DE2118745B2 - Gasliefereinheit für ein aufblasbares Insassen-Aufprallschutzsystem in Fahrzeugen - Google Patents
Gasliefereinheit für ein aufblasbares Insassen-Aufprallschutzsystem in FahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Gasliefereinheit für ein aufblasbares Insassen-Aufprallschutzsystem in
Fahrzeugen, insbesondere in Kraftfahrzeugen, mit einem vor dem Insassen angeordneten kissenartig
aufblasbaren Sack, der über einen Diffusor mit einer durch eine bei Überschreiten eines vorgegebenen
Verzögerungswertes ansprechende Auslösevorrichtung betätigbare Zündeinrichtung auslösbaren Druckgasquelle
in Wirkverbindung steht.
Für Kraftfahrzeuge und Flugzeuge kennt man bereits Aufprallschutzsysteme, bei denen bei Überschreiten
tines bestimmten Verzögerungswertes ein elektrischer Schaltmechanismus einen Gasgenerator betätigt, wobei
das Gas durch die Öffnung eines Ventils unter Druck aus einem Behälter ausströmt und über einen mit Öffnungen
versehenen Verteiler in einen aufblasbaren Prallsack einströmt und dabei den Prallsack aufbläst. Die für das
Aufblasen zur Verfügung stehende Zeit ist im allgemeinen äußerst kurz und liegt etwa in der
Größenordnung von 15 bis 40 ms.
Der Gasgenerator kann in verschiedener Weise ausgebildet sein, beispielsweise als ein mit Druckgas
gefüllter Behälter, wobei dann lediglich ein Ventil beispielsweise mittels einer Pulver- oder Sprengladung
geöffnet zu werden braucht, so daß das Gas über den Diffusor in den Prallsack einströmen kann. Eine andere
Möglichkeit für die Ausbildung des Gasgenerators besteht in der schnellen Verdampfung von Flüssigkeiten
(z. B. halogeniertes Methan) durch heiße Reaktionsgase.
Eine derartige Gasliefereinheit ist in der US-PS 34 50 414 beschrieben worden.
Bei all diesen Vorgängen ist es von großer
ίο Wichtigkeit, daß das Gas aus dem ursprünglichen
Gasraum zunächst in einen Verteiler oder Diffusor eingeführt wird, ehe es in den Prallsack gelangt. Der
Verteiler übt dabei mehrere Funktionen aus, und zwar wird der hohe Druck, der zunächst im Gasgenerator
herrscht, im Diffusor wesentlich reduziert, außerdem wird das Geräusch gedämpft und schließlich wird das
Gas, das aus einem geöffneten Ventil in den Diffusor einströmt, auf eine große Oberfläche räumlich gleichmäßig
verteilt. Dabei nimmt bei der. bekannten Systemen der Diffusor einen entsprechend großen
Raum ein.
Dem großen Raumbedarf des Diffusors steht entgegen, daß der im Fahrzeug zur Verfügung stehende
Raum meistens sehr gering ist, was insbesondere dann zutrifft, wenn es sich um kleine Innenräume handelt
oder wenn das Sicherheitssystem in einem vorgegebenen Gerät, z. B. im Lenkrad eines Kraftfahrzeuges,
untergebracht ./erden muß. Dabei kann es dann vorkommen, daß für Unterbringung des Gasgenerators,
jo des Diffusors und des Sackes der erforderliche Raum nicht zur Verfügung steht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Diffusor raumsparend anzzordnen.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß der Diffusor als eine mit ihrem Rand einen Druckgasbehälter übergreifende und auf liesem teleskopartig begrenzt verschieblich angeordnete mit Gasdurchtrittsöffnungen versehene Haube ausgebildet ist.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß der Diffusor als eine mit ihrem Rand einen Druckgasbehälter übergreifende und auf liesem teleskopartig begrenzt verschieblich angeordnete mit Gasdurchtrittsöffnungen versehene Haube ausgebildet ist.
Durch die Kombination des Diffusors mit dem Druckgasbehälter wird ein geruvjer Raumbedarf erzielt.
da die Haube bis zum Wirksamwerden der Vorrichtung, also in Ruhestellung, ganz auf den Druckgasbehälter
aufgeschoben sein kann und der eigentliche Diffusorraum
erst bei der einsetzenden Aktion gebildet wird.
4Ί Dabei kann der Prallsack direkt mit dem beweglichen
Diffusor verbunden sein, so daß sich der Prallsack und
der Diffusor bei der Funktionsauslösung gemeinsam vorschieben, wobei durch die begrenzte Verschieblichkeit
des Diffusors verhindert wird, daß dieser in den
w Fahrgastraum hineingcschleudcrt wird und dabei
eventuell Insassen verletzt.
In zweckmäßiger weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, die Haube gegen eine ständig wirkende
Kraft verschieblich auf dem Druckgasbehälter anzuordnen. Dabei hat man es dann durch Ausbildung einer
Feder oder eines sonstigen elastischen Elementes in der Hand, die Verschiebbarkeit der Haube in gewünschter
Weise zu beeinflussen und abzubremsen.
Das Verschieben des Diffusors kann nach einem Vorschlag der Erfindung dadurch erfolgen, daß einem
vorzugsweise zentral angeordneten ungelochten Bereich der Haube gegenüberliegend in dem Druckgasbehälter
eine Sollbruchzone ausgebildet ist, die in an sich bekannter Weise durch einen in einem Gehäuse mittels
einer mit einer Zündvorrichtung versehenen Pulvertreibladung begrenzt axial verschieblichen Kolben
ausstanzbar ist. Dabei ist es vorteilhaft, die Verschieblichkeit des Kolbens und der Haube aufeinander
abzustimmen, und zwar so, daß der Kolben während seiner Verschiebung die Haube verschiebt und Kolben
und Haube gleichzeitig ihre Endstellung erreichen.
Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung können aber auch der Querschnitt der Sollbruchzone
und der Gesamtquerschnitt der Gasdurchtrittsöffnung so aufeinander abgestimmt sein, daß das Verschieben
der Haube allein durch den Gasdruck erfolgt. Dabei ist natürlich der Kolbenquerschnitt zu berücksichtigen.
Durch en'.sprechende Bemessung des Querschnittes
der Sollbruchzone bzw. der Auslaßöffnung sowie des Kolbenquerschnittes in Abstimmung mit dem Gesamtquerschnitt
der Gasdurchtrittsöffnungen der Haube hat man es weiterhin in der Hand, den Übertritt des
Druckgases von der Druckgasquelle in den Diffusor und 1 >
entsprechend auch den Austritt de* Druckgases aus dem
Diffusor in den Prallsack zu beeinflussen und dementsprechend das Aufblasen des Prallsackes zeitlich in der
gewünschten Weise zu steuern.
Die Erfindung ist in Ausführungsbeispielen darge- _>o
stellt und wird anhand der Zeichnung nachfolgend erläutert. Es zeigt
Fig.! im Querschnitt einen dosenartig ausgebildeten
Druckgasbehälter mit in Ruhestellung auf diesem aufgeschobenen haubenförmigen Diffusor und
F i g. 2 eine Variante mit anderen Abmessungen.
Nach Fig. 1 weist der ein Druckgas oder eine zu verdampfende Flüssigkeit enthaltende zylindrische
Behälter 1 in seinem zentralen mittleren Bereich das Führungsgehäuse 12 für den Kolben 9 auf. Unterhalb
des Kolbens 9 ist im Gehäuse 12 die Pulvertreibladung 2 untergebracht, die über die Zündleitungen 13 zündbar
ist. Das Ende des Kolbens ist mit dem als Sollbruchzone 5 ausgebildeten Bereich der Druckgasbeh.ilterwandung
in Verbindung gehalten. Auf dem Behälter I ist diesen ii
kappenartig übergreifend der mit den Gasdurchtrittsöffnungen 4 versehene Diffusor als Haube 3 angeordnet.
Zwischen dem nach außen vorspringenden Flansch 6 der Haube 3 und dem nach innen vorspringenden Rand
7 eines Führungsteils la des Behälters 1 ist ein ;ius Gummi, Kunststoff od. dgl. hergestellter elastischer
Ring 8 angeordnet, durch welchen die Haube 3 bis zum Intätigkeittreten der Einrichtung in der gezeigten
Ruhelage gehalten ist und welcher nach Intätigkeittreten der Einrichtung die Verschiebung der Haube weich 4ί
abbremst und nach dem Ausströmen des Gases die Haube gegebenenfalls wieder in ihre Ruhestellung
zurückführt.
Nach Zündung der Pulvertreibladung 2 über die Zündleitungen 13 durch eine nicht gezeigte Auslösevorrichtung
wird durch die entstehenden Druckgase der Kolben 9 im Gehäuse 12 verschoben. Dabei stanzt das
vordere Ende des Kolbens 9 die durch die Sollbruchzone 5 umschriebene Fläche aus der Wandung des
Behälters 1 aus. Im weiteren Verlauf seiner Bewegung verschiebt dann der Kolben die Haube 3 gegen die
Rückstellkraft des Ringes 8 teleskopartig nach außen, wodurch die öffnung in der Sollbruchzone 5 den Weg
vom Innern des Behälters I in den Raum zwischen der Haube 3 und der gegenüberliegenden Wand des
Behälters 1 freigibt, so daß die Gase im weiteren Verlauf über die Gasdurchtrittsöffnungen 4 in den nicht
dargestellten Prallsack einströmen können. Durch entsprechende Bemessung der Sollbruchzone 5 sowie
des Querschnitts bzw. Durchmessers des Kolbens 9 und der Bemessung der Gasdurchtrittsöffnungen 4 (Gesamiquerschnitt)
hat man es in der H.-.nd, die Verschiebung
j 11 ι ο j u -J 1^nIU η -.π-,:.. ]__ j i_
diesen zusammen mit dem Druck der ausströmenden Gase zu bewirken.
Die in Fig. 2 gezeigte Ausführungsform eier erfindup'isgemäßen
Einrichtung entspricht im Prinzip derjenigen der Fig. 1. Abgesehen davon, daß der
Behälter 1 hier eine größere Länge, dafür jedoch einen geringeren Durchmesser aufweist, ist der Hub des
Kolbens 9 hier so festgelegt, dali durch den Druck der
Pulvergase bzw. durch die damit bewirkte Verschiebung des Kolbens 9 lediglich die Sollbruchzone 5 aus der
Wandung des Behälters 1 ausgestanzt wird, durch den Kolben 9 jedoch keine Verschiebung der Haube 3
erfolgt. Die Verschiebung der Haube 3 erfolgt hier vielmehr durch den Druck der über die Ausiaßöffnung
ausströmenden Gase. Die Abbremsung der Verschiebung der Haube 3 erfolgt hier durch die zwischen dem
nach innen vorspringenden Rand 6 der Hiuibe 3 und
dem nach außen vorspringenden Rand 7 der Behälterwand angeordnete Feder 10
Wie sich den beiden Ausführungsbeispielen entnehmen läßt, kann man sich bei der erfindungsgemäßen
Ausbildung in einfacher Weise an unterschiedliche räumliche Gegebenheiten hinsichtlich Hone und Breite
anpassen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
- Patentansprüche:!. Gasliefereinheit für ein aufblasbares Insassen-Aufprallschutzsystem in Fahrzeugen, insbesondere in Kraftfahrzeugen, mit einem vor dem Insassen angeordneten kissenartig aufblasbaren Sack, der über einen Diffusor mit einer durch eine bei Überschreiten eines vorgegebenen Verzögerungswertes ansprechende Auslösevorrichtung betätigbare Zündeinrichtung auslösbaren Druckgasquelle in Wirkverbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß der Diffusor als eine mit ihrem Rand einen Druckgasbehälter (1) übergreifende und auf einem teleskopartig begrenzt verschieblich angeordnete, mit Gasdurchtrittsöffnungen (4) versehene Haube (3) ausgebildet ist.
- 2. Gasliefereinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (3) gegen eine ständig wirkende Kraft verschieblich angeordnet ist.
- 3. Gasliefereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß einem vorzugsweise zentral angeordneten ungelochten Bereich der Haube (3) gegenüberliegend in dem Druckgasbehälter (1) eine Sollbruchzone (5) ausgebildet ist, die in an sich bekannter Weise durch einen in einem Gehäuse (12) mittels einer mit einer Zündvorrichtung versehenen Pulvertreibladung (2) begrenzt axial verschieblichen Kolben (9) ausstanzbar ist.
- 4. Gasliefereinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschieblichkeit des Koibci.s (9) und die der Haube (3) aufeinander abgestimmt sind, vorzugsweise so, daß der Kolben (9) während seiner Verschiebung die Haube (3) verschiebt und Kolben und Haube gleichzeitig ihre Endstellung ei reichen.
- 5. Gasliefereinheit nach eii.em oder mehreren der Ansprüche I bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Sollbruchzone (5) und der Gesamtquerschnitt der Gasdurchtrittsöffnungen (4) so aufeinander abgestimmt sind, daß das Verschieben der Haube (3) allein durch den Gasdruck erfolgt.
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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