DE2118655A1 - Hydraulische Puffereinrichtung an Fahrzeugen, insbesondere fur Mittel pufferkupplungen an Schienenfahrzeugen - Google Patents
Hydraulische Puffereinrichtung an Fahrzeugen, insbesondere fur Mittel pufferkupplungen an SchienenfahrzeugenInfo
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Description
Di /Al
Akte R 529
Hydraulische Puffereinrichtung an Fahrzeugen,
insbesondere für'Mittelpufferkupplungen an Schienenfahrzeugen
Es sind Flüssigkeitspuffer bekannt, bei denen eine Bremskraft
dadurch erzeugt wird, daß in einem Zylinder eingeschlossene . Flüssigkeit beim Eintauchen eines Kolbens durch eine Drosselöffnung
herausgepreßt wird. Durch einen in die Drosselöffnung hineinragenden Regeldorn kann der Durchflußquerschnitt der
Drosselöffnung in Abhängigkeit vom Pufferhub variiert werden,
so daß bestimmte Pufferkraftverläufe entlang des Pufferhubs erzielt werden können.
Bei Eisenbahnpuffern ist diese Art der hydraulischen Pufferung geeignet zur Aufnahme von Auflaufstoßen im Rangierbetrieb.
Hierbei treten vergleichsweise hohe Eindrückgeschwindigkeiten auf, und es gilt, diese Auflaufstöße energieverzehrend abzufangen,
um zu große Verzögerungen bzw. Beschleunigungen der Wagen und des Ladegutes zu vermeiden.
Im Fahrbetrieb eines Eisenbahnzuges, sowie beim Bremsen, treten
jedoch zwischen den einzelnen Wagen lediglich geringe Geschwindigkeitsunterschiede
auf,' so daß der Pufferkolben mit nur geringer Eindrückgeschwindigkeit in den Zylinder eingeschoben
wird.
Bei einer Puffereinrichtung der vorgenannten Art würde dies
dazu führen, daß der Zugverband beim Bremsen des Zuges stark zusammengedrückt würde, wodurch beim Wiederanfahren des Zuges
bzw. nach dem Lösen der Bremsen unerwünschte wechselseitige Zng- und Stoßbewegungen zwischen den Wagen und insbesondere
bei Schnellbremsungen von 'langen Zügen hohe Längskräfte
- 2 - 209 8 A4 /CU 7 1
auftreten. Für den Fährbetrieb ist daher ein möglichst starrer
Zugverband erwünscht, der bei niedrigen Eindrückgeschwindigkeiten des Pufferkolbens eine große Pufferkraft bedingt.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische Puffereinrichtung an Fahrzeugen, insbesondere Schienenfahrzeugen
zu schaffen, welche bei kleinen Eindrückgeschwindigkeiten - wie sie beim Bremsen eines Zuges zwischen den einzelnen
¥agen auftreten - eine große Vorspannkraft aufweist und
bei Auflaufstoßen mit höheren Eindrückgeschwindigkeiten eine
vergleichsweise niedrigere Vorspannkraft, wobei die hydraulische
Pufferkraft allein von der Eindrückgeschwindigkeit und den w auflaufenden Massen bestimmt wird.
Bei einer hydraulischen Puffereinrichtung der vorbezeichneten Art wird.diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
konzentrisch in dem Kolben angeordneten Drosselöffnung ein verschiebbar auf dem Regeldorn geführter und gegen eine Schließfeder
an diesem abgestützter ringförmiger Ventilkegel, als Druckbegrenzungsventil zugeordnet ist.
Bei Stillstand des Zuges, sowie bei geringen Eindrückgeschwindigkeiten,
wie sie beim Bremsen des Zuges an dem Puffer auftreten, verbleibt die Drosselöffnung durch den Ventilkegel
geschlossen, der somit eine Blockiereinrichtung bildet und einen vergleichsweise starren Zugverband bewirkt. Erst wenn
sich im Zylinder vor dem Kolben ein der Vorspannkraft entsprechender
Druck aufgebaut hat, wird der Ventilkegel gegen die Kraft seiner Schließfeder zurückgeschoben und die Drosselöffnung
freigegeben. Der die Drosselöffnung verschließende
Ventilkegel bestimmt somit bei geringen Eindrückgeschwindigkeiten die Pufferkraft. Bei hohen Eindrückgeschwindigkeiteii,
wie es bei Auflaufstoßen der Fall ist, vermag der Ventilkegel,
dem vorauseilenden. Kolben nicht mit gleicher Geschwindigkeit zu folgen, so daß der ringförmige Drosselquerschnitt freigegeben
wird.
209844/0471
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist der Ventilkegel
an dem einen Ende einer auf einem zylindrischen Abschnitt der Regeistange geführten Hülse angeordnet, deren anderes Ende
mit einem an den zylindrischen Abschnitt anschließenden Abschnitt geringeren Durchmessers eine ringförmige Zylinderkammer bildet,
deren Wandung eine Drosselbohrung aufweist.
Je nach Bemessung der Drosselbohrung läßt sich die Schließgeschwindigkeit
des Ventilkegels bestimmen, indem die in der Zylinderkammer befindliche Druckflüssigkeit durch die Kraft
der Ventilfeder durch die Drosselbohrung gedrückt werden muß.
Die Federkennlinie der Schließfeder des Ventilkegels hierbei zweckmäßig so ausgelegt, daß sich bei niedrigen
Eindrückgeschwindigkeiten in Abhängigkeit vom Pufferhub ein annähernd waagerechter Pufferkraftverlauf ergibt. Im Zusammenwirken
mit der mechanischen Feder einer mechanisch-hydraulischen Zug-Stoßvorrichtung ergibt sich ein derartiger Kraftverlauf,
indem beim Eindrücken des Puffers die Pufferkraft der mechanischen Feder ansteigt, während sich die Federkraft der Schließfeder
des Druckbegrenzungsventils verringert und somit durch Öffnen des Ventils der Flüssigkeitsdruck im Pufferzylinder
vermindert wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt. Es zeigen
Fig. 1-3 eine Zug-Stoßvorrichtung für Mittelpufferkupplungen mit
hydraulischer Puffereinrichtung im Längsschnitt, in verschiedenen Stellungen,
Fig. h u.5 die hydraulische Puffereinrichtung
in verschiedenen Stellungen des Pufferkolbens im Längsschnitt als Teilausschnitt aus Fig. 1
in größerem Maßstab.
209844/0471
_ I1 _
Während Pig. 3 eine mechanisch-hydraulische Zug-Stoßvorrichtung
in Ausgangsstellung zeigt, zeigen Fig. 1 die Vorrichtung in Druckstellung bei einem Auflaufstoß und Fig. 2 in Zugstellung.
Mit 1 ist das Gehäuse der eine geschlossene Einheit bildenden Zug-Stoßvorrichtung bezeichnet. Das Gehäuse besteht aus dem
den hydraulischen Teil aufnehmenden Topf la, einer daran anschließenden Hülse Ib und einer zur Abstützung der mechanischen
Feder dienenden Stützhülse Ic. Die Einheit ist starr in
der Längsmittelachse des Wagens an diesem befestigt. In dem Gehäuse ist der bewegliche Teil 2 der Vorrichtung angeordnet,
der an seinem aus dem Gehäuse herausragenden Ende den Kupplungsteil 3 aufweist zur gelenkigen Befestigung der Mittelpufferkupplung
und an seinem anderen Ende eine Kolbenstange ha
mit einem Pufferkolben k, der in einen in dem Topf la ausgebildeten
hydraulischen Zylinder 5 hineinragt.
Das mechanische Federwerk besteht aus zwei konzentrisch um den beweglichen Teil' 2 angeordneten Ringfedersäulen 6 und 7.
Die äußere Ringfedersäule 6 ist zwischen einem an dem beweglichen Teil 2 der Vorrichtung befestigten Ringflansch 8 und
einer Schulter 9 einer auf dem bewegliehen Teil verschiebbar geführten Hülse 10 eingespannt, während die innere Ringfedersäule
7 zwischen einem an der Hülse 10 befestigten Ringflansch 11 und einem Kragen 12 einer Hülse 13 eingespannt ist, die
verschiebbar auf einer Nabe Ik geführt ist, die an der lösbaren
Zylinderstirnwand 15 angeordnet ist.
In der dem Kolben h gegenüberliegenden Zylinderstirnwand 16
ist ein Regeldorn 17 befestigt, der durch eine konzentrisch in dem Kolben vorgesehene Drosselöffnung 18 in die hohl ausgebildete
Kolbenstange 4a hineinragt. Der Regeldorn weist - ausgehend von der Zylinderstirnwand 16 - zunächst einen
Abschnitt 19 mit sich verjüngendem Durchmesser auf, dann
einen zylindrischen Abschnitt 20 größeren Durchmessers und anschließend einen zylindrischen Abschnitt 21 geringeren
Durchmessers. Der Durchmesser der Drosselöffnung 18 ist so
bemessen, daß zwischen ihr und dem Umfang des zylindrischen Abschnittes 20 ein enger Ringspalt verbleibt (Fig. k u. 5).
jmmm2 098U/Ö471
Auf dem zylindrischen Abschnitt 20 ist eine Hülse 22 von wesentlich größerer Länge als derjenigen des Abschnitts
geführt, welche an ihrem einen Ende einen Ventilkegel 23 aufweist und an ihrem anderen Ende unter Bildung einer
ringförmigen Zylinderkammer 2k. eine auf dem Abschnitt 21
geringeren Durchmessers geführte Schulter 25. In der Wandung der Zylinderkammer ist eine Drosselbohrung 26 vorgesehen.
Die Hülse 22 mit dem Ventilkegel 23 ist durch eine als Schließfeder wirkende Schraubenfeder 27 gegen einen Federteller
28 abgestützt, der am Ende des zylindrischen Abschnitts 21 des Regeldorns befestigt ist. Die Schließgeschwindigkeit
des Ventils 23 ist abhängig von der Kennlinie der Schließfeder sowie dem Querschnitt der Drosselbohrung 26 in
der Wandung der Zylinderkammer 24. Ijer Ventilkegel 23 bildet
auf diese Weise ein Druckbegrenzungsventil für die in dem
hydraulischen Zylinder 5 befindliche! Druckflüssigkeit, welche
bei geöffnetem Ventil durch die Drosjs el öffnung 18 sowie in
dem Kolben k befindliche Bohrungen 2j9 auf die andere Kolbenseite
übertrjeten kann, welcher Raum 'über öffnungen 30 alt
einem den Zylinder umgebenden Ausglejiobsraum 31 in Verbindung
steht. Außerdem 1st stirnseitig in den Kolben eine durch einfe
federnde Veiitilplatte 32 verschlossene Durchlaßbohrung 33 vorgesehen, j
Der Ausgleiqhsraum 31 wirkt nicht als hydropneuraatischer
Druckspeicher, er hat nur die Aufgabe, die beim Druckhub durch die Kolbenstange verdrängte Flüssigkeit aufzunehmen bzw. die
beim Zughub erforderliche zusätzliche FlUssigkeitsmenge abzugeben
sowie durch Erwärmung bedingte Volumenänderungen auszugleichen.
Die Wirkungsweise der mechanisch-hydraulIschen Zug-Stoßvorrichtung
ist folgende:
Fig. 3 zeigt die Vorrichtung in der Ausgangsstellung. Dieser Stellung entspricht die in der unteren Hälfte der Fig. h in
größerem Maßstab dargestellte Stellung des Pufferkolbens.
6 ORiTOAL WSPBCTED
209844/0471
Das Druckbegrenzungsventil (Ventilkegel) 23 ist geschlossen
und"die Ringfedersäulen sind - abgesehen von ihrer Vorspannung unbelastet.
Bei Zugbelastung (Fig. 2) wird die äußere Ringfedersäule 6 zusammengedrückt, wobei sie sich über die Stützhülse
Ic an der Wagenkonstruktion abstützt, während die innere Federsäule 7 lediglich um den gleichen Weg verschoben wird.
Der Kolben 4 bewegt sich ebenfalls um den gleichen Weg (Fig. 5»
oben), wobei das Ventil 23 geschlossen bleibt und die Druckflüssigkeit unter Anheben der Ventilplatte 32 durch die Durchlaßbohrung
33 in den Raum vor dem Kolben 4 treten kann. Gleichzeitig
füllt sich die zwischen der Wandung der Hülse 22 und fc dem Abschnitt 21 des Regeldorns gebildete Zylinderkamin er 24
durch die Drosselbohrüng 26 hindurch. Fig. 2 zeigt die äußerste
Stellung bei höchster-Zugbelastung. Während des Fahrbetriebs
eines Eisenbahnziuges wird die Vorrichtung eine Stellung ein- [ nehmen, wie sie"etwa der Fig. 3 sowie Fig. 5, unten, entspricht.
Beim Bremsen des Zuges treten zwischen den einzelnen Wagen
nur geringe Gesqhwindigkeitsunterschiede und somit nur geringe
Eindrückgesohwindigkeiten an dem Pufferkolben auf» Das Federwerk
erreicht dabei etwa die in Fig. 1 sowie in Fig. 6, oben j gezeigte Stellung. Da der Pufferkolben 4 hierbei mit vergleiehsweise
geringer Geschwindigkeit in den Zylinder eintaucht,
verbleibt ausreichend Zeit, um die in der Zylinderkainmer 24
™ i befindliche Druckflüssigkeit unter^der Einwirkung der Kraft
der Schließfeder 27 durch die Drosserbohrung 26 hindurch zu
verdrängen, so daß die Drosselöffnung 18 durch das Kegelventil
23 verschlossen bleibt. Auf diese Weise wird das mechanische Federwerk während des Fahrbetriebs und beim Bremsen
des Zuges gleichsam blockiert, so daß die Zug-Stoßvorrichtung bei diesen Betriebszuständen eine hohe Vorspannkraft aufweist.
Bei höherer dynamischer Belastung, wie sie bei Auflaufstoßen '
auftreten, wird der Pufferkolben mit vergleichsweise großer Eindrückgeschwindigkeit in den Zylinder eingeschoben (Fig. 1).
Der durch seine Schließfeder 27 beaufschlagte Ventilkegel 23
vermag der schnellen Bewegung des Kolbens nicht zu folgen,
_ 7 _ OWG^At. INSPECTED
2098U/0471
da hierzu die in der Zylinderkammer 2.h befindliche Flüssigkeit
durch die Drosselbohrung 26 herausgedrückt werden muß. In Verbindung mit dem sich vor dem Kolben 2Jt aufbauenden Druck
öffnet sich das Ventil, so daß die Flüssigkeit ungehindert durch die Drosselöffnung 18 auf die andere Kolbenseite treten
kann. Die hydraulische Puffereinrichtung weist somit bei dynamischer Belastung im Bereich bestimmter Eindrückgeschwindigkeiten
eine geringere Vorspannkraft auf, so daß auch bei Auflaufstoßen zwischen leichteren Wagen keine größeren Beschleunigungs-
bzw. Verzögerungswerte auftreten.
2 09 8k A/ OU 1
Claims (3)
- 9 1 1 ß R ^ 1SRHEINMETALL Düsseldorf, den 16. 4. 1971Di/AlAkte R 529Patentansprüchei.) Hydraulische Puffereinrichtung an Fahrzeugen, insbesondere für Mittelpufferkupplungen an Schienenfahrzeugen mit einem in einen Zylinder eintauchenden Kolben sowie einer Drossel-Öffnung, deren Durchflußquerschnitt durch einen Regeldorn mit entlang dem Pufferhub unterschiedlichem Querschnitt veränderlich ist, dadurch gekennzeich-) net, daß der konzentrisch in dem Kolben angeordneten Drosselöffnung (18) ein verschiebbar auf dem Regeldorn (17) geführter und gegen eine Schließfeder (27) an diesem abgestützter ringförmiger Ventilkegel (23) zugeordnet ist, als Druckbegrenzungsventil.
- 2. Hydraulische Puffereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkegel (23) an dem einen Ende einer auf einem zylindrischen Abschnitt (20) des Regeldorns geführten Hülse (22) angeordnet ist, deren anderes Ende (25) mit einem an den zylindrischen Führungsabschnitt (20) anschließenden^ Abschnitt (21) geringeren Durchmessers eine ringförmige Zylinderkammer (2h) bildet, deren Wandung eine Drosselbohrung (26) aufweist, zur Bestimmung der Schließgeschwindigkeit des Ventilkegels.
- 3. Hydraulische Puffereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, in Vei-bindung mit einer mechanisch-hydraulischen Zug-Stoßvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Kennlinie der Schließfeder des Ventilkegels so gewählt ist, daß sich in Verbindung mit der Kennlinie der meehanisehen Feder beim Bremsen des Zuges ein nahezu waagerechter Pufferkraftverlauf ergibt.209844/0A7
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