DE2117077A1 - Thermoplastische Harzmasse - Google Patents
Thermoplastische HarzmasseInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K3/00—Use of inorganic substances as compounding ingredients
- C08K3/18—Oxygen-containing compounds, e.g. metal carbonyls
- C08K3/24—Acids; Salts thereof
- C08K3/26—Carbonates; Bicarbonates
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Description
Dr. phil. Gerhard Henkel Dr. rer. nat. Wolf-Dieter Henkel
D-757 Baden-Baden Balg Dipl.-Ing. Ralf M. Kern
Ot. rer. nat. Lothar Feller
£ I I / U / / Eduard-Schmld-Str. 2
r -j Tel.: (0811) 663197
Lion Fat & OiIGo., Ltd. τ·"χ:
ΐ ο k i ο , Japan
I April 137t
L -J
Mrltfti
Thermoplast! sen e Harzmasse
üxe Erfindung betrifft eine thermoplastische Harzmasse,
die sicn in hervorragender Weise insbesondere zur Herstellung von .Bau- und Konstruktionselementen eignet.
Ss ist bekannt, daü sich die Hitzebeständigkeit und die
meciianische Festigkeit thermoplastischer Kunstharze durch Zusatz
anorganiscner Füllstoffe verbessern lassen. Zn diesem
Zweck sind bereits die verschiedensten Füllstoffe, wie GsI-ciumcax'Donat,
Gips una dgl. bekannt, wobei diese Füllstoffe dem Kunstharz entweder alleine oder in Kombination miteinander
zugesetzt werden. Unabhängig davon, ob ein Füllstoff oder
eine Kombination mehrerer Füllstoffe verwendet werden, gibt
es jeaocn lur aas Füllstoff : Kunstharz-Mischungsverhältnis
eine Gbergrenze; wenn nämlich der Füllstoff anteil 50 Gew. -fo
übersteigt, werden dem Kunstharz innewohnende Eigenschaften, z.B. seiue Preiifahigkeit, Bearbeitbarkeit und Verarbeitbarkeit,
erneblicri beeinträchtigt. So wird es beispielsv/eise unmöglich,
ein mit Füllstoffen derart stark verschnittenes Kunstharz
zu praktisch verwendbaren Gegenstanden zu verpressen. Aus diesem Grunae wurae aer Füilstoffanteil bei solchen Kunstüsrzen
auf nöchstens 20 bis 30 Gew.-% begrenzt. Dies geschah ins-
109847/1819
_ 2 —
besondere unter dem GeSichtspunkt, daß sich das Füllstoffe
enthaltende Kunstharz noch sicher verpressen läßt. Hierdurch wurae jedoch der Verwendungsspielraum solcher Harzmassen
stark eingeschränkt, da sie lediglich als Streckmittel
oder Pigment verwendet werden konnten. Auf jeden Fall war es unmöglich, aus derartigen Harzmassen brauchbare Bormkörper
oder -gegenstände mit sowohl verbesserten Eigenschaften, als auch neuen Verwendungsmöglichkeiten herzustellen.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine thermoplastische Harzmasse anzugeben, die nicht mit den geschilderten Nachteilen
behaftet ist, die sich durch verschiedenen Anforderungen genügende hervorragende Eigenschaften auszeichnet und sich
insbesondere zur Herstellung von Bau- und Konstruktionselementen verwenden läßt.
Die Erfindung ist insbesondere mit der Herstellung einer
Harzmasse befaßt, die aus einem thermoplastischen Harz und einem Füllstoffzusatz, bestehend entweder aus einem Gemisch
aus Calciumsulfit und Calciumcarbonat oder einen? Gemisch aus
Calciumsulfit, Calciumcarbonat und Gips gebildet ist, woDei das jeweilige Gemisch in bestimmten Verhältnissen der einzelnen
Bestandteile zum Einsatz gelangt.
Bei Versuchen hat es sich gezeigt, daß beim Einarbeiten
einer großen Menge an Calciumsulfit allein oder in Mischung mit Gips (als Füllstuff) in ein thermoplastisciies Harz nicht
nur dessen Hitzebeständigkeit und mechanische Festigkeit verbessert
werden, sondern daß es sich dann ohne Beeinträchtigung der dem Harz innewohnenden Preßfähigkeit zu synthetischem
Papier, Wellpappe und anderen Waren verarbeiten läßt. Fußend auf dieser Erkenntnis wurden zahlreiche Versuche durchgeführt,
um herauszufinden, inwieweit sich ein thermoplastisches Harz durch Zusatz eines Füllstoffgemisches, bestehend
- 3 -109847/1819
BAD
aus einem Gemisch aus Calciumsulfit und Oalciumcarbonat
oder einem Gemisch aus Calciumsulfit, Gips und Calciumcarbonat, im HiiiDlick auf eine hervorragende Steifigkeit, Zugfestigkeit
und Ivxcht-Entzünabarkeit der aus den genannten
Bestandteilen erhaltenen thermoplastischen Harzmasse modifizxeren la lit.
Diese Versuche haben nun die Erkenntnis vermittelt, daß sich die geschilderten Eigenschaften thermoplastischer Harzmassen
erheblich verbessern lassen, wenn die genannten Füllstoffgemische thermoplastischen Harzen in aem aurch die Punkte
A, B und C aes in aer Zeicnnung aargestellten Dreistoff-Systems
definierten Mengenverhältnis einverleibt werden. Hierbei steht der Punkt A für 100 Gew.-% Calciumsulfit, 0 Gew.-'/ö
Calciumcarbonat und 0 Gew.-j/o Gips; der Punkt B für 20 Gew.-#>
Calciumsulfit und 80 Gew.->i> Calciumcarbonat und aer Punkt C
für i0 Gew.-/? Calciumsulfit una 90 Gew.-^ Gips, v.obei das
Mschungssy stern Galciumsuifit/Gips ausgeschlossen ist. Hierbei
müssen als Füllstoffe sehr kleine Füllstoffpartikel mit gleichmäßigem Partikeldurchmesser verwendet werden. Im Falle
von Calciumsulfit empfiehlt es sich, ein solches zu verwenden, das durch Einleiten von beim Verbrennen von Schwefel
entstandenem Schwefeldioxid in eine Suspension von Calciumhydroxid gebildet wird. Das Verhältnis von Füllstoff zur Harzmasse
soll - im Hinblick auf die bestmöglichen Ergebnisse zwischen 20 una 80 Gew.-% liegen.
Bei den erfindungsgemäß modifizierbaren thermoplastischen
Harzen handelt es sich beispielsweise um Polyäthylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid oder Mischungen hiervon.
Die thermoplastischen Harzmassen gemäß aer Erfindung können übl'.che bekannte Zusätze, wie Plastifizierungsmittel, Antioxidantien,
Farbstoffe, Dickungsmittel und dgl. enthalten.
- 4 1 09847/1819
Die thermoplastischen Harzmassen gemäß der Erfindung lassen sich nach üblicnen Verfahren, beispielsweise nach
Spritzgußverfahren oder Blasverfahren und dgl- zu Formkörpern oder -gegenständen verarbeiten.
Bei der in der Zeichnung gezeigten Figur handelt es sich
um eine schematische Darstellung des Dreikomponenten-Systems, um den in thermoplastischen Harzmassen gemäß der Erfindung verwendbaren
Mengenanteil der Füllstoffkomponenten zu erläutern.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
55 Gew.-% Mittel- oder Niederdruckpolyethylen wurden mit
65 Gew.-% eines Füllstoffgemisches der in Tabelle I angegebenen
Zusammensetzungen versetzt. Die jeweils erhaltene Harzmasse wurde kalandriert und hierauf zu Folien einer Dicke von
4 mm ausgeformt. Die erhaltenen Folien wurden auf ihre physikalischen
Eigenschaften hin untersucht. Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle II angegeben. Diese Ergebnisse zeigen,
daß die mechanische Festigkeit und die Mchtentzündbarkeit im Vergleich zu in entsprechender Weise hergestellten Mittel-
oder iMieäerdruckpolyäthylenfolien ohne-Füllstoff zusatz
erheblich verbessert wurden.
Gew.-% Füllstoff A B C
Tabelle I | _B |
A | 60 |
20 | 20 |
60 | 20 |
20 | |
Calciumsulfit 20 60 20
Calciumsulfat 60 20 20
Calciumcarbonat 20 20 60
- 5 -109847/1819
Eigenschaft
Maximale Biegebe-
Maximale Biegebe-
lastung in kg/cm
(JIS K 6911)
(JIS K 6911)
Zugfestigkeit in
kg/ cm
.Nlcht-Entzündbarkeit(5-J?unkte
Bewertung)
680
960
310 320
Mittel-oder Mederdruckp οIyäthylen
510
410
In der in Beispiel 1 geschilderten Weise wurden Polyäthylenfolien
hergestellt, wobei von Harzmassen ausgegangen wurde, die durch Vermischen von 60 Gew.-% Füllstoffgemisch (der in Tabelle
III angegebenen Zusammensetzungen) mit 40 Gew.-% eines Hochdruckpolyäthylens
erhalten wurden.
Füllstoff
Calciumsulfit
Calciumcarbonat
Calciumcarbonat
_E
30 70
Die jeweils erhaltenen Folien einer Stärke von jeweils 4 mm wurden auf ihre physikaliscnen Eigenschaften hin untersucht.
Hierbei wurden die in der folgenden Tabelle IV angegebenen Ergebnisse erhalten.
109847/1819
Eigenschaft
Biegebelastung in
ο kg/cm
(JIS' K 6911)
Zugfestigkeit in kg/cm2 (JIS K 6911)
Nicht-Entzündbarkeit (5-Punkte Bewertung)
D 376
186 3
E 413
172 3
Ho chdruckp οIyäthylen
281
308
Aus den Harzmassen gemäß Tabelle VI, die durch Vermischen der in Tabelle V aufgeführten Fulistoffkomponenten mit Mitteloder
Mederdruckpolyäthylen erhalten wurden, wurden die gewünschten
Formkörper oder -gegenstände hergestellt. Diese wurden auf ihre Eigenschaften hin untersucht. Die hierbei erhaltenen
Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle VI angegeben.
Tabelle V Füllstoffe
(Gew.-%)
Füllstoffgemisch | Calciumsulfit | Calciumsulfat | CaIcium- |
carbonat | |||
F | 20 | 0 | 80 |
G | 18 | 41 | 41 |
H | 12 | 86 | 2 |
I | 44 | 44 | 2 |
J | 98 | 0 | 2 |
E | 40 | 30 | 30 |
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F1 G1 Η«
14 | 6 |
5 | 50 |
5 | 90 |
Tabelle VI |
80
45
Polyäthylen ( Gew. -l/b)
Füllstof!gemisch
Füllstoffgemisch Prüfling
Eigenschaften Maximale Biegebe-
lastung in kg/cm Zugfestigkeit in
kg/cm^ %-uale Dehnung
Nicht-Entzündbc-r- -'
keit (5-Punkte Bewertung)
Bemerkung 20
80
F F1 ·
Platte: 5 mm dick
280
110
4,5
erfindungs
gemäß
gemäß
110
Ö4
320 140
4,5
Vergleichs probe
4,5
erfindungsgemäß
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kg/cm2
%-uale Dehnung
H icht-Ent ziindbarkeit (5-Punkte Bewertung)
Bemerkung
_ 8 Tabelle VI (Fortsetzung
Polyäthylen
(Gew.-%)
(Gew.-%)
Füllstoffgemisch (Gew.-%
Füllstoffgemisch
Prüfling
Eigenschaften
Maximale Biegebe-
Maximale Biegebe-
lastung in kg/cm Zugfestigkeit in LH
Q' L Q
50
70
250
11 42
erfindungs- gemäß
50
50
G«
Folie: 0,2 mm dick
80 20
H H' (kalendriert)
L 650
Q 580
Q 580
L 50
Q 42
Q 42
erfindungs-
gemäß
gemäß
L 500
Q 270
L 280
Q 1b0-
Q 1b0-
L 610 Q 570
L 600 Q 250
Vergleichsprobe
erfin dungs gemäß
L
q
L Q
Vergleichsprobe
i+ - Längsrichtung
Q++- Querrichtung
iius einer Harzmasse, bestehend aus 60 Gew.-70 Polypropylen
und 40 Gew.-% des in Beispiel 5 verwenaeten Füllstoxfgemisches K wurden Polypropylenflaschen (entsprechend. JIS Z-1705) hergestellt. Zu Vergleichszwecken wurden entsprechende Polypropylenflaschen hergestellt, wobei jedoch die Harzmasse anstelle des Füllstoffgemisches K das Füllstoffgemisch G1 enthielt.
und 40 Gew.-% des in Beispiel 5 verwenaeten Füllstoxfgemisches K wurden Polypropylenflaschen (entsprechend. JIS Z-1705) hergestellt. Zu Vergleichszwecken wurden entsprechende Polypropylenflaschen hergestellt, wobei jedoch die Harzmasse anstelle des Füllstoffgemisches K das Füllstoffgemisch G1 enthielt.
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Die erhaltenen Polypropylenflaschen "wurden mit den in
der folgenden Tabelle VII angegebenen Ergebnissen auf ihre Druckbeständigkeit hin untersucht.
Tabelle VII | Bemerkung | |
Prüflinge | Maximale Druckbe ständigkeit in kg/cm^ |
erfindungs |
Flaschen mit Füll | 3>»7 | gemäß |
stoffgemisch K | Vergleichsprobe | |
Flaschen mit Füll | 1,2 | |
stoff gemisch G1 | ||
Beispiel 5 | ||
Aus einer Karzmasse, bestehend aus 50 Gew.-% eines handelsüblicnen
Polyvinylchloridharzes und 50 Gew.-yO des in Beispiel
2 genannten Falls t of !gemisches K, wurden nach einem Spritzgußverfahren
Polyviriylchloriaplatten einer Größe von 10 χ 30 χ
200 ma. hergestellt. Femer wurden noch entsprechende Polyvinylcriioridplatten
hergestellt, wobei jeaoch aie Harzmasse anstelle des Füllstoffgemxsches K zu Vergleichszwecken das Füllstoffgemisch
G1 enthielt.
Die jeweils erhaltenen Platten wurden mit den in der folgenden
Tabelle VIII angegebenen Ergebnissen auf ihre physikalischen Eigenschaften hin untersucht.
- 10 -
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Prüfling
Maximale Bie- Biegesteifiggebelastung keit in in kg/cmr kg/cm2
Platte mit Füllstoffgemisch K Platte mit Füllstoff
gemisch G1
480
180
1,400 7,700
erfinaungsgemäß
Vergleichsprobe
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- 11 -
Claims (4)
- Patentansprüche■-ΙΑ) Thermoplastische Harzmasse aus einem thermoplastischen Harz und. mindestens zwei aainit gemxscnten Füllstoffen, bestehend aus Calciumsulfit, Calciumsulfat und Calciumcarbonat (mit Ausnahme der Kombination Calciumsulfit/Calciumsulfat), wobei die Füllstoffmenge innerhalb des in der zeichnung von den Punkten A (100 Gew.-^ Calciumsulfit, 0 Gew.-fr Calciumcarbonat, 0 Gew.-% Calciumsulfat), B (20 Gew.-% Calciumsulfit una 80 Gew.-?.? Calciumcarbonat) una C (10 Gew.-% Calciumsulfit und 90 äew.-% Calciumsulfat) definierten Bereichs liegt.
- 2.) Harzmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als thermoplastisches Harz Polyäthylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid oder ftiischungen hiervon enthält.
- j>.) Harzmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die luenge an Füllstoff, bezogen auf die Harzmasse, 20 bis 80 Gew.->j beträgt.
- 4.) Füllniittelgemisch zur Verwendung in einer -larzmasse aus mindestens 2 Bestandteilen, bestehend aus Calciumsulfit, Calciumsulfat una Calciumcarbonat (mit Ausnahme der Kombination Calciumsulfit/Calciumsulfat), wobei die Füllstoffmenge innerhalb aes in der Zeichnung von den Punkten A (100 Gew.-ifc Calciumsulfit, 0 Gew.-^o Calciumcarbonat und 0 Gew.-% Calciumsulfat), B (20 Gew.-70 Calciumsulfit und 80 Gew.-% Calciumcarbonat) und C (10 Gew.-% Calciumsulfit und 90 Gew.-% Calciumsulfat) definierten Bereichs liegt.109847/1819Leerseite
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---|---|
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-
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