DE2121206B2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Metaligitterträgern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von MetaligitterträgernInfo
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Description
40
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Metallgitterträgern, bei
welchen in den Stegabschnitt des Ausgangsprofils wenigstens zwei Reihen in Längsrichtung versetzt verlaufende
Einschnitte eingeschnitten werden und der Stegabschnitt durch mehrstufiges Kaltwalzen zu einem
Gitter aufgeweitet und anschließend gerichtet wird.
Bei einem bekannten Verfahren zur Herstellung von Metallgitterträgern der eingangs genannten Art
(US-PS 30 34 197) werden die an den Stegabschnitt seitlich angrenzenden Flansche des Ausgangsprofils
von Führungsschienen erfaßt, die vor dem ersten Walzengerüst beginnen und ab dem ersten Walzengerüst
in Vorschubrichtung des herzustellenden Gitterträgers divergieren. Die seitlichen Führungsschienen
haben die Aufgabe, zusammen mit den auf den Stegabschnitt einwirkenden Walzen für eine gleichmäßige
Aufweitung des mit Einschnitten versehenen Stegabschnittes zu einem Gitter zu sorgen und Abweichungen
von den gewünschten Abmessungen quer zur Vorschubrichtung des Trägers zu verhindern.
Dieses bekannte Verfahren führt nur dann zu brauchbaren Ergebnissen, wenn der Winkel der das
Gitterwerk bildenden Gitterstäbe gegen die Längsachse der Gitterträger weniger als 22° bei Verwendung
des Stahls SS 41 (]ES) mit geringerer Dehnbarkeit und höherer Zugfestigkeit und weniger als 30° bei Verwendung
des Stahls SPH 1 mit größerer Dehnbarkeit be trägt. Wenn die Winkel der Gitterstäbe die Vorstehern
angegebenen Werte überschreiten, treten an der Ver bindungssteile zwischen den Gitterstäben des Gitter
Werkes und den angrenzenden seitlichen Flanschet Risse auf, so daß die entstehenden Gitterträgei
unbrauchbar werden. Eine Erhöhung des Winkels dei Gitterstäbe über die vorstehend genannten Werte is
jedoch dann erforderlich, wenn die Gitterträger al; Bauteile verwendet werden sollen, bei welchen die Ab
Scherfestigkeit des Gitterwerkes im wesentlichen dei
Biegefestigkeit entspricht, wobei die Zugfestigkeit bei spielsweise in Japan mindestens 41 kp/mm2 oder m«.-hi
betragen soll. Mit dem vorstehend beschriebenen, be kannten Verfahren ist es jedoch nicht möglich, Gitter
träger mit den vorstehend genannten Eigenschafter aus den oben argeführten Stählen herzusteilen, da be
einer Erhöhung des Winkels der Gitterstäbe gegen die Längsachse des Trägers über die Werte von 22 bzw
30° an den Verbindungsstellen zwischen den Gitter stäben des Gitterwerkes und den angrenzenden seitli
chen Flanschen Risse auftreten.
Ferner ist bei dem bekannten Verfahren die Vorschubgeschwindigkeit des Trägers und damit die
\rbeitsgeschwindigkeit des Verfahrens auf maxima 20 m/min beschränkt. Wenn die Arbeitsgeschwindig
keit über den vorstehend angegebenen Wert erhöh wird, frißt sich der Träger an den Führungsschienen aul
Grund der auftretenden hohen Reibungskräfte fest Auch wenn die Arbeitsgeschwindigkeit unter dem kriti
sehen Wert von 20 m/min gehalten wird, läßt sich übei längere Zeit kein einwandfreier Betrieb erzielen, de
sich die Führungsschienen stark abnutzen, worunter die Genauigkeit der fertiggestellten Träger leidet.
Da die Kaltwalzen nicht nur den mit Einschnitter versehenen Stegabschnitt des Ausgangsprofils aufwei
ten, sondern gleichzeitig auch noch für den Vorschut des herzustellenden Trägers sorgen, greifen am Traget
auf Grund der hohen Reibungskräfte zwischen der Führungsschienen und den seitlichen Flanschen de;
Trägers zwei entgegengesetzt gerichtete Kräfte an welche die Rißbildung an der Verbindungsslelle zwi
sehen den Gitterstäben des Gitterwerkes und den an grenzenden seitlichen Flanschen noch zusätzlich be
günstigen.
Es ist ferner durch die US-PS 32 98 081 eine Vorrich
tung zur Herstellung von Metallgitterträgern durch Kaltverformen bekannt, bei welcher in einerr
diskontinuierlichen Betrieb längs der Mittellinie de: Ausgangsprofils aus der Ebene des Stegabschnitte«
Gitterstäbe weit nach unten herausgebogen werden Der Träger wird dann mit seinen weit nach unten ausgebogenen,
späteren Gitterstäben über eine Vielzah von Spreizrollen gezogen. Die Spreizrollen sind in dre
nebeneinanderliegenden Reihen angeordnet, von de nen die mittlere Reihe die nach unten ausgebogener
Gitterstäbe allmählich in die Ebene des Stegabschnitte! zuruckdrückt und die beiden äußeren Reihen ir
Vorschubrichtung des Trägers divergieren und.die: Innenseiten der Flansche des Trägers erfassen und der
Träger mit Gewalt seitlich auseinanderziehen. Die seitlichen Reihen der Spreizrollen entsprechen den Führungsschienen
der eingangs beschriebenen Vorrichtung. Auch die Verwendung von seitlichen Spreizroller
an Stelle der Führungsschienen hat trotz einer Herabsetzung der Reibungskräfte nicht zu dem gewünschter
Ergebnis geführt, da auch bei der Vorrichtung mit den divergierenden Reihen der Spreizrollen Risse an den
Verbindungsstellen zwischen dem Stegabschnitt und den seitlich angrenzenden Flanschen auftraten und die
Arbeitsgeschwindigkeit beschränkt war.
Es war daher die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
von Metallgitterträgern der eingangs genannten Art zu schaffen, mit welchen eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit
erzielt und Metallgitterträger hergestellt werden können, bei welchen der Winkel Jer Gitterstäbe
gegen die Längsachse des Trägers ohne die Gefahr einer Rißbildung über die vorstehend genannten
kritischen Werte erhöht werden kann.
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß man den dem Kaltwalzvorgang unterworfenen
Stegabschnitt quer zur Förderrichtung frei fließen läßt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird auf sämtliche Führungselemente an den seitlichen Flanschen
des Trägers verzichtet. Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren keine Führungselemente vorhanden
sind, kann auch keine Reibung zwischen dem Träger und den Führungseinrichtungen auftreten, die zu einer
erheblichen Beschränkung der Vorschubgeschwindigkeit des Trägers und damit der Arbeitsgeschwindigkeit
des Verfahrens führen. Ferner ist mit dem erfindungsgemäßen Verfahren die Gefahr gebannt, daß bei einer
Erhöhung des Winkels der Gitterstäbe gegen die Längsachse des Trägers über die vorstehend genannten
kritischen Werte von 22° bzw. 30° Risse an den Verbindungsstellen zwischen den Gitterstäben und den
angrenzenden seitlichen Flanschen auftreten. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich daher Gitterträger
mit einer hohen Festigkeit und einer erstaunlich hohen Maßhaltigkeit sehr einfach und rasch herstellen.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielbaren guten Ergebnisse waren umso überraschender, als
die Fachwelt stets der Auffassung war, daß zur Herstellung von Metallgitterträgern mit einer ausreichenden
Maßhaltigkeit durch ein kaltes Aufweiten eines mit Einschnitten versehenen Stegabschnittes eines Trägers
unter allen Umständen an den seitlichen Flanschen des Trägers angreifende, divergierende Führungselemente
erforderlich sind. Das erfindungsgemäße Verfahren hat jedoch entgegen aller Erwartung gezeigt, daß sich hervorragende
Ergebnisse erzielen lassen, wenn man den dem Kaltwalzvorgang unterworfenen Stegabschnitt
quer zur Förderrichtung frei fließen laß'.
Eine weitere und zusätzliche Aufweitung des Gitters im Stegabschnitt des Trägers läßt sich dadurch erzielen,
daß der bereits zu einem Gitter aufgeweitete Stegabschnitt durch ein anschließendes Strecken in Querrichtung
weiter aufgeweitet wird, indem er in V-Form gebogen und anschließend in eine flache Form zurückgebogen
wird.
Bei dieser Abwandlungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Stegabschnitt über die gesamte
Länge eines vorbestimmten Streckenabschnittes in V-Form gebogen, so daß der Stegabschnitt an jeder
beliebigen Stelle des vorbestimmten Streckenabschnittes einen V-förmigen Querschnitt aufweist und
der Stegabschnitt, für sich betrachtet, über den vorbestimmten Streckenabschnitt das Aussehen eines
Winkeleisens hat.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit Schneidwalzen zum
Einschneiden von Schlitzen in den Stegabschnitt des Ausgangsprofils und mit einer Vielzahl von Kaltwalzenpaaren
zum mehrstufigen Aufweiten des eingeschniitenen Stegabschnittes. Bei der Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist es wesentlich, da für ein gleichmäßiges Kaltfließen des Stegabschnitte
gesorgt wird, da man den dem Kaltwalzvorgang unter worfenen Stegabschnitt ohne jegliche Führung frei flie
Ben läßt. Ein besonders gleichmäßiges Fließen des be arbeiteten Stegabschnittes läßt sich gemäß der Erfin
dung mit einer Vorrichtung der eingangs genannte! Art erreichen, bei welcher mindestens zwei Kalt
walzenpaare hintereinander innerhalb einer regelmä Big wiederkehrenden Schlitzteilung des Steg
abschnittes angeordnet sind.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung folgen die Kaltwalzenpaare somit in vorbestimmten, kurzen Ab
ständen aufeinander, so daß der zu verformende Stegabschnitt in kurzen Abständen den verformenden Kräften
ausgesetzt wird, wodurch eine Verformungsart erzielt wird, die der Verformumg einer Flächenpresse
ähnlich ist Hierdurch ist gewährleistet, daß bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein
gleichmäßiges Kaltfließen des zu bearbeitenden Stegabschnittes des Trägers erreicht wird.
Ein weiteres Aufweiten und Strecken des Gitterwerkes des Gitterträgers läßt sich mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dann erreichen, wenn den Kaltwalzenpaaren eine Mehrzahl von Walzenpaaren
mit einem allmählich zu- und wieder abnehmenden V-Profil zum V-förmigen Verbiegen des Stegabschnittes
nachgeschaltet sind und den V-Profilwalzen Planierwalzen und Richtwalzen nachgeordnet sind.
Im nachstehenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand von Zeichnungen näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen
Fig. IA und IB eine schematische Seitenansicht
einer Vorrichtung zur Herstellung von Metallgitterträgern gemäß der Erfindung,
F i g. 2A und 2B die verschiedenen Querschnittsformen des Trägers bei den einzelnen Walzenpaaren
und die Profile der verschiedenen Walzenpaare,
Fig.3A und 3B eine Draufsicht auf den kontinuierlich
entstehenden Träger mit der Darstellung des jeweiligen Zustandes bei den einzelnen Walzenpaaren
und
F i g. 4, 5 und 6 vergrößerte Querschnitte durch Walzen mit V-förmigem Profil zur weiteren Aufweitung
des zu bearbeitenden Stegabschnittes.
Die Fig. IA und IB zeigen eine schematische Seitenansicht
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, mit welcher Metallgitterträger nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt werden können.
Bei der Herstellung von Metallgitterträgern nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird von einem flachen
Stahlband 4 ausgegangen. Das flache Stahlband 4 wird zunächst beim Durchgang durch die Walzenpaare
12, 13 und 14 mit seitlichen Flanschen 1 versehen. An die Walzenpaare 12, 13 und 14 zur Ausbildung der seitlichen
Flansche schließt sich ein Schneidwalzenpaar 15 an, das mit Schneidwerkzeugen 7 und 8 versehen ist,
um in den Stegabschnitt des Ausgangsprofils in Längsrichtung verlaufende Einschnitte 5 und 6 einzuschneiden.
Unmittelbar hinter dem Schneidwalzenpaar 15 ist eine Mehrzahl von Kaltwalzenpaaren 9 vorgesehen, die
so dicht aneinander angeordnet sind, daß mindestens zwei Kaltwalzenpaare innerhalb einer regelmäßig
wiederkehrenden Schlitzteilung ρ des Stegabschnittes des Ausgangsprofils angeordnet sind. Der Durchmesser
einer jeden Walze ist kleiner als die halbe Länge des Schlitzes. Die Vielzahl der Kaltwalzenpaare 9 weitet
den Stegabschnitt des Aiisparnrsnrnfik ™ om»" <ί:·»—
werk 2 auf, wobei der Stegabschnitt quer zur Förderrichtung frei fließen kann. Die Länge der Kaltwalzen
nimmt von Walzenpaar zu Walzenpaar zu, so daß im wesentlichen die gesamte jeweilige Breite des bereits
aufgeweiteten Stegabschnittes der Wirkung der Kaltwalzen ausgesetzt wird.
Wenn der Träger die Kaltwalzenpaare 9 durchlaufen hat, läuft er durch Profilwalzen 16, 17, 18 und 19 mit
einem V-förmigen Profil, welche den Stegabschnitt des Trägers kontinuierlich über seine Länge zunächst in zunehmendem
Maße und dann wieder in abnehmendem Maße V-förmig verbiegen, um ein weiteres Aufweiten
des Stegabschnittes zu erzielen. Die V-förmigen Profilwalzen 16, 17, 18 und 19 sind so ausgestaltet, daß zwischen
den seitlichen Flanschen 1 des Trägers und den entsprechenden Stellen der V-Profilwalzen ein
Zwischenraum verbleibt, so daß auf die seitlichen Flansche Il des Trägers kein Druck ausgeübt wird, sondern
lediglich der das Gitterwerk aufweisende Stegabschnitt dem Preßdruck der V-Profilwalzen ausgesetzt ist. Dies
geht insbesondere deutlich aus den F i g. 4, 5 und 6 hervor, die zeigen, daß die seitlichen Flansche 1 auf der
unteren Walze aufliegen, während die entsprechenden Bereiche der oberen Walze in Abstand von den seitlichen
Flanschen 1 des Trägers liegen. Die unteren V-Profilwalzen führen die seitlichen Flansche 1 des
Trägers, so daß der Träger genau parallel zur oberen Walze gehalten und geführt wird, während der Stegabschnitt:
aufgeweitet wird. Die V-Profilwalzenpaare 16, 17 und 18 verbiegen den Stegabschnitt in zunehmendem
Maße in V-Form, während das V-Profilwalzenpaar 19 den Stegabschnitt wieder in eine flachere
V-Form zurückbiegt.
Der zu einem Gitterwerk aufgeweitete Stegabschnitt des Trägers wird durch die nachfolgenden Planierwaizeri
20 wieder in eine ebene Form zurückgebogen. Schließlich durchläuft der Träger Richtwalzenpaare 21
und 22, weiche den Träger in die gewünschte Form bringen.
Wenn die Wandstärke des Stegabschnittes im Verhältnis zu seiner Breite klein ist, läßt man den zu einem
Gitterwerk aufgeweiteten Stegabschnitt nach dem Richtwalzenpaar 22 noch durch ein Walzenpaar 11 mit
ineinandergreifenden Vorsprüngen 10 hindurchlaufen, um die Gitterstäbe des Gitterwerkes mit verstärkenden
Einbuchtungen und Ausbeulungen 3 zu versehen. Die auf dem Walzenpaar 11 angeordneten Vorsprünge 10
verlaufen im wesentlichen im gleichen Winkel wie die mit Einbuchtungen und Ausbeulungen 3 zu versehenden
Gitterstäbe. Die auf der Oberfläche der Walzen 11 ausgebildeten Vorspränge 10 sind rautenförmig ausgebildet
und greifen in eine entsprechende Vertiefung der anderen Walze ein.
Aus der vorstehenden Beschreibung geht hei vor, daß der Stegabschnitt unmittelbar nach dem Durchlaufen
der Schneidwalzen 15 von den kleinen Kaltwalzenpaaren 9 gedehnt und aufgeweitet wird Die einzelnen
Walzen der Kaltwalzenpaare weisen einen Durchmesser auf, der kleiner ist als die halbe Länge eines Einschnittes
5 oder 6, so daß innerhalb einer regelmäßig wiederkehrenden Schlitzteilung ρ mindestens zwei
Kaltwalzenpaare 9 auf den Stegabschnitt einwirken. Die Länge der oberen Walzen der kleinen Walzenpaare
9 entspricht dabei der Breite des Trägers von Flansch zu Flansch, während die Länge der unteren
Walzen der Walzenpaare 9 der jeweiligen Breite des Stegabschnittes entspricht. Der Stegabschnitt wird daher
zwischen den jeweiligen Kaltwalzenpaaren 9 entspannt, so daß die Druckkräf'.e immer in Längsrichtung
des Trägers auftreten und erreicht wird, daß durch da; Walzen eine seitliche Aufweitungskraft auftritt. In diesem
Zusammenhang wird auf F i g. 2A hingewiesen, au; welcher deutlich hervorgeht, daß die Länge der oberer
Walze der Kaltwalzenpaare 9 der jeweiligen Breite des Trägers von Flansch zu Flansch entspricht, während die
Länge der unteren Walzen der Kaltwalzenpaare 9 gleich der jeweiligen Breite des Stegabschnittes ist.
ίο Auf Grund der Tatsache, daß der Durchmesser der
Kaltwalzen kleiner als die halbe Länge eines Einschnittes 5 oder 6 ist sowie die Länge der oberen Kaltwalzen
der Gesamtbreite des Trägers von Flansch zu Flansch und die Länge der unteren Kaltwalzen der Breite des
Stegabschnittes entspricht, wird das Auftreten von anfänglichen Rissen verhindert, welche die Qualität des
Trägers nachteilig beeinflussen. Selbst wenn bei Verwendung eines wenig dehnbaren Materials einmal
Anfangsrisse auftreten sollten, wird ein Weiterlaufen von einmal eventuell aufgetretenen Rissen während
des weiteren Aufweitungsvorganges verhindert.
Während der Stegabschnitt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren durch die nach der Seite gerichteten
Aufweitungskräfte auseinandergedrückt wird, wird der Stegabschnitt bei den eingangs beschriebenen, bekannten
Verfahren durch die divergierenden Führungselemente auseinandergezogen. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren wirkt also die verformende Kraft von innen nach außen, während bei den bekannten Verfahren
die verformende Kraft von außen nach innen wirkt. Bei der eingangs erwähnten Vorrichtung zur Herstellung
von Metallgitterträgern mit seitlichen, an den Flanschen des Ausgangsprofils angreifenden, divergierenden
Führungsschienen fressen sich die Flansche an den Führungsschienen auf Grund der hohen Reibung
fest, wenn die Arbeitsgeschwindigkeit den Wert von 20 m/min überschreitet. Bei dieser bekannten Vorrichtung
läßt sich daher die Arbeitsgeschwindigkeit nicht erhöhen. Darüber hinaus führt die Abnutzung der
Führungsschienen zu einer Ungleichmäßigkeit des Materialvorschubes, wodurch die Genauigkeit des
Erzeugnisses verschlechtert wird. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann sich dagegen der dem Kaltwalzvorgang
unterworfene Stegabschnitt quer zur Förderrichtung frei ausdehnen, wodurch eine Arbeitsgeschwindigkeit von 60 m/min und mehr erreicht werden
kann.
Die Länge der Einschnitte 5 oder 6 und damit das Aussehen des späteren Gitterwerkes läßt sich beispielsweise
dadurch ändern, daß die Umfangsgeschwindigkeit der oberen Schneidwalze gegen die Umfangsgeschwindigkeit
der unteren Schneidwalze geändert wird, deren Umfangsgeschwindigkeit im wesentlichen der
Vorschubgeschwindigkeit des herzustellenden Trägers entspricht. Wenn man die Einrichtung zum Ablängen
des aus der Vorrichtung austretenden Trägermaterials mit der Schneidwalze, einem mit der Schneidwalze verbundenen
Zählwerk für die Schlitzteilung, mit einer Kupplung od. dgl. kombiniert, kann erreicht werden,
daß der Träger in einer vorbestimmten Länge stets an der Verbindungsstelle der Gitterstäbe mit den seitlich
angrenzenden Flanschen abgeschnitten wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Vorrichtung sind nicht nur auf die Her-
stellung von Metallgitterträgern mit einem in den Zeichnungen dargestellten C-Profil beschränkt. Das
Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung eignen sich auch zur Herstellung von Metalteitter-
trägern mit einem Z-, S- und Η-Profil oder auch mit einem hutartigen Profil. Wenn das Profil der herzustellenden
Metallgitterträger geändert werden soll, brauchen lediglich die entsprechenden Profilierungswalzen
ausgetauscht zu werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Metallgitterträ gern, bei welchem in den Stegabschnitt des Ausgangsprofils
wenigstens zwei Reihen in Längsrichtung versetzt verlaufende Einschnitte eingeschnitten
werden und der Stegabschnitt durch mehrstufiges Kaltwalzen zu einem Gitter aufgeweitet
und anschließend gerichtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß man den dem Kaltwalzvorgang
unterworfenen Stegabschnitt quer zur Förderrichtung frei fließen läßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der bereits zu einem Gitter aufgeweitete
Stegabschnitt durch ein anschließendes Strekken in Querrichtung weiter aufgeweitet wird, indem
er in V-Form gebogen und anschließend in eine flache Form zurückgebogen wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 und 2 mit Schneidwalzen
zum Einschneiden von Schlitzen in den Stegabschnitt des Ausgangsprofils und mit einer
Vielzahl von Kaltwalzenpaaren zum mehrstufigen Ausweiten des eingeschnittenen Stegabschnitts, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens zwei Kaltwalzenpaare (9) hintereinander innerhalb einer
regelmäßig wiederkehrenden Schlitzteilung (p) des Stegabschnitts angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß den Kaltwalzenpaaren (9) eine Mehrzahl von Walzenpaaren (16, 17, 18, 19) mit einem
alimählich zu- und wieder abnehmenden V-Profil zum V-förmigen Verbiegen des Stegabschnittes
nachgeschaltet sind und den V-Profilwalzen (16, 17,
18, 19) Planierwalzen (20) und Richtwalzen (21, 22) nachgeordnet sind.
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