DE2123656A1 - Verfahren zum Einstellen des Reckgrades bei Streckrichtanlagen - Google Patents
Verfahren zum Einstellen des Reckgrades bei StreckrichtanlagenInfo
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Description
Anmelderin; Stuttgart, den 12· M»1 !971
Irma TJngerer P 2331
753 Pforzheim
Vertreter:
Pat ent anwalt
Dipl.-Ing. Max Bunke
7 Stuttgart 1
Lessingstraße 9
Dipl.-Ing. Max Bunke
7 Stuttgart 1
Lessingstraße 9
Verfahren zum Einstellen des Reckgrades bei Streckrichtanlagen m
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen des Reckgrades bei
Streckrichtanlagen, bei denen zwischen einem Rückhaltegerüst und einem
f Alps
Zuggerüst, die als S-Walzte rüste ausgebildet sind, eine mehrere Walzen
umfassende Walk- oder Richtmaschine angeordnet ist.
Streckrichtanlagen dienen zum Richten eines kontinuierlich durch die
Anlage laufenden Bandes aus Stahl, Schwer- oder Leichtmetallen. Eine Streckrichtanlage besteht aus zwei aus mehreren Walzen gebildeten
S-Walzgerüsten. Eines dieser S-Walzgerüste dient als Rückhaltege-
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rust und bewirkt das Rückhalten des Bandes, während das zweite, im
'Prinzip gleich aufgetaute S-Walagerüst, als Zuggerüst dient und den
erforderlichen Reckzug erzeugt. Je nach Materialart, Breite und Dicke und Fließgrenze des Bandes ergibt sich ein ganz bestimmter, erforderlicher
Reckzug, der stufenlos in weiten Grenzen einstellbar sein muß.
Dieser Reckzug dehnt das zwischen der letzten Walze des Rückhaltegerüstes
und der ersten Walze des Zuggerüstes laufende Bandstück über seine elastische Dehnung hinaus und bringt es über den ganzen Querschnitt
zum Fließen. Es wird plastisch und in diesem Zustand um das gewünschte Maß gereckt, bleibend verlängert und dabei gerichtet.
Das Maß der bleibenden Verformung in Prozent bezeichnet man allgemein mit "Reckgrad".
Der einzustellende Reckgrad ist materialabhängig und wird entsprechend
der gewünschten plastischen Bandverlängerung eingestellt, indem man
den Walzen des Zuggerüstes eine, dem Reckgrad entsprechende Drehzahlerhöhung mit entsprechender Erhöhung der Umfangsgeschwindigkeit gegenüber
den Walzen des Rückhaltegerüstes erteilt.
Bei einer kombinierten Streckrichtanlage ist zur Erweiterung des Eichsbereiches
zwischen dem Rückhaltegerüst und dem Zuggerüst eine mehrere Walzen umfassende Walk- oder Richtmaschine angeordnet. Bei derartigen
Walk- oder Richtmaschinen können die Walzen vom Band geschleppt sein, wobei die Walkarbeit zusätzlich vom Zuggerüst aufzubringen iss
oder die Walzen können durch Spezialgetriebe angetrieben sein, die es jeder Walze erlauben, sich der zwischen den Walzen auftretenden
Bandverlängerungen rutschfrei anzupassen.
Kombinierte Streckrichtanlagen mit zwischen dem Rückhalte- und Zuggsrüst
eingebauten Walk- oder Richtmaschinen arbeiten grundsätzlich τζϊζ
einem Streckzug unterhalb der jeweiligen Bandfließgrenae und erzeure:".
innerhalb der Walk- oder Richtwalzen in der Reckstrecke durch Wechsi-L-biegen
zusätzliche Biegespannungen, die sich den elastischen Zugspar.n. ;.,·υη
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im Band so überlagern, daß die Fließgrenze des Bandes überschritten
und der plastische Zustand mit bleibender Verlängerung erreicht wird.
Da nun zwischen der letzten Walze des Rückhaltegerüstes und der ersten Walze der Walkmaschine das Band elastisch verlängert, innerhalb
der Walzengruppe der Walkmaschine plastisch und bleibend verlängert und hinter der Walkmaschine bis zur ersten Walze des Zuggerüstes
wieder elastisch gedehnt ist, ist eine genaue Voreinstellung des zu erwartenden Reckgrades unmöglich.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren anzugeben, mit
dessen Hilfe eine derartige Voreinstellung des gewünschten Reckgrades und eine Korrektur des Betriebes möglich ist.
Die Erfindung besteht darin, daß die Drehzahlen der Eingangs- und die
Drehzahlen der Ausgangswalze der Walk- oder Richtmaschine oder die Drehzahlen zusätzlich vor und hinter der Walk- oder Richtmaschine angeordneter,
vom Band angetriebener Meßwalzen miteinander verglichen und die Drehzahlen des Zuggerüstes und/oder des Rückhaltegerüstes entsprechend
der Drehzahldifferenz eingestellt werden. Dieses Verfahren ist bei kombinierten Anlagen mit Walkmaschinen anwendbar, bei denen die
Walzen vom Band geschleppt oder durch gesonderte Getriebe angetr:efcen
sein können. In den meisten Fällen der Praxis genügt der Vergleich der Drehzahlen der ersten und zweiten Meßwalze an der Walkmaschine, wobei
diese Heßwalzen entweder die erste und letzte Walze der Walkmaschine oder unmittelbar vor und hinter der Walkmaschine angeordnete gesonderte
Meßwalzen sein können. Einen exakten Wert für die Voreinstellung des Reckgrades erhält man, wenn man gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
die Drehzahlen zwischen der letzten Walze des Rückhaltegerüstes und der ersten Meßwalze an der Walkmaschine sowie zwischen der zweiten Meßwalze
an der Walkmaschine und der ersten Walze des Zuggerüstes miteinander vergleicht und die sieh hieraus ergebenden Meßwerte als Korrekturwerte
für die sich aus dem Vergleich der ersten und zweiten Meßwalze an der Walkmaschine ergebenden Meßwerte bei der Einstellung der verschiedenen
Drehzahlen berücksichtigt. Mit dieser Verfahrensweise werden die not-
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wendigen Korrekturen berücksichtigt, die sich aus der elastischen Dehnung des Bandstückes zwischen dem Rückhaltegerüst und der Walkmaschine
einerseits sowie der Walkmaschine und dem Zuggerüst andererseits ergeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist anhand zweier in der Zeichnung
dargestellter kombinierter Streckrichtanlagen näher erläutert·
Fig· 1 zeigt eine echematische Darstellung einer kombinierten Streokrichtanlage
mit einem Rückhaltegerüst, einem Zuggerüst und einer dazwischen angeordneten Walkmaschine,
Fig. 2 die Walkmaschine gemäß Fig. 1 mit vor- und nachgeordneten gesonderten
ließwalzen.
Die kombinierte Streckrichtanlage nach Fig* 1 weist ein aus zwei Walzen
bestehendes Rückhaltegerüst 2 und ein ebenfalls aus zwei Walzen bestehendes
Zuggerüst 3 auf, die von einem zu richtenden und reckenden Band 1 S-förmig urneehlungen werden. Zwischen beiden Gerüsten 2 und 3 ist eine
Walk- oder Richtmaschine 4 angeordnet, die vier Walzen umfaßt. Die sich
zwischen den äußeren Anlagepunkten des Bandes 1 an der Eingangswalze 8 und der Ausgangswalze 9 der Walk- oder Richtmaschine ergebende Strecke
ist mit 5 bezeichnet und stellt die Reckstrecke der Anlage dar. Innerhalb
dieser Reckstreeke werden durch Umschlingen der einzelnen Walzen zusätzlich zu den Zugspannungen Biegespannungen erzeugt, die sich den
elastischen Zugspannungen überlagern, wodurch die Fließgrenze des Bandes überschritten und der plastische Zustand mit bleibender Verlängerung
erreicht wird.
Zwischen den Auflagepunkten der letzten Walze des Rückhaltegerüstes 2
und der Eingangewalze 8 liegt eine Zugstrecke 6, in der das Band elastisoh gedehnt wird. Eine weitere Zugetrecke 7 befindet sich zwischen
den Auflagepunkten des Bandes an der Auegangswalze 9 und der ersten Walze dee Zuggerüstes 3*
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Um die tatsächlich erreichte plastische Verlängerung des Bandes als
Meßwert anzeigen zu können, werden die Eingangswalze 8 und die Ausgangswalze 9 der Walk- oder Richtmaschine 4 direkt mit einem Drehzahlmeßgerät
10 in Verbindung gebracht. Die Drehzahldifferenz der
Eingangswalze zu der Ausgangswalze ergibt ein zuverlässiges Maß für die gewünschte und erreichte Bandverlängerung.
Eingangswalze zu der Ausgangswalze ergibt ein zuverlässiges Maß für die gewünschte und erreichte Bandverlängerung.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 ist jeweils vor und hinter der
Walkmaschine eine Meßwalze 11 und eine Meßwalze 12 vorgesehen, denen
jeweils Gegenwalzen 11* und 12* zugeordnet sind, um ein Rutschen des
Bandes an den Meßwalzen zu verhindern. Die unmittelbar vor der Ein- I gangswalze 8 angeordnete Meßwalze 11 ist ebenso wie die unmittelbar
hinter der Ausgangswalze 9 angeordnete Meßwalze 12 mit einem Meßgerät in Verbindung gebracht. Als Meßstreoke dient nun nicht mehr wie bei der
Ausführungsform der Fig. 1 diejenige Strecke, die gleich der Recketrecke
ist, sondern hier ist die mit 5' bezeichnete Meßstrecke, die sich zwischen
den Anlagepunkten des Bandes an den Meßwalzen 11 und 12 erstreckt, etwas länger als die Reckstrecke. Die zwischen den jeweiligen Meßwalzen
und den benachbarten Walzen der Rückhalte- und Zuggerüste verbleibenden elastischen Zugstrecken sind mit 6' und 7' bezeichnet.
Bei den in den Fig. 1 und 2 dargestellten Vorrichtungen werden die
elastischen Dehnungen in den Zugstrecken 6 und 7 sowie 6' und 7' erfolgten
Dehnungen des Bandes nicht bei der Ermittlung des Meßwerts " für die Einstellung des Reckgrades berücksichtigt. Mit den in der
beschriebenen Weise erhaltenen Meßwerten lassen sich die notwendigen Drehzahlen der Antriebsmotoren des Rückhaltegerüstes, der Walkmaschine und des Zuggerüstes einstellen und überwachen.
beschriebenen Weise erhaltenen Meßwerten lassen sich die notwendigen Drehzahlen der Antriebsmotoren des Rückhaltegerüstes, der Walkmaschine und des Zuggerüstes einstellen und überwachen.
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Claims (2)
- -s-Patentansprüche.)Verfahren zum Einstellen des Reckgrades bei Streckrichtanlagen, bei denen zwischen einem Rückhaltegerüst und einem Zuggerüat, die als S-Walagerüste ausgebildet sind, eine mehrere Walzen umfassende Walk- oder Richtmaschine angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahlen der Eingangs- und die Drehzahlen der Ausgangswalze (8, 9) der Walk- oder Richtmaschine (4) oder die Drehzahlen zusätzlich vor und hinter der Walk- oder Richtmaschine angeordneter vom Band (1) angetriebener Meßwalzen (11, 12) miteinander verglichen und die Drehzahlen des Zuggerüstes und/oder des Rüokhaltegerüstes entsprechend der Drehzahldifferenz eingestellt werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahlen zwischen der letzten Walze des Rückhaltegerüstes und der ersten Meßwalze (8, 11) an der Walkmaschine sowie zwischen der zweiten Meßwalze (9i 12) an der Walkmaschine und der ersten Walze des Zuggerüstes miteinander verglichen und die sich hieraus ergebenden Meßwerte als Korrekturwerte für die sich aus dem Vergleich der ersten und zweiten Meßwalze (8, 11; 9» 12) an der Walkmaschine ergebenden Meßwerte bei der Einstellung der verschiedenen Drehzahlen berücksichtigt werden.209848/0425
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