DE212370C - - Google Patents
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E05—LOCKS; KEYS; WINDOW OR DOOR FITTINGS; SAFES
- E05B—LOCKS; ACCESSORIES THEREFOR; HANDCUFFS
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- E05B63/04—Locks or fastenings with special structural characteristics for alternative use on the right-hand or left-hand side of wings
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Ve 212370-KLASSE 6Sa. GRUPPE
FRIEDRICH WILHELM MEWS in MOSKAU.
Schloß. Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. November 1907 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Schloß, welches durch Rechts- oder durch Linksdrehen
des Schlüssels geschlossen bzw. durch die entgegengesetzte Schlüsseldrehung wieder geöff-
■5 net werden kann, und besteht darin, daß zur Öffnungsbewegung des Riegels eine oder
. mehrere Schlüsselangriffsflächen derart in bezug auf ein und denselben Drehkreis des
Schlüsselbartes verstellbar angeordnet sind,
ίο daß zum Öffnen je nach der gewünschten
Drehrichtung eine Schlüsselangriffsfläche von der einen oder von der anderen Seite der
Mittellinie des genannten Drehkreises wirksam in denselben tritt, ohne daß hierzu eine
Schlüsselangriffsfläche vom Riegelschaft abgenommen und umgelegt bzw. der Schlüssel in
ein anderes Loch eingeführt zu werden braucht.
Ist nur eine solche Schlüsselangriffsfläche für die Öffnungsbewegung des Riegels vorgesehen,
so wird sie derart verstellt, daß sie zum Öffnen je nach der Schlüsseldrehrichtung
auf die eine oder die andere Seite des Schlüsselbartes tritt. Finden mehrere solcher
Schlüsselangriffsflächen Anwendung, so sind sie zu beiden Seiten des Schlüsselbartes angeordnet
und werden derart verstellt, daß entweder die eine oder die andere zum Öffnen wirksam in den Drehkreis des Schlüsselbartes
tritt, während die zweite entweder ebenfalls aber unwirksam in demselben Drehkreis des
Schlüsselbartes liegt oder aus diesem Drehkreis, entfernt wird.
Jede dieser beiden Schlüsselangriffsflächen kann je an einem von der Bewegung des anderen
unabhängigen Sonderteil angebracht sein, von denen der eine oder der andere mit
seiner Schlüsselangriffsfläche zum Öffnen des Riegels in den Drehkreis des Schlüsselbartes
gerückt wird; oder aber beide Sonderteile sind miteinander derart zwangläufig verbunden,
daß bei der Bewegung des einen Teiles in die wirksame Stellung seiner zum Öffnen des Riegels
vom Schlüssel anzugreifenden Fläche, der andere Teil in die unwirksame Stellung seiner
entsprechenden Schlüsselangriffsfläche gerückt wird.
Diese beiden Schlüsselangriffsflächen können auch an einem einzigen, in bezug auf den
Bartdrehkreis verstellbaren Teil, z.B. einem Schieber, angeordnet werden, dessen Verstellung
nur die eine oder die andere Schlüsselangriffsfläche in die dem Schlüsselbart zum
Öffnen des Riegels Widerstand bietende Lage bringt und gleichzeitig die innerhalb desDrehkreises
des Schlüsselbartes verbleibende, zum Öffnen nicht anzugreifende Fläche in eine Stellung
rückt, in welcher der Schlüsselbart mit einem der Form dieser Schlüsselangriffsfläche
entsprechenden Einschnitt über sie hinweggehen kann.
Der erwähnte, beiden Schlüsselangriffsflächen gemeinsame Teil kann mit Sperrmitteln
ausgestattet sein, welche im Verein mit entsprechenden Sperrmitteln des Schloßgehäuses
die Verstellung der Teile in bezug auf den Riegelschaft nur bei völlig geöffnetem
bzw. geschlossenem Riegel gestatten, d. h. die
Verstellung des Teiles während der Öffnungsbzw. Schließbewegung des Riegels als solchen
verhindern.
Um diesen Teil gleichzeitig als Schließschieber verwenden zu können, werden die erwähnten
Sperrmittel derart in^ bezug aufeinander ausgebildet, daß sie nicht nur die Verstellung
des Schiebers auf dem Rieg"elschaft zur Einschaltung der zur Öffnungsbewegung des Riegelschaftes
in den Bartdrehkreis zu bringenden Schlüsselangriffsfläche oder -flächen, und zwar nur bei völlig offenem oder geschlossenem
Riegel gestatten, sondern auch gleichzeitig als Sperrmittel zur Verhinderung der
unbefugten Öffnungsbewegung des Riegels dienen. Der Schieber hat in diesem Falle eine
oder mehrere weitere Schlüsselangriffsflächen, um in die Sperr- bzw. Offenstellung gebracht
werden zu können.
Das Verstellen des einen, entweder nur eine oder beide der erwähnten Schlüsselangriffsflächen
aufweisenden Teiles bzw. des einen oder des anderen der je eine solcher Flächen
besitzenden, entweder voneinander unabhängigen oder zwangläufig verbundenen Sonderteile
kann bei der Einrichtung nach der Erfindung auf beliebige Weise, z. B. von Hand, vor
allem aber auch durch die Schließdrehung des Schlüssels selbst erfolgen, wie dies nachstehend
bei den einzelnen Ausführungsbeispielen näher erläutert ist. In letzterem Falle
sind besondere Angriffsmittel für den Schlüssel zum Verstellen vorgesehen.
In der Zeichnung sind nur einige, die er-.
wähnten Erfindungsmerkmale aufweisenden Ausführungsformen als Beispiele an einem
Schubkastenschloß mit abgenommener, dem Beschauer zugekehrter Gehäusewand dargestellt.
Dieselben können natürlich auch bei Türschlössern Anwendung finden und durch
andere unter die Erfindung fallende Einrichtungen ersetzt werden.
Fig. ι und 2 veranschaulichen in offenem
und
geschlossenem Zustande einen auf dem Riegelschaft verstellbaren Schieber mit einer
je.nach der Drehrichtung des Schlüssels zum Öffnen auf die eine oder die andere Bartseite
tretenden Schlüsselangriffsfläche und mit Schrägflächen als Angriffsmittel für den
Schlüsselbart zur Verstellung des Schiebers. In Fig. 3 und 4 hat die zum Einziehen des
Riegels dienende Schlüsselangriffsfläche eine andere Form.
Fig. 5 und 6 zeigen in der Schließ- und Offenstellung einen auf dem Riegelschaft verstellbaren
Schieber mit zwei zum Öffnen des Riegels vom Schlüssel anzugreifenden Flächen
und zwei Schrägflächen als Angriffsmittel zur Schieberverstellung durch den Schlüssel.
Fig. 7 stellt einen Schieber der Ausführungsform der Fig. 1 mit einem JJ-förmigen
Schlitz als Sperrmittel zur Verhinderung der Schieberbewegung während der Riegelbewegung
dar.
Fig. 8 ist eine ähnliche Ausführungsform des Schiebers, der durch die Ausbildung der
Sperrmittel und entsprechenden Schlüsselangriff gleichzeitig als Schließschieber dient.
Fig. 9 zeigt zwei voneinander unabhängige Teile mit je einer der zum Öffnen des Riegels
vom Schlüssel anzugreifenden Fläche.
In Fig. 10 sind-zwei- solcher Teile zwangläufig
miteinander verbunden.
Fig. 11 zeigt die für die Schlösser nach
Fig. i, 2, 5, 6, 7 und 8 erforderliche Ausbildung des Schlüsselbartes.
Auf dem Riegelschaft 1 von beliebiger Form ist in den Ausführungsformen der Fig. 1 bis 8
ein Teil, z. B. ein Schieber 2, in entsprechenden Führungen 3 des Riegelschaftes verstellbar,
dessen Ausschnitt 4 nach dem Riegelkopf 5 hin zwei Schrägflächen 6 aufweist, von
denen immer eine bei offenem Schloß im Drehkreis des Schlüsselbartes 8 liegt.
In Fig. ι ist an dem vom Riegelkopf abgekehrten Rand 7 des Ausschnittes 4 eine zum
Öffnen vom Schlüsselbart anzugreifende Fläche 9 angeordnet, die aus. der Ebene des
Schiebers nach dem Schlüsselloch hin herausgebögen ist und in der Offenstellung des
Schlosses außerhalb des Drehkreises des Schlüsselbartes liegt. Letzterer besitzt an
einer Stelle einen Einschnitt 10, durch welchen die Schlüsselangriffsfläche 9 beim Drehen des
Schlüssels hindurchgehen kann, wenn ihr Rand in der Bewegungsbahn des Einschnittes 10
liegt. Soll das Schloß durch Rechtsdrehung, wie der Pfeil andeutet, geschlossen werden, so
- stößt der Schlüsselbart 8 zunächst gegen die linke Schrägfläche 6 des Schiebers und verschiebt
diesen dadurch auf dem Riegelschaft nach links in die punktierte Lage, worauf der
Schlüsselbart den Riegel in die Schließstellung (Fig. 2) drückt, in der- die Schrägflächen 6
sich außerhalb des Drehkreises des Schlüsselbartes befinden, während die Schlüsselangriffsfläche
9 in den Drehkreis des Schlüsselbartes· gehoben ist, und zwar auf den größeren Teil
. ihrer Länge nach links von der Mittellinie des Drehkreises ab gerechnet, zum Teil aber auch
rechts, mit ihrem rechten Rand jedoch derart in der Bewegungsbahn des Barteinschnittes 10
liegt, daß ' dieser beim Weiterdrehen des Schlüssels den rechten Rand der Angriffsfläche
9 so weit durchtreten läßt, daß der Schlüsselbart noch den vollen Drehkreis beschreiben
kann. Beim Linksdrehen des Schlüssels zum öffnen verläßt zunächst der
Barteinschnitt 10,die Schlüsselangriffsfläche 9,
deren in der linken Hälfte des Bartdrehkreises liegender Teil bei weiterer Schlüsseldrehung
nun vollem Material des Bartes .8 gegenüber-
liegt, wodurch der Schieber 2 und damit der Riegelschaft 1 in die Offenstellung gebracht
wird. Bei erneutem Schließen nach rechts bedarf es nicht erst der vorerwähnten Linksver-Stellung
des Schiebers 2, da er diese Lage nach dem Öffnen beibehält, seine linke Schrägfläche
6 also außerhalb des Drehkreises des Schlüsselbartes verbleibt, während die rechte
Schrägfläche 6 nun in dem Drehkreis des
ίο Bartes liegt. Soll das Schloß durch Linksdrehung
des Schlosses geschlossen werden, so stößt der Schlüsselbart gegen die rechte Schrägfläche 6 und verstellt nunmehr den
Schieber 2 auf dem Riegelschaft so weit nach rechts, wie er vorher beim Rechtsschließen
nach links verstellt worden war. Die Schlüsselangriffsfläche 9 rückt dann mit ihrem größeren
Teil in die rechte Hälfte des Drehkreises des Schlüsselbartes, dessen Einschnitt 10 bei vollendeter
Schließdrehung von links über die Fläche 9 tritt.
In Fig. 3 ist die Schlüsselangriffsfläche 9 so kurz, daß der' Schlüssel seine Schließdrehung
vollenden kann, ohne der Fläche 9 zu begegnen, so daß der Einschnitt 10 fortfallen kann.
Die sonstige Wirkung. ist dieselbe wie in Fig. ι und 2.
In Fig. 4 ist die Schlüsselangriffsfläche 9 nicht aus der Ebene des Schiebers 2 ausgebogen,
sondern ragt vom Rand 7 des Ausschnittes 4 in letzteren hinein. Beim Schließen
durch Rechtsdrehen des Schlüssels stößt sein Bart 8 wieder zunächst gegen, die linke
Schrägfläche 6 des Schiebers 2 und verstellt diesen auf dem Riegelschaft 1 nach links,- worauf
letzterer in die Schließlage und damit die Schlüsselangriffsfläche 9 in den Drehkreis des
Schlüsselbartes gehoben wird, wie mit punktierten Linien dargestellt ist. Vor \rollendung
seines Drehkreises stößt der Schlüsselbart 8 nun gegen den rechten Rand 11 der Schlüsselangriffsfläche
9 und verschiebt diese mit dem Schieber 2 auf dem Riegelschaft 1 noch weiter
nach links in die mit Strichpunktlinien gezeichnete Stellung, in welcher der Schlüssel
herausgezogen werden kann. Beim Öffnen durch nunmehriges Linksdrehen greift die rechte Seite des vollen Bartes an der Fläche 9
an und drückt dadurch den Schieber mit dem Riegel nach unten sowie bei Vollendung des
Drehkreises die Angriffsfläche 9 und damit den Schieber etwas nach rechts, bis die Angriffsfläche
9 aus seinem. Drehkreis getreten ist. Soll das Schloß durch Linksdrehen des Schlüssels geschlossen werden, so tritt derselbe
Vorgang mit Verstellung des Schiebers 2 nach der anderen Seite hin ein. Die zusätzliche
Verstellung des Schiebers 2 nach rechts nach der "Schließbewegung des Riegels erfolgt
hierbei durch Anstoßen des Schlüsselbartes 8 an den linken Rand 12 der Fläche 9. Bei dieser
Einrichtung wird also stets die Schlüsselangriffsfläche 9 beim Öffnen zuletzt in die
Mittellage zum Drehkreis des Schlüsselbartes zurückgeführt. . .
Bei der Einrichtung der Fig. S und 6 sind vom Rand 7 des Ausschnittes 4 zwei Schlüsselangriffsflächen
9 und 13 aus der Ebene des Schiebers ausgebogen. Der Vorgang ist ähnlich
wie bei der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2. Beim Schließen nach rechts wird durch ■'
Anstoßen des Schlüsselbartes 8 an die linke Schrägfläche 6 der Schieber 2 auf dem Riegelschaft
nach links so weit verstellt, daß die rechte Schlüsselangriffsfläche 13 nach Beendigung
der Schließbewegung des Riegels in der ". Bewegungsbahn des Barteinschnittes 10 liegt
(Fig. 6), um. die volle Drehung des Schlüssels zu gestatten, während die linke Schlüsselangriffsfläche
9 aus dieser . Bewegungsbahn nach links gerückt ist und beim öffnen vollem '
Material des Bartes gegenüberliegt, so daß der Riegelschaft in die Offenstellung" der Fig. 5
gedrückt wird. Da der Schieber nach dem Öffnen seine in bezug auf den Riegelschaft
verstellte Lage beibehält, ist auch hier wieder bei wiederholtem Rechtsschließen die vorerwähnte
anfängliche. Verstellung des Schiebers 2 nach links auf dem Riegelschaft nicht erforderlich. Beim Schließen nach links wird
die rechte, bei offenem Schloß im Drehkreis des Bartes liegende Schrägfläche 6 vom Bart
angegriffen und der Schieber 2 nunmehr so weit nach rechts verstellt, daß die linke
Schlüsselangriffsfläche 9 bei geschlossenem Riegel in der Bewegungsbahn des Einschnittes
10 liegt, während die rechte Schlüsselangriffsfläche 13 aus derselben nach rechts gerückt ist,
beim Öffnen demnach vollem Material des Schlüsselbartes gegenüberliegt. Hier wirkt
also die Schlüsseldrehung stets sowohl auf Einschaltung derjenigen Schlüsselangriffs-,
fläche in die wirkende Stellung, welche zum Öffnen vom Schlüsel angefaßt werden muß als
auch gleichzeitig" auf Ausschaltung der anderen, für die umgekehrte Schlüsseldrehung
zum öffnen in Betracht kommende Schlüsselangriffsfläche.
"
Statt der geradlinigen Verschiebung des Teiles 6 kann auch eine Drehverstellung desselben
stattfinden.
Um. den Schieber 2 nur bei völlig geöffnetem bzw. völlig geschlossenem Riegel 5 auf
dessen Schafte 1 verstellen zu können; d. h. an einer Verstellung während der Öffnungs- und
Schließbewegung des Riegels zu verhindern, ist der Schieber 2 in Fig. 7 mit einem U-förmigen
Schlitz ausgestattet, in welchen der Sperrstift 15 eingreift, der am' Schloßgehäuse
fest sitzt. .
. Beim Schließen durch Rechtsdrehen des Schlüssels und dem hierbei anfänglich statt-
findenden Verstellen des Schiebers 2 auf dem Riegelschaft nach links durch Anstoßen des
Schlüsselbartes an die linke Schrägfläche 6 wandert der Stift 15 in der Verbindung 16 der
beiden Schenkel 14 des U-Schlitzes nach rechts
so weit, bis er neben dem rechten Schenkel dieses Schlitzes liegt, in welchen er nun bei
der Schließbewegung des Riegelschaftes eintreten kann, nach Beendigung dieser Bewe-
10, gung aber ein Verstellen des Schiebers 2 auf dem Riegel verhindert.
Bei der Öffnungsbewegung des Riegels tritt der Stift 15 aus dem rechten (J-Schenkel 14
des Schlitzes heraus und bleibt gegenüber
!5 demselben im- Schlitzteil 16 liegen, da bei erneutem
Schließen nach rechts eine anfängliche Verstellung des Schiebers 2 auf dem Riegel 1
nach links nicht erforderlich ist. Soll das Schloß durch Linksdrehen des Schlüssels geschlossen
werden, so wandert bei der anfänglichen Verstellung des Schiebers 2 auf dem Riegelschaft 1 nach rechts Stift 15 in dem
Schlitzteil 16 so weit nach links, daß er dem linken Schlitzschenkel 14 gegenüberliegt, um
a5 bei der Schließbewegung des Riegels in diesen
eintreten zu können. Natürlich kann auch in gegen die Zeichnung' um i8o° gedrehter Stellung
der Stift 15 am Schieber 2 und der Schlitz 14, 16 am Schloßgehäuse angeordnet sein. Der
3« aus dem Schlitz 14, 16 bestehende Teil der
Sperrmittel kann so ausgebildet sein, daß der Schieber 2 gleichzeitig als Zuhaltung, d. h.
zum Festhalten des Riegels 5 in der Schließlage benutzt werden kann, wozu bei den Ausführungsformen
der Fig. 1 bis 7, 9 und 10 besondere Mittel bekannter Art vorgesehen
werden müssen.
. Wie aus Fig. 8 ersichtlich, sind die Enden der beiden U-Schenkel 14 des Schlitzes nach
innen gegeneinander gebogen, und der Stift 15 tritt nach Beendigung der Schließbewegung
des Riegels, je nachdem der Schlüssel zum Schließen rechts oder links gedreht wird, in
die rechte oder die linke Umbiegung 17 ein, wenn der Schieber 2 bei Vollendung des Bartdrehkreises
auf dem Riegelschaft 1 zur Verriegelung desselben nach rechts oder nach
links verstellt wird. Diese Verstellung erfolgt durch Anstoßen des Bartes 8 gegen den rechten
oder den linken Rand 18 des Schieberausschnittes 4, von denen der eine oder der andere
hierzu beim Schließen in den Drehkreis des Schlüsselbartes gebracht werden muß. Dieses
geschieht bei der anfänglichen Verstellung des Schiebers 2 auf dem Riegelschaft 1 durch Abdrücken der linken oder rechten Schrägfläche 6
durch den Schlüsselbart, wobei jeweils der gegenüberliegende Rand 18 in den Bartdrehkreis
gerückt wird, wie dies durch punktierte Linien dargestellt ist.
IJm den Stift 15 beim Öffnen aus den Schlitzumbiegung'en 17 austreten zu lassen,
damit der Riegel mit dem Schieber die Öffnungsbewegungausführen kann, muß der
Schieber zur bezüglichen Verstellung ein oder mehrere weitere Angriffsmittel für den
Schlüssel aufweisen. Als solches ist hier z, B. an dem dem Riegel zugekehrten Rand 19 eine
Schlüsselangriffsfläche 20 vorgesehen, die so bemessen ist, daß sie nach dem anfänglichen
Verstellen des Schiebers 2 auf dem Riegelschaft zu Beginn der Schließdrehung des
Schlüssels durch Angriff des Schlüssels an der einen Schrägfläche 6 bei der Schließlage des
Riegels aus dein Bartdrehkreis tritt, bei der nach Beendigung der Schließbewegung des
Riegels zur Verriegelung stattfindenden Verstellung des Schiebers auf dem Riegel in entgegengesetztem
Sinne durch Anstoßen des Bartes an den gegenüberliegenden Rand 18 aber wieder in den Bartdrehkreis gebracht
wird. Beim Öffnen greift daher jetzt der Schlüssel zunächst die Fläche 20 an und verstellt
den Schieber 2 so weit, daß Stift 15 aus dem Schlitzteil 17 in den Bereich des Schlitzteiles
14 tritt, in welchen er beim Druck des Bartes gegen die Schlüsselangriffsfläche 9 eintritt,
d. h. die Öffnungsbewegung des Riegels nicht behindert.
In der Ausführungsform der Fig. 9 sind die Schlüsselangriffsflächen 9 und 13 an je einem
von den anderen unabhängigen, um Bolzen oder mit Zapfen 21 am Riegelschaft 1 drehbaren, durch Feder 22 belasteten Sonderteil 23
angeordnet, von denen jeder eine Schrägfläche 6 aufweist. Letztere dienen hier aber
nur dazu, um die eine oder die andere zweier Schrägflächen 24 oder 25 jedes Teiles 23 zur
Anlage an je einem im Gehäuse befestigten Stift 26 zu bringen und je nach der Drehrich-■
tung des Schlüssels beim Schließen durch Druck des Stiftes 26 auf die eine oder die
andere Schrägfläche 24 bzw. 25 denjenigen Teil 23, welcher die zum Riegelöffnen anzufassende
Schlüsselangriffsfläche aufweist, mit letzterer in den Drehkreis des Schlüsselbartes 8
zu führen sowie gleichzeitig die Schlüsselangriffsfläche des anderen Teiles aus dem
Bartdrehkreis auszuschalten. Bei der mit punktierten Linien gezeichneten Offenstellung
des Schlosses liegen beide Schlüsselangriffsflächen 9 und 13 außerhalb des Drehkreises des
Schlüsselbartes, während die Schrägflächen 6 beider Teile 23 innerhalb dieses Drehkreises
liegen. Soll das Schloß ζ. Β. durch Linksdrehen des Schlüssels geschlossen werden, so
stößt der Schlüsselbart gegen die Schrägfläche 6 des rechten Teiles 23 und dreht diesen
so weit nach rechts, daß der Stift 26 seiner Fläche 24 gegenüberliegt und diese beim
Führen des Riegels durch den Bart in die Schließstellung nach rechts drückt, wodurch
die später beim Öffnen anzugreifende Fläche 13 des rechten Teiles 23 in den Drehkreis des
Bartes gerückt wird. Beim Weiterdrehen des Schlüssels nach links geht sein Bart an der bei
geschlossenem Schloß außerhalb seines Drehkreises liegenden Schrägfläche 6 des linken
Teiles 23 vorbei, dessen Schlüsselangriffsfläche 9 beim Schließen dadurch aus dem Bartdrehkreis
gerückt wird, daß der in der Offenstellung durch Feder 22 nach rechts gedrückte linke Teil 23 mit seiner äußeren schrägen
Fläche 25 dem Stift 26 gegenübergelegt ist und durch diesen bei der Schließbewegung des
Riegels nach rechts gedrückt wird. Bei der Öffnungsbewegung des Riegels gehen beide
Teile 23 wieder in ihre Normalstellung zurück, indem die Fläche 24 des rechten und diejenige
25 des linken Teiles 23 an den Stiften 26 zurückgleiten, bis. sie mit ihren zwischen den
Flächen 24, 25 liegenden Spitzen 27 zwischen den Stiften 26 und dem Schlüsselloch 28 liegen,
um je nach der Schlüsseldrehung beim Schließen denjenigen Teil 23 mit seiner
Fläche 24 dem Stift 26 gegenüberzulegen, dessen zum Öffnen vom Schlüssel anzugreifende
Fläche in den Bartdrehkreis gebracht werden soll.
Um das Schloß durch Rechtsdrehung des Schlüssels zu schließen, wird der linke Teil 23
»durch den Schlüsselbart und seinen Stift.26,
der rechte nur durch seinen Stift .26 nach links
gedreht. Auch hier tritt, wie ersichtlich, ein selbsttätiges Einschalten der einen und gleichzeitig
ein Ausschalten' der anderen Schlüsselangriffsfläche
aus dem Drehkreise des Schlüsselbartes ein. ■
In der Ausführungsform der Fig. 10 sind
beide Teile 23 durch eine an ihnen-angelenkte
Stange 29 verbunden. Der zum Schließen z. B.
nach links gedrehte Schlüssel dreht durch Anstoßen seines Bartes an die Fläche 6 des rechten
Teiles 23 diesen, wie vorher in Fig. 9, nach rechts, so daß seine Schlüsselangriffsfläche 13
zum Öffnen in den Drehkreis des Bartes tritt.
Durch die Stange 29 wird der linke Teil 23 gezwungen, die Rechtsdrehung des rechten
Teiles 23 mitzumachen, wodurch seine Schlüsselangriffsfläche 9 aus dem Drehkreis des
Schlüselbartes herausgezwungen wird. Wird der Schlüssel zum Öffnen nach rechts gedreht,
. so drückt er gegen die Angriffsfläche 13 und
zieht den Riegelschaft in die Offenstellung, indem gleichzeitig beide Teile 23 in symmetrische
Lage zum Riegelschaft gebracht werden. Ein vorzeitiges Zurückdrehen des zum
Öffnen von Schlüssel anzugreifenden Teiles 23 wird in gleicher Weise wie bei der Ausführungsform
nach Fig. 9 durch Stift 26 und Flächen 24,25 verhindert. Soll das Schloß
durch. Rechtsdrehung des Schlüssels ■ geschlossen werden, so wird die Schrägfläche 6
des linken Teiles 23 vom Bart gefaßt und eine gleichzeitige Verdrehung beider Teile 23 nach
links hervorgerufen.
Claims (10)
1. Schloß, dadurch gekennzeichnet, daß zur Öffnungsbewegung des . Riegels eine
oder mehrere Schlüsselangriffsflächen (9, 13) derart in bezug auf einen und denselben
Drehkreis des Schlüsselbartes (8) verstellbar angeordnet sind, daß zum Öffnen je nach der gewünschten Drehrichtung des
Schlüssels eine Schlüsselangriffsfläche, ohne am Schloßgehäuse umgelegt werden zu müssen, von der einen oder von der anderen
Seite der Mittellinie dieses Drehkreises wirksam in denselben tritt.
2. Ausführungsform des Schlosses nach
Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Öffnungsbewegung des Riegels zu
beiden Seiten des Schlüsselloches Angriffsflächen (9, 13) für den Schlüsselbart derart
verstellbar angeordnet sind, daß beim Öffnen jeweilig nur eine derselben vom
Schlüsselbart angegriffen wird.
3. Ausführungsform des Schlosses.nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlüsselangriffsfläche oder eine der Flächen (9, 13) beim Schließen des
Schlosses ,durch den Schlüsselbart (8) selbst in die zum Öffnen wirksame Stellung
zum Bartdrehkreis gebracht wird.
4. Ausführungsfofm des Schlosses nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Schlüsselangriffsflächen (9 und 13) miteinander.so verbunden sind, daß die
zum Öffnen wirksame Stellung der einen die unwirksame Stellung der anderen bedingt
lind umgekehrt.
5. Ausführungsform des Schlosses nach Anspruch ι bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß außer den Schlüsselangriffsflächen (9, 13) Angriffsmittel, ζ. Β. Schrägflächen
(6), für den Schlüsselbart (8) vorgesehen sind, die durch Druck des Schlüssels auf
wirksame Einstellung ...der betreffenden Schlüsselangriffsfläche wirken.
6. Aus führungs form des Schlosses nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß no
beide Angriffsmittel, ζ. Β. Schrägflächen (6), im Drehkreis des Schlüsselbartes derart
liegen, daß jeweilig nur die zuerst bei der Schließdrehung des Schlüssels von dem
Bart angegriffene, die wirksame Einschaltung der zum Öffnen anzugreifenden Schlüsselangriffsfläche hervorbringt.
7. Ausführungsform des Schlosses nach Anspruch 1, 2 bzw. 4, S und 6, dadurch, gekennzeichnet,
daß die .Schlüsselangriffsfläche oder -flächen' (9, 13) an einem einzigen,
in seiner Lage zum Bartdrehkreis
ohne Abnahme von dem Riegelschaft (i) verstellbaren Teil, z. B. einem Schieber
(2), angeordnet sind, bei dessen Verstellung nach der einen oder der anderen Seite
die zur Öffnungsbewegung des Riegels dienende Schlüsselangriffsfläche von der betreffenden
Seite wirksam in den Drehkreis des Schlüsselbartes tritt.
8. Ausführungsform des Schlosses nach to Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Verstellen des Teiles (2) nach der einen oder der anderen Seite die zum Öffnen
nicht anzugreifende Schlüsselangriffsfläche (9 oder 13) innerhalb des Drehkreises
des Schlüsselbartes in eine Stellung gebracht wird, in welcher bei der Schließlage
des Riegels der Schlüsselbart (8) mit einem der Form dieser Schlüsselangriffsfläche
entsprechenden Einschnitt (10) über sie hinweggehen kann.
9. Ausführungsform des Schlosses nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß.
der in bezug auf den Riegelschaft (1) verstellbare Teil, z. B. der Schieber (2), einerseits
und das Schloßgehäuse andererseits mit derartigen sich ergänzenden Sperrmitteln,
z. B. Schlitz (14) und Sperrstift (15) ausgestattet sind, daß die Verstellung
des Teiles (2) auf dem Riegelschaft (1) nur bei völlig geöffnetem bzw.. geschlossenem
Riegel möglich ist, um eine Verstellung während der Öffnungs- bzw. Schließbewegung
selbst auszuschließen.
10. Ausführungsform des Schlosses nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schieber (2) mit einem Hufeisenschlitz (17, 14, 16, 14, 17) für den Sperrstift
(15) des Gehäuses oder umgekehrt und mit einer oder mehreren Schlüsselangriffsfiächen
(20) zum Auslösen des Stiftes (15) aus den Umbiegungen (17)
des Hufeisenschlitzes versehen ist, um gleichzeitig als Zuhaltung für den Riegel
zu dienen.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE212370C true DE212370C (de) |
Family
ID=474106
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DENDAT212370D Active DE212370C (de) |
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Country | Link |
---|---|
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