhaltene Material
war eine glatte, weiche Tafel aus Schaumgummi von etwa 5 nun
Stärke, die sich zur Verwendung als Teppichpolster eignet.
Es wurde bemerkt, daß der Einschluß des Ammoniumpolyphosphats das Gelierungsverhalten des Schaumes beeinflußte, verglichen
mit der Verwendung von Ammoniumacetat (dem üblichen Geliermittel) allein. Demgemäß wurden weitere Versuche gemacht, um die
Wirkung des Ammoniumpolyphosphats auf das Gelierverhalten des Schaumes zu bestimmen.
In ähnlicher Weise wie in Beispiel 1 wurde eine Latexmischung gemäß dem folgenden Ansatz hergestellt:
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- π - | 2126Π38 | feucht | |
Gesamt | Gewichtsteile | 95,37 | |
feststoffe | Bestandteile | trocken | 2,50 |
73,4 | FRiD 258 Latex | 70,00 | 2,00 |
20 | K-Oleat | 0,50 | 48,39 |
50 | Trimene Base | 1,00 | ■ 3,75 |
62 | X-2-B Naturlatex | 30,00 | 7,50 |
40 | Antioxidanz | 1,50 | 7,50 |
20 | K-Oleat | 1,50 | 4,00' |
10 | Tetrakalium-pyrophosphat | 0,75 | 2,10 |
- | Ammoniak | - | 1,00 |
100 | Ammoniumpolyphosphat | 2,10 | 125,00 |
20 | iZOH | 0,20 | 10,00 |
100 | Hydratisiertes Aluminiumoxid | 125,00 | 3,00 |
50 | Zinkoxid | 5,oo | 1,50 |
50 | Schwefel | 1,50 | 1,00 |
50 | Äthylzimate | 0,75 | 3,00 |
50 | Butylzimate | 0,50 | |
50 | Zenite Special | 1,50 |
241,80 317,61
Es wurden alle Bestandteile in der bezeichneten Reihenfolge unter Bewegung vereinigt.
Diese Latexmischung wurde in einem Laboratoriumsmischer wie in Beispiel 1 verschäumt, mit dem Unterschied, daß kein Ammoniumacetat-Geliermittel
zugesetzt wurde. Der Schaum wurde ausgebreitet und wie zuvor in einen Ofen gesetzt und wurde zu einer
Tafel aus Schaumgummi mit guten Eigenschaften für Polsterzwekke verfestigt und getrocknet. Es wurde eine gute Zellstruktur
erhalten, ein Zeichen, daß eine angemessene Gelierwirkung stattgefunden hatte, obgleich das Standard-Geliermittel, Ammoniumacetat,
weggelassen wurde.
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Es wurde eine Latexmischung nach demseloen Ansatz und Verfahren,
wie in Beispiel 2 angegeben, hergestellt, mit dem Unterschied, daß das Ammoniumpolyphosphat weggelassen wurde. Nach Verschäumen,
Ausbreiten und Erhitzen wie zuvor, wurde ein sehr schlecht aussehendes Schaumstück erhalten, das eine dicke, rissige Haut
und große unregelmäßige Zellstruktur zeigte. Die Dicke des Schaumes war beträchtlich geringer als die in den beiden vorhergehenden
Beispielen.
In ähnlicher Weise wie in Beispiel 2 wurde eine Latexmischung gemäß dem folgenden Ansatz hergestellt:
Gesamtfeststoffe
Gewichtsteile | feucht | |
Bestandteile | trocken | 78,00 |
FRS 2105 Latex4 | 50,00 | 27,50 |
FRS 258 Latex4 | 20,00 | 19,50 |
FRS 257 Latex5 | 10,00 | 32,20 |
X-2-B Naturlatex | 20,00 | 28,00 |
K-OIeat | 4,25 | 3,75 |
Antioxidanz | 1,50 | 7,oo |
Ammoniak | - | 2,00 |
Trimene Base | 1,00 | 7,50 |
Te trakaliumpyropho sphat | 0,75 | 1,00 |
EOH | 0,20 | 3,00 |
Ammoniumpolyphosphat | 3,00 | 125,00 |
Hydratisiertes Aluminiumoxid | 125,00 | 9,00 |
Zinkoxid | 4,50 | 2,60 |
Schwefel | 1,30 | 1,40 |
Äthylzimate | 0,70 | 0,90 |
Butylzimate | 0,45 | 2,60 |
Zenite Special | 1,30 |
64 72,6 51,5 62
243,95 351,05
4. Ein kalt-polymerisierter SBR Latex mit hohem Feststoffgehalt,
5. Sin carboxylierter SBR Latex.
109850/ 1
Zur Bestimmung der Lagerstabilität dieser Latexmischung, insbesondere
der Lagerwirkung auf die Verschäumbarkeit, wurden Schaumkautschukproben (wie in Beispiel 2) über einen Zeitraum
von mehreren Wochen hergestellt. Es wurde in jedem Fall die Zeit aufgezeichnet, die benötigt wurde, um die Latexmischung
zu einer Dichte von 350 g/Liter zu verschäumen. Die Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle verzeichnet:
Latexmischung | Verschäumungszeit | Beispiel ^ | Schaumqualität |
Alter in Tagen | Sekunden | ||
O | 40 | gut | |
12 | 56 | gut | |
14 | 60 | gut | |
19 | 47 | gut | |
39 | 70 | gut | |
Es wird in ähnlicher '»Veise wie in Beispiel 4 eine Latexmischung
hergestellt mit dem Unterschied, daß das Ammoniumpolyphosphat weggelassen wird. Nach Zusatz von 10 Gewichtsteilen einer
12,5%igen Lösung von Amiaoniumacetat koaguliert die Latexmischung
innerhalb 24 Stunden. Somit ist die Lagerstabilität von Latexmischungen, die Ammoniumacetat enthalten, stark mangelhaft, ä
und solche Mischungen sind für eine technische Verwendung, wo Stabilität bei der Aufbewahrung eine Notwendigkeit ist, ungeeignet.
Zur Herstellung eines geformten Schaumgegenstandes wurde eine Mischung nach dem folgenden Ansatz hergestellt:
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Gesamt | Bestandteile |
feststoffe | Σ-2Β Naturlatex |
62 | K-öleat |
15 | PRS 258 Latex |
72,6 | Antioxidanz |
40 | Athylzimate |
50 | Zenite Special |
50 | Schwefel |
50 | Trimene Base |
50 | Wasser |
212 | feucht |
'6038 | 96,77 |
Gewichtsteile | 5,67 |
trocken | 55,00 |
60,00 | 3,75 |
0,85 | 2,00 |
40,00 | 3,00 |
1,50 | 4,00 |
1,00 | 2,00 |
1,50 | 7,56 |
2,00 | |
1,00 | |
60
Gesamt
107,85 179,75
Nach Verschäumen wurden die folgenden stoffe zugesetzt
50 30
Zinkoxid Ammoniumpolyphosphat
4,50
0,85
0,85
9,00 2,83
Der Schaum wurde dann 30 Minuten bei !Raumtemperatur (25 G) gehalten,
dann in eine heiße (800C) Form gespritzt. Der Schaum
wurde 15 Minuten bei 1000G vulkanisiert und zeigte eine gute
Haut und Struktur.
Es wurde eine Latexmischung, die mit der des Beispiels 1 identisch
war, hergestellt. Zu dieser Mischung wurde eine Aufschlämmung von Ammoniumpolyphosphat zugesetzt, die aus dem folgenden
Ansatz hergestellt wurde:
Material
trocken
Gesamt
0,505
feucht
Ammoniumpolyphosphat | 0,325 | 0,325 |
Tetrakaliumpyrophosphat | 0,110 | 0,110 |
KOH | 0,070 | 0,070 |
Wasser | - | 1,200 |
1,705
1 09850/1668
Es wurden Portionen des resultierenden Gemisches in einem Laboratoriums-Schäumapparat
verschäumt und eine 12,-oige Lösung von Ammoniumacetat in verschiedenen Mengen als Geliermittel zugesetzt,
«ie in Beispiel 1 wurde der Schaum ausgebreitet und vulkanisiert und getrocknet bei 17O0C. Es wurde festgestellt,
daß ein Schaum guter Qualität hergestellt werden konnte, obgleich die Menge der verwendeten Ammoniumacetatlösung von 4
bis 40 g auf 100 g Polymerfeststoffe variiert wurde.
Die vorstehenden Beispiele zeigen, daß ein Schaumgummiprodukt guter Qualität erzeugt werden kann, wenn ammoniumpolyphosphat
entweder als alleiniges Geliermittel oder zusammen mit anderen Geliermitteln verwendet wird, und daß Latexmischungen, die
Ammoniumpolyphosphat enthalten, ihre Eigenschaften während ausgedehnter Lagerung behalten.
Gemäß der Erfindung wird Schaumgummi hergestellt, indem man einen wässerigen Polymerlatex, der mindestens 0,05 Gew.-% Zinkoxid,
bezogen auf das Polymer, und 0,2 bis 5>0 Gew.-70 Ammoniumpolyphosphat,
bezogen auf das Polymer, enthält, dann den Schaum erhitzt, um ihn zu verfestigen und zu trocknen. Das Ammoniumpolyphosphat
kann das alleinige Geliermittel sein oder es kann zusätzlich ein lösliches Ammoniumsalz als Geliermittel verwendet
werden. Im letzteren Falle ergibt sich eine größere "Gel-Toleranz".
109850/ 1668
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung eines porigen, zellartigen Materials aus einem wässerigen Polymerlatex, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Latex, der mindestens 0,5 Gew.-% Zinkoxid, bezogen auf das Polymer, und 0,05 his 5>0 Gew«-% Ammoniumpolyphosphat,
bezogen auf das Polymer, enthält, verschäumt, dann den resultierenden Schaum erhitzt, um den Schaum zu verfestigen
und zu trocknen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet', daß
das Ammoniumpolyphosphat das alleinige Geliermittel ist und in einer Menge von 0,2 bis 5*0 %, bezogen auf das Polymer, anwesend
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Geliermittel aus einem löslichen Ammoniumsalz in einer
Menge von 0,5 bis 5»0 yo verwendet wird und daß das Ammoniumpolyphosphat
in einer Menge von 0,05 bis 1,0 %, bezogen auf das Polymer, anwesend ist.
4-. Verfah en nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß
das lösliche Ammoniumsalz-Geliermittel Ammoniumacetat ist.
5· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Latex ein Naturlatex, SBR Latex oder ein Gemisch der beiden ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Vulkanisationssystem in dem Latex vor dem Verschäumen
anwesend ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaum in die Form einer Tafel von nicht mehr als
13 mm Dicke vor dem Erhitzen gebracht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1-7, da urch gekennzeichnet, daß das Verschäumen durch mechanisches Schlagen erfolgt.
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9. Verfahren nach. Anspruch 1 - 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Latex 75 bis 200 Gew.-%, "bezogen auf das Polymer, eines
inerten Füllstoffes enthält.
109850/1668
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US4255270A | 1970-06-01 | 1970-06-01 | |
US12625371A | 1971-03-19 | 1971-03-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2126038A1 true DE2126038A1 (de) | 1971-12-09 |
Family
ID=26719376
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712126038 Pending DE2126038A1 (de) | 1970-06-01 | 1971-05-26 | Verfahren zur Herstellung von Schaumgummi und so hergestelltes Schaumgummi |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
CA (1) | CA943300A (de) |
DE (1) | DE2126038A1 (de) |
FR (1) | FR2095709A5 (de) |
-
1971
- 1971-05-12 CA CA112,846A patent/CA943300A/en not_active Expired
- 1971-05-26 DE DE19712126038 patent/DE2126038A1/de active Pending
- 1971-05-28 FR FR7119661A patent/FR2095709A5/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CA943300A (en) | 1974-03-05 |
FR2095709A5 (en) | 1972-02-11 |
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