DE2125781C3 - Verfahren zum Aufbringen von Zinnsäure - Google Patents
Verfahren zum Aufbringen von ZinnsäureInfo
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- B01J37/02—Impregnation, coating or precipitation
- B01J37/0215—Coating
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- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen von Zinnsäure auf feinkörnige bis stückige Substrate.
Feststoffe, deren Oberflächen am Ablauf von Reaktionen beteiligt sind, müssen im allgemeinen zur
Erzielung einer hohen Umsatzgeschwindigkeit oder Umsatzrate feinverteilt vorliegen.
Um das ständige, in der Regel sehr aufwendige Mischen und Wiedertrennen von Reaktionslösung und
Feststoff zu umgehen, ist es bekannt, die Feststoffe z. B. durch Ausfällen aus Lösungen auf großflächige Träger
aufzubringen oder zu porösen Körpern zu formen. Die geringe Einbuße an Wirksamkeit wird dabei in Kauf
genommen (Römpps Chemisches Wörterbuch, Franckh'sche Verlagshandlung Stuttgart, 1969).
In Fällen, in dene.r die wirksame Oberfläche der
Feststoffe empfindlich gegen Wasserverlust oder Lufteinwirkung ist, wie z. B. bei Oxidhydraten, deren
aktive Form schleimig ist und die bei Wasserverlust irreversibel inaktiviert werden, lassen sich diese
bekannten Verfahren nicht anwenden. Deren Abtrennung von den Reaktionslösungen läßt sich zwar durch
Zusatz von Flockungsmitteln erleichtern, jedoch verlangt die Klärung der Flüssigkeiten dem Mengendurchsatz
entsprechende große Absetzbecken, da die Niederschläge schwierig zu filtrieren sind. Mit Fest-/ 6j
Flüssig-Trenncrn, die nach dem Zcntrifugcnprinzip arbeiten, läßt sich zwar eine schnellere Abscheidung
erreichen, doch erfordert der Durchsatz großer Flüssigkeitsmengen einen erheblichen technischen Aufwand.
Aufgabe der Erfindung ist, für den Fall Zinnsäure als
aktiven Feststoff ein Verfahren bereitzustellen, das die Nachteile der bekannten Verfahren vermeidet und zu
einem Einsatzmaterial führt, das ohne technischen Aufwand anwendbar ist sowie insbesondere in einfachster
Weise mit Reaktionslösungen in Kontakt gebracht und von ihnen wieder getrennt werden kann.
Die Aufgabe wird gelöst, indem das Verfahren der eingangs genannten Art entsprechend der Erfindung
derart ausgestaltet wird, daß die Aufbringung aus einer wäßrigen, Zinnsäure und zwei als Flockungsmittel
wirkende wasserlösliche organische Rein- oder Mischpolymere enthaltenden Dispersion erfolgt, wobei eines
der Polymere basischen und eines sauren Charakter besitzt und beide Polymere aus Malein-, Vinyl-, Acryl-,
Methacryl- und/oder Styryleinheiten gebildet sind.
In der einschlägigen Fachliteratur sind die Herstellung und die Eigenschaften dieser Polymere hinreichend
beschrieben.
Das erfindungsgemäße Verfahren führt zur Bildung poröser, voll wirksamer Schichten von Zinnsäure, indem
die Rein- oder Mischpolymere eine klebrige, wasserunlösliche Masse bilden, die auf den Substraten fest haftet
und die Zinnsäure in aktiver Form einschließt
Die sich gegenseitig ausflockenden Rein- oder Mischpolymere sind Polyelektrolyte mit hochmolekularer
Struktur.
Den sauren Charakter der einen Polymerkomponente vermitteln z. B. Carboxyl-, Sulfon- und Phosphorsäure-Gruppen,
den basischen Charakter der anderen Komponente meist stickstoffhaltige Gruppen.
Hinsichtlich der sauren Polymerkomponente besteht eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens darin, die Aufbringung aus einer Dispersion erfolgen zu lassen, die hochmolekulare
Säureamide enthält.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, die Aufbringung aus einer Dispersion erfolgen zu lassen,
die Polyacrylderivate und Polyäthylenimine enthält.
In manchen Fällen ist es von Vorteil, die Substrate vor
der Behandlung mit der Dispersion mit einem der Polymere vorzubehandeln. Dies kann z.B. durch
Auftrocknen einer dünnen Lösung geschehen, die im Fall des Polyäthylenimin oder anderer Stickstoffbasen
einen Härter, wie Epichlorhydrin, enthalten kann.
Als weitere Möglichkeit kann eine dünne Schicht auf den Substraten durch Vorweggabe geringer Mengen
der beiden wasserlöslichen Substanzen ohne Gegenwart von Zinnsäure erzeugt werden.
Klebrigkeit und Zähigkeit der gebildeten Masse werden durch die Art und durch das Mengenverhältnis
der beiden wasserlöslichen Polymere bestimmt.
Die Klebrigkeit nach außen kann dadurch abgebunden werden, daß in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung
der Erfindung nach Bildung des Niederschlages auf den Substraten der Dispersion Latices wasserunlöslicher,
nicht klebende poröse Überzüge bildender Polymere zugesetzt werden. Dieses Polymer muß mindestens zu
einem der anderen Polymere eine Affinität haben, sollte also hinsichtlich des Elektrolytcharakters einer der
anderen Polymerkomponenten entsprechen. Vorzugsweise werden Latices von aminaktiven Polyacrylderivaten
zugesetzt. Das Polymer wird als dünne, grobporöse Hülle auf der klebenden Schicht abgeschieden.
Ein nicht abgebundener Überschuß an dieser dritten Substanz verbleibt dispers im Latex. In bestimmten
Fällen läßt sich die Dispersion durch pH-Wert-Änderung zerstören, so daß in der Regel noch eine
zusätzliche Substanzmenge auf das Substrat aufgezogen werden kann.
In manchen Fällen scheint diese Nachbehandlung aus Gründen der mechanischen Stabilität nützlich zu sein. In
anderen Fällen kann auf die dritte, wasserunlösliche Substanz verzichtet werden, wenn sich die äußere
Klebrigkeit als gering und nicht störend für den späteren Verwendungszweck erweist ι ο
Als Substrate sind grundsätzlich alle Substanzen geeignet, die gegen die Arbeitsmedien beständig sind.
Zur besseren Benetzung der Substrate können den Dispersionen bekannte Netzmittel zugesetzt werden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aufge- is
brachte Zinnsäure liegt in hochaktiver, körniger Form vor, die sich besonders für die Anwendung in
Adsorptionssäulen mit großem Flüssigkeitsdurchsctz eignet
Die Bindung der Zinnsäure an die Substratkörner ist auch gegen warme Säuren hoher Konzentration
beständig, wodurch u. a. die adsorptive Behandlung zur Entfernung von treibenden Schlämmen und gelöstem
Arsen, Antimon und Wismut u. a. auch von Kupferelektrolysenlaugen,
auf einfache Weise ermöglicht wird.
Die Mengenverhältnisse der Substrate, der aktiven Feststoffe und der das Bindemittel bildenden Substanzen
sind nicht kritisch. Dasselbe gilt für die Korngröße der Substrate. Diese Daten können in weiten Grenzen
schwanken. Aus praktischen Gründen ist man jedoch meist an einer möglichst dichten Feststoffpackung
interessiert, was in den angeführten Beispielen realisiert wurde.
Die Erfindung wird anhand der Beispiele beispielsweise und näher erläutert
In eine Suspension aus 400 kg Zinnsäure (30% Trockengehalt) und 500 kg feinkörnigem Seesand in
1,5 Kubikmeter Wasser wurden unter Rühren nacheinander die Lösungen von 1 kg eines Flockungsmittels aus
Polyacrylamid und 5 kg eines Flockungsmittels aus Polyäthylenimin mit dem Äquivalentgewicht von 320,
bezogen auf die handelsübliche Form, zugegeben. Jedes
Körnchen des Substrates überzog sich dabei mit einer mikroporösen klebrigen Masse, die die gesamte
Zinnsäure enthielt
Durch Zusatz von 40 kg einer 5%igen Dispersion aus einem aminaktiven Acrylatmischpolymerisat wurde
eine grobporöse Hülle als Abschluß um die Körner gelegt
In eine Suspension aus 100 kg feinkörnigem Substrat
aus Kokigruß (0,5—1 mm Korngröße) in 1,5 m3 Wasser
wurden unter Rühren nacheinander die Lösungen von 250 g eines Flockungsmittels aus Polyacrylamid und
500 g eines Rockungsmittels aus Polyäthylenimin mit dem Äquivalentgewicht von 120, bezogen auf die
handelsübliche Form, zugegeben. Nach 10 Minuten Rühren wurden nacheinander 400 kg Zinnsäure (30%
Trockengehalt) und die dreifachen Mengen der obengenannten Flockungsmittel, d. h. 750 g Polyacrylamid
und 1500 g Polyäthylenimin zugegeben. Jedes Körnchen des Substrates überzog sich dabei mit einer
mikroporösen, klebrigen, dank der Vorbehandlung besonders fest haftenden Masse, die die gesamte
Zinnsäure enthielt Eine Nachbehandlung mit einer Dispersion wie in Beispie! 1 war hierbei nicht
erforderlich.
Claims (6)
1. Verfahren zum Aufbringen von Zinnsäure auf feinkörnige bis stückige Substrate, dadurch s
gekennzeichnet, daß die Aufbringung aus einer wäßrigen, Zinnsäure und zwei als Flockungsmittel
wirkende wasserlösliche organische Reinoder Mischpolymere enthaltenden Dispersion erfolgt,
wobei eines der Polymere basischen und eines '<>
sauren Charakter besitzt und beide Polymere aus Malein-, Vinyl-, Acryl-, Methacryl- und/oder Styryleinheiten
gebildet sind
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufbringung aus einer Dispersion
erfolgt, die hochmolekulare Säureamide enthält
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufbringung aus einer
Dispersion erfolgt, die Polyacrylderivate und PoIyäthylenimine
enthält
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Substrate vor der Behandlung
mit der Dispersion mit einem der Polymere vorbehandelt werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
nach Bildung des Niederschlages auf den Substraten der Dispersion Latices wasserunlöslicher, nicht
klebende poröse Überzüge bildender Polymere zugesetzt werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
Latices von aminaktiven Polyacrylderivaten zugesetzt wenden.
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